Chiropraktik Die klemmende Schublade wieder gängig machen

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1 18 DIP 3/16 Background/Gesundheit Chiropraktik Die klemmende Schublade wieder gängig machen Von Karolina Haselmeyer In Heft 2/16, Seite 34 ff. ging es um das Thema Osteopathie als alternative Therapie zur Schulmedizin. Dieses Mal steht die Chiropraktik im Mittelpunkt. Auch die Chiro praktik ist eine Heil methode, bei der ausschließlich mit den Händen untersucht und behandelt wird. Der Begriff Chiropraktik leitet sich von den griechischen Worten cheir (Hand) und praxis (Durchführung) ab und bedeutet demnach Durchführung mit der Hand. Damit ein Pferd korrekt untertreten und den Schwung von hinten nach vorne durchlassen sein, muss das Genick locker sein. Dies wird im Rahmen der chiropraktischen Untersuchung überprüft. ALLE FOTOS: KAROLINA HASELMEYER

2 19 Die Geschichte der Chiropraktik Sie reicht weit zurück. Die ältesten Berichte stammen aus China aus der Zeit um 2700 v. Chr. Und auch Hippokrates, der Vater der modernen Medizin, berichtete um 460 v. Chr. von der manuellen Behandlung der Wirbelsäule, um gestörte Funktionen des Organismus zu kurieren. Er betonte damals bereits die Bedeutung der Selbstheilungskräfte des Körpers. Die Chiropraktik, wie sie heute angewandt wird, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts vom Amerikaner Daniel David Palmer begründet. Palmer erkannte, dass das Nervensystem das wichtigste Kontrollsystem des Körpers ist und fand es problematisch, dass die moderne Medizin versucht, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu ersetzen, anstatt sie zu fördern. Er sah die Notwendigkeit einer Medizin, die ohne Medikamente arbeitet. Sein erster Patient war 17 Jahre lang taub. Nach der Justierung eines Brustwirbels durch Palmer konnte er wieder hören. Palmer definierte das bis heute gültige Ziel, Bewegungsstörungen zu beheben und die optimale Beweglichkeit und Nervenfunktion sowie den ungestörten Informa - tionsaustausch zwischen Gehirn und Organen zu gewährleisten. Er gründete das Palmer College of Chiropractic (PCC), das bis heute die bekannteste Ausbildungsstätte für Chiropraktik ist. Die Philosophie der Chiropraktik sagt, dass jeder Organismus dazu in der Lage ist, die Gesundheit aufrecht zu erhalten und sich Krankheit zu widersetzen. Dabei spielt das Verhältnis der Wirbelsäule zum Nervensystem eine ebenso wichtige Rolle wie die Funktion der Wirbelsäule im Rahmen des Bewegungsablaufs. Deswegen liegt der chiropraktische Behandlungsschwerpunkt auf der Wirbelsäule. Dies stellt das wohl größte Unterscheidungsmerkmal zur Osteopathie dar. Die Wirbelsäule Sie hat eine Stütz- und Haltefunktion. Sie schützt das Nervensystem, das für den Chiropraktiker über allem steht, und bietet einen Ansatzpunkt für Muskeln, Sehnen und Bänder, die das Körpergewicht stützen. Die Wirbelsäule besteht aus 51 bis 57 Wirbeln je nach Größe des Pferdes und reicht von der Schädelbasis bis zum Ende der Schweifrübe. Im Bereich des Halses und des Schweifs ist die Wirbelsäule recht beweglich, ansonsten ist sie eine eher unbewegliche Struktur. So kann das Pferd lediglich kleine Anpassungen nach oben (Rücken aufwölben) und unten sowie zur Seite (Biegung) vornehmen. Diese Steifheit der Wirbelsäule ist notwendig, damit der schwere Rumpf und der große Darmtrakt genug Halt haben. Die Wirbel sind unregelmäßige Knochen. Jeder von ihnen hat eine andere Form, dennoch passen sie wie ein Puzzle zusammen. Ihnen gemein ist, dass sie gleich aufgebaut sind. Sie besitzen: einen Wirbelkanal, durch den das Rückenmark läuft, ANZEIGE Kurze Sättel für Islandpferde Rückenschonend und schulterfrei Bundesweite Sattelanproben Von Tierärzten und Osteopathen empfohlen! PS Isi Service GmbH Mobil ps-sattel.de Foto:

3 20 DIP 3/16 Background/Gesundheit Durch gezielte chiropraktische Stöße löst der Therapeut Blockaden und stellt damit das Gleichgewicht des Organismus wieder her Auch die Beine sind Teil der chiropraktischen Untersuchung. Hier überprüft der Therapeut alle Gelenke auf ihre Beweglichkeit eine Öffnung für den Spinalnerv, Dorn- und Querfortsätze, die Ansatzfläche für Muskeln bieten, vier Gelenkfortsätze, die benachbarte Wirbel verbinden, mit Knorpeln überzogen sind und kleine Gelenke bilden, sowie Wirbelkörper. Die einzelnen Wirbel werden von Bändern und Muskeln zusammengehalten. Dafür sind die sogenannten Multifidi-Muskeln verantwortlich, die jeweils zwei bis fünf Wirbel miteinander verbinden. Auf diese Weise wird die Wirbelsäule stabilisiert und gehalten. Der Longissismus dorsi, der lange Rückenmuskel, der von vielen Reitern fälschlicherweise als Tragemuskel betrachtet wird, hilft dabei, und ist verantwortlich für die Streckung der Wirbelsäule, das Heben und Halten von Kopf und Hals verantwortlich. Er verläuft vom letzten Halswirbel bis zum Becken und Kreuzbein des Pferdes. Zwischen den Wirbeln befinden sich die Bandscheiben, die ein faserknorpeliges Polster bilden und bei Druck Bewegungen ermög - lichen. Nur eine korrekte Haltung gewährleistet, dass die Wirbelsäule leistungsfähig bleibt. Selbst verspannte Rücken- und Halsmuskeln beeinträchtigen die Wirbelsäule. Und schon kleine Fehlstellungen und Blockaden in den Gelenken der Wirbelsäule können den Informa - tionsfluss im Nervensystem und damit die Funktion aller Körpersysteme negativ verändern. Eine Funktionsstörung zwischen den Wirbeln schränkt zum einen die Beweglichkeit ein und führt zu Steifheit, Muskelverspannungen, Schmerzen und damit zu einer Minderung der Leistungsbereitschaft. Zum anderen reizt sie die aus - tretenden Nervenfasern, was bis in die Organe hineinreichen kann. Ist der Rücken beispielsweise nach unten weggedrückt, rücken die Dornfortsätze näher zusammen und können sich sogar berühren. Reiben die Wirbel aneinander (sog. Kissing Spines), können sehr schmerzhafte Entzündungen entstehen und im schlimmsten Fall wachsen die Dornfortsätze sogar zusammen. Und da es primär die Wirbelsäule ist, die das Reitergewicht trägt, ist es wichtig, dass diese gesund ist. Das Craniosacralsystem Auch das Craniosacralsystem, das den Schädel (Cranium), das Kreuzbein (Sacrum), die Wirbelsäule, das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) sowie die umliegenden Strukturen umfasst und das zentrale Nervensystem umschließt, spielt bei der Chiropraktik eine wichtige Rolle. Wesentliches Element des craniosacralen Systems ist die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, die in den Zwischenräumen der mittleren Hautschicht dieses Bereichs fließt. Ganzheitlicher Ansatz der Chiropraktik Im Rahmen einer chiropraktischen Behandlung wird die Beweglichkeit der Gelenke des Körpers überprüft und gegebenenfalls wieder hergestellt. Der Chiropraktiker führt bei seiner Behandlung am betroffenen Wirbelkörper oder an den Wirbelfortsätzen einen kurzen, schnellen Impuls aus, der Fixationen und Verspannungen löst und zu einer Reharmonisierung des Körpers führt. Viele Menschen denken, dass eine Blockade bedeutet, dass etwas ausgerenkt ist. Das stimmt aber nicht. Ich bezeichne eine Blockade vielmehr als klemmende Schublade, die sich nicht mehr richtig öffnen und schließen lässt, erklärt die Fachtierärztin für Chiropraktik Inga Lö-

