Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
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- Roland Holst
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1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Tag des offenen Bauernhofes 4. August 2013, Bodenmais Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax
2 Anrede! Heute am Tag des offenen Bauernhofes können Sie die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft mit allen Sinnen erleben! Auf dem Peterhof sind heute alle Türen und Tore geöffnet! Das ist die beste Möglichkeit die moderne Landwirtschaft hautnah kennenzulernen und selber nachzuschauen, wie und wo unsere bayerischen Schmankerl und Spezialitäten hergestellt werden; also woher Milch, Brot und Schnitzel kommen! Ganz herzlich möchte ich der Familie Saller für ihre Bereitschaft und ihr Engagement danken, dass sie den Dialog sucht und so einen Aktionstag möglich gemacht hat. Der Familie Saller möchte ich auch öffentlich danken, dass sie bei der Hochwasserkatastrophe im Juni beherzt geholfen hat. Sie haben in ihrem neugebauten Stall (der gerade eben erst eingeweiht wurde) 80 evakuierte Kühe aufgenommen. Herr Saller, als Lebensretter sind sie Vorbild und ein wunderbarer Botschafter für den Berufsstand und unsere Region! Vergelt s Gott! S e i t e 1
3 I. Landwirtschaft und Gesellschaft Heute können Sie auf dem Peterhof auf Entdeckungsreise gehen, viel Wissenswertes über die heimische Landwirtschaft und deren vielfältigen Aufgaben erfahren, sich informieren und mit den Praktikern direkt ins Gespräch kommen das schafft Verständnis und Vertrauen. Hier sehen die Kinder auch, wo Kühe, Kälber, Pferde, Schafe und Hühner wohnen, welche Maschinen ein Landwirt braucht und was auf den Feldern alles passiert, damit unsere gesunden und hochwertigen Nahrungsmittel entstehen. Das Wissen über Landwirtschaft und Ernährung ist heute leider nicht mehr selbstverständlich auch auf dem Land nicht mehr! Und damit sich unsere Kleinsten wieder auskennen, habe ich das Programm Erlebnis Bauernhof gestartet. In nur 1 Jahr ist es uns gelungen bayerische Grundschulkinder 1 Tag lang auf einen aktiv bewirtschafteten Bauernhof auch auf den Peterhof zu bringen! S e i t e 2
4 Dieser Erfolg gibt uns Recht und wir arbeiten weiter daran, damit jedes bayerische Grundschulkind 1 Tag auf einem Bauernhof verbringen kann. Daher ist es wichtig, dass es viele Peterhöfe gibt und dass sich die Verbraucher auf den Höfen über die Landwirtschaft und die Zusammenhänge der Lebensmittelherstellung informieren können. Das schafft Verständnis und Akzeptanz für unsere heimische Landwirtschaft und für unsere Lebensmittel. Der technische Fortschritt und die Globalisierung sorgen zwar dafür, dass wir zu jeder Jahreszeit jedes Lebensmittel unschlagbar preiswert und in einer bisher nie dagewesenen Vielfalt im Supermarkt bekommen. Aber bei der Euphorie über diese Versorgungssicherheit ist vielen leider die Wertschätzung der Lebensmittel abhandengekommen und wir machen uns auch keine Gedanken mehr über die Verschwendung von Lebensmittel das ist fatal! S e i t e 3
5 Wir müssen wieder lernen, unsere Nahrungsmittel wertzuschätzen und einen fairen Preis dafür zu bezahlen. Denn nur dann können unsere Landwirte auch morgen noch unsere Nahrungsmittel in der gewünschten hohen Qualität produzieren. Wir müssen auch wieder erkennen, was wir an unserem Bauern in unserem Ort haben! Tante Emma haben wir ja schon aus dem Dorf gehen lassen! Mit unserer Beziehung zur Landwirtschaft und unserem Kauf an der Theke entscheiden wir auch über die Wirtschaftskraft in der Region, über Arbeitsplätze und über unsere einzigartige Kulturlandschaft, die Voraussetzung für den Tourismus ist. D.h. wer weiter denkt, kauft näher ein! Damit uns das Einkaufen leichter fällt, erkennen Sie unsere Bayerischen Spezialitäten an Geprüfte Qualität Bayern oder dem Regionalsiegel, das ich eingeführt habe. Schauen Sie sich hier um und probieren Sie die regionalen Schmankerl! Sie wissen doch: Liebe geht durch den Magen! S e i t e 4
