Der Campus der Demokratie

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1 Der Campus der Demokratie ist eine Idee des BStU für die Entwicklung der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin. Private und öffentliche Träger sind eingeladen, sich mit eigenen Anregungen und Aktivitäten zu beteiligen. w ww.bstu.de Quelle: Stattbau GmbH

2 Campus der Demokratie 1 Schüler bei einer Führung durch das Zentral-Archiv Foto: Freiling Der Grundgedanke Der Begriff Campus der Demokratie bezeichnet die Absicht, einen authentischen Ort, von dem aus der Repressionsapparat einer Diktatur gesteuert wurde, heute positiv zu nutzen. Als ein Ort der Friedlichen Revolution (Besetzung der Stasi-Zentrale im Januar 1990) und der Nutzung der Geheimdienstunterlagen (BStU-Archiv) ist er prädestiniert für die Aufklärung über Diktatur, als ein Lernort für Demokratie. Das Gelände des Campus Gelände der ehemaligen Stasi- Zentrale in Berlin-Lichtenberg Foto: BStU/Dresen Erste Eckpunkte des möglichen Campus sind der ehemalige Sitz des Ministers für Staatssicherheit, jetzt Stasi-Museum ( Haus 1 ), das Archiv der Stasi- Unterlagen ( Haus 7, Haus 8 ) und das ehemalige Offizierskasino, der sogenannte Feldherrnhügel ( Haus 22 ). Das Dreieck dieser Gebäude umschließt den zentralen Innenhof der ehemaligen Stasi-Zentrale und umrahmt den Campus.

3 Campus der Demokratie 2 Komponenten der Nutzung durch den BStU Büro von Erich Mielke im Stasi-Museum Foto: Steer a) Das Stasi-Museum (künftige Dauerausstellung Staatssicherheit in der SED-Diktatur ) in Haus 1, gemeinsam von BStU und ASTAK. In Haus 1 sind weitere, in der Aufarbeitung engagierte Bürgervereine tätig. b) Das Stasi-Archiv mit Archivführungen ( Haus 8 ) c) Eine Ausstellung zum Stasi-Archiv in Haus 7, die zur Ergänzung von Archivführungen dienen soll. d) Ansiedlung der Forschungsabteilung des BStU im Nordflügel von Haus 7 dadurch einfachere Nutzung der MfS-Unterlagen im benachbarten Archiv; Serviceleistungen der Auskunftsabteilung des BStU für externe Forscher und Medien. Akten im Archiv der Stasi- Unterlagen-Behörde Foto: Dresen Gebäude für das geplante Info- Zentrum ( Haus 22 ) Foto: BStU/Dresen e) Informationszentrum in Haus 22 mit umfassender Präsenzbibliothek des BStU zur SED- Diktatur, ferner ein Buchshop und Veranstaltungsraum insbesondere für Bildungsarbeit mit Schülern und Multiplikatoren, ergänzt um ein Lesecafé mit Terrasse zum Innenhof des Campus.

4 Campus der Demokratie 3 Rekonstruktion zerrissener Unterlagen beim Bürgertag am 15. Januar 2012 Foto: BStU Ergänzende Komponenten I Test-Scanner für die virtuelle Rekonstruktion beim Fraunhofer-Institut Foto: BStU/Jüngert Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (Berlin) entwickelt zusammen mit dem BStU ein Pilotverfahren zur virtuellen Rekonstruktion zerrissener MfS-Unterlagen, bei dem eingescannte Papierschnipsel digital zusammengesetzt werden. Die Fraunhofer-Gesellschaft möchte dieses innovative Projekt auf dem Campus zusammen mit dem BStU betreiben und ihr Forschungs-Knowhow in einer gläsernen Taktstraße für mögliche andere Anwendungen der Rekonstruktion von Dokumenten und Kulturgütern zeigen. Dieses könnte in Haus 18 geschehen, in dem dann auch die über Säcke mit zerrissenen MfS-Unterlagen eingelagert und vorsortiert werden können.

5 Campus der Demokratie 4 Ausstellung der Robert- Havemann-Gesellschaft auf dem Alexanderplatz Foto: Ebert Ergänzende Komponenten II Großer Saal im Haus 18 Foto: BStU/Dresen Die Robert-Havemann-Gesellschaft (Berlin), die das Archiv der DDR-Opposition betreibt, möchte ihre erfolgreiche Ausstellung zur Friedlichen Revolution vom Alexanderplatz in den Campus einbringen. Möglich ist dies im Außenbereich oder in anderen Teilen von Haus 18. Es ist als authentischer Ort der Friedlichen Revolution dieses Gebäude der Stasi-Zentrale wurde am 15. Januar 1990 als erstes von Demonstranten besetzt als Standort für die Ausstellung prädestiniert. Der Berliner Senat unterstützt diese Idee, das hat beispielsweise der Regierende Bürgermeister in einem Gespräch mit der Havemann- Gesellschaft deutlich gemacht. Die Robert-Havemann-Gesellschaft ist auch bestrebt, ihr Archiv der DDR-Opposition auf dem Gelände anzusiedeln. Dies würde die Forschungsmöglichkeiten für Wissenschaftler auf dem Campus erweitern.

6 Campus der Demokratie 5 Erste Resonanz Der Stadtbezirk Lichtenberg hat starkes Interesse an einer Entwicklung des Areals. Durch dessen städtebauliche Einstufung als Teil eines Sanierungsgebiets können Maßnahmen aus dem Programm Stadtumbau Ost gefördert werden. Die Planungsgesellschaft Stattbau hat im Auftrag des Bezirks einen Entwurf zur Qualifizierung des ehemaligen MfS-Areals (eine Bestandsaufnahme mit Nutzungsalternativen) präsentiert (siehe Grafik Titelseite). Verschiedene Architekten und Planer (Studenten der Universität der Künste Berlin, subsolar, eine Gruppe der BTU Cottbus) haben die Idee des Campus der Demokratie aufgegriffen und in Eigeninitiative erste Entwürfe entwickelt bzw. zuvor schon ähnliche Vorschläge unterbreitet. Szenario für den Campus der Demokratie (Collage). Quelle: Hebert, Saskia: Schnittstellen II - Szenarien für Haus 18. Unveröffentlichte Dokumentation eines Forschungsseminars am IGTG der UdK, Berlin 2011.

7 Stasi-Zentrale Anfang der 80er Jahre. Foto: BStU Kontakt Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Karl-Liebknecht-Straße 31/ Berlin Postanschrift: Berlin Tel.: Fax: