Stenographisches Protokoll

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1 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 1 von 127 Stenographisches Protokoll 126. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich.XVII. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 14. Dezember 1989

2 2 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Stenographisches Protokoll 126. Sitzung des Nationalrates der Republik Österreich XVII. Gesetzgebungsperiode Donnerstag, 14. Dezember 1989 Tagesordnung Bundesfinanzgesetz für das Jahr 1990 Beratungsgruppe IX: HandeL Gewerbe. Industrie (einschließlich Bauten und Technik) Beratungsgruppe V: Justiz Beratungsgruppe IX: Kapitel 63: Handel. Gewerhe. Industrie. Fremdenverkehr. Kapitel 64: Bauten und Technik (einschließlich Konjunkturausgleich-Voranschlag) Spezialberichterstatter: ( ) Dr. Keimet Personalien Inhalt Verhinderungen ( ) Ordnungsruf ( ) Geschäftsbehandlung Unterbrechungen der 5itzung (5. 148S6 und S ) Annahme des Antrages der Ahgeordneten Dr. F i scher. Dkfm. DDr. König und Dr. Gugerbau er. eine Gesamtredezeit für die Budgetdebatte in dieser Sitzung zu beschließen ( ) Verlangen des Abgeordneten F u x nach Anwesenheit des Bundesministers für Justiz (S ) - Annahme ( ) Vertagungsbeschluß (S ) Tatsächliche Berichtigungen Dr.Steidl(S.14912) Dr. F r i z b erg ( ) Dr. P i 1 z ( ) (Erwiderung) W abi ( ) Ausschüsse Zuweisungen (S ) Verhandlungen Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (1100 und Zu 1100 d. B.): Bundesfinanzgesetz für das Jahr 1990 samt Anlagen (1150 d. B.) Redner: HaigermoseqS.14888). Ing. 5 a 1l i n ge r (S ). Smolle(S.14894). Dr. He i n d I ( ), Ei g r u bel' ( und S ). Ing. M ade r t ha ne I' ( ). Ute A p fe I he c k ( ). Schmicltmeier(S.14910). 01'. Steidl ( ) (tatsächliche Berichtigung). Bundesminister Dr. Schüssel (5.149[2. S und S ). Ing.Dittrich(S.I-+917). Resch(S.14918). Lei t h e n m a v r (5. P921). Dr. Pi I z ( und S ). Piller(S.I-+924). Dr. Frizberg ( ) (tatsächliche Berichtigung). 01'. Pi I z ( ) (Erwiderung auf eine tatsächliche Berichtigung). Wa bl ( ). Staudinger(S.14928). Helga E r 1 i n ge r (S und ). Köck(S.14931). Dr.Frizberg(S.14933). K er s c h bau m ( ). W abi ( ) (tatsächliche Berichtigung). IngridTichy-Schreder(S.14939). Sc hö n ha rt ( ). V e t t e r ( ), E cl e r (S ). Ing.Murer(S.14951). lng. Hel bi eh ts ). Hesoun(S.14953), Rem p I bau er ( ). Hof er ( ). Neu wir t h ( ), Lu ß man n ( ). Dietrich( ). Ing.Schwärzler(S.14968)und Köteles(S.14970)

3 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 3 von Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 1989 Entschließungsantrag der Abgeordneten lng. Mur er und Genossen betreffend kreuzungsfreie Abfahrt nach Weißenbach ( ) - Ablehnung (siehe bitte 128. NR, knapp vor der Schlußansprache des Präsidenten) Annahme der Beratungsgruppe IX (S ) Beratungsgruppe V: Kapitel 30: lustiz (einschließlich Konjunkturausgleich-Voranschlag) Spezialberichterstatter: (S.14971) Dr. S ti P pe I Redner: Fux(S.14972). Dr.Graff(S.14977). Smolle(S.14980). Dr.Rieder( ). Dr.Ofner( ). Bundesminister Dr. F 0 re g ger ( ). Dr.Gaigg( ). Dr. Grad isc h n i k (S. 149(6). Dr.Dillersberger(S.14998). Dr. F uhr man n (S. 1500::.). Dr. Fe r t 1 (S ) und Mag. Waltraud Ho r va t h (S ) Entschließungsantrag der Ahgeordneten F u x. Sc h ö n ha r t und Genossen betreffend die Exhumierung der