6 Und wenn Sie sich den neu gebauten Milchviehstall mit Melkroboter anschauen, sehen Sie eine moderne artgerechte Tierhaltung von Intensivtierhaltung und tierunwürdigen Bedingungen keine Rede! Durch zielgerichtete Fördermaßnahmen verbessern wir die Haltungsbedingungen für die Tiere entscheidend; denn auch uns liegt das Wohl der Tiere am Herzen. Auch hier brauchen wir den offenen Dialog aller Beteiligten, denn nur eine wettbewerbsfähige und von der Gesellschaft akzeptierte Tierhaltung hat Zukunft! II. Landwirtschaft und Gesellschaft Ziel meiner Agrarpolitik und Arbeit als Landwirtschaftsminister ist es, den Dialog zu fördern, den Agrarstandort Bayern zu sichern und günstige Rahmenbedingungen für die Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft zu schaffen. Denn alle unsere rd landwirtschaftlichen Betriebe sollen unabhängig von ihrer Bewirtschaftungsform, Produktionsausrichtung und Größe eine Perspektive haben! S e i t e 5
7 Nicht Wachsen oder Weichen oder die Hektar-Zahl, sondern die Betriebsleiterfamilie, der Faktor Mensch, soll über die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebs entscheiden. Als Unternehmer entscheidet die Familie gemeinsam welche weiteren Einkommensquellen sie sich noch erschließen will. Bereits 60% unserer Betriebe haben sich zusätzlich im Wettbewerb gestärkt und bei 25% überwiegt sogar schon der außerlandwirtschaftliche Unternehmensteil. Die Familie Saller macht dies mit Urlaub auf dem Bauernhof, Erlebnis Bauernhof und der Forstwirtschaft. Das kann auch ein Beitrag zur Energiewende und zur künftigen Energieerzeugung sein, denn die Land- und Forstwirtschaft hat die benötigten Flächen und liefert bereits zuverlässig Biomasse und Holz. Auch unsere Kanzlerin Angela Merkel hat kürzlich (auf dem Deutschen Bauerntag) bestätigt, dass ohne unsere Landwirte und Waldbesitzer bei den Erneuerbaren Energien nichts gehen wird! S e i t e 6
8 Es kann auch die Landschaftspflege in unserer unverwechselbaren Kulturlandschaft sein. Das sichert unsere natürlichen Lebensgrundlagen, die Artenvielfalt, schafft Lebensqualität, sichert Bayern als Urlauberregion Nr. 1 und trägt entscheidend zur Attraktivität unserer Heimat bei. Diese Gemeinwohlleistung bekommen unsere Bauern aber nicht über den Marktpreis ihrer Produkte vergütet. Das müssen Förderprogramme leisten. Daher kämpfe ich in München, Berlin und Brüssel für passende Rahmenbedingungen unserer klein- und mittelstrukturierten bayerischen Bauern; und das nicht nur bei der Weiterentwicklung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik nach Zudem unterstützen wir die ländlichen Räume mit maßgeschneiderten Konzepten der Ländlichen Entwicklung und LEADER. III. Schluss Ich bin überzeugt, ohne eine leistungsfähige Land- und S e i t e 7
9 Forstwirtschaft wird es auch in Zukunft keinen starken ländlichen Raum in Bayern geben. Unsere Bäuerinnen und Bauern sind das Rückgrat des ländlichen Raums, Träger der Kultur und Traditionen! Zudem sichern sie jeden 7. Arbeitsplatz! Der Beruf Landwirt ist attraktiv und Landwirtschaft ist nicht old school [sprich: old skuhl], sondern hochmodern. Die Landwirtschaft ist und bleibt eine strategische Schlüsselbranche! S e i t e 8
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