Ackerbautag 2017 Bodenuntersuchung: Was kann sie was kostet sie?

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1 Ackerbautag 2017 Bodenuntersuchung: Was kann sie was kostet sie? 26. Jänner 2017, Haus der Landwirtschaft DI Stefan Pröll, Boden.Wasser.Schutz.Beratung, Abt. Pflanzenproduktion LK OÖ

2 Überblick Bodenuntersuchung Warum? Möglichkeiten der Bodenuntersuchung Bodenuntersuchung für ÖPUL-Maßnahmen Was kostet eine Untersuchung Folie 2

3 Bodenuntersuchung Warum? Zustandsanalyse Bodenstruktur, etc. Erhaltung/Steigerung des Ertragsniveaus Ökologische Funktionalität standort-, und kulturangepasste Düngung Schonung von Grund- und Trinkwasser Einsparung von Betriebsmittel/Geld Produktionsvorschriften/Auflagen Folie 3

4 Bodenuntersuchung Folie 4

5 Bodenuntersuchungen Fingerprobe Bodenart Spatenprobe, Bodenprofil Bodensonde Bodenverdichtung Karbonattest Lösung in Salzsre Krümeltest Biologische Aktivität Bodenkarten Chemische Bodenuntersuchung Folie 5

6 Bodenprobenziehung Vorsicht bei der Entnahme Analytik kann Fehler in der Probenentnahme nicht korrigieren: Homogene Flächen beproben Bodenart keine Randstreifen / Vorgewende / Fahrgassen / Lagerplätze Humusgehalt: Keine Strohreste organische Dünger (Mist-, Kompostbrocken) keine Maulwurfshügel Beprobung zu tief / zu seicht Acker: auf Bearbeitungstiefe (ca cm) Grünland: 10 cm (ohne Grasnarbe Humusgehalt!!!) Differenzierung Oberhang / Unterhang Folie 6

7 Inhomogene Flächen mehrere Proben (Z) Schluff (lz) lehmiger Schluff (zl) schluffiger Lehm 2. Probe 3. Probe 1. Probe 4. Probe Folie 7

8 Bodenuntersuchung ph P K N Humus ph P K fix Se Ca KAK B Zn Fe LF N K Humus S Mg AK Cu Mn SM Folie 8

9 Chemische Untersuchungsverfahren/Methoden Calcium-Acetat-Lactat-Auszug (CAL) (nach Schüller 1969) in ÖNORM L1087 Analyse von pflanzenverfügbaren Phosphor & Kalium Anwendung durch z.b. AGES, CEWE Nähr- und Schadelemente 1 mittels Säureextraktion Pb, Ni, Cu, Zn, Cr, Mn, Fe, Co, K, Na, Ca, Mg, Mo, P, As, Cd, V, Se, Hg, Al Stickstoff N min schwierig in der Handhabung (Kühlkette) N nachlieferbar - Menge an nachlieferbarem N in 7 Tagen CAT Methode Extraktion mit CaCl 2 /DTPA² nahezu alle relevanten Pflanzennährstoffe EUF Elektro Ultra Filtration AGRANA N, P, K, Ca, Mg, S, Na & B 1 Schwermetalle in Königswasser (Verhältnis: 3 Salzsre (HCl) : 1 Salpetersre (HNO 3 )) Folie 9 ² CaCl 2 Calciumchlorid; DTPA Diethylentriaminpentaessigsäure

10 EUF ElektroUltraFiltration (Quelle: AGRANA) Aufbau einer EUF Zelle Anode Filter Kathode Phosphat Nitrat Borat Sulfat Kalium Calcium Natrium Magnesium Ammonium Filtrat mit Anionen Bodensuspension mit Nährstoffen Filtrat mit Kationen Außenzelle Innenzelle Außenzelle Folie 10

11 Chemische Untersuchungsverfahren/Methoden Kinsey-Methode Untersuchung nach Prof. Albrecht Labor in den USA derzeit keine Eichung auf mehrjährige Versuche Anerkennung T.E.C 1, ph, org. Subst., N, P 2 O 5, Olsen Wert, Basensättigung (Ca, K, Mg, Na), Ca, Mg, K, Na, B, Fe, Mn, Cu, Zi + Zusatzuntersuchungen Beratungsmethode Kosten: ca Fraktionierte Analyse 1 KH-Wert, ph-kcl, ph-wasser, elektr. Leitfähigkeit, C t, N t, S t, Humus, Kalkgehalt, wasserlösliche, austauschbare, nachlieferbare Elemente (Reservefraktion) Kosten: je Aussagekraftdauer 270 bis 365 netto (Quelle: Stand ) Folie 1 11 nach Önorm S : Erden aus Abfällen

