Musik wie LEGO. Ein musikalischer Baukasten

Transkript

1 Musizieren Musik wie LEGO Ein musikalischer Baukasten Material auf CD: Komplett (HB 5) Mel. + Xyl. (HB 6) Ob, Fg +Xyl. (HB7) Streicher (HB 8) Baukasten.pdf Im Jahre 1949 brachte ein dänischer Ingenieur erfolgreich ein Kinderspielzeug auf den Markt, das sich bis heute behauptet: LEGO. Viele Millionen Kinder haben seitdem mit den Plastikbausteinen gespielt. Das Faszinierende an diesem Spielzeug sind die schier endlos anmutenden Kombinationsmöglichkeiten, da jeder Baustein grundsätzlich mit anderen zusammen verbaut werden kann. Die Vielfalt hat neben der Schulung der Kreativität jedoch auch noch den Vorteil, dass sich das Spielzeug selbstständig den technischen Fertigkeiten der Kinder anpasst. Während die kleineren Kinder Gebäude ausschließlich mit quaderförmigen Steinen errichten, können die größeren bewegliche Fahrzeuge bis hin zu technischen Wunderwerken konstruieren. Genauso spannend kann die Übertragung des Prinzips auf die Musik sein: Ein Musikstück, in dem jede Stimme beliebig mit jeder anderen kombiniert werden kann und das unterschiedliche spieltechnische Schwierigkeiten bietet. Unser Stück besteht aus 13 Stimmen, die alle frei miteinander kombiniert werden können. Die Ausgangsinstrumentation sieht folgende Instrumente vor: Blockflöte, Oboe, Fagott, zwei Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, drei Xylofone, Triangel und Bass-Trommel. Im Kindergarten ist das Stück schon mit minimalen Voraussetzungen aufführbar: Auf der CD zum Heft befinden sich verschiedene Playbacks, die bei einer Aufführung die nicht vorhandenen Instrumente ersetzen können. Auf dem Weg zur Aufführung Die verschiedenen Stimmen setzen unterschiedliche Spielfertigkeiten voraus. Recht einfach sind Triangel und Bass- Trommel zu spielen. Die Bass-Trommel wird regelmäßig zu Beginn jeden Taktes geschlagen. Die Bass-Trommel kann auch durch Handtrommeln ersetzt werden, je nachdem welches Instrument vorhanden ist. Gleichgültig ob eine Stand- oder eine Handtrommel verwendet wird, sollte das Instrument mit einem Schlägel gespielt werden.