Leichen Apfalters. Zakis. Kölbls. Weichselhaumers zur Durchführung von gerichtsmedizinischen Untersuchungen (S ) - Ablehnung ( ) Entschließungsantrag der Abgeordneten Sm olle. Kar a s. Dr. G rad i sc h n i k. Dr. o f ne r und Genossen hetreffend Einschlußzeiten in den österreichischen Stafvollzugsanstalten (S.14981) Annahme E141 (S. 150(8) Annahme der Beratungsgruppe V (S. 150(8) Eingebracht wurden Regierungsvorlage (S ) 1113: Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland über den Verlauf der gemeinsamen Staatsgrenze samt Notenwechsel und Anlagen Bericht (S ) III-132: Bericht über den Stand der Vorbereitungen hinsichtlich der Welt-Fachausstellung Wien - Budapest; Bundesregierung Anfragen der Abgeordneten Neu wir t h und Genossen an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten betreffend die Verpflichtung der Gastgewerbetreibenden. mindestens zwei Sorten kalter nichtalkoholischer Getränke zu einem nicht höheren Preis auszuschenken als das am billigsten angebotene kalte alkoholische Getränk (4750/1) Bur g s t all er. Fink und Genossen an den Bundesminister für Inneres betreffend Auflassung des Gendarmeriepostens (4751/1) Markt Hartmannsdorf Dr. Helga Hieden- Sommer, Hesoun und Genossen an den Bundesminister für Finanzen betreffend steuerliche Förderung der Alterssicherung (4752/1) Dr. Helga H i e den - So m me r. Hesoun und Genossen an den Bundesminister für Arbeit und Soziales betreffend steuerliche Förderung der Alterssicherung (4 753/J) Dr. Helga H i e den - So m me r. Hesoun und Genossen an den Bundesminister für Finanzen betreffend steuerliche Förderung der privaten Eigenvorsorge und der Betriebspensionen (4754/1) Sr h und Genossen an die ßundesministerin für Unterricht. Kunst und Sport hett effend Förderungsgesetz für innovarive Kulturprojekte (4755/1) Par n i gon i und Genossen an den Bundesminister für lustiz betreffend Lebensmittelgesetz (4756iJ) Par n i go n i und Genossen an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten hetreffend Privatisierung des.. Österreichischen Verkehrsbüros'; (4757/1) Par ni go n i und Genossen an den Bundesminister für Arbeit und Soziales betreffend Einführung einer Wertschöpfungsabgabe (4758/1) Par n i gon i. Kerschhaum und Genossen an den Bundesminister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr betreffend internationalen Tourismus (4759/1) Par n i gon i. Dr. Preiß und Genossen an die Bundesministerin für Umwelt. lugend und Familie betreffend Nitratbelastung von Brunnen im Waldviertel (4760/1) Par n i gon i. Dr. Preiß und Genossen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft betreffend Nitratbelastung von Brunnen im Waldviertel (4761/1) Anfragebeantwortungen des Bundesministers für öffentliche Wirtschaft und Verkehr auf die Anfrage der Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. K e p pe I müll er und Genossen (4300iAB zu 4352/1) des Bundeskanzlers auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Fr i s ehe n s chi ag er und Genossen (430l/AB zu 4356/1) des Bundesministers für wirtschaftliche Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. Frischenschlager und Genossen (4302/AB zu 4357/1) des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten F i n k und Genossen (4303/AB zu 4381/1)

