Web 2.0: So wird Ihr Firmenblog erfolgreich. Zusammenfassung. 1 Was Blogs so populär macht. 1.1 Vernetzung und Interaktivität

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1 Seite 1 von 11 Web 2.0: So wird Ihr Firmenblog erfolgreich Zusammenfassung Weblogs gehören zu den wichtigsten Komponenten des so genannten Web 2.0. Längst sind Blogs, wie sie auch kurz genannt werden, nicht mehr privat. Zunehmend nutzen auch Unternehmen diese Art der InternetpPräsenz, um sich im Web darzustellen und Inhalte zu veröffentlichen. Zwar hinkt die Blog- Popularität in Deutschland den meisten anderen Ländern noch deutlich hinterher, aber auch hierzulande werden die Vorzüge dieser Art von Webauftritt mehr und mehr entdeckt. Ein Firmenblog kann Internetauftritte von Unternehmen um ein einfaches, aber effektives Kommunikationsinstrument bereichern. 1 Was Blogs so populär macht Weblogs werden auch als Online-Journale oder Online-Tagebücher bezeichnet. In technischer Hinsicht handelt es sich bei einem Blog um ein vergleichsweise einfaches Content-Management-System, mit dem sich Webseiten erstellen lassen. Bei einem Blog werden Beiträge chronologisch hintereinander auf eine Webseite einsortiert, der jeweils neueste Beitrag steht an erster bzw. oberster Stelle. Ruft ein Besucher des Blogs diese Webseite auf, sieht er also zunächst immer den aktuellsten Eintrag. Unkompliziert und einfach lautet die Devise Die Erstellung eines solchen Blogs ist dabei überaus einfach. Zum einen gibt es zahlreiche Blog-Dienste im Internet, über die ein solches Online-Journal erstellt werden kann und die keinerlei Vorbereitung erfordern. Oft sind derartige Angebote kostenfrei oder zu sehr günstigen Konditionen nutzbar. Auch um den notwendigen Speicherplatz (Webspace) oder die Internetadresse muss man sich hier nicht weiter kümmern, da diese Elemente in den Komplettpaketen bereits enthalten sind. Auch die zweite Variante in Form eines Eigenbetriebs einer Blog-Software auf dem eigenen Webserver setzt einen nur vergleichsweise geringen Aufwand für die Installation und Konfiguration der Blog-Software voraus. Das Erstellen der Beiträge selbst ist dann ebenfalls völlig einfach möglich. Da viele Blog- Programme zudem aus der Open-Source-Szene stammen, ist die Einrichtung einer solchen Lösung sogar ohne Lizenzkosten möglich. Im einfachsten Fall ist das Einrichten eines Blogs eine Angelegenheit von wenigen Minuten. So reicht es beispielsweise aus, sich bei einem Blog-Dienste zu registrieren, danach wählt man aus verschiedenen Designvorlagen das Wunschlayout aus und schon kann man mit dem Verfassen der Inhalte beginnen und die Inhalte veröffentlichen. Neben den Text-Blogs, die üblicherweise auch eingebundene Bilder enthalten können, gibt es multimediale Blogs. Hier erscheinen dann Audio- oder Videobeiträge. Zudem gibt es noch Foto- Blogs, bei denen die Bilder im Mittelpunkt stehen und nicht nur als Illustration von Inhalten wie in bebilderten Text-Blogs genutzt werden. Der Kreis der Nutzer wächst stetig Die meisten Blogs werden nach wie vor von Privatpersonen veröffentlicht, die hier entweder wie in Online- Tagebüchern über private Ereignisse berichten bzw. ihre Meinungen zu aktuellen Ereignissen kundtun oder auch ihr Expertenwissen zu bestimmten Themen preisgeben. Daneben nutzen zunehmend auch Anbieter aus dem klassischen Medienbereich die Blogs, um hierüber einfach und unkompliziert Nachrichten zu verbreiten oder Kommentare abzugeben. Auf immer mehr Nachrichtenseiten im Internet und auch in den Online-Ausgaben von Tages- und Wochenzeitungen oder Magazinen finden sich als Zusatzangebote innerhalb der Website Blogs der Redakteure, Reporter oder anderer Mitarbeiter. In jüngster Zeit entdecken nun aber auch zunehmend Unternehmen aus anderen Branchen die Blogs als Kommunikationsinstrument. 1.1 Vernetzung und Interaktivität

2 Seite 2 von 11 Neben ihrer Einfachheit besitzen Blogs noch weitere Vorteile. So gehören Kommentarfunktionen in den meisten Blogs zum Standard. Leser des Blogs können die einzelnen Beiträge daher ohne großen Aufwand kommentieren und aus der ansonsten nur einseitig verlaufenden Kommunikation kann sich ein echter Dialog entwickeln, denn auch auf einen Kommentar kann man in den Blogs wieder antworten. Mitunter reicht schon das Anklicken eines Links aus, um einen Kommentar abzugeben. In der Regel muss man sich jedoch zuvor einmalig registrieren, um sich selbst in einem Blog äußern zu können. Blogs übernehmen damit zunehmend auch die Funktionen, die bislang in Webforen und Newsgroups wahrgenommen wurden. Allerdings gibt es bei den Blogs immer noch eine klare Unterscheidung zwischen dem Blog-Verfasser, der mit seinen Beiträgen die Themen vorgibt und gegebenenfalls auch die Kommentare vor der Veröffentlichung kontrollieren kann, sowie den anderen Teilnehmern, die lediglich ihre Kommentare abgeben können. Neben den Kommentaren gibt es bei den Blogs weitere Funktionen, mit denen eine Partizipation anderer Nutzer möglich ist. Hierzu gehören insbesondere die Trackbacks, mit denen verschiedene Blogs miteinander verknüpft werden können. Diese Trackbacks sind spezielle Links, mit denen ein Blog-Beitrag erweitert werden kann, wenn in einem anderen Blog auf diesen Beitrag Bezug genommen wird. Eine weitere Art der Vernetzung zwischen den Blogs sind die so genannten Permalinks, mit denen direkt auf einen einzelnen Blog-Beitrag verwiesen und nicht zunächst die Startseite des jeweiligen Blogs aufgerufen wird. Hinweis Innerhalb der Blog-Szene (Blogosphäre) wird von diesen Vernetzungsmöglichkeiten intensiv Gebrauch gemacht. Die vielen Links, die gesetzt werden, führen wiederum dazu, dass Blogs in den Trefferlisten vieler Suchmaschinen vergleichsweise weit oben zu finden sind. Denn üblicherweise ist die Zahl der Links, die auf eine Webseite verweist, ein ganz wichtiger Faktor in den Ranking-Algorithmen der Suchmaschinen. Daneben bieten die Blogs noch weitere Funktionen, mit denen sie selbst für die notwendige Aufmerksamkeit sorgen. So melden die meisten Blog-Anwendungen beispielsweise automatisch neue Einträge an die Blog-Suchmaschinen bzw. Blog-Verzeichnisse im Web. Hierüber haben die Nutzer dann einen direkten Zugriff auf die aktuellsten Meldungen. Zu den bekanntesten dieser Blog-Verzeichnisse gehören Technorati ( Weblogs ( oder das auf deutschsprachige Weblogs spezialisierte Blogg.de ( 1.2 Blog-Abonnement per Feed Auch die Feed-Technik ist von zentraler Bedeutung bei den Blogs. Ähnlich wie die Nachrichten-Feeds auf anderen Webseiten lassen sich die meisten Blogs abonnieren, sodass die Leser neue Beiträge automatisch angezeigt bekommen. Ebenso wie bei den anderen Feeds braucht der Leser damit nicht die Webseite aufzurufen, um nachzusehen, ob hier Neuigkeiten vorhanden sind. Hinweis In Deutschland ist der Blog-Enthusiasmus allerdings bei weitem nicht so ausgeprägt wie in einigen anderen Ländern. Neben den USA sind Blogs auch in Japan, Frankreich und anderen europäischen Ländern deutlich beliebter als hierzulande. 2 Nutzen Sie die Macht der Blogs Blogs werden nach wie vor häufig eher als "Spielwiese" von Privatanwendern angesehen und sind in dieser Perspektive dann vor allem eine neue Variante der privaten Homepage, die vor gut einem Jahrzehnt in Mode war. Auf den ersten Blick ist diese Betrachtungsweise durchaus stimmig, denn die große Mehrzahl der Blogs stammt tatsächlich aus der Feder von Privatpersonen, die mit ihren Online-Tagebüchern ans Licht der Öffentlichkeit drängen und hier mal mehr und mal weniger Interessantes zu berichten haben. Allerdings sollte man die Blogs nicht auf diesen Aspekt reduzieren und diesen Trend als bloße Spielerei abtun. Viele gut gemachte Blogs haben hohe Nutzerzahlen und sind zu einem Sprachrohr für Meinungsführer geworden. Zudem verbreiten sich Nachrichten aus populären Blogs durch die

