LLEICHT- Arbeit. GENDER UND DIVERSITY im Arbeitsschutz LESEN
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- Clemens Engel
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1 LLEICHT- LESEN Arbeit GENDER UND DIVERSITY im Arbeitsschutz
2 IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (Sozialministerium) Abteilung: Zentral-Arbeitsinspektorat Adresse: Favoritenstraße 7, 1040 Wien Text-Übersetzung in LL (Verständlichkeitsstufe B1): Capito Titelbild: colourbox.de Verlags- und Herstellungsort: Wien Druck: Sozialministerium Stand: Juli 2016 ISBN: Alle Rechte vorbehalten: Jede Verwertung (auch auszugsweise) ist ohne schriftliche Zustimmung des Medieninhabers unzulässig. Dies gilt insbesondere für jede Art der Vervielfältigung, der Übersetzung, der Mikroverfilmung, der Wiedergabe in Fernsehen und Hörfunk sowie für die Verbreitung und Einspeicherung in elektronische Medien wie z.b. Internet oder CD-Rom. Kostenlos zu beziehen über das Broschürenservice des Sozialministeriums unter
3 istockphoto.com/bmask GENDER UND DIVERSITY IM ARBEITSSCHUTZ Die Gleichberechtigung und Gleichstellung aller Arbeitnehmer und ArbeitnehmerInnen bei den Arbeitsbedingungen ist für einen erfolgreichen Arbeitsschutz wichtig. Wenn wir die Vielfalt der Menschen berücksichtigen, verbessert das auch die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. 3
4 Was bedeuten Gender und Diversity? Gender und Diversity erkennen an, dass alle Menschen verschieden und vielfältig sind. Gender ist die Bezeichnung für das soziale Geschlecht. Im Gegensatz zum biologischen Geschlecht, das die körperlichen Unterschiede beschreibt. Mit Gender ist gemeint, welche typischen Rollen Frauen und Männer angeblich haben. Und welche Fähigkeiten und Eigenschaften Frauen und Männer in einer Gesellschaft angeblich haben. istockphoto.com/bmask 4
5 Diversity meint die Vielfalt der Menschen, zum Beispiel: Jüngere und ältere Menschen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur Menschen unterschiedlicher Religion und Weltanschauung Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung Menschen mit und ohne Behinderungen Warum sind Gender und Diversity am Arbeitsplatz wichtig? Wir müssen die Vielfalt der Menschen einbeziehen und berücksichtigen. Das führt zu wesentlichen Verbesserungen, weil mehr Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Gefahren und passende Lösungen gelegt wird: Bessere Einschätzung von Arbeitsbedingungen und möglichen Gefahren Besserer Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Menschengerechte und gesunde Arbeitsbedingungen für alle Keine unnötigen Belastungen am Arbeitsplatz 5
6 istockphoto.com/bmask Gender und Diversity Check Mit einem Gender und Diversity Check wird geprüft, ob Arbeitsbedingungen und Projekte in Betrieben und Organisationen wirklich für alle Beschäftigten passend sind. Der Check soll verhindern, dass bestimmte Gruppen von Menschen in Arbeitsschutzmaßnahmen weniger oder gar nicht einbezogen werden. Durch den Gender und Diversity Check setzen sich die Menschen bewusst mit dem Thema auseinander. Dadurch kommt es zu mehr Verständnis. Das ist für einen gerechten und wirksamen Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig. 6
