Regierungspräsidium Gießen Herrn Ludwig

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1 Wartig Chemieberatung GmbH Rudolf-Breitscheid-Str Marburg Labor für Entwicklung und Analytik Regierungspräsidium Gießen Herrn Ludwig Landgraf-Philipp-Platz Gießen Staatlich anerkannte Untersuchungsstelle für Abwasser, Klärschlamm und Trinkwasser Betrieblicher Umweltschutz Akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC DGA-PL Unser Zeichen Datum Durchwahl B UNTERSUCHUNGSBERICHT Faserfreisetzung aus Woolit, Teil 2 Unser Angebot : A vom Unsere Bearbeitungs-Nr. : Probenzahl : 3 Entnahmedatum : durch Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW zum Amtshilfeersuchen vom der Bezirksregierung Münster Probeneingang : , pers. überbracht durch Hr. Fröhlich Entnahmeort : Firmengelände der Baustoffwerke Hüning GmbH, Olfen Entnahmestelle : 3 Aufhaldungen Proben-Nr. Bezeichnung Woolit Firmengelände Olfen Halde Woolit Firmengelände Olfen Halde Woolit Firmengelände Olfen Halde 3 Vorbehalt Untersuchungsergebnisse beziehen sich ausschließlich auf das uns vorliegende Probenmaterial; bei nicht vom Labor entnommenen Proben beziehen sich die Untersuchungsergebnisse auf den Anlieferungszustand. Veröffentlichungen von Untersuchungsberichten und Gutachten (auch auszugsweise) bedürfen unserer schriftlichen Einwilligung. Die Analytik der Faserproben erfolgte durch Wartig Nord Analytik GmbH, Hamburg. Geschäftsführer Bankverbindungen Anschrift Dr. Hans-Michael Berstermann Dr. Inge Lorenz Bernhard Schieffer Dr. Andrea Weber Sparkasse Marburg-Biedenkopf (BLZ ) Kto Commerzbank Marburg (BLZ ) Konto Rudolf Breitscheid-Str Marburg Telefon (06421) Telefax (06421) wartig_mr@wartig.de Amtsgericht Marburg HRB 1314 Ust.-Id.-Nr. DE Steuernummer

2 1. Umfang der Messungen Die Wartig Chemieberatung GmbH erhielt vom Regierungspräsidum Gießen den Auftrag, Faserfreisetzungsversuche mit den auf dem Firmengelände in Olfen entnommenen Proben Woolit durchzuführen. 2. Probenahme und Messplanung: 2.1 Probenahme Die Probenahme erfolgte durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW zum Amtshilfeersuchen vom der Bezirksregierung Münster. Der LANUV-Bericht vom zur Probenahme folgt im Anhang. 2.2 Prüfkammerversuch Wartig Chemieberatung Bei der Wartig Chemieberatung GmbH wurde eine Prüfkammer entwickelt, in der unter mechanischer Belastung mögliche Faserfreisetzungen im Luftstrom erfasst werden können. In einem abgeschlossenen Container mit einem Volumen von 160l wird ein 500g schwerer Prüfling auf 600 cm 2 ausgebreitet und anschließend mittels eines Ventilators mit einem kontinuierlichen Luftstrom mit 2 l/s angeblasen und gleichzeitig auf einem Rotationsschüttler mit 150 rpm bewegt. Über einen Aerosolmonitor, belegt mit einem goldbedampften Kernporenfilter (0,8 µm Porenweite) wird kontinuierlich die Luft aus der Prüfkammer abgezogen. Die zuströmende Luft wird über eine Glasfritte von Partikeln gereinigt. Insgesamt werden während des vierstündigen Versuchs ca. 2 m 3 Luft durch die Kammer gezogen. Abbildung 4: Prüfkammer Wartig Chemieberatung Seite 2 / 6

3 3. Auswertung 3.1 Auswertung des Prüfkammerversuchs Messung und Auswertung des Versuchs erfolgt auf Grundlage der VDI-Richtlinie Die in der Raumluft suspendierten Mineralfasern werden durch Filtration auf einem goldbedampften Kernporenfilter abgetrennt und angereichert. Die Fasern werden unter dem Rasterelektronenmikroskop (REM) bei bis 2500-facher Vergrößerung ausgezählt. Durch die Bestimmung der Elementzusammensetzung mit der EDXA (energiedispersive Röntgenmikroanalyse) werden Mineralfasern identifiziert. Als Fasern werden Partikel gezählt, für die folgende Bedingungen gelten: Länge L 5 µm Durchmesser < 3µm Verhältnis Länge zu Durchmesser > 3 : 1 Diese Fasern werden als lungengängig angesehen. Mit der auf einer bekannten Filterteilfläche gefundenen Anzahl Fasern und dem Messluftvolumen, das durch diese Filterteilfläche gezogen wurde, lässt sich die Konzentration von lungengängigen Fasern in der Raumluft errechnen. Diese Zahl ist als Messwert angegeben. Bei diesem Auswertungsverfahren wird von einer Teilfilterfläche auf eine Luftkonzentration hochgerechnet. Die bei diesem Vorgehen möglichen Streuungen können in Form einer Poisson-Statistik beschrieben werden. Zur statistischen Absicherung des Messwertes zieht man den 95%-Vertrauensbereich heran. Das ist der Bereich, in dem die tatsächliche Konzentration zu 95% Wahrscheinlichkeit liegt. Zur Beurteilung des Messergebnisses wird die Obergrenze dieses Bereiches als 95 %-Wert in der Tabelle des Berichtes aufgeführt Verwendete Geräte Aerosolmonitor: Millipore Filterhalter 25 mm Durchmesser; mit graphitisiertem 40 mm Ansaugtubus; effektiver Durchmesser 21,85 mm, effektive Filterfläche 375 mm ² Filter: goldbedampfter Kernporenfilter 0.8 µm Porenweite (Nuclepore Filter, Fa. Altotec) Stationäre Messung: Eigenbau mit Drehschieberpumpe und automatischer Abschaltung bei Unterschreiten der Solldurchflussrate. Rasterelektronenmikroskop: Zeiss DSM 940 EDX-Analysator: Ortec EEDS II Kaltverascher: SPI Plasma Prep II1 3.2 Bestimmung des Wassergehaltes Der Wassergehalt des Produktes wurde gravimetrisch durch Trocknung bei 105 o C bestimmt. Seite 3 / 6

4 4. Ergebnisse 4.1 Faserfreisetzung in der Prüfkammer Messung Proben-Nr. Bezeichnung Nr Luftfilter Probenvolumen Analysen-Nr. m Woolit Firmengelände Olfen , PN , LANUV , Halde Woolit Firmengelände Olfen ,89 16 PN , LANUV , Halde Woolit Firmengelände Olfen , PN , LANUV , Halde Befund Proben-Nr ausgewertete Anzahl Poissonwert Volumen ausgewertetes Faserkonzentration FilterflächeKMF-Fasern für Anzahl in m 3 Probeluftvol. Messwert 95%-Wert in mm² Fasern in l in Fasern/ m 3 in Fasern/ m ,12 27,5 39,876 2,013 0, ,05 26,5 38,690 2,615 0, , ,308 1,890 0, ,05 27,5 39,876 2,163 0, ,05 25,5 37,501 2,144 0, ,05 26,5 38,690 2,124 0, *Rundung der Faserkonzentration auf 3 relevante Stellen Bewertung Die Messungen ergeben, dass unter den vorgegebenen Bedingungen Fasern freigesetzt werden. Seite 4 / 6

5 Prüfling vor Versuch Prüfling nach Versuch Seite 5 / 6

6 4.2 Bestimmung des Wassergehaltes Proben-Nr. Einheit Trockenrückstand Gew.% 65,8 69,8 67,6 Wassergehalt Gew.% 34,2 30,2 32,4 Die Proben enthielten weniger Wasser (ca. 10%) als die am auf dem Betriebsgelände der Firma Woolrec GmbH entnommenen Proben. Auch waren die getrockneten Prüflinge lockerer als die zu einem festen Klumpen zusammengebackenen Prüflinge aus den am auf dem Betriebsgelände der Firma Woolrec GmbH entnommenen Proben. Prüfling nach Trocknung Dr. A. Weber, Dipl.-Chem. Seite 6 / 6

7 Anhang Seite 7 / 6