Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
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- Claudia Dieter
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1 Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Ausgabe C LEHRPLANHEFTE REIHE N Nr. 1 Bildungsplan für das berufliche Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform wirtschaftswissenschaftlicher Richtung Band 3 Allgemeine Fächer Heft 12 Chemie Klasse 9 und November 2004 Lehrplanheft 7/2004 NECKAR-VERLAG
2 Inhaltsverzeichnis 1 Inkraftsetzung 2 Vorbemerkungen 3 Lehrplanübersicht Auf den Inhalt des Hefts Allgemeine Aussagen zum Bildungsplan wird besonders hingewiesen: Vorwort Hinweise für die Benutzung Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der beruflichen Schulen Der besondere Erziehungs- und Bildungsauftrag für das berufliche Gymnasium Verzeichnis der Lehrplanhefte für das berufliche Gymnasium Band 1 Allgemeine Fächer Verzeichnis der Lehrplanhefte für das berufliche Gymnasium Band 2 Berufsbezogene Fächer Verzeichnis der Lehrplanhefte für das berufliche Gymnasium Band 3 Allgemeine und berufsbezogene Fächer Klassen 8 bis 10 (bzw. 11) Impressum Kultus und Unterricht Ausgabe C Herausgeber Lehrplanerstellung Verlag und Vertrieb Bezugsbedingungen Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Lehrplanhefte Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg; Postfach , Stuttgart Landesinstitut für Schulentwicklung, Fachbereich Bildungspläne, Rotebühlstraße 131, Stuttgart, Fernruf Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Villingen-Schwenningen Die fotomechanische oder anderweitig technisch mögliche Reproduktion des Satzes bzw. der Satzanordnung für kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Verlages. Die Lieferung der unregelmäßig erscheinenden Lehrplanhefte erfolgt automatisch nach einem festgelegten Schlüssel. Der Bezug der Ausgabe C des Amtsblattes ist verpflichtend, wenn die betreffende Schule im Verteiler vorgesehen ist (Verwaltungsvorschrift vom 8. Dezember 1993, K.u.U S. 12). Die Lehrplanhefte werden gesondert in Rechnung gestellt. Die einzelnen Reihen können zusätzlich abonniert werden. Abbestellungen nur halbjährlich zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres schriftlich acht Wochen vorher beim Neckar- Verlag, Postfach 1820, Villingen-Schwenningen. Das vorliegende LPH 7/2004 erscheint in der Reihe N Nr. 1 und kann beim Neckar- Verlag bezogen werden.
3 Chemie (6WG) 1 Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Stuttgart, 25. November 2004 Lehrplanheft 7/2004 Bildungsplan für das berufliche Gymnasium; hier: Berufliches Gymnasium der sechsjährigen Aufbauform Vom 25. November /92 I. II. Für das berufliche Gymnasium gilt der als Anlage beigefügte Lehrplan. Der Lehrplan tritt mit Wirkung vom 1. August 2004 und für die Klasse 10 am 1. August 2005 in Kraft. Im Zeitpunkt des jeweiligen Inkrafttretens tritt der im Lehrplanheft 2/1989 veröffentlichte Lehrplan in diesem Fach vom 31. März 1989 (Az. V/ /8) außer Kraft.
4 2 Chemie (6WG) Vorbemerkungen Das Unterrichtsfach Chemie vermittelt Einsichten in Stoffe und Stoffumwandlungen sowie deren Ursachen. Es erschließt den Schülerinnen und Schülern das Verständnis für grundlegende stoffliche Zusammenhänge und Eigenschaften auf der Ebene der Phänomene und deren modellmäßigen Deutung auf der Teilchenebene. Der Chemieunterricht zeigt Möglichkeiten, Gefahren und Grenzen des naturwissenschaftlichen Arbeitens und weckt Freude an der Natur, aber auch Verantwortung und Bescheidenheit gegenüber der Natur. Der Chemieunterricht trägt bei zum vertieften Verstehen unserer Umwelt, zum Begreifen des wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Weltbildes und dessen Entwicklung im Laufe der Geschichte, zur Entwicklung von Aufgeschlossenheit, von Bereitschaft zur Zusammenarbeit und von Problem- und Verantwortungsbewusstsein. Ausgehend von der genauen Beobachtung und der Beschreibung des Experiments erlangen die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über die Eigenschaften der wichtigsten Hauptgruppenelemente und ihrer Verbindungen und erfahren gleichzeitig grundlegende stoffliche Zusammenhänge. Sie verstehen, dass die Chemie eine exakte Wissenschaft ist und lernen anhand einfacher Modelle, die Inhalte theoretisch zu durchdringen. Außerdem gewinnen sie Einsichten in den Ablauf und die Notwendigkeit großtechnischer Verfahren und deren wirtschaftlichen Bedeutung. Sie wissen aber auch um die Gefahren dieser Produkte für Mensch und Natur. Daraus wird die Notwendigkeit eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Chemikalien erkannt.