12 Verpflichtende Untersuchungen Grundwasser Maßnahmen GW Acker Ab GW Grünland ab Grunduntersuchung (ÖN L 1083, L 1087) ph-wert, Phosphor, Kalium Humusgehalt (ÖN L1080, L1081) X X Stickstoffuntersuchung N nachlieferbar, N min, EUF (Agrana) Mögliche (nach Bedarf) nicht verpflichtende Zusatzuntersuchungen X X Mg, SP, AK, KAK, Ca, B - Mg Magnesium; SP Spurenelemente; AK austauschbare Kationen, KAK Kationenaustauschkapazität; EUF Elektro Ultra Filtration (N, P, K, Ca, Mg, S, Na & B) 1 Probe je angefangene 5 ha Ackerfläche im Projektgebiet bzw. Grünlandfläche in OÖ Basis: (Netto-) Acker-, Grünlandfläche MFA 2018 Untersuchungen laut SGD 7 werden anerkannt Abklärung im Vorfeld Untersuchungen nach Kinsey werden nicht anerkannt Gesamtstickstoff (N Ges ) reicht nicht als N-Untersuchung Folie 12!!!Deadline Untersuchungsbericht muss am Betrieb vorliegen!!! X

13 AMA GAP / Global GAP Anzahl erforderliche Proben abhängig von der Anzahl der zertifizierten Feldstücke: 1 bis 3 1 Probe 4 bis 10 2 Proben > 10 3 Proben Parameter: Grunduntersuchung (ph-wert, P und K) N min Untersuchung (vor Düngung/Anbau im Frühjahr) Nachernte N min Empfehlung, aber kein Muss 6 Jahre gültig jährlich P & K Düngung muss im Durchschnitt einer Fruchtfolge nach der Sachgerechten Düngung (SGD im Garten- und Feldgemüsebau) erfolgen. Folie 13

14 Gehalt an austauschbaren Kationen (AK) der Ton-Humus-Komplex kann Nährstoffe binden eine ausgewogene Nährstoffbelegung mit den Kationen, wie Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium beeinflusst die Bodenstruktur und die Pflanzenverfügbarkeit Empfehlung: Ca: 60-90% Mg: 5-15% K: 2-5% N: < 1% Ca-Werte unter 50% sind oft Ursache für schlechte Bodenstruktur Folie 14

15 Quelle: CEWE + Agar EN Austauschbare Kationen an Ton-Humus-Teilchen (Sorptionskomplex) Wann ist eine Untersuchung sinnvoll? intensiv genutzte Flächen (Gülle, Harnstoff, ) Problemflächen Flächen mit fehlender/schlechter Bodenstruktur Sandkorn Ton, Humus und Kalk Quelle: Prüfbericht AGES Folie 15

16 N-Nachlieferungspotenzial Bodenstruktur Umsetzungsrate optimal 100% klutig 70% verschlämmt 60% klutig + verschlämmt 40% Folie 16

17 Kalk verbessert die Nährstoffausnutzung Einfluss des Kalkzustandes auf die Verfügbarkeit Quelle: CELAC; Les Amendements Calciques et Magnesiens Ausnutzung in % ph-wert

18 Gebühren der Labore Acker (exkl. MwSt.) - Standardwerte 2017 Parameter AGES CEWE AGRANA Probenaufbereitung Grunduntersuchung (GU = ph, P, K) 7,09 Inkl. Düngeplan 13,39 (inkl. Mg) 8,42 - Humusgehalt 6,88 4,94 ph im Acetat 1,13 bei Kalkbedarf AGROLAB Group!Aktionspreise! - 10,90 (inkl. Mg, ph-acetat, 8,20 (Extra ankreuzen) Transport & Düngeplan) 9,20 6, Bebrütung (N Nl ) 11,61 17,00-14,00 Spurenelemente 10,27 Cu, Zi, Mn, Fe 7,44 Cu, Zi, Mn, Fe - 13,50 CAT (Mn, Cu, b, Na, Zi) Bor 6,01 4, Pflanzenverf. Mg 6, Folie 18 Austauschbare Kationen (AK) EUF (N, P, K, Ca, Mg, S, Na & B) 17,92 10, ,50 -

19 Aktuelle Unterlagen Downloads Folie 19

20 Broschüren Bodenprobenziehung & Interpretation Folie 20

21 Zusammenfassung Was soll untersucht werden gibt es Probleme? Gesundenuntersuchung vs. Computertomographie Fehler in der Probenziehung vermeiden Betrachtung der Gesamtheit der Parameter sind wichtig K:Mg P:K:Mg Wechselwirkung Überschuss vs. Mangel Aus der Bodenuntersuchung soll ein betrieblicher Nutzen zur standortbzw. bedarfsgerechten und gewässerschonenden Düngung gezogen werden!!! Folie 21

22 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Cu N Pilze Wasser Luft Ca Säuren S Humus Bakterien Zn DI Stefan Pröll Auf der Gugl 3, 4021 Linz 050/ bwsb@lk-ooe.at;