Ringvorlesung: Von der Sprachstandsdiagnose zur sprachlichen Förderung. Semesterplan
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- Rosa Ursler
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1 Department für Fachdidaktiken Professur für Didaktik des Deutschen als Zweitsprache Prof. Dr. Magdalena Michalak Regensburger Straße Nürnberg FRIEDRICH-ALEXANDER Wintersemester 2017 Ringvorlesung: Von der Sprachstandsdiagnose zur sprachlichen Förderung Zeit & Ort: Di Uhr, St. Paul Beginn: Semesterplan Datum Thema ReferentInnen Ein- und mehrsprachige Schüler(innen) tauschen sich über Schreibungen aus Jun.-Prof. Dr. Barbara Geist Universität Leipzig Die besondere Leistungsfeststellung Deutsch als Zweitsprache innerhalb des qualifizierenden Abschlusses der Mittelschule Dr. Benedikt Döhla Otto-Seeling-Schule Fürth Rahmenbedingungen und Anforderungen Deutsch lernen und Wissen über SpracheN erwerben Prof. Dr. Oomen-Welke, PH Freiburg Mehrsprachige Kinder mit spezifischen Sprachentwicklungsschwierigkeiten Prof. Dr. Jörg Mußmann PH Oberösterreich, Linz Ein Diagramm ist ob Junge oder Mädchen mehr Schriftliche Auswertung von Grafiken bei Schülern mit und ohne DaZ Evelyn Beck, Prof. Dr. Magdalena Michalak FAU Schreiben als mehrsprachige literale Praxis im Fachunterricht Prof. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger Universität Graz Verfassungswerte in Berufsintegrationsklassen Dr. Tabea Kretschmann FAU Belastungsempfinden und Bewältigungsressourcen von Lehrkräften in Berufsintegrationsklassen Maria Simmel, TU München
2 Dr. Barbara Geist Ein- und mehrsprachige Schüler(innen) tauschen sich über Schreibungen aus In dem Projekt Rechtschreibgespräche wird untersucht, wie ein- und mehrsprachige Schüler(innen) in Kleingruppen und im Klassenverband über Schreibungen sprechen. Aus orthografiedidaktischer Sicht ist von Interesse, welche Schreibungen die Schüler(innen) als schwierig klassifizieren und welche Erklärungen die Schüler(innen) (gemeinsam) formulieren. Aus der Perspektive der Spracherwerbsforschung wird analysiert, welche sprachlichen Strukturen die Schüler(innen) verwenden, um sich über den vorgegebenen fachlichen Inhalt auszutauschen. Zeigen sich Unterschiede für Parameter wie z.b. Äußerungslänge zwischen Schüler(innen) verschiedener Klassenstufen und/oder zwischen Schüler(innen) mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache? Außerdem wir gesprächsanalytisch erforscht, wie die Schüler(innen) sich über die Schreibungen austauschen. Die Ergebnisse einer Fallanalyse zweier Gespräche von Schülerinnen mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache sowie ausschließlich von Schülerinnen mit Deutsch als Zweitsprache werden vorund zur Diskussion gestellt Dr. Benedikt Döhla, Die besondere Leistungsfeststellung Deutsch als Zweitsprache innerhalb des qualifizierenden Abschlusses der Mittelschule Rahmenbedingungen und Anforderungen Bei den Prüfungen zum Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule können sich Schülerinnen und Schüler unter bestimmten Voraussetzungen einer besonderen Leistungsfeststellung im Fach Deutsch als Zweitsprache unterziehen. Im Vortrag werden die schulrechtlichen Rahmenbedingungen und der zeitlicher Umfang dieser Prüfung darstellt sowie Aufgabenformate und Anforderung des schriftlichen und mündlichen Prüfungsteils erörtert. Aktuelle Übungsmaterialien verschaffen einen Einblick in die Bearbeitungsstrategien von Schülerinnen und Schülern und ermöglichen Vergleiche zwischen Schülerleistungen und vorgegeben Hinweisen zur Korrektur. S e i t e 2
3 Prof. Dr. Oomen-Welke, PH Freiburg Deutsch lernen und Wissen über SpracheN erwerben Wer Deutsch als Zweitsprache lernt, verfügt über mindestens eine vorherige Sprache. Die früheren Sprachen sind evtl. unterschiedlich ausgebaut je nach Alter und Intensität des Sprachkontakts (exposure to language). Deutsch als Zweitsprache dockt sich an diese Basis an. Sprachenvergleiche, die meist vom Wort ausgehen, drängen sich den Lernenden von selbst auf und veranlassen sie zu eigenen, weiterführenden Überlegungen. Es stärkt und fördert die Lernenden, wenn sie auf diesem Weg von «Helfern» unterstützt werden. Sie gewinnen Interesse an den Sprachen, erwerben Sprachwissen und