Menschenbilder als Bezugssysteme für Konzepte des Bildungsmanagements und der beruflichen Weiterbildung
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- Edith Kohl
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1 Pädagogik Christoph Mauthner Menschenbilder als Bezugssysteme für Konzepte des Bildungsmanagements und der beruflichen Weiterbildung Diplomarbeit
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3 MENSCHENBILDER ALS BEZUGSSYSTEME FÜR KONZEPTE DES BILDUNGSMANAGEMENTS UND DER BERUFLICHEN WEITERBILDUNG Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Philosophie an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Christoph MAUTHNER Am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaften
4 Es ist egal, welcher Kaiser dein Herrscher und welcher Meister dein Lehrer ist, solang du weißt wer du selber bist. (Verfasser unbekannt)
5 VORWORT Mein besonderer Dank gilt Frau Univ.-Prof. Mag. Dr. Elke Gruber, die mit fachlichem Wissen, großer Geduld und menschlichem Beistand die vorliegende Arbeit betreut hat. Da es nicht möglich ist im Rahmen dieses Vorworts all jene zu erwähnen, denen ich gerne Zuneigung und Dank aussprechen möchte, möchte ich stellvertretend meine Eltern Romana und Petz hervorheben, die mich immer Zeit meines Lebens in unglaublicher Weise nach bestem Wissen und Gewissen unterstützt haben und wirklich in jeder Phase meines Lebens für mich da waren. Ich hoffe ich habe von Eurer Kraft, Güte und Menschenliebe viel geerbt. Danke, dass ihr immer an mich geglaubt habt! Britney ich lieb dich, und wiiiieeee!!!!
6 INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung 1 2. Bildungsmanagement und berufliche Weiterbildung Erläuterungen Bildung Weiterbildung Bildungsmanagement Berufliche Weiterbildung Berufliche Weiterbildung und Bildungsmanagement: begriffliche Abgrenzung Berufliche Weiterbildung und Bildungsmanagement Zuständigkeitsbereiche der Betriebswirtschaftslehre oder der Pädagogik? Zusammenfassung Spannungsfelder Bildungsmanagement und berufliche Weiterbildung als Spannungsfelder zwischen pädagogischen Idealen und wirtschaftlichen Anforderungen Einflüsse bzw. Interessen der Erwachsenenbildung Einflüsse bzw. Interessen der Wirtschaft Einflüsse bzw. Interessen des Staates Die Vermarktlichung der Weiterbildung Bildungscontrolling Zugänge zur Konzeption von Bildungsprogrammen mit wirtschaftlichem Kontext Wer konzipiert? Zugänge aus pädagogischer Perspektive und Zugänge aus betriebswirtschaftlicher Perspektive Das Bild von den BildungsempfängerInnen Die Bedeutung einer grundlegenden Orientierung in der Betriebswirtschaft: Die normative Ebene des Managements Zusammenfassung Die Frage nach den neuen Leitbildern: Menschenbilder der BWL und der Pädagogik als Bezugspunkte für Konzepte des Bildungsmanagements und der beruflichen Weiterbildung Einführung/Überleitung Menschenbilder Menschenbilder als Bezugssysteme für theoretisches und praktisches Handeln Die Frage nach den Menschenbildern von Bildungsmanagement und beruflicher Weiterbildung Homo oeconomicus Einführung in das Menschenbild homo oeconomicus Dimensionen des Begriffs 42
7 4.4.3 Wissenschaftstheoretische Einordnung des homo oeconomicus Zentrale Annahmen über den in der Wirtschaft tätigen Menschen die Eigenschaften des homo oeconomicus Präferenzen und Restriktionen Die rationale Entscheidung Das Eigennutzaxiom Interaktionsstrategien des homo oeconomicus mit seinen Mitmenschen Homo oeconomicus als Menschenbild für die berufliche Weiterbildung und das Bildungsmanagement Die kritische Hinterfragung des homo oeconomicus auf axiomatischer Ebene Die kritische Hinterfragung des homo oeconomicus auf phänomenologischer Ebene Die kritische Hinterfragung des homo oeconomicus auf politisch-ethischer Ebene Homo oeconomicus als Bezugspunkt für Konzepte des Bildungsmanagements und der beruflichen Weiterbildung? Menschenbilder der Pädagogik pädagogische Anthropologie Methodik und Systematik der pädagogischen Anthropologie Methoden- und Theorienpluralismus in der pädagogischen Anthropologie ein Überblick Exkurs: Die Kritik der Frankfurter Schule am empirisch-analytischen Wissenschaftsmodell Folgerungen über das Menschenbild des Bildungsmanagements und der beruflichen Weiterbildung Kein Menschenbild als eine Alternative Hartmut von Hentig (1999) Zusammenfassung Perspektiven einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Pädagogik und Betriebswirtschaft auf den Gebieten Bildungsmanagement und berufliche Weiterbildung Die Pädagogik im Bereich der beruflichen Weiterbildung von Werten, Idealen und die Frage nach dem Ziel Die Gefahren eines einseitigen Menschenbildes praktische Implikationen Ganzheitliche Bildung eine Utopie? Die Frage nach der Leitdisziplin Über das Engagement von PädagogInnen im Bildungsmanagement und in der beruflichen Weiterbildung Moderne Prinzipien für das Bildungsmanagement und für die berufliche Weiterbildung nach Ulrich Gonschorrek (2003) Konsequenzen für Betriebe und Unternehmen Zusammenfassung Resümee Literaturverzeichnis 88