7 Wirksamer Arbeitsschutz berücksichtigt Gender und Diversity Durch die Berücksichtigung von Gender und Diversity Themen verbessert sich der Arbeitsschutz. Das erreichen wir am besten, wenn alle Bereiche und Ebenen eines Betriebes rechtzeitig einbezogen sind wenn Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb gemeinsam umgesetzt werden wenn alle Maßnahmen immer wieder darauf überprüft werden, ob sie aktuell sind wenn Maßnahmen immer wieder angepasst werden wenn Ziele für den Arbeitsschutz festgelegt werden, die für alle Beschäftigten passen Abbau von Vorurteilen verbessert den Arbeitsschutz Viele Menschen haben ein ganz bestimmtes Bild von verschiedenen Menschen, egal ob das stimmt oder nicht. Wir müssen diese Annahmen und Klischees über Rollen, Eigenschaften oder Herkunft von Menschen hinterfragen, sonst können Vorurteile noch größer werden. Manchmal sind Personen sogar mehrfach benachteiligt. Zum Beispiel wegen des Geschlechts und der Herkunft, und noch zusätzlich wegen des Alters. 7
8 Frauen sind besonders häufig von mehrfacher Benachteiligung betroffen. Vorurteile können dazu führen, dass Arbeitsbedingungen nicht verbessert werden, weil niemand die Notwendigkeit sieht. Möglicherweise werden notwendige Schutzmaßnahmen nicht durchgeführt und die Benachteiligung mancher Beschäftigten wird noch verstärkt. Besonders wenn wir Arbeitsplätze auf Sicherheit und Gesundheit überprüfen, müssen wir diese Themen unbedingt berücksichtigen. istockphoto.com/bmask 8
9 Wie können wir Gender und Diversity im Arbeitsschutz am besten einbeziehen? Wichtig sind genau festgelegte Abläufe und Qualitätsmerkmale. Eine gut überlegte Auswahl von wichtigen Themen in den Bereichen Gender und Diversity Personen, die mit Arbeitsschutz zu tun haben, kennen sich mit Gender und Diversity aus und haben damit Erfahrung. Für den Arbeitsschutz sind Frauen und Männer aus verschiedenen Bereichen eines Betriebs offiziell tätig. Alle Beteiligten berücksichtigen Anliegen von Gender und Diversity in ihren Arbeitsschutzfunktionen. Wir haben einen Plan. Nach diesem Plan setzen wir Gender und Diversity um und beziehen es in den Arbeitsschutz ein. Es gibt keine Einschränkung auf ein vorher festgelegtes Ergebnis. 9
10 Schritt für Schritt und immer mehr sollen sich alle Personen in allen Bereichen mit Gender und Diversity beschäftigen. Wir wollen Gedankenaustausch und Zusammenarbeit. Vernetzung mit anderen und das Weitergeben von Wissen im Arbeitsschutz sind dabei besonders wichtig. Die Berücksichtigung von Gender und Diversity ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstverständlich. Dazu gehören auch Arbeitgeberinnen, Arbeitgeber und Führungskräfte. In welchen Arbeitsschutzbereichen sind Gender und Diversity besonders wichtig? Arbeitsschutzorganisation und Funktionen im Arbeitsschutz Verschiedene Personen sollen in verschiedenen Arbeitsschutzfunktionen tätig sein. Zum Beispiel diese Personengruppen: Frauen Männer Angehörige von Minderheiten Personen mit Migrationshintergrund 10
11 Photographee.eu / fotolia Zum Beispiel in diesen Funktionen: als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber als Sicherheitsvertrauensperson als Sicherheitsfachkraft als Arbeitsmedizinerin oder Arbeitsmediziner als Ersthelferin oder Ersthelfer im Brandschutz als Betriebsrat Alle betroffenen Personen bekommen ausreichende Mittel, Informationen und Zeit, damit sie ihre Funktion gut ausüben können. 11
12 Alle Beschäftigten erhalten gut verständliche Informationen und Unterweisungen, die an ihren Informationsstand und ihre Sprachkenntnisse angepasst sind. Zum Beispiel können Bilder oder Videos die Verständlichkeit unterstützen. Die Organisation der Arbeit hält sich an die Regeln von Gender und Diversity. So können keine Benachteiligungen entstehen. Das betrifft vor allem diese Bereiche: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen am Geschehen im Betrieb beteiligt sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen Informationen über Sicherheits- und Gesundheitsgefahren. Sie erfahren, was man dagegen tun kann. Arbeitseinsatz entsprechend persönlicher Eignung und Fähigkeiten. Es gibt ausreichende Mittel für den Arbeitsschutz aller Beschäftigten. Geeignete Rückmeldesysteme für die Beschäftigten. 12
