Erfahrungsbericht Kuopio, Finnland
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- Mathilde Kruse
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Erfahrungsbericht Kuopio, Finnland Fabienne Bolleyer, Neome Funk und Julia Kraus
2 Vorbereitung des Aufenthaltes Das Studium in Kuopio, Finnland war mit einer sehr aufregenden, ereignisreichen, schönen und prägenden Zeit verbunden. Finnland an sich ist ein wunderschönes und naturverbundenes Land. Viele Wälder und Seen schmücken das Landschafsbild. Auch die Finnen selbst sind nette, wenn auch ein wenig zurückhaltende und ruhige Menschen. Wer die Ruhe mag ist dort bestens aufgehoben. Zur Organisation lässt sich sagen, dass man Informationsbroschüren vor allem auf der Homepage der Universität einsehen kann. In diesen Broschüren finden sich die angebotenen Kurse, Ansprechpartner und auch Informationen zur Unterkunft. Wenn man sich mithilfe des International Office (welches alle notwendige Dokumente bereitstellt) an der eingeschrieben hat und auch über kuopas.fi ein Zimmer in einer WG organisiert hat, gilt es eigentlich nur noch einen Flug nach Helsinki zu buchen. Die Universität in Kuopio stellt einen Bus zur Verfügung, welcher die Ankommenden in Helsinki einsammelt und nach Kuopio bringt. Während der ca. fünfstündigen Busfahrt, die von Tutoren begleitet wird, werden allgemeine Informationen über die Universität, das Studium, die Stadt verteilt und auch schon die Wohnungsschlüssel ausgegeben. Auch erhält man die Möglichkeit für 10 (+10 Kaution) das sogenannte survival kit zu erwerben, welches Töpfe, Besteck, Bettwäsche, Vorhänge und Ähnliches beinhaltet. Studium im Gastland Zur Kurswahl lässt sich sagen, dass diese in Absprache mit dem Studiengangsleiter der Heimatsuniversität verlaufen muss, um notwendige Inhalte, die das jeweilige Semester vorschreibt, zu erlernen. Die angebotenen Kurse für das bestimmte Semester finden sich auf der Homepage der SUAS oder eben über unser International Office. Allerdings kann man dann in Finnland bei Problemen auch die Kurse ändern oder erweitern. Dies muss dann aber dennoch in Absprache mit der Heimat von statten gehen, um die Studieninhalte des Semesters in der Auslandsuniversität abdecken zu können. Das Studieren dort macht unglaublich viel Spaß, da der Umgang mit den Dozenten und Kommilitonen auf einer freundschaftlichen Basis verläuft. Man hat immer die Möglichkeit Fragen zu stellen und bekommt Hilfe, wann immer man sie braucht. Das Studium an sich beinhaltet Gruppenarbeiten, Präsentationen, Projekte und
3 Klausuren. Hierbei wird von den Dozenten viel Wert auf Mitarbeit und Interaktion gelegt. Nur selten ist die Klausur die Endnote in einem Fach. Meistens wird diese aus einem Verhältnis von Klausur, Präsentation und Projektarbeit zusammengesetzt. Es ist sehr abwechslungsreich gestaltet und auch nur schwer vergleichbar mit dem Studium hier an der Dualen Hochschule. Austauschstudenten werden von den jeweiligen Koordinatoren bestens betreut. Einzigartig im finnischen Uni-system ist die Tutorengemeinschaft. Für jedes Studienjahr wird eine Gruppe von freiwilligen, heimischen Studenten ausgesucht, um für den jeweiligen Studiengang als Tutoren zu fungieren. Ein Tutor ist in erster Linie Ansprechpartner für die Exchange Students. Vor allem in der ersten Einführungswoche zeigen sie die Stadt, wichtige, generelle Anlaufstellen, beantworten Fragen und erleichtern somit die Orientierung und das Ankommen in Kuopio. Während des gesamten Studiums dienen sie als Ansprechpartner. Das Leben in Kuopio, bzw. die Wohnungsfrage wird von Kuopas gelöst. Kuopas ist eine Organisation und stellt Wohnungen, möbliert oder auch nicht bereit. Die Miete ist auf einer ausgewogenen Basis und beinhaltet sowohl Wasser - und Heizkosten, als auch Internetgebühren. An sich ist Finnland ein relativ teures Land. Lebensmittel und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sind meist um die 10% teurer als dies in Deutschland der Fall ist. Am besten empfiehlt sich das Monatsticket für den Bus, welches um die 50 Euro kostet. Es ist aber auch möglich Fahrräder vor Ort zu niedrigen Preisen zu ergattern und diese am Ende des Semesters, oder Jahres wieder zu verkaufen. Allerdings muss man hierbei die Wetterbedingungen berücksichtigen. Aufenthalt im Gastland Kuopio befindet in Ostfinnland und hat etwa Einwohner. Die Stadt liegt am Kallavesi- See und überall in der Umgebung befinden sich Seen und Wälder, wie man es von Finnland erwarten würde. Kuopio bietet demnach unzählige Möglichkeiten zum Wandern, Joggen, Fahrrad fahren, draußen Grillen und im Winter sogar Skilanglaufen. Das Wahrzeichen Kuopios ist der Puijotower, ein 75 Meter hoher Aussichtsturm mit unglaublich tollem Blick über die umliegende Seenlandschaft. Neben dem Turm befindet sich die weltweit bekannte Skisprungschanze, an der im Dezember sogar Weltcup-Skispringer bewundert