3 Seite 3 von 11 beschriebene starke Vernetzung innerhalb der Blogosphäre rasch innerhalb dieses Bereichs und bekommen durch ihre gute Positionierung bei den Suchmaschinen letztlich auch eine Bedeutung für das konventionelle Web. Bedeutung und Macht der Blogs darf nicht unterschätzt werden wie populäre Beispiele zeigen Die Macht der Blogs darf aber auch schon deshalb nicht unterschätzt werden, weil sich viele Medienmacher bei der Suche nach Neuigkeiten auch dieser Informationsquellen bedienen und Nachrichten aus den Blogs somit außerhalb der Blogosphäre bekannt machen. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass gerade in Fällen, in denen Nachrichtenanbieter im Web oder Medien außerhalb des Internet auf Themen aus den Blogs eingehen, eine erhebliche Wirkung von den Blogs ausgehen kann. Zu den bekanntesten Beispielen zählt die kritische Berichterstattung über die Geschäftspraktiken beim Klingelton-Anbieter Jamba, die zunächst vom populären Blog Spreeblick ( thematisiert wurden, und erst anschließend von anderen Medien übernommen wurden. Andere häufig zitierte Beispiele für die Macht der Blogs sind ein durch Blog-Beiträge erzwungener Produktrückruf von Fahrradschlössern der amerikanischen Firma Kryptonite oder eine Umtauschaktion von Apple bei seinen ipod nano-playern, nachdem in Weblogs über Qualitätsmängel bei den Displays berichtet wurde. Hinweis Vor kurzem zeigt sich die Bedeutung der Blogs erneut am Beispiel der Computerfirma Apple. Nachdem in einem bekannten Apple-Blog eine angeblich interne des Unternehmens zitiert wurde, in der deutliche Verzögerungen beim neuen Apple-Betriebssystem und beim iphone angekündigt wurden, sank der Börsenkurs des Unternehmens innerhalb weniger Minuten um immerhin drei Prozent. Erst nachdem sich die zitierte als Fälschung herausstellte, kam der Kurs wieder auf das Ausgangsniveau zurück. 2.1 Wichtig: Die Blog-Beobachtung Die Bedeutung der Blogs sollten Unternehmen auf keinen Fall unterschätzen, auch wenn hierzulande die Blog-Kultur längst noch nicht so ausgeprägt ist wie in weiten Teilen des Auslands. Nachrichten bzw. Meldungen und Meinungen aus Blogs finden immer öfter Beachtung sowohl inner- als auch außerhalb der Blog-Szene. Vor allem für bekannte Unternehmen oder Hersteller von Markenprodukten sollte die Beobachtung von Blogs deshalb obligatorisch sein, um frühzeitig reagieren zu können, wenn das Unternehmen oder Produkte hier zum Thema werden. Es gibt mittlerweile verschiedene Dienstleister, die eine Überwachung der Blogs gegen ein Entgelt anbieten. Allerdings ist es in aller Regel nicht notwendig, derartige Angebote in Anspruch zu nehmen. Eine Überwachung der Blog-Szene lässt sich auch ohne großen Aufwand individuell realisieren. Die meisten Blog-Verzeichnisse bzw. Suchdienste bieten dazu das Anlegen einer Watchlist an. Beim weltweit größten Blog-Verzeichnis Technorati müssen Sie dazu nur ein eigenes Konto anlegen und können dann eine Watchlist erstellen. Alle Blog-Beiträge, in denen die hier eingetragenen Schlagwörter vorkommen, werden Ihnen dann angezeigt. Ähnliche Funktionen finden Sie aber auch in anderen Blog-Suchhilfen oder sie können über Blog- Feedreader genutzt werden.