gewinnen Prestige als Sprecher mit soliden Kenntnissen und auch als Zwei- oder Mehrsprachige. Und für uns Lehrende wird der Unterricht so vielleicht leichter und interessanter, und auch wir lernen etwas hinzu Prof. Dr. Jörg Mußmann, PH Oberösterreich Mehrsprachige Kinder mit spezifischen Sprachentwicklungsschwierigkeiten Bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern mit so genannten Spezifischen Sprachentwicklungsstörungen (SSES), die sprachheilpädagogische Unterstützung erhalten, stehen die pädagogische Diagnostik und die Methodik der sprachlichen Bildungsangebote vor besonderen Herausforderungen. Es werden vorliegende Befunde zum Verhältnis von SSES und Mehrsprachigkeit resümiert und hinsichtlich der Konsequenzen für Diagnostik, sprachliche Bildung und eine spezifische Förderung diskutiert. Dabei werde erste Einblicke einer Erhebung zur österreichischen Praxis der DaZ-Förderung in diesem spezifischen Kontext eröffnet Evelyn Beck, Prof. Dr. Magdalena Michalak, FAU Ein Diagramm ist ob Junge oder Mädchen mehr Schriftliche Auswertung von Grafiken bei Schülern mit und ohne DaZ Im Unterricht aller Fächer werden Grafiken und Diagramme eingesetzt. Die erschlossenen Informationen sollen die SchülerInnen meist in einen kontinuierlichen Text transformieren, was eine hohe Sprachkompetenz voraussetzt und insbesondere für Lernende mit Deutsch als Zweitsprache eine Herausforderung darstellen kann. In dem Vortrag wird der Frage nachgegangen, wie sich die Sprachkompetenz der Lernenden auf die schriftliche Analyse einer Grafik auswirkt und welche Aufgaben sich für die Hinführung der SchülerInnen an Grafiken S e i t e 3
4 besonders gut eignen. Hierbei werden aktuelle Ergebnisse aus dem Projekt GraFau - Grafiken im Fachunterricht vorgestellt, in dem Schülertexte aus Regel- und Übergangsklassen an Mittelschulen erhoben und ausgewertet wurden Prof. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger, Universität Graz Schreiben als mehrsprachige literale Praxis im Fachunterricht In diesem Vortrag wird ein didaktisches Konzept zur Förderung von Literalität im Fachunterricht mehrsprachiger Klassen präsentiert, das derzeit im Rahmen eines EU-Projekts entwickelt wird. In diesem Konzept werden deutschdidaktische Ansätze einer prozedurenorientierten Didaktik (Feilke/Bachmann 2014) mit dem fremd- und zweitsprachenerwerbstheoretischen Focus on Form-Ansatz (Long 1991, Rotter 2015) sowie mehrsprachigkeitsdidaktischen Elementen verknüpft. In dieser Vorlesung werden sowohl Einblicke in die theoretische Fundierung als auch die didaktische Konzeption und praktische Umsetzung dieses Konzepts gegeben Dr. Tabea Kretschmann, FAU Verfassungswerte in Berufsintegrationsklassen Seit Herbst erreichten hunderttausende Menschen Deutschland, die zum größten Teil als Geflüchtete aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, Irak, Somalia, Eritrea und anderen hier um Schutz ansuchen. Zuallermeist stammen die Geflüchteten aus Ländern mit grundlegend anderen Wertesozialisationen, als diese in Deutschland üblich sind. Diese ganz anderen Wertesozialisationen betreffen insbesondere auch die für das Zusammenleben in Deutschland zentralen und in der Verfassung festgeschriebenen Grundwerte. Im Vortrag werden daher Überlegungen zur Thematisierung grundlegender Verfassungswerte bei der Beschulung junger erwachsener Geflüchteter vorgestellt. S e i t e 4
5 Maria Simmel, TU München Belastungsempfinden und Bewältigungsressourcen von Lehrkräften in Berufsintegrationsklassen Aufgrund der Aufgrund der rasanten Entwicklung hinsichtlich Flucht und Migration wurden deutschlandweit an Berufsschulen Klassen zur Berufsintegration für Neuzuwanderer und Geflüchtete eingeführt. Im interdisziplinären Team arbeiten Lehrkräfte für Deutsch als Zweit-/ Fremdsprache eng verzahnt mit Berufspädagogen zusammen. Der Vortrag geht darauf ein, wie unterschiedlich die Lehrkräfte den Anforderungen in diesen Klassen begegnen und welche Einflussgrößen auf das Belastungsempfinden der verschiedenen Akteure wirken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Einflussfaktoren individueller Zielsetzungen und Rollenbilder, in welchen die Lehrkräfte sich sehen. S e i t e 5
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