Wirtschafts- und Unternehmensethik
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- Gert Geisler
- vor 6 Jahren
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1 Wirtschafts- und Unternehmensethik
2 Zwei typische Statements vorweg: Wettbewerb ist solidarischer als teilen! Marktwirtschaft ist ( ) die institutionalisierte Nächstenliebe 2
3 Ist die Marktwirtschaft moralisch legitim? Ökonomisch? Moralisch? Wohlstand ist die Voraussetzung individueller Freiheit. Wettbewerb ist das großartigste Entmachtungs- und Entdeckungsinstrument In der Marktwirtschaft wird derjenige belohnt, der das Wohl der Menschen fördert (kein Nullsummenspiel) Marktwirtschaft ist eine soziale Veranstaltung! 3
4 Sittliche Qualität des Marktes Systemkonformes Verhalten ist die sittliche Pflicht des Unternehmers! Wir brauchen Institutionen die Kooperationen/Wettbewerb sicheren Rahmenordnung setzt die Spielregeln und lenkt den Wettbewerb. Systematischer Ort der Moral ist die Rahmenordnung! Wettbewerb und Moral werden durch die Unterscheidung Spielzüge und Spielregeln simultan zur Geltung gebracht Bedingungs- statt (besser aufgrund ) Gesinnungswandel, Moral wird nicht gegen sondern mit/durch den Markt durchgesetzt Langfristige Gewinnmaximierung ist die sittliche Pflicht des Unternehmers 4
5 Warum dann soziale Marktwirtschaft? 1) Ungleiche Anfangsausstattung an monetären Ressourcen und deren Reproduktion 2) Leistungsfähigkeit ist nicht immer gegeben 3) Zumutung des Wettbewerbs müssen erträglich sein / Investitionen dürfen nicht zu risikobelastet sein 5
6 Braucht man dann überhaupt noch eine Unternehmensethik? Die Position von M. Friedman Kritik eines verfehlten, sozialistischen Verständnisses von sozialer Verantwortung: Diffuse Aufgabenbestimmung eröffnet Möglichkeiten des Missbrauchs (und der Ineffizienz). Gewinn (Shareholder Value) als geeignetes Kriterium der Kontrolle der Leistung von Managern (als Agenten der Eigentümer). Für die Lösung sozialer oder ökologischer Probleme hat der Staat die Verantwortung, die er wahrnehmen soll, ohne die Funktionsfähigkeit des Marktes zu beeinträchtigen. The social responsibility of business is to increase its profits 6
7 Notwendigkeit einer Unternehmensethik? Entwicklung Sanktionssysteme Internationalität Generell Lücken in der Rahmenordnung aufgrund rasanter (u.a. technologischer und gesellschaftlicher) Entwicklungen z.b. Gentechnik Kosten der Entdeckung sind zu hoch interne Kontrolle wird von Nöten Korruption Rahmenordnung liegt nicht vor, oder ist unzureichend Kinderarbeit Unternehmensethik wird virulent. Ambivalenz des Gewinnziels 7
8 Der Grundkonflikt der Unternehmensethik Beispiele: Moral Konflikt Gewinn Menschenrechtsverletzungen Kinderarbeit Umweltverschmutzung Korruption Bilanzverschleierung Insider-Trading Vernachlässigung von Sicherheitsstandards Rüstungsexporte in Spannungsgebiete Geldwäsche Hohe Preise für lebensnotwendige Medikamente Entlassungen bei gleichzeitigen Gewinnen... Unternehmensethik 8
9 Spannungsfeld Moral/Rentabilität Hohe moralische Akzeptanz Geringe Rentabilität Ökonomischer Konfliktfall Positiver Kompatibilitätsfall Hohe Rentabilität Negativer Kompatibilitätsfall Moralischer Konfliktfall Geringe moralische Akzeptanz 9
10 Generische Ethikstrategien Hohe moralische Akzeptanz Ordnungspolitische Strategie Wettbewerbsstrategie Geringe Rentabilität Marktaustrittsstrategie Aufklärung Geringe moralische Akzeptanz Wettbewerbsund/oder Ordnungspolitische Strategie Hohe Rentabilität 10
11 Mögliche Strategien im Einzelnen I Aufklärung Ordnungspolitische Strategie Klärung, wofür Unternehmen da sind. ( Erwartungsmanagement ) Im engeren Sinne Im weiteren Sinne Generell: Tragik der Allmende Produkte und Produktionsverfahren (direkte Wettbewerbsstrategie) Wettbewerbsstrategie Reputation ( Tue Gutes und rede darüber! ) Unternehmenskultur focal point Unsicherheitsreduktion auch bei offenen Verträgen Integrität der Mitarbeiter und des Unternehmens (TK ) Beziehungen / Standortbedingungen 11
12 Mögliche Strategien im Einzelnen II Instrument: Ökonomische Semantik Primat der Investition Moral Goldene Regel Gewinn 12
13 A Bittersweet Dilemma Fragen: 1) Was ist das moralische Problem? 2) Welche player spielen dabei eine Rolle? 3) Welche Lösungswege gab es bereits? 4) Wieso sind die Wirkungen dieser Strategien so bescheiden? 5) Und jetzt? 13
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