5 Chemie (6WG) 3 Lehrplanübersicht Schuljahr Lehrplaneinheiten Zeitrichtwert Gesamtstunden Seite Klasse 9 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) Stoffe und ihre Eigenschaften Die chemische Reaktion als Stoff- und 7 5 Energieänderung 3 Luft, Sauerstoff, Oxide Wasser, Wasserstoff Die Masse bei chemischen Vorgängen Säuren, Laugen, Neutralisation Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung 20 Klasse 10 Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) Alkalimetalle, Erdalkalimetalle Halogene Hauptgruppen des PSE und Atombau Chemische Bindung Schwefel, Schwefelverbindungen Stickstoff, Stickstoffverbindungen Kohlenstoff und seine anorganischen Verbindungen Zeit für Leistungsfeststellung und zur möglichen Vertiefung
6 4 Chemie (6WG)
7 Chemie (6WG) 5 Klasse 9 Zeitrichtwert Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 10 Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Themen handlungsorientiert. Z. B. Projekt, Fallstudie, Planspiel, Rollenspiel Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden Lehrplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen. 1 Stoffe und ihre Eigenschaften 8 Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass zur Identifizierung von Stoffen eine Eigenschaftskombination verwendet werden muss. Gleichzeitig erfahren sie Grundbegriffe und Arbeitsweisen der Chemie. Mit Hilfe des Teilchenmodells sind sie in der Lage Aggregatzustände und Diffusion zu erklären. Stoffbegriff kennzeichnende Eigenschaften Einteilung homogene und heterogene Stoffe Emulsion, Suspension, echte Lösungen Mischung, Reinstoff Trennverfahren Dekantieren, Sedimentieren Zentrifugieren, Filtrieren Destillieren Teilchenmodell Aggregatzustände Diffusion Wasserstoff-Luft, Farbstoff-Wasser 2 Die chemische Reaktion als Stoff- und Energieänderung 7 Bei der Durchführung einfacher chemischer Reaktionen erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass die Vorgänge stets mit Stoffänderungen und Energieumsätzen verbunden sind. Analyse, Synthese Quecksilberoxid, Sulfide Verbindung, Element Metall und Nichtmetall
8 6 Chemie (6WG) Energieänderung Reaktionswärme Exotherm, endotherm Aktivierungsenergie Katalysator Zucker und Asche 3 Luft, Sauerstoff, Oxide 6 Die Schülerinnen und Schüler erkennen Sauerstoff als Bestandteil der Luft sowie als wichtigen Reaktionspartner bei Verbrennungen und erhalten Einblick in die Stoffklasse der Oxide. Luftzusammensetzung Experimentelle Ermittlung des Sauerstoffanteils der Luft Sauerstoff Oxidation, Oxide Oxidation als Sauerstoffaufnahme Verbrennung, stille Oxidation 4 Wasser, Wasserstoff 8 Die Schülerinnen und Schüler entdecken, dass Wasser sich in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen lässt. Sie lernen die reduzierenden Eigenschaften des Wasserstoffs erkennen. Sie erfassen die wichtige Bedeutung des Wassers für Mensch und Umwelt und lernen sorgsam mit ihm umzugehen. Wasserzerlegung Wasserstoff Eigenschaften Reduktion Redoxreaktion Wasserstoff als Energieträger Reduktion als Sauerstoffabgabe Kupferoxid und Wasserstoff Wassersynthese Wasserkreislauf Trinkwassergewinnung Kläranlage Besichtigung einer Kläranlage
9 Chemie (6WG) 7 5 Die Masse bei chemischen Vorgängen 15 Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass die chemischen Umsetzungen berechenbar sind und lernen anhand von Untersuchungen chemischer Reaktionen Gesetzmäßigkeiten kennen. Diese deuten sie mit Hilfe von Modellvorstellungen. Durch Üben mit der chemischen Symbolik erkennen sie den Wert der Formelsprache, die zum exakten Arbeiten und zur objektiven Bewertung von Experimenten führt. Erhalten der Masse Gesetz der konstanten Proportionen Daltonsche Atomhypothese Satz von Avogadro und Volumengesetze bei Gasreaktionen Wassersynthese Atom- und Molekülbegriff Atom- und Molekülmasse Mol Loschmidtsche Zahl Stöchiometrisches Rechnen 6 Säuren, Laugen, Neutralisation 6 Durch die Reaktion von Oxiden mit Wasser erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass Reaktionen aufgrund gemeinsamer Merkmale in Klassen geordnet und mit Hilfe von Indikatoren diesen eindeutig zugeordnet werden können. Sie erfahren, dass gefährliche Säuren und Laugen durch Neutralisation beseitigt werden können. Reaktion der Oxide mit Wasser zu sauren und alkalischen Lösungen Indikatoren ph-skala Neutralisation Abstufung des sauren und alkalischen Charakters von Lösungen Neutralisationswärme
10 8 Chemie (6WG)
11 Chemie (6WG) 9 Klasse 10 Zeitrichtwert Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) 10 Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Themen handlungsorientiert. Z. B. Projekt, Fallstudie, Planspiel, Rollenspiel Die Themenauswahl hat aus den nachfolgenden Lehrplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte zu erfolgen. 7 Alkalimetalle, Erdalkalimetalle 6 Durch die experimentelle Vorführung und Besprechung der für Metalle ungewohnten Eigenschaften von Lithium, Natrium und Kalium erkennen die Schülerinnen und Schüler gemeinsame Eigenschaften. Daraus wird das Ordnungsprinzip der Elementargruppe abgeleitet. Durch die Behandlung der Gruppe der Erdalkalimetalle wird diese Vorstellung gefestigt. Eigenschaften von Lithium, Natrium und Kalium Lithium-, Natrium- und Kaliumhydroxid wässrige Hydroxidlösungen Calcium, Magnesium Hydroxide 8 Halogene 7 Die Schülerinnen und Schüler lernen die Gruppe der Halogene ebenfalls als Elementargruppe kennen. Dabei erfahren sie die Bedeutung von Salzsäuren, Natriumchlorid und Kaliumchlorid als wichtige Industrieprodukte. Vergleichende Betrachtung der Eigenschaften von Chlor, Brom und Jod Verhalten der Halogene zu Metallen und zu Wasserstoff Chlorwasserstoff Springbrunnenversuch Salzsäure Gewinnung und Bedeutung von Natriumchlorid und Kaliumchlorid für die Industrie Hinweise auf Salzlagerstätten
12 10 Chemie (6WG) 9 Hauptgruppen des PSE und Atombau 7 Durch sinnvolles Anordnen der in den Lehrplaneinheiten 1 und 2 besprochenen Elementgruppen entsteht das Ordnungssystem der Elemente. Dieses wird durch die Modellvorstellung über den Atombau gefestigt. Das PSE als Ordnungsprinzip L. Meyer, Mendelejew Kern-Hülle-Modell Ordnungszahl, Kernladungszahl Protonen, Elektronen, Neutronen Massezahl, Isotope Zusammenhänge zwischen Atombau, Eigenschaften und Stellung der Elemente im PSE 10 Chemische Bindung 8 Mit Hilfe des in der Lehrplaneinheit 9 besprochenen Atommodells werden die Bindungstypen erklärt. Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Zusammenhänge zwischen Struktur und Eigenschaften von Stoffen. Atombindung Oktettregel Eigenschaften Ionenbindung Ionenentstehung Ionengitter, Salze Eigenschaften Metallbindung In Elektronenpunktstrichschreibweise H 2, Cl 2, O 2, N 2, H 2 O Am Beispiel des Natriumchlorids Atomrümpfe, Elektronengas 11 Schwefel, Schwefelverbindungen 8 Die Schülerinnen und Schüler lernen den Schwefel und seine Verbindungen als technisch wichtige Rohstoffe kennen. Dabei erkennen sie, dass heute möglichst umweltfreundliche Verfahren entwickelt und angewendet werden sollen. Schwefel Modifikation Gewinnung Rhombischer, monokliner Schwefel Frasch-Verfahren Schwefeldioxid, schwefelige Säure, Sulfite
13 Chemie (6WG) 11 Schwefelsäure Gewinnung Kontaktverfahren vereinfacht Eigenschaften Sulfate Kupfersulfat, Gips Schwefelwasserstoff Sulfide 12 Stickstoff, Stickstoffverbindungen 6 Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Stickstoff aufgrund seiner Struktur als reaktionsträges Gas und erfahren wie durch großtechnische Verfahren der Stickstoff in wichtige technische Verbindungen übergeführt werden kann. Stickstoff Ammoniak Haber-Bosch-Verfahren ohne technische Einzelheiten Ammoniaklösung Springbrunnenverfahren Salpetersäure Gewinnung Eigenschaften Nitrate Ammoniakverbrennung Düngemittel, Sprengstoff 13 Kohlenstoff und seine anorganischen Verbindungen 8 Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass Diamant und Graphit zwei Erscheinungsformen des gleichen Elements sind. Sie lernen die Sauerstoffverbindungen des Kohlenstoffs und ihre Bedeutung für die Umwelt kennen. Dabei werden ihnen auch die praktische Verwendung und ihre Bedeutung von Karbonaten und Hydrogenkarbonaten vermittelt. Diamant und Graphit Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid Kohlenstoffdioxidnachweis, Trockeneis Kohlensäure Eigenschaften Karbonate, Hydrogenkarbonate Kalkbrennen, Kalklöschen, Abbinden des Mörtels Wasserhärte, Ursache der Härte Beseitigung der Härte Temporäre und permanente Härte
14 12 Chemie (6WG)
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