UCSB Der amerikanische Traum

Transkript

1 Name: Kelly-Anne Harrod Heimathochschule: DHBW Mannheim Gasthochschule: University of California, Santa Barbara (USA) Zeitraum: September Dezember 2010 Studiengang: International Business (B.A.) 3.Semester

2 1 Es fällt mir unglaublich schwer, alle Erfahrungen und Erinnerungen, die ich in Santa Barbara gesammelt habe in einem so kurzen Bericht zusammenzufassen. Für mich war die Zeit an der UCSB so wertvoll und ich hoffe, dass ich durch diesen Auslandsbericht auch das rüberbringen kann, was ich in Kalifornien erlebt habe, um dem einen oder anderen die Entscheidung für die UCSB einfacher zu machen. UCSB Campus Im Studiengang International Business ist es fast Gang und Gebe neben der Praxisauslandsphase auch für die Theorie ins Ausland zu gehen. Dass die UCSB, California die richtige Wahl für mich war, stand schon sehr früh fest. Natürlich gibt es auch in Europa sehr viele schöne, interessante Universitäten, doch einmal ins sonnige Kalifornien Die Möglichkeit bekommt man wirklich nicht sehr oft. Neben dem sehr guten Ruf der UCSB (die Times Magazine hat die UCSB in 2010 auf Platz 29 der weltweit besten Universitäten gestellt!), hat die Uni auch ein sehr breites Angebot an Kursen, aus denen man wählen kann. Auch die Lage hat mich sehr überzeugt: Ich hätte mir San Francisco anschauen können, nach San Diego gehen, LA besichtigen können und auch einen Ausflug nach las Vegas machen können. Innerhalb weniger Stunden wäre ich dort (und ich habe im Endeffekt auch alles gesehen ). Was mir aber nicht klar war, war dass die Bewerbung bzw. alle bürokratischen Schritte sehr viel Zeit, Mühe und Nerven kosteten. Die Kurse auf der Internetseite zu finden war schon sehr schwierig, denn die UCSB unterscheidet zwischen Academic Courses, die Kurse die auch die normalen amerikanischen Studenten wählen, und Extension/ Professional Courses, Kurse speziel für Berufstätige und Internationale Studenten. Da ich definitiv auch mit anderen amerikanischen Studenten in einem Kurs sein wollte, habe ich mir mehrere Kurse beider Art herausgesucht, und mit meinem Studiengangsleiter abgestimmt. Nachdem ich die ganzen Papiere, Beglaubigungen, etc. im International Office abgegeben habe, musste ich nur ein paar Wochen warten, bis ich eine des Extension Office der UCSB bekam. Ich war also in dem

3 2 Austauschprogramm angenommen und musste mich nun um ein Visum kümmern. Das US Konsulat macht es einem wirklich nicht einfach ein Visum zu bekommen: neben einer langen Onlinebewerbung/ -anmeldung (die dauernd abgestürzt ist) und dem Besuch im Konsulat in Frankfurt, wo man persönlich die Gründe angeben musste, wieso man ein Visum brauchte, musste man im Flugzeug auch noch weitere Formulare ausfüllen. Auch die Kosten für ein Visum + SEVIS Gebühr habe ich sehr unterschätzt. Umso schöner war dann aber die Ankunft in den USA. Raus aus dem Flugzeug und direkt scheint die Sonne einem ins Gesicht und die ersten Palmen sind zu sehen. Nachdem ich ein paar Tage bei meiner Tante in San Francisco verbracht habe, bin ich runter nach Santa Barbara gefahren. Wir haben die schöne Route genommen, am Meer entlang und ich konnte das unglaubliche Meine ersten Kalifornienpalmen Landschaftsbild von Kalifornien in allen Zügen genießen. Kalifornien bietet nämlich die größten Klimaunterschiede, die man sich vorstellen kann: Man hat das Meer mit Strand, teilweise auch Wüstengebiete und dann in den Bergen sogar Schnee. Als ich dort war hatte ich also alle Jahreszeiten auf einmal in nur einem Staat. Ich hatte mich im Vorhinein um eine Wohnung gekümmert, denn in den USA gibt es die Seite craigslist.org, die ähnlich, wie ebay ist, man aber auch nach Wohnungen an speziellen Orten suchen kann. Bei meiner Suche nach einer Wohnung, war mir noch nicht klar, dass es in Isla Vista (das kleine Studentendort direkt neben dem Campus), und auch in den USA generell normal ist, ein Zimmer zu teilen. Ich musste schnell merken, dass ein Single Room mein Budget bei Weitem überstieg (zumindest wenn ich in Isla Vista und nicht in der Stadt wohnen wollte) und habe mich dazu entschlossen, es auszuprobieren.