4 werden können. Im Zentrum der Stadt findet man einen großen Marktplatz mit allen notwendigen Einkaufsmöglichkeiten. Wer beim Einkauf sparen will, sollte jedoch vor allem bei Prisma oder Lidl einkaufen. Letzterer liegt leider ein wenig außerhalb der Stadt, ist aber leicht mit Bus bzw. Fahrrad erreichbar. Alle Austauschstudenten wohnen in Särkiniemi oder Neulamäkki. Das Studentenwohnheim in Neulamäkki verfügt über eine eigene Sauna, einen Waschund Trockenraum, einen kleinen Grillplatz und einen eigenen Partyraum, der im Kuopas Büro angemietet werden kann. In ca. 300 Meter Entfernung gibt es eine Post und einen weiteren Supermarkt (Sale), der jedoch erheblich teurer ist als Prisma und Lidl. Die Bushaltestelle in Richtung Stadt befindet sich direkt vor dem Haus. Die Universität lässt sich sehr einfach mit Bus, aber auch mit dem Fahrrad, von beiden Wohnheimen aus erreichen. Neben den zuvor beschriebenen Studiumsinhalten, sei noch die Kantine der Universität erwähnt. Für sehr günstige 1,60 bekommt man dort Salat, Getränk Hauptspeise und Brot. Leider ist das Essen ein wenig eintönig, da die Beilage in 90% der Tage, aus Kartoffeln bestand. Dies sollte jedoch, dank der gut ausgestatteten Küchen im Wohnheim und der Survival Kits, kein Problem darstellen. Neben der Uni, welche gerade in unserem Fall nur sehr wenig Zeit in Anspruch nahm, galt es seine Freizeit vielseitig zu gestalten. Da die Stadt neben einem wöchentlichen Hockeyspiel, einer tollen, großen Rauchsauna (unbedingt zu empfehlen!) und einem kleinen Kino nicht besonders viel zu bieten hat, empfiehlt es sich zu Reisen. Hierzu bietet die KISA (Kuopio International Students Association) für einen einmaligen Mitgliedsbeitrag tolle Reisen vergünstigt an. Besonders ist die Reise nach Lappland zu empfehlen, da solch eine Reise kaum selbst organisierbar ist und viele tolle Aktivitäten (Trip nach Norwegen, Skilanglaufen, Rentierschlittenfahrt ) beinhaltet. Alle weiteren Reisen, zum Beispiel mit der Fähre nach Stockholm und Talinn, mit dem Zug nach Helsinki, Tampere & Turku oder sogar weiter nach St. Petersburg und Moskau (Achtung: Hierfür muss jedoch ein Visum beantragt werden! Lässt sich jedoch einfach, aber nicht kurzfristig, über deutsche Visumagenturen im Internet handhaben. ) lassen sich auch selbstständig planen und durchführen und sind unbedingt zu empfehlen! Mit der Studentcard für 8 erhält man auf allen Zugfahrten in ganz Finnland 50%.
5 Zum Nachtleben ist zu sagen, dass die Anzahl der Clubs in Kuopio leider eher begrenzt ist. Onnela und Passion stellen zwar eine gute Möglichkeit zum Feiern da, werden jedoch mit der Zeit auch ein wenig eintönig. Es ist zu erwähnen, dass die Getränkepreise im Passion um einiges günstiger sind als im 30 Meter entfernten Onnela. Die Eintrittspreise sind in beiden Clubs sehr niedrig und liegen bei ca. 5. Wer vor 23 Uhr kommt, bekommt sogar oftmals freien Eintritt und mit einer Mitgliedschaft bei KISA, wird der Eintritt auch oft nochmals vergünstigt. Leider fährt der letzte Bus in Richtung Neulamäkki schon um 2.00 Uhr und der Club schließt spätestens um 3.30Uhr. Für lange Partynächte gilt es also sich entweder ein Fahrrad zu besorgen oder auch mal eigene Partys auf die Beine zu stellen. Persönliche Wertung Lässt man die knapp 4 Monate Finnland Revue passieren, kommen einem viele schöne Momente ins Gedächtnis. Von den Reisen über die Parties bis hin zu den Bekanntschaften, die man knüpfen konnte, haben wir sehr schöne Erinnerungen. Leider hatten wir privat kaum Kontakt zu unseren finnischen Mitstudenten (außer den Tutoren). Dafür konnten wir durch das Erasmus-Programm umso mehr Kulturen (Frankreich, Spanien, Italien, Russland ) kennen lernen, mit denen wir auch den größten Teil unser Freizeit (von der wir vor allem am Anfang sehr viel hatten) verbracht haben. Die letzte Reise nach Lappland wird uns wohl noch lange in guter Erinnerung bleiben. Die wunderschöne verschneite Landschaft, kleine Holzhütten abseits von allem, Schwimmen im Arctic Ocean, Rentiere und vieles anderes war einfach atemberaubend. Alles in allem kann man sagen, dass wir eine tolle Zeit mit super Erfahrungen hatten. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass das Wetter ganz schön auf die Laune schlagen kann. Bei uns hat es im Oktober angefangen zu schneien und auch die Kälte und die Dunkelheit kamen recht zügig. Dadurch konnte es schon mal passieren, dass man sich mit Unlust und fehlender Motivation rumschlagen musste. Die extrem viele Freizeit macht diese Situation nicht unbedingt besser. Das ist eben auch eine Erfahrung, die wir gemacht haben. Man sollte einfach versuchen die Trägheit zu überwinden und mit den anderen Studenten so viel zu machen wie möglich. Dann wird Finnland eine unvergessliche, wunderschöne Zeit.
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