4 Seite 4 von 11 Abb. 1: Über eine Watchlist bei den großen Blog-Suchdiensten wie Technorati kann man die Blog- Szene gut im Blick behalten. Wenn Sie bei der Blog-Beobachtung bemerken, dass Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte kritisiert werden, so ist eine angemessene und schnelle Reaktion notwendig. In den meisten Fällen dürfte dies in Form eines öffentlichen Dialogs in den Blogs geschehen. Wenn hier eine faire Diskussion geführt werden kann und die Situation aus Sicht des Unternehmens dargestellt wird, ist dies der beste Weg. 2.2 Vorsicht vor Manipulationsversuchen Abstand nehmen sollte man von Manipulationsversuchen in den Blogs. So geriet jüngst die Modemarke Clavin Klein in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass das Unternehmen bzw. dessen Marketingagentur in verschiedenen Blogs positive Nachrichten zu einem neuen Parfum veröffentlicht hatte, wobei diese Postings unter Pseudonymen erstellt wurden. Nachdem dieses Vorgehen entdeckt und in Blogs sowie anderen Medien thematisiert wurde, dürfte ein wohl nicht unbeträchtlicher Imageschaden entstanden sein. Hinweis Die Blog-Szene reagiert üblicherweise sehr vehement auf Manipulationsversuche, denn Glaubwürdigkeit und Authentizität sind ganz zentrale Merkmale der Blogs. 3 Das Unternehmensblog für eine bessere Kommunikation

5 Seite 5 von 11 Blogs bieten gegenüber klassischen Webauftritten zahlreiche Vorteile und können daher auch für Unternehmen interessant sein. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören: Verbesserte Positionierung in den Suchmaschinen-Ergebnissen bei entsprechend guter Verlinkung Einfachheit der Erstellung Direkte Kommunikationsmöglichkeit durch Kommentarfunktion Geringe Kosten Hohe Glaubwürdigkeit bei entsprechenden Inhalten Vor allem für kleinere Unternehmen ohne eigenes Internet-Know-how kann ein Blog eine interessante Möglichkeit sein, um die eigene Website um eine aktuelle und interaktive Komponente zu erweitern. Unternehmensblogs (Corporate Blogs) sind dabei in verschiedenen Varianten möglich. So kann man zwischen folgenden Blogs unterscheiden: Mitarbeiter-Blogs CEO-Blogs Produkt-Blogs Kampagnen-Blogs Bei einem Mitarbeiter-Blog sind häufig mehrere Mitarbeiter des Unternehmens gemeinsam als Blog- Schreiber aktiv und berichten z. B. aus den verschiedenen Abteilungen. Mitunter haben einige Mitarbeiter auch jeweils eigene Blogs mit spezifischen Inhalten. Beim CEO-Blog wird der Chef des Unternehmens selbst aktiv und wendet sich an die Leser. Allerdings ist ein solches Blog nur dann sinnvoll, wenn der Firmenchef tatsächlich die notwendige Zeit dazu hat. Insbesondere Hersteller von Konsumgütern können für einzelne Produkte oder Marken eigene Blogs starten oder auch aufwändigere Blogs im Rahmen umfassender Marketing-Kampagnen starten. 3.1 Authentizität und Glaubwürdigkeit statt Marketing-Floskeln Wesentlicher Erfolgsfaktor für ein Unternehmensblog ist eine größtmögliche Authentizität der Beiträge und die dadurch erreichte Glaubwürdigkeit. Bei aller Offenheit sollten natürlich Themen, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollten, auch nicht in einem Blog auftauchen. Auf keinen Fall sollte ein Unternehmensblog jedoch dazu verwendet werden, allgemeine Marketingfloskeln oder platte Werbebotschaften in etwas anderer Form zu veröffentlichen. Zu den wichtigsten Elementen innerhalb eines Unternehmensblogs gehört auch die Kommentarfunktion. Auf diese Weise kann direkt ein Dialog mit (potenziellen) Kunden oder anderen Interessenten geführt werden. Damit besitzt das Blog auch eine Bedeutung für die Marktforschung, beispielsweise wenn Meinungen von Kunden zu durchgeführten Aktionen oder Produkten in Erfahrung gebracht werden können oder Wünsche und Vorschläge geäußert werden. Wird im Blog eine Kommentarfunktion angeboten, müssen Sie als Anbieter allerdings auch die hier veröffentlichten Kommentare kontrollieren und unrechtmäßige Postings zumindest unverzüglich entfernen oder besser noch vorab ausfiltern. Zwar ist die Rechtsprechung nicht einheitlich, jedoch droht hier ansonsten die Gefahr von Abmahnungen. Allerspätestens, nachdem Sie von einem derartigen Posting Kenntnis haben, müssen Sie unverzüglich handeln. Eine Registrierung der Teilnehmer und eine Vorab-Kontrolle der Kommentare sollten daher obligatorisch sein. Die