4 3 In Isla Vista angekommen, ist mir direkt aufgefallen, dass es nur so von kalifornischen Studenten wimmelte; beim Joggen, auf Fahrrädern, Skateboards, Skates oder in großen SUV s. Der Ort war ein reiner Studentenwohnort mit, wie ich nachher von anderen hören durfte, fast Studenten! Wie viel Spaß das bringt, wurde mir erst später klar. Isla Vista Nachdem ich meine neuen Mitbewohnerinnen kennenlernte (alles Amerikanerinnen), folgte der Orientierungstag. Die UCSB ist sehr gut organisiert, vor allem bei den internationalen Studenten. Wann immer ich eine Frage hatte, ich konnte eine Mail schreiben, anrufen oder persönlich vorbeigehen. Das extension office stand bei Fragen immer zur Verfügung, und hat mich und auch die anderen Studenten bei der Auswahl der Kurse, Problemen mit dem Visum oder auch der Wohnungssuche geholfen. Für die Professional Courses konnte ich mich zum Glück vorher schon einschreiben. Das Problem erfolgte dann bei dem Crashen der Academic Courses. Doch so schwer, wie es angekündigt wurde, war es am Ende doch nicht. Die Economics und Spanisch Kurse waren zwar sehr überlaufen, aber wenn man dem Dozenten vorher eine Mail geschrieben hatte (die adresse kann dir jeder amerikanische Student geben) und seine Situation erklärt hatte, dann ist man auch meist in die Kurse gekommen, in die man hinein wollte. Also nicht verzweifeln, wenn di Situation anfangs hoffnungslos aussieht. Die meisten Vorlesungen waren verbunden mit Turorien/ Übungen, die immer sehr hilfreich waren, um den Stoff zu verstehen und zu vertiefen. Das normale Studentenleben, das uns dualen Studenten hier an der DHBW oft mangelt, kann man an der UCSB voll ausleben. Ich hatte viel freie Zeit, aber musste auch feststellen, dass ich jede Woche paper, Präsentationen und Hausaufgaben fertigstellen musste und ein größeres Maß an Selbststudium dort vorausgesetzt wurde, als hier. Trotzdem empfand ich das System mit Midterms und Finals als viel entspannter, da es dann nicht nur auf diese eine Klausur ankam, sondern mehr Faktoren in eine Note einflossen.

5 4 Dank meiner Mitbewohnerinnen habe ich es sehr schnell geschafft mich in Santa Barbara vollkommen wohl zu fühlen. Dadurch, dass IV (Isla Vista) voller Studenten war, hat man sehr schnell Amerikaner, aber auch andere Internationals kennengelernt, und hatte jeden Tag volles Programm. Oft musste ich sehr spontan sein und meine gute deutsche Art, alles planen zu wollen Hike zu Red Rock ablegen, denn das geht dort wirklich nicht. Meine Mitbewohnerin hat mich zum Beispiel einen morgen um 5 geweckt, und meinte, sie wollte mir vor der Uni noch etwas ganz Besonderes zeigen. Sie brachte mich zum Meer, und ich dachte mir wirklich: Ok, das ist schön, aber das Meer hab ich nun doch schon oft gesehen. Dann wurde mir aber klar, was sie mir zeigen wollte: Sie hatte gehört, dass zurzeit ganz viele Delfine mit ihren Jungen an der Küste von Santa Barbara waren, und dann wollte sie mir die bei Sonnenaufgang zeigen. So viel zu Spontanität. Während meines Aufenthaltes habe ich aber viel mehr von Kalifornien gesehen, als man sich vorstellen kann. Von Red Rock, über Solvang, oder den Metropolen San Francisco und L.A., man sollte versuchen, alles mitzunehmen, was man kann. Ich habe ein Wochenende in Las Vegas verbracht (definitiv das Disneyworld für Erwachsene), war im Freizeitpark Six Flags, habe gesurft und American Football gespielt. Ich habe tolle Abende auf Del Playa (die Straße in IV, wo die größten Parties veranstaltet werden) erlebt, bin oft nach Santa Barbara Downtown gefahren, habe großartig geshoppt und bin sogar ein Flugzeug geflogen. Einer meiner Dozenten hatte uns angeboten eines seiner Flugzeuge zu fliegen (er hatte seinen eigenen Flugplatz in der Nähe von Santa Barbara). Wahrscheinlich hat jeder, egal wo er im Ausland ist, einen Riesenspaß und macht einzigartige Erfahrungen, aber ich bin überzeugt, dass man aus Kalifornien sehr viel mitnehmen kann. Jeder Tag war anders, jeder Tag brachte neue, schöne Erfahrungen und Erlebnisse. Ich hatte den Spaß meines Lebens, habe Freunde fürs Leben dort gefunden und mich unglaublich weiterentwickelt. Ich kann jedem einen Auslandsaufenthalt empfehlen, egal ob in Santa Barbara oder woanders, aber falls es dann doch die UCSB sein sollte, dann garantiere ich eine unvergessliche Zeit.