4 21 sing. Durch diese gezielten chiropraktischen Stöße, die sogenannten Thrusts, die dafür sorgen, dass die Schublade nicht mehr klemmt, werden nicht nur Blockaden gelöst, sondern es werden gleichzeitig auch das Gleichgewicht des Organismus wieder hergestellt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Denn nur wenn das Nervensystem ordnungsgemäß arbeitet, können die Organe und das Gewebe des Körpers normal funktionieren und das Immunsystem richtig arbeiten. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass sich organische Probleme, beispielsweise mit den Eierstöcken oder dem Magen, durch Blockaden im Bereich der Wirbelsäule zeigen. Nimmt eine Stute beispielsweise nicht auf, dann kann eine chiropraktische Behandlung dazu beitragen, das Organsystem zu aktivieren und das Problem zu beheben. Aus diesem Grund wird bei der Chiropraktik ebenso wie bei der Osteopathie ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Der Therapeut behandelt nicht nur das Symptom, beispielsweise den Schmerzpunkt, sondern er behebt auch die Ursache des Schmerzes, zum Beispiel eine Blockade der Wirbelsäule oder eine muskuläre Verspannung. Pferde sind Fluchttiere. Sie kompensieren und verstecken sehr viel, um zu funktionieren, sagt Inga Lösing. Meist sitzt die Ursache für einen Schmerz gar nicht da, wo das Pferd ihn zeigt. Zeigt sich zum Beispiel ein Pferd auf dem linken Bein lahm, wird im Rahmen der Behandlung nicht selten deutlich, dass die Ursache des Problems nicht links zu finden ist, sondern dass rechts eine Blockade vorhanden ist. Vor allem Islandpferde sind wahre Kompensa - tionskünstler. Sie sind eine sehr natürliche Rasse und haben einen gesunden (extremen) Fluchtinstinkt. Außerdem ist die Beweglichkeit bei ihnen viel größer als bei Großpferden. Durch den unterschiedlichen Muskeltonus können Muskeln aber auch viel schneller fest werden, was schneller zu einer Kompensation führt. Ebenfalls typisch für viele Isländer ist zum Beispiel das so genannte Rollen im Tölt. Sie nehmen beim Tölten oft eine unnatürliche Halshaltung ein, die zu einem festen Schultergürtel führt. Die Folge davon sind stockende Bewegungen, also die bekannte Töltrolle, so Inga Lösing. Auch lockere Kniebänder diagnostiziere sie immer wieder bei Islandpferden. Damit zeigen die Tiere zwar imposante Gangbilder, sie kompensieren die lockeren Kniebänder aber beispielsweise damit, dass sie sich im Lendenbereich fest machen. Damit sie ihre Patienten auch wirklich ganzheitlich behandeln kann, hat sich Inga Lösing nach ihrem tiermedizinischen Studium, das im Übrigen die Voraussetzung für die Ausbildung darstellt, nicht nur zur Chiropraktikerin ausbilden lassen, sondern sie hat auch zahlreiche weitere Kurse besucht, beispielsweise zum Thema Faszien, Akupunktur und TCM. Dies passe sehr gut zur Chiropraktik, sagt sie, weil sich in der Chiropraktik sehr viele Elemente wiederfinden, die auch in der Osteopathie eine wichtige Rolle spielen beispielsweise die Faszien. Nicht selten sorgt die Fütterung für Bauchweh und dieses wiederum für feste und verspannte Muskeln und Blockaden. Auch die Psyche spielt eine wichtige Rolle. Ist die Psyche nicht gesund, spiegelt sich das in festen Faszien wider, die wiederum Einfluss auf die Nervenenden und Rezeptoren haben und zu Blockaden führen. Auch in den verschiedenen Gangarten lässt sie sich das Pferd vorführen, um die Bewegungen beurteilen zu können. Anschließend tastet sie den Pferdekörper ab und nimmt dadurch Kontakt mit der Struktur des Körpers auf. So kann sie Verspannungen, Schmerzen und Blockaden erfühlen. Auch die Beine sind Teil der Untersuchung. Hier überprüft sie alle Gelenke auf ihre Beweglichkeit. Der Pferdekörper besteht aus mehr als 200 Gelenken. Ein Gelenk besteht aus mindestens zwei Knochen, die durch Bänder und eine Gelenkkapsel mehr oder weniger beweglich miteinander verbunden sind. Außerdem verfügt jedes Gelenk über Schmerzrezeptoren. Für die Justierung des Gelenks wählt der Chiropraktiker einen spezifischen Kontaktpunkt am Knochen des betroffenen Gelenks. Dies gewährleistet einen direkten Einfluss auf das betroffene Gelenk und einen kurzen Hebel. Lange Hebel, also indirekte Techniken oder Techniken über die Gliedmaßen, die häufig beobachtet werden können, gelten nicht als chiropraktische Technik. Je direkter ich ein Gelenk bewegen kann, desto besser. Nutzt man zum Beispiel das Hinterbein als langen Hebel, um Blockaden im Bereich des Beckens zu lösen, nimmt man auf mehrere Gelenke gleichzeitig Einfluss, so Inga Lösing. Die chiropraktische Justierung eines bewe- Passion for Horses ANZEIGE Umfangreiche Diagnostik ist das A und O Um zu Beginn der Therapie ein möglichst umfangreiches Bild des Pferdes zu erhalten, lässt sich die Therapeutin vor jeder Behandlung die Geschichte des Pferdes erzählen. Sie interessiert sich dabei sowohl für die akuten und chronischen Probleme, als auch dafür, wie das Pferd gehalten und genutzt wird, wie die Ausrüstung aussieht, in welchem Zustand die Hufe sind und was es zu fressen bekommt. Equipment, Schmuck, Lifestyle und Spielzeug für Pferdefreunde ridum.de & facebook.com/ridum.de

5 22 DIP 3/16 Background/Gesundheit Damit ein Pferd korrekt untertreten und den Schwung von hinten nach vorne durchlassen kann, muss sein Genick locker sein. Dies wird im Rahmen der chiropraktischen Untersuchung überprüft. gungseingeschränkten Gelenks findet ausschließlich innerhalb des normalen Bewegungsspielraums des betroffenen Gelenks statt. Eine wichtige Rolle für die Behandlung spielt unter anderem das Kiefergelenk. Hier verarbeitet das Pferd sein ganzes Körpergefühl. Wenn ich merke, dass der Kiefer nicht frei ist und die Zähne gemacht werden müssen, dann breche ich meine Behandlung ab. Denn solange die Zähne nicht ordentlich sind, kann auch das Kiefergelenk nicht locker sein. Der Unterkiefer (Mandibula) ist über den Sternomandibularis-Muskel mit dem Brustbein (Sternum) verbunden. Ist der Kiefer fest und blockiert, dann hat dies Auswirkungen auf die Hals- und Genickmuskulatur und damit auf die gesamte Wirbelsäule sowie den restlichen Körper. Denn nur wenn der Kiefer und das Genick locker sind, kann das Pferd korrekt untertreten und den Schwung, der von den Hinterbeinen erzeugt wird, über den Rücken bis nach vorne durchlassen. Vor allem in der jüngeren Zeit konnte Inga Lösing bei immer mehr Pferden Probleme im Bereich des Genicks diagnostizieren. Grund dafür seien häufig Heunetze, die sich bei immer mehr Pferdebesitzern großer Beliebtheit erfreuen, weil sie die Fütterung vereinfachen und die Fressdauer verlängern. Durch das Zupfen am Heunetz kann es aber zu Blockaden im Genick, Zungenbein oder den Kiefergelenken kommen. Ganz selten komme ich zu einem Pferd, das gar nichts hat. Fehlstellungen können schon gleich bei der Geburt entstehen, man sieht das zum Beispiel, wenn ein Fohlen seinen Schweif schief hält, erzählt die Therapeutin. Doch auch wenn ein Pferd viele Baustellen hat, behandele ich zuerst das, was die Bewegung einschränkt. Wenn die Hauptblockaden gelöst sind, löst sich der Rest während einer Behandlung oft von ganz allein. Außerdem reiche eine einzige Behandlung nicht immer aus. Insbesondere wenn das Problem langfristig besteht, sind mehrere Behandlungen unabdingbar, weil man sich Schicht für Schicht, ähnlich wie bei einer Zwiebel, der eigentlichen Ursache nähert. Um zu verhindern, dass sich eine Bewegungseinschränkung manifestiert, sollte jeder Pferdebesitzer sein Pferd regelmäßig untersuchen lassen. Doch nicht immer bemerken Pferdebesitzer im Anschluss an die Behandlung sofort eine Besserung. Viele Pferde haben Muskel - kater, der ein bis zwei Tage anhält. Deswegen bespricht Inga Lösing im Anschluss an die Behandlung, wie es weitergeht und gibt den Besitzern Trainingstipps an die Hand. Manchmal erlebt sie auch, dass nach der chiropraktischen Behandlung keine Besserung eintritt, sondern das Pferd plötzlich lahm ist, weil Blockaden und Muskelverspannungen gelöst wurden und das eigentliche Problem zum Vorschein kommt. Deswegen arbeiten immer mehr Tierärzte gerne mit Chiropraktikern zusammen, verrät Inga Lösing. Nicht immer gibt es einen klinischen Befund zu einer Lahmheit. Ein typisches Beispiel: Ein Pferd geht vorne lahm, der Tierarzt findet aber keine Ursache. Eine Beugeprobe kann negativ sein, Röntgen und Ultraschall führen zu keiner Diagnose, das Pferd geht aber dennoch nicht klar. Durch das Lösen von Blockaden und Muskelverspannungen durch einen Chiropraktiker kann das eigentliche Problem aufgedeckt werden. So kann zum Beispiel eine Lahmheit die Folge einer blockierten Halswirbelsäule sein. Andererseits können häufig wiederkehrende Blockaden Hinweis auf ein schulmedizinisches Problem sein. Chiropraktik und Schulmedizin haben ihre Grenzen, können sich jedoch optimal ergänzen. Ausbildung zum Chiropraktiker Für die Ausbildung zum Chiropraktiker ist ein Studium der Veterinärmedizin erforderlich. Die Zusatzausbildung in der Veterinär-Chiropraktik beinhaltet das genaue Studium der Winkel und der Verhältnisse der einzelnen Gelenkflächen zueinander. Nur mit diesem Wissen kann man fühlen, wo das Problem des Gelenks liegt, dieses verstehen und entsprechend mit der Justierung behandeln. So setzen wir einen Standard, sagt Inga Lösing, die auch dem Vorstand des IVCA, der International Veterinary Chiropractic Association, angehört. Ziel der gemeinnützigen Vereinigung ist es, einen einheitlich hohen Standard für die Veterinär-Chiropraktik zu etablieren. Mitglied werden können ausschließlich qualifizierte Tierärzte und Chiropraktiker, die einen erfolgreichen Abschluss der IVCA Zertifizierungsprüfung haben. Das erleichtere den Pferdebesitzern die Beurteilung, ob der Therapeut, den sie gerufen haben, ausreichend qualifiziert ist. Ob ein Pferdebesitzer einen Osteopathen oder einen Chiropraktiker rufen sollte, kann Inga Lösing nicht sagen. Es gibt hier kein besser oder schlechter. Beide Therapieformen behandeln den ganzen Körper und beide stehen für manuelle Therapie. Wichtig sei nur, dass der Therapeut ausreichend qualifiziert ist.

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