2 ab 5 Jahre Der Triangel wird in regelmäßigen Achteln geschlagen. Beim Spielen ist darauf zu achten, dass die Kinder nicht zu stark schlagen, sodass der Triangel nicht allzu stark ins Pendeln gerät. Oft werden Triangeln nur mit einer Schlaufe ausgeliefert. In diesem Fall lässt sich mit wenigen Handgriffen eine viel leichter handhabbare Aufhängung selbst basteln. Von einem 8 mm starken Dübelholzstab wird ein 5 cm langes Stück abgesägt. Darum wird eine Schlaufe gebunden, die am anderen Ende durch den Triangel gezogen wird. Die Kinder können den Triangel nun wesentlich sicherer halten. Triangel und Bass-Trommel können auch mehrfach besetzt werden. Beim Spielen sollen alle Kinder genau darauf achten, dass sie die anderen Instrumente noch hören: Keiner darf lauter spielen. Die beiden Stimmen von Triangel und Bass-Trommel können mit vielen anderen Instrumenten ebenfalls gespielt werden: So kann der Bass-Trommel-Rhythmus auch auf einem Tamburin geschlagen werden, oder der Triangel-Rhythmus kann mit einem Schüttelrohr gespielt werden. Die Stabspiele drei Altxylofone oder Metallofone bieten eine Steigerung der Schwierigkeit, weil sie einerseits zweimal pro Takt und andererseits auch mit wechselnden Tönen gespielt werden. Zur Erleichterung der Probenarbeit sind unter den Noten die Notennamen angegeben. Normalerweise werden die Stabspiele mit drei Extrastäben ausgeliefert. Mit ihnen können die beiden F-Stäbe und der H-Stab ersetzt werden. In unserem Stück wird für das zweite Stabspiel ein Fis (oder F#) benötigt. Um den Kindern das Spiel zu erleichtern, können die Stäbe, die nicht benutzt werden, aus dem Instrument herausgenommen werden. Die Stimmen sind so gestaltet, dass sich die Töne während eines Taktes nie ändern. Daher kann der Rhythmus auch vereinfacht werden: Die Kinder spielen dann statt zwei Tönen pro Takt nur jeweils einen Ton. (Auf der CD befindet sich diese Version als PDF-Datei unter dem Titel Baukasten_einfach.pdf.) Die Hauptmelodie liegt in der ersten Violine der begleitenden Streicher und in der Blockflöte. Sie kann aber auch mit einem anderen Instrument gespielt werden. Wenn die Melodie auf Stabspielen Glockenspiel oder Xylofon dargestellt wird, können die Kinder die Pausen durch leere Schläge ersetzen: Sie führen die gleichmäßige Spielbewegung weiter aus, schlagen jedoch in die Luft. Die Oboenstimme bildet einen Gegensatz zur Hauptmelodie und schafft einen reizvollen Kontrast. Sie kann von einer Erzieherin auf der Blockflöte oder einem anderen geeigneten Instrument gespielt werden. Mit dem Playback spielen Selbstverständlich kann nicht davon ausgegangen werden, dass ein Kindergarten alle diese Instrumente vorhält und es ist noch weniger vorstellbar, dass die Kinder alle Stimmen spielen können. Das ist aber auch gar nicht nötig. Auf der CD zum Heft befinden sich verschiedene Playbacks, die das ganze Stück oder Gruppen einzelner Instrumente zum Mitspielen zur Verfügung stellen. So kann sich die Erzieherin darauf konzentrieren, gemeinsam mit den Kindern die Stimmen zu musizieren, die spieltechnisch zu bewältigen sind. Das Rückgrat des Stücks wird von einem Streichorchester gebildet, das die gesamte harmonische Situation darstellt. Zur Darstellung kann diese Instrumentengruppe von der CD als Playback gespielt werden, wenn alle Kinder später ihren Part gelernt haben. Nicht nur einmal spielen Das Stück kann einmal gespielt werden. Es ist aber genauso auch möglich, das Stück mehrmals zu wiederholen. In diesem Fall wird das Stück einfach wieder von vorn begonnen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass das Stück langsam in der Instrumentation aufgebaut wird. So können die drei Stabspiele beginnen, beim nächsten Durchgang kommen dann die beiden Perkussionsinstrumente Triangel und Bass-Trommel bzw. die ersetzenden Instrumente hinzu, und erst im letzten Durchgang tritt die Melodie hervor. Über Grenzen hinaus Die folgend ausgeführte Idee ist vielleicht ungewöhnlich, ist aber bestimmt bedenkenswert. Viele Kindergärten stehen im Kontakt mit den Grundschulen, die später die Kindergartenkinder aufnehmen werden. Ein solcher Kontakt kann genutzt werden, um ein gemeinsames Musikprojekt durchzuführen. Das hier besprochene Stück eignet sich hervorragend dazu, von verschiedenen Gruppen musiziert zu werden. In einem solchen Projekt kann eine Musikgruppe aus der Grundschule die schwierigeren Stimmen übernehmen. Aus diesem Grund ist der Streichersatz, der dann auch mit Orff-Instrumenten gespielt werden kann, so notiert, dass er auf Stabspielen darstellbar ist. Die dritte Stimme, die eigentlich von einer Bratsche gespielt wird, ist so geschrieben, dass sie sehr gut auch auf einem Alt-Tenor-Xylofon gespielt werden kann. Die beiden Melodien können dann zum Teil gemeinsam von Kindern beider Gruppen auf Stabspielen und Blockflöten gespielt werden. Aber auch dieses kann letztendlich wiederum mit dem Playback klanglich verstärkt werden. Die musikalische Begegnung kann zu einem Schlüssel für den Übergang von Kindergarten zu Grundschule werden.

3 Musizieren Ein musikalischer Baukasten Musik: Matthias Rheinländer

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5 Musizieren Lugert Verlag

6 So wird ein Triangel richtig gehalten und gespielt Beim Spielen eines Triangel entsteht oft das Problem, dass sich das Instrument unkontrolliert zu drehen beginnt. Um dies zu vermeiden, ist es ganz wichtig, dass das Instrument auf dem unteren Teil angeschlagen wird. Zu Beginn des Spielens wird der Schlägel mitten im Triangel gehalten und dann abwärts geschlagen. Das hat nebenher auch den Vorteil, dass man nicht weit ausholen kann und so der Triangelton auch immer in einer ansprechenden Lautstärke gehalten wird. Auf dem Bild ist der Knebel, mit dem das Instrument gehalten wird, gut sichtbar. Ein solcher Knebel ist aus einem Stück Schnur und einem Dübelholzstab sehr gut und einfach selbst nachzubauen. Man schneidet ein ca. 5 cm langes Holzstück ab und bindet darum eine Schlinge aus einer festen Schnur. Mozart für Kinder Die Zauberflöte Märchenhafte DVD+ zu Mozarts Oper. Sie enthält einen 16-minütigen, auf allen DVD- Spielern am Fernsehgerät oder am Computer abspielbaren Zeichentrickfilm. Daneben enthält die DVD (am Computer geöffnet) drei Spiele, drei Lieder zum Mitsingen, das voll ständige Libretto, ein Malbuch als PDF-Datei und Poster zum Ausdrucken. Geeignet für Kinder ab 7. (Windows mit schnellem Laufwerk) DVD+, Best.-Nr. 233, 24, Bestellservice Lugert Verlag Vertrieb, Postfach , Seelze Tel. 0511/ , Fax: 0511/ leserservice@lugert-verlag.de Internet-Shop: LUGERT