8 1. Einleitung Unbestritten ist, dass gewandelte Anforderungen das Lehr- und Lernhandeln verändern werden. Rollen und Aufgaben von Lehrenden, von Lernenden und von Bildungseinrichtungen bekommen andere Akzente neue Leitbilder sind gefragt (Heuer 2001, S. 14). Besonders im Bereich der Erwachsenenbildung (insbesondere im wirtschaftlichen Kontext) entsteht durch wirtschaftliche Dynamik, gesellschaftliche Veränderungen, politische Einflüsse und pluralisierte Lebensformen ein bildungsrelevantes Spannungsfeld. Aus Sicht der Pädagogik sollte diesem viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, da aufgrund einer hohen Komplexität der Sachverhalte zahlreiche Chancen, spannende Herausforderungen und beunruhigende Gefahren nebeneinander, kaum ausreichend systematisch geordnet, koexistieren. Vor allem die Auswirkungen der wirtschaftlichen Dynamik, die nicht zuletzt auch durch eine neoliberale Politik auch gezielt herbeigeführt wurden, reichen weit in den Gegenstand der Weiterbildung hinein. Bildungsprozesse, -programme und -konzepte werden verstärkt nach ökonomischen Kriterien bewertet Bildung muss sich betriebswirtschaftlich rechnen! Inwieweit sich Bildung aber berechnen und berechenbar machen lässt, ist für zahlreiche Bildungsexperten fraglich, insbesondere da Auswirkungen und Ergebnisse von Bildung bei verschiedenen Bildungsempfängern verschieden lange Wirkungsdauer aufweist bzw. verschieden wirken kann oft zeigen sich Resultate von Bildungsmaßnahmen erst über viele Jahre hinweg. Darüber hinaus fordern BildungsexpertInnen immer wieder auch ein ökonomisch zweckfreies Lernen, Bildung um des Menschen willen, ohne erst Legitimation durch wirtschaftliche Kennzahlen zu erhalten. Menschen lernen sehr verschieden, manchmal über Um- und Abwege. Bildung die gemanagt wird und sich in erster Linie an wirtschaftlichen Zahlen orientiert, tut sich schwer diese Tatsachen ausreichend zu berücksichtigen. So tut sich auf dem Gebiet der Bildung im wirtschaftlichen Kontext ein Spannungsfeld auf, zwischen pädagogischen, wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Interessen, das stark zwischen ökonomischen Sinn, Zweck und Effizienz von Bildung und der gesellschaftlichen Verantwortung von Bildung, jenseits einer wirtschaftlichen Verzweckung polarisiert. 1
9 Ulrike Heuer (2001) charakterisiert dieses Spannungsfeld in Anlehnungen an ExpertInnenmeinungen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft durch Anforderungen und Interessen der beteiligten Positionen (vgl. Heuer 2001, S.14): - Anforderungen von VertreterInnen aus der Wirtschaft richten sich auf ein dynamisch angelegtes Weiterbildungssystem, das betrieblich-funktionalen Anforderungen gerecht wird; - Anforderungen von VertreteInnen der Politik lauten, dass die Bildungsbereitschaft dauerhaft zunehmen soll. Eine bessere Verwertung von Bildung soll erreicht werden und gleichzeitig sollen demokratische Prinzipien gefördert werden; - Anforderungen der Erwachsenenbildung (Wissenschaft und Träger) zielen darauf, dass die persönliche Entfaltung der TeilnehmerInnen gefördert wird, sodass sie ihre Fähigkeiten in gesellschaftliche Gestaltungskraft umsetzen können, unter der Prämisse von sozialer Verantwortung. Das Forum Bildung des deutschen Bildungsministeriums für Bildung und Forschung definiert in vergleichbarer Form, drei grundlegende Zieldefinitionen von Weiterbildung (Pressemitteilung Forum Bildung vom zitiert in: Heuer 2001, S. 14): - Entwicklung der Persönlichkeit - Teilhaben an der Gesellschaft und - Beschäftigungsfähigkeit. Die oben skizzierten Positionen des Spannungsfeldes Weiterbildung und Wirtschaft, sowie die drei sehr unterschiedlichen Zielsetzungen von Bildung in diesem Spannungsfeld machen bereits deutlich: Es bedarf an Orientierung und klaren Positionen des eigenen Handelns um als PädagogIn in diesem Handlungsfeld nicht zwischen den Positionen verloren zu gehen. Dieses Spannungsfeld, und die Frage wie sich PädagogInnen in diesem zurechtfinden könnten, ist Gegenstand dieser Arbeit. Zum einen soll dies beschrieben und besser verständlich gemacht werden. Demzufolge soll diese Arbeit keine empirisch-analytische sein, sondern der Exploration des bereits beschriebenen Spannungsfeldes gewidmet sein, sie soll dem Erörtern und Beschreiben eines Ist-Zustandes dienen, Einblick geben auch mit einem 2
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