4 4 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ren ne r und Genossen (4304/AB zu 4393/1) des Bundesministers für Inneres auf die Anfrage der Abgeordneten Rosemarie Bau e r und Genossen (4305/AB zu 4399/1) des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten De Er mac 0 ra und Genossen (4306/AB zu ) des Bundesministers für Finanzen auf die Anfrage der Abgeordneten Ute A p fe I h eck und Genossen (4307/AB zu ) des Bundesministers für auswärtige Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. G u - ge rh aue r und Genossen (4308;AB zu 4410iJ) des Bundesministers für wirtschaftliche Angelegenheiten auf die Anfrage der Abgeordneten Sc heu c her und Genossen (4309/AB zu 4372/J) des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Sc heu c her und Genossen (4310/AB zu 4371/1) des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Holda Ha r r ich und Genossen (4311/AB zu 4361/1) des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung auf die Anfrage der Abgeordneten Dr. S ti x und Genossen (4312/AB zu ) des Bundesministers für Arbeit und Soziales auf die Anfrage der Abgeordneten S r b und Genossen (4313/AB zu 4364/1) des Bundesministers für öffentliche Wirtschaft und Verkehr auf die Anfrage der Abgeordneten De Fr i s c he n s chi ag er und Genossen (4314/AB zu +359!J) des Bundesministers für öffentliche Wirtschaft und Verkehr auf die Anfrage der Abgeordneten Sr h und Genossen (4315/AB zu 4363/1) des Bundesministers für öffentliche Wirtschaft und Verkehr auf die Anfrage der Abgeordneten De Gugerhauer und Genossen (4316/AB zu 4416/1)

5 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 5 von Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 1989 Beginn der Sitzung: 9 Uhr Vor s i t zen d e: Präsident Pöder, Zweiter Präsident Dr. Marga Hubinek. *~i.:*** Präsident: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich e r ö f f n e die Sitzung, um sie gleich wieder, und zwar für die Dauer von 3 Minuten, zu unterbrechen, weil wir noch nicht beschlußfähig sind. IDie Sitzung wird um 9 Uhr II 11 te r b r 0 ehe n und um 9 Uhr 3 Minutell ~v i e der auf gen 0 m In e n.) Präsident: Die Sitzung ist somit wiederaufgenommen. Das Amtliche Protokoll der 124. Sitzung vom 12. Dezember 1989 ist in der Parlamentsdirektion aufgelegen und unbeanstandet geblieben. Ver hin der t sind die Abgeordneten Verzetnitsch, Dr. Helga Hieden-Sommer, Dr. Helga Rabl-Stadler, Dr. Stix, Dr. Neisser, Kurt Bergmann. Einlauf und Zuweisungen Präsident: Ich gebe bekannt, daß die Anfragebeantwortungen 4300/AB bis 4316/ AB eingelangt sind. Den in der letzten Sitzung eingebrachten Antrag 318/A der Abgeordneten Mag. Waltraud Horvath und Genossen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Strafgesetzbuch geändert wird, weise ich dem Justizausschuß zu. Die in der letzten Sitzung als eingelangt bekanntgegebene Regierungsvorlage Bundesgesetz, mit dem das Wasserrechtsgesetz geändert wird (1152 der Beilagen), weise ich dem Ausschuß für Land- und Forstwirtschaft zu. Die weiteren eingelangten Vorlagen weise ich zu wie folgt: dem Ausschuß für innere Angelegenheiten: Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland über den Verlauf der gemeinsamen Staatsgrenze samt Notenwechsel und Anlagen (1113 der Beilagen); dem Verfassungsa ussc h uß: Bericht der Bundesregierung über den Stand der Vorbereitungen hinsichtlich der Welt-Fachausstellung Wien - Budapest 1995 ( der Beilagen). Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (1100 und Zu 1100 der Beilagen): Bundesfinanzgesetz für das Jahr 1990 samt Anlagen (1150 der Beilagen) Spezialdebatte Beratungsgruppe IX Kapitel 63: Handel, Gewerbe, Industrie, Fremdenverkehr Kapitel 64: Bauten und Technik (einschließlich Konj unkturausgleich -Voranschlag) Präsident: Wir nehmen die wegen der eingeschobenen Sitzungen vertagten Verhandlungen wieder auf und gehen in die Tagesordnung ein. Gegenstand ist der Bericht des Budgetausschusses über das Bundesfinanzgesetz für das Jahr 1990 samt Anlagen. Redezeitbeschränkung Präsident: Ich gebe bekannt, daß mir ein Antrag der Abgeordneten Dr. Fischer, Dkfm. DDr. König und Dr. Gugerbauer vorliegt, für die Budgetdebatte in dieser Sitzung eine Gesamtredezeit im Verhältnis von SPÖ 210, ÖVP 210, FPÖ 140 sowie Grüner Klub 80 Minuten zu beschließen. Die Redezeit des Abgeordneten Buchner soll auf 20 Minuten beschränkt werden. Für diese Beschlußfassung ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Nunmehr ersuche ich jene Damen und Herren, die dem Antrag zustimmen, um ein entsprechendes Zeichen. - Das ist mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit angenommen. Wir gelangen nunmehr zur Verhandlung über die Beratungsgruppe IX: Wirtschaftliche Angelegenheiten. Spezialberichterstatter ist Herr Abgeordneter Dr. Keime!. Ich ersuche ihn um seinen Bericht. Spezialberichterstatter Dr. Keimei: Herr Präsident! Der Spezialbericht zur Beratungsgruppe IX

6 6 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 198q Spezial berichterstatter Dr. Keimel umfaßt die Kapitel 63: Handel, Gewerbe, Industrie und Fremdenverkehr, und das Kapitel 64: Bauten und Technik. Im Grundbudget für das Jahr 1990 sind vorgesehen: in Kapitel 63: S, in Kapitel 64: S. Hievon beträgt der Personalaufwand bei Kapitel 63: S, bei Kapitel 64: S. Er ist gegenüber 1989 bei Kapitel 63 um S und bei Kapitel 64 um S höher veranschlagt. Somit beträgt der Sachaufwand bei Kapitel 63: Sund bei Kapitel 64: S. Dies ergibt gegenüber 1989 beim Kapitel 63 eine Erhöhung um S und beim Kapitel 64 um S. Die Einnahmen sind bei Kapitel 63 mit S und beim Kapitel 64 mit S vorgeschätzt und somit gegenüber 1989 bei Kapitel 63 um S geringer und beim Kapitel 64 um S höher veranschlagt. Außer diesen Krediten im Grundbudget sind für den Fall, daß die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 1990 es erfordert, in der Stabilisierungsquote des Konjunkturausgleich-Voranschlages für das Kapitel 64 zusätzliche Kredite in Höhe von insgesamt 800 Millionen Schilling vorgesehen. Für den Fall einer notwendigen Konjunkturbelebung enthält die Konjunkturbelebungsquote des Konjunkturausgleich-Voranschlages für das Kapitel 64 noch weitere Kredite in der Gesamthöhe von 600 Millionen Schilling. Der Veranschlagung des Personalaufwandes, der bei Kapitel 63 16,3 Prozent und bei Kapitel 64 6,8 Prozent des Grundbudgets in Anspruch nimmt, sind im Jahr 1990 beim Kapitel 63 insgesamt und beim Kapitel 64 insgesamt Planstellen zugrunde gelegt, das sind - beide Kapitel zusammen - um 40 Planstellen weniger als im Vorjahr. Die Erhöhung des Sachaufwandes bei Kapitel 63 ergibt sich vor allem durch die erstmalige Vorsorge von Budgetmitteln für die Weltausstellung 1992 in Sevilla und 1995 in Wien sowie für eine Ostinitiative. Die Erhöhung bei Kapitel 64 betrifft die Zahlungen, gesetzliche Verpflichtungen, also an die Autobahngesellschaften. An der Debatte, die sich an die Ausführungen des Spezialberichterstatters anschloß, beteiligten sich 23 Abgeordnete und der Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten Dr. Schüssel. Die Abgeordneten Resch und Burgstaller und die Abgeordneten Dipl.