13 istockphoto.com/bmask Überprüfung Arbeitsplatz und Grundsätze der Gefahrenverhütung Es muss überprüft werden, ob in einem Betrieb Gefahren vorliegen. Dazu werden alle Belastungen erfasst, auch arbeitsbedingte psychische Belastungen. Dazu gehören zum Beispiel Lage, Planung und Verlässlichkeit der Arbeitszeit, aber auch Konflikte wie Belästigung oder Gewalt. Dabei werden alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und alle Arbeitsplätze und Arbeitsvorgänge einbezogen - auch auswärtige Arbeitsstellen, Baustellen oder Alleinarbeitsplätze. 13
14 Die festgelegten Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gelten für alle betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie werden verlässlich umgesetzt. Gefahrenverhütung für alle Maßnahmen, die die Arbeit aller Beschäftigten betreffen, haben Vorrang gegenüber den weniger wirksamen Einzelmaßnahmen Die Wechselwirkung von Risiken wird beachtet: Zum Beispiel kann Stress die Unfallgefahr beim Bewegen von Lasten erhöhen. Männer und Frauen gehen möglicherweise unterschiedlich mit Erkrankungen und arbeitsbedingten Belastungen um. Dies wird berücksichtigt. Veränderung von Arbeitsorganisation, Arbeitsinhalt sowie technische Verbesserungen erfolgen auch in Branchen, in denen vor allem Frauen arbeiten. 14
15 Arbeitsstätten Anpassung von Arbeitsstätten an die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Gesundheitseinschränkungen oder Behinderungen. Würdevolle Arbeitsplätze, daher weder Pin-up-Fotos noch diskriminierende Kalender oder Bildschirmschoner am Arbeitsplatz. Geeignete Umkleideräume und Sanitäranlagen sind selbstverständlich, und sie können ungestört benutzt werden. Firma V / fotolia 15
16 Gefährliche Arbeitsstoffe Nicht nur bei Frauen, auch bei Männern muss die Fortpflanzungsfähigkeit geschützt werden. Zum Beispiel bei der Arbeit mit chemischen Stoffen. Arbeitsvorgänge Wenn das händische Bewegen von Lasten notwendig ist, stehen geeignete Hebehilfen für das Tragen und Heben zur Verfügung. Auch Männer und jüngere Beschäftigte verwenden Hebehilfen. Niemand hebt oder schiebt alleine schwer, dafür ist auch Teamarbeit möglich. Notwendige Arbeitskleidung und geeignete persönliche Schutzausrüstung werden Frauen und Männern persönlich passend zur Verfügung gestellt. Es gibt keine diskriminierenden Bekleidungsvorschriften. istockphoto.com/bmask 16
17 Präventivdienstbetreuung und betriebliche Gesundheitsförderung Maßnahmen der betrieblichen Präventivdienstbetreuung und Gesundheitsförderung beziehen alle Beschäftigten des Betriebes ein. Alle Beschäftigten profitieren von vorbeugenden Maßnahmen im Sicherheits- und Gesundheitsschutz. Alle können an Weiterbildungen teilnehmen. Das gilt zum Beispiel auch für Teilzeitbeschäftigte und Arbeitskräfte von Personaldienstleistungsunternehmen, die im Rahmen einer Arbeitskräfteüberlassung im Betrieb tätig sind. Weitere Informationen finden Sie unter 17
18 RAUM FÜR NOTIZEN sozialministerium.at
19
20 BUNDESMINISTERIUM FÜR ARBEIT, SOZIALES UND KONSUMENTENSCHUTZ Stubenring 1, 1010 Wien Tel.: sozialministerium.at
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