Überprüfung der Kommentare sollte dabei jedoch nicht in eine Zensur ausarten, bei der alle unliebsamen Meinungen einfach ausgeblendet werden. Gerade auch von einem offenen Dialog mit Kritikern kann ein Unternehmensblog profitieren. Neben der Kommentarfunktion sollten in einem Firmenblog auch Links verwendet werden, selbst wenn dadurch die Leser des Blogs (vorübergehend) auf andere Webseiten gelangen. Ebenso können Sie das Unternehmensblog über Trackbacks oder Permalinks mit anderen Blogs verknüpfen, in denen dieselben Themen behandelt werden. Auf diese Weise wird das Blog zu einem gut vernetzten Bestandteil der gesamten Blogosphäre und die Besucherzahlen und die Bekanntheit des Blogs steigen. 3.2 Notwendige Vorbereitungen treffen Um ein erfolgreiches Unternehmensblog zu realisieren, müssen zunächst vor allem inhaltliche und organisatorische Fragen geklärt werden. So sollte etwa geklärt werden, welche Zielgruppe mit dem Blog

6 Seite 6 von 11 angesprochen werden soll. Je nach anvisierter Zielgruppe können dann die primären Inhalte des Blogs sowie die Art der Aufbereitung bzw. des Stils festgelegt werden. Bevor Sie sich an die Konzeptionierung eines eigenen Blogs machen, sollten Sie auf jeden Fall zunächst einmal schauen, wie andere Unternehmen die Blogs nutzen. Eine Übersicht über die populärsten erfolgreichsten deutschsprachigen Unternehmensblogs finden Sie etwa auf der Webseite Außerdem muss vorab geklärt werden, wer die Beiträge für das Unternehmensblog schreiben soll und ob es überhaupt geeignete Mitarbeiter gibt. Neben dem Schreiben der Beiträge müssen auch weitere Aufgaben wie etwa die Kontrolle der Kommentare oder das Verfassen eigener Antworten auf diese Kommentare berücksichtigt werden.

7 Seite 7 von 11 Abb. 2: Lassen Sie sich von anderen erfolgreichen Unternehmensblogs inspirieren. Die Betreuung eines Blogs kann recht zeitintensiv werden, vor allem, wenn es erfolgreich wird und zahlreiche Nutzer zu Kommentaren animiert. Dem Mitarbeiter, der mit dieser Aufgabe beschäftigt ist, muss dazu ein entsprechend großes Zeitbudget eingeräumt werden. Wichtig ist auch zu wissen, dass ein Blog in jedem Fall ein Langzeitprojekt ist. So sollten Sie sich schon vor dem Start überlegen, ob es überhaupt ein ausreichend großes Themenreservoir gibt. Nur

8 Seite 8 von 11 wenn immer wieder interessante Themen im Blog behandelt werden, kann man ein Publikum zu wiederholten Besuchen bewegen. Von anfänglich niedrigen Besucherzahlen und spärlichen Reaktionen sollten Sie sich nicht verunsichern lassen. Bei vielen Blogs merkt man nach einem anfänglichen Enthusiasmus, der sich etwa in zahlreichen Beiträgen und kurzen Aktualisierungsintervallen niederschlägt, schon bald ein deutliches Nachlassen des Engagements. Gestehen Sie Ihrem Blog von Anfang an eine längere Anlaufzeit zu. Zudem sollte man bedenken, dass gerade in Deutschland die Blogs noch nicht so intensiv genutzt werden wie in anderen Ländern. Auch die Zahl der Unternehmensblogs ist bei weitem nicht so hoch wie in vergleichbaren Staaten. So hat die bereits erwähnte deutsche Business-Blog-Website lediglich knapp über 600 deutschsprachige Unternehmensblogs erfasst. 3.3 Populäre Unternehmensblogs Die meisten Blogs stammen aus Unternehmen im Bereich Marketing und Kommunikation. Ebenefalls stark vertreten sind IT-Unternehmen und auch im Kreativbereich (Grafik/Design) sind Blogs recht häufig anzutreffen. Beliebt sind Blogs zudem noch bei Unternehmen im E-Commerce-Bereich, die ihre Online-Shops durch dieses Instrument aufwerten wollen. Auch juristische und medizinische Blogs gibt es noch in recht großer Zahl, andere Branchen sind deutlich seltener präsent. Dass auch Unternehmen aus anderen Branchen durchaus attraktive Blogs auf die Beine stellen können, zeigt das Blog des Tiefkühlkost-Herstellers Frosta, das zu den populärsten Unternehmensblogs in Deutschland gehört. Beim Frosta-Blog ( schreiben zahlreiche Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Abteilungen - vom Marketing über die Produktion bis zur Verwaltung - und berichten über Neuigkeiten (z. B. Dreharbeiten neuer Werbespots) oder machen auf Aktionen aufmerksam. Durch die Kommentare der Blog-Leser und die Reaktionen auf die Kommentare hat sich das Frosta-Blog zu einem wichtigen Instrument der Kommunikationspolitik des Unternehmens entwickelt.

9 Seite 9 von 11 Abb. 3: Das Frosta-Blog gehört zu den gelungensten Projekten seiner Art. Dieses Blog trägt, wie auch andere erfolgreiche Unternehmensblogs, wesentlich dazu bei, dass Kunden an das Unternehmen gebunden werden und ein quasipersönliches Verhältnis zum Unternehmen bekommen. Gerade in den Zeiten, in denen die Kunden wieder an Informationen aus erster Hand interessiert sind und ein persönlicher Kontakt immer wichtiger wird, können gute Blogs viel bewirken. 3.4 Checkliste Unternehmensblog Die folgende Checkliste fasst noch einmal die wichtigsten Kriterien für die Erstellung eines Unternehmensblogs zusammen (s. Tab. 1). Checkliste Unternehmensblog Kriterium Kann das Unternehmensblog einen Vorteil bringen und passt ein Blog in die Kommunikationspolitik des Unternehmens? Lässt sich eine Zielgruppe für das Blog definieren? Anmerkung

10 Seite 10 von 11 Können für die Zielgruppe interessante Inhalte im Rahmen des Blogs geboten werden? Gibt es genügend Themen, um ein Blog über einen längeren Zeitraum attraktiv zu halten? Gibt es qualifiziertes Personal, das die Erstellung der Beiträge und die Betreuung des Blogs übernehmen kann? Sind die zeitlichen Ressourcen der Unternehmens-Blogger ausreichend, um das Blog attraktiv und aktuell zu halten? Tab. 1: Checkliste Unternehmensblog 4 Die technische Realisierung Um ein eigenes Blog anzubieten, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Zum einen kann man auf die Dienste eines Blog-Providers im Web zurückgreifen, der sämtliche Ressourcen (von der Blog-Software über den Webspace bis zur Internetadresse) bereitstellt. Oder man nutzt eine eigene Blog-Software, die dann auf dem ohnehin schon vorhandenen eigenen Webserver eingerichtet wird. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Für die Nutzung eines Blog-Dienstleisters spricht vor allem die Einfachheit der Lösung. Bei einigen Angeboten lässt sich ein Blog innerhalb weniger Minuten erstellen. Lediglich eine Registrierung ist notwendig, anschließend wählt man ein Design für das Blog aus und schon kann man mit dem Erstellen des ersten Beitrags beginnen. Allerdings haben diese Blogs auch ihre Grenzen. So lässt sich meist das Design nicht so frei gestalten, dass eine hundertprozentige Anpassung an eine bereits vorhandene Website gelingt. Auch im Hinblick auf bestimmte Zusatzfunktionen muss man bei den Blogs der Provider Abstriche machen und ist auf die Funktionen angewiesen, die der Dienstleister bietet. Auch die Internetadresse des Blogs kann häufig nicht frei gewählt werden, sondern wird vom Provider vorgegeben. Ein weiterer Nachteil ist, dass es bei einem späteren Umzug des Blogs zu einem anderen Anbieter bzw. auf ein anderes System zu Problemen kommen kann. Häufig fehlen entsprechende Exportfunktionen ganz oder bieten nur eingeschränkte Optionen. Die Ausgaben für diese Mietlösungen sind dagegen wiederum niedrig. Zwar gibt es schon etliche Gratisangebote, mit denen sich bereits attraktive Blogs mit allen wichtigen Funktionen erstellen lassen, doch da hier meist Werbung eingeblendet wird, auf die der Blog-Betreiber keinen Einfluss hat, verbieten sich derartige Gratisangebote in aller Regel. Aber auch die kostenpflichtigen Blogs sind bei monatlichen Preisen zwischen 5 und 20 EUR nicht allzu teuer. Deutschsprachige Blog-Hosting-Angebote gibt es bei folgenden Diensten: Blogger.com ( Blogger.de ( Blog.de ( Twoday ( 4.1 Blog auf dem eigenen Server Die zweite Variante besteht darin, eine Blog-Software auf dem eigenen Webserver zu betreiben. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass man hier in aller Regel deutlich größere Gestaltungsmöglichkeiten im Hinblick auf das Erscheinungsbild des Blogs hat und auch beim Funktionsumfang nicht darauf angewiesen ist, was ein Blog bei einem Provider kann und was nicht. Die meisten Blog-Anwendungen stammen aus der Open-Source-Szene und können daher kostenfrei genutzt werden. In dieser Hinsicht sind sie damit sogar noch günstiger als preiswerte Mietlösungen bei einem Blog-Dienstleister, wenn man ohnehin schon einen eigenen Webserver betreibt bzw. gemietet hat. Allerdings relativiert sich dieser Kostenvorteil schon dadurch wieder, dass zumindest für die Installation und Konfiguration der Software einiges Know-how notwendig ist. Zwar sind viele Programme mittlerweile recht komfortabel und ermöglichen auch weniger versierten Anwendern eine einfache Einrichtung, doch kann es hier unter Umständen doch zu Problemen kommen, die dann nur Fachleute lösen können. Zudem setzen die Programme häufig auch bestimmte Mindestvoraussetzungen auf dem Webserver (Datenbanken wie MySQL oder Skriptsprachen wie PHP) voraus. Bekannte Blog-Systeme aus dem Open-Source-Bereich sind etwa: WordPress (

11 Seite 11 von 11 Moveable Type ( LiveType ( 4.2 Blogs im Intranet Wie andere Komponenten des Web 2.0 sind auch Blogs prinzipiell auch für den Einsatz innerhalb eines Unternehmens geeignet. So können interne Blogs im Intranet genutzt werden, um Teammitgliedern ein zusätzliches Kommunikationsinstrument an die Hand zu geben. Protokolle von Team-Meetings oder anderen Besprechungen könnten in Form eines Blogs veröffentlicht werden. Anstelle eines Austauschs zahlloser s könnten die Teilnehmer dann an einer zentralen Stelle die Informationen abrufen und bei Bedarf gleich kommentieren. 4.3 Multimediale Blogs Die meisten Blogs sind vor allem textorientiert, allerdings lassen sich selbst bei einfachen Blog-Lösungen Bilder ganz einfach in die Beiträge einbauen. Von dieser Option sollten Sie in jedem Fall Gebrauch machen, wenn es angebracht ist, denn nach wie vor gilt die Regel, dass ein Bild mehr sagt als tausend Worte. Prinzipiell ist es auch kein großer Aufwand, multimediale Inhalte in ein Blog zu integrieren. Vor allem kurze Videos erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Am einfachsten lassen sich derartige Elemente einbauen, indem diese auf Videoplattformen wie YouTube veröffentlicht werden und dann im Blog nur noch ein entsprechender Link auf dieses Video gesetzt werden muss. Die Erstellung einfacher Videos ist mittlerweile ohne großen technischen und finanziellen Aufwand möglich. Im einfachsten Fall reichen schon eine einfache Webkamera sowie eine Standard- Aufnahmesoftware, die meist zum Lieferumfang neuer PCs gehört. Allerdings sollten in jedem Fall die angebotenen Videos dem Zweck und dem Inhalt angemessen sein. Mit einem schlechten Video, auf dem kaum etwas zu erkennen ist und das mit einem schlechten Ton daherkommt, wird man eher Zweifel an der eigenen Kompetenz aufkommen lassen, als interessante Zusatzinformationen zu bieten. Autor/in Andreas Hein, Bad Sooden-Allendorf