-Ing. Kaiser und Parnigoni brachten je einen Abänderungsantrag ein. Bei der Abstimmung am 27. November 1989 hat der Budgetausschuß die finanzgesetzlichen Ansätze der in der Beratungsgruppe IX zusammengefaßten Kapitel des Bundesvoranschlages für das Jahr 1990 unter Berücksichtigung des Abänderungsantrages der Abgeordneten Dipl.-Ing. Kaiser und Parnigoni und des Abänderungsantrags der Abgeordneten Resch und Burgstaller mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Antrag der Abgeordneten Resch und Burgstaller war wie folgt begründet: "Durch die beabsichtigte Veräußerung der zur Durchführung der Weltausstellung 1995 gegründeten EXPO-AG an ein Bankenkonsortium ist die Vorsorge für einen Ausgabenersatz an die EXPO-AG nicht mehr erforderlich. Im Hinblick auf die schwierige Situation in Teilbereichen des Bergbaues sollen die für 1990 vorgesehenen Förderungsmittel um 20 Millionen Schilling angehoben werden." Der Antrag der Abgeordneten Dipl.-Ing. Kaiser und Parnigoni wurde wie folgt begründet: "Mit der Anhebung der Förderungsmittel um 8,775 Millionen Schilling stehen somit für die besondere Stärkeförderun-g im Jahr 1990 gleich hohe Mittel wie 1989 zur Verfügung." Der Budgetausschuß stellt somit den A n t rag, der Nationalrat wolle beschließen: Dem Kapitel 63: Handel, Gewerbe, Industrie, Fremdenverkehr, sowie dem Kapitel 64: Bauten und Technik, samt dem zum Kapitel 64 gehörenden Teil des Konjunkturausgleich-Voranschlages des Bundesvoranschlages für das Jahr 1990 (1100 der Beilagen) mit den dem schriftlichen Ausschußbericht angeschlossenen Abänderungen wird die verfassungsmäßige Zustimmung erteilt. Herr Präsident! Für den Fall, daß Wortmeldungen vorliegen, bitte ich Sie, die Debatte fortzusetzen. Präsident: Ich danke dem Herrn Spezialberichterstatter für seine Ausführungen. Als erster zum Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Haigermoser. Ich erteile es ihm.

7 14888 Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 1989 Haigermoser 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 7 von /2., Abgeordneter Haigermoser (FPO): Hohes Haus! Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Die Debatte um das Budgetkapitel wirtschaftliche Angelegenheiten muß Anlaß sein, Bilanz zu ziehen nach dem Vorbild des ordentlichen Kaufmanns, Bilanz zu ziehen, was bisher in der großen Koalition und um die große Koalition geschah und welche Weichen in welche Richtung gestellt werden. Meine Damen und Herren! Versuchen wir einmal, den Ist-Zustand der österreichischen Wirtschaft zu skizzieren. Sie ist überwiegend kleinund mittelständisch strukturiert, die Industrie meist in mittlerer Größe, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Wir haben einen starken Dienstleistungsbereich. besonders in der Tourismuswirtschaft. Im Handel machen sich immer mehr verschiedene Großvertriebsformen breit. welche mangels ausreichender kartellrechtlicher Möglichkeiten die Kleinen immer mehr an die Wand drücken. (Abg. Sc h m i d t In eie r: Da schau her.' Öffnungszeiten!) Ich komme noch, Herr Kollege Schmidtmeier. zu den Öffnungszeiten. Der Banken- und Versicherungsbereich ist größtenteils unter einem Glassturz, was die internationale Konkurrenzsituation betrifft. Das Genossenschaftswesen agiert auf einer tabuisierten Ebene, weit entfernt von den Gründeridealen. Ich möchte nur an den Milchskandal erinnern. Die verstaatlichte Industrie kann nur mit Milliarden an Steuergeldern halbwegs am Leben gehalten werden. Meine Damen und Herren! Das Ganze wird eingedickt von Zwangskammern. den Sozialpartnern, die sich ins Parlament einmischen. Fonds, staatlichen und halbstaatlichen Bürokratien, welche immer neue und ausufernde Bürokratien gebären. Das Parkinsonsche Prinzip wird nahezu perfektioniert. Meine Damen und Herren! Das großartige in dieser Welt ist die Leistung der österreichischen Wirtschaft, welche wirtschaftliche Daten schreibt, welche sich sehen lassen können. Und diese Daten werden geschrieben trotz einer sozialistischen Koalitionsregierung, welche diese Wirtschaft behindert, meine Damen und Herren! (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.) Ich betone: Trotz wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, welche wahrlich nicht das Odium des Fortschritts ausstrahlen, Frau Kollegin Tichy Schreder, erarbeiten die Österreicherinnen und Österreicher täglich ein Wirtschafts potential, welches gerade wegen der geschilderten Rahmenbedingungen nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Spätestens an dieser Stelle wird, Frau Kollegin Tichy-Schreder, der verstockteste Vertreter der großen Koalition und seiner Abart, der Sozialpartnerschaft, einsetzen und sagen: Na, diese freiheitliche Sicht kann ja nicht stimmen (Rufe bei der SPÖ: Richtig.'), weil der Erfolg ja für sich spricht. Die Erfolge sind ja gegeben. Sehen Sie, meine Damen und Herren, das ist genau jener Trugschluß, welcher Ihre Politik auszeichnet. Ich behaupte aus meiner Sicht und aus der Sicht des aktiven Wirtschaftstreibenden, daß in Österreich ein Punkt erreicht ist. welcher mit dem Italiens vergleichbar ist, zwar nicht in der Struktur, aber in der Einstellung zu den Regulierungen. Denn täglich aufs neue geht ein Wust von Vorschriften, Gesetzen und Behinderungen aus der Wirtschaftspolitik dieser sozialistischen Koalitionsregierung nieder. Wir sind meiner Meinung nach derzeit an einem gefährlichen Punkt angelangt, weil die Gefahr droht. daß sich Arbeitgeber wie Arbeitnehmer - der Bürger also schlechthin - abzuschotten beginnen und Gesetze nicht mehr ernst nehmen. Ich glaube, man sollte darüber nicht lächeln. Frau Kollegin Tichy-Schreder, sondern diese Situation wahrnehmen! (Abg. S tau ding er: Ein paar Beispiele bitte!) Ich bin der Überzeugung, daß ich mit dieser Betrachtung des österreichischen Wirtschaftsszenarios richtig liege. weil mir die praktischen Auswirkungen dafür den Beweis liefern. Herr Bürgermeister Staudinger! Wie sehen nun diese Erfahrungen aus? - Sie wissen genau. daß die Schattenwirtschaft eminent zunimmt. (Abg. S ta II d i fl ger: Gehört das zu den Behinderungen?) Oder bestreiten Sie das. Herr Kollege Staudinger? Das Wort vom Arbeitsstrich wurde geboren, und das ist ein Ereignis, welches von den Arbeitnehmern und auch von den Bundesministern jetzt in die Diskussion aufgenommen wurde. Die Behörde - und das sind Behinderungen - sieht sich außerstande. den Schwarzhandel auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen, Beispiel: Mexikoplatz. Das einzige, was von seiten der Behörde geschehen ist, war. daß dieser Schwarzhandel in ein anderes Eck von Wien gedrängt wurde. Die Justiz gibt Erlässe heraus, welche den Ladendiebstahl bis 500 S quasi zum staatlich sanktionierten Kavaliersdelikt stempeln. - Und das sind Beispiele, Herr Kollege Staudinger, die beliebig ergänzbar sind. Das sind natürlich Behinderungen der Wirtschaft im weitesten Sinn. Oder sind Sie nicht der Meinung, daß diese Schmutzkonkurrenzierung eine Behinderung der Wirtschaft ist? Meine Damen und Herren! Gestatten Sie, daß ich mich auch mit einem neuen Schlagwort oder, sagen wir fairerweise, mit dem Programm der

8 8 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember Haigermoser ÖVP beziehungsweise der "ökosozialen Marktwirtschaft" befasse. Minister Dr. Schüssel gilt als einer der Geburtshelfer dieser sogenannten ökosozialen Marktwirtschaft. Ich verspreche Ihnen, meine Damen und Herren von Rot und Schwarz, daß ich mich dafür mit dem Wirtschaftsprogramm der SPÖ, sollte es eines geben, nicht befasse. Denn spätestens vorgestern, anläßlich der Aktuellen Stunde über die neue Verstaatlichung in Österreich, ist den Österreichern klargeworden, in welchem Zwiespalt, in welcher Orientierungslosigkeit auf wirtschaftspolitischer Ebene sich diese Sozialistische Partei bewegt. Einerseits, Herr Kollege Schmidtmeier, wurden von Hutterer bis Ederer die Verstaatlichungskonzepte belobigt, im selben Atemzug wurde die Teilprivatisierung bejubelt, um dann im nächsten Augenblick die ganze Geschichte wieder umzudrehen, eine Kehrtwendung zu machen und das Gegenteil auszusprechen. Sie werden sich entscheiden müssen, meine Damen und Herren von der linken Reichshälfte, ob Sie für die Planwirtschaft oder für die Marktwirtschaft sind. Da müssen Sie sich endlich einmal entscheiden! Beides geht nicht, wie die Ereignisse im Osten zeigen, Herr Kollege Schmidtmeier! Weihnachten und Ostern finden nicht am selben Tag statt! (Beifall bei der FPÖ. - Z\<':ischenruf des Abg. 5 c h m i d t In eie r.) Kollegin Ederer hat gestern gemeint: Na ja, der Haigermoser mit seinem Klamottengeschäft kann da nicht internationalisieren. Es erhebt sich nicht die Frage, was ich mit meinem, mit unserem Geschäft machen kann. Es erhebt sich die Frage, in welche Richtung dieses Land wirtschaftspolitisch geht. Sie können nicht den "Zerissenen" frei nach Nestroy spielen. Sie müssen sich endlich entscheiden, Herr Kollege Schmidtmeier! Und die Debatte von vorgestern hat ja bewiesen. wie schwächlich Ihre Wirtschaftskonzeptionen sind. Meine Damen und Herren! Die ÖVP sucht mit dem Schlagwort "ökosoziale Marktwirtschaft" nach Wegen aus dem Riegler-Tief. Festzustellen ist, daß seit drei Jahren diese ÖVP in der großen Koalition Juniorpartner der Sozialistischen Partei ist. Politischen Nutzen vermochte die ÖVP daraus nicht zu ziehen, soweit sind wir uns einig, und ich behaupte, daß das auch in Zukunft nicht passieren wird. Der Wechsel von Mock zu Riegler blieb also folgenlos. Die Posse "Der Riegler-Bauer als Dreiviertel-Millionär" zeigt Folgen, meine Damen und Herren! Auch das ökosoziale Modell Rieglers - dies ist auch jenes des Wirtschaftsministers - erweist sich als sperrig. Begeisterung für dieses Modell vermochten weder Schüssel noch Riegler zu erwecken. Meine Damen und Herren! Das Vorhaben der ÖVP, Ökologie und Ökonomie im Modell einer sogenannten ökosozialen Marktwirtschaft zu verschmelzen, ist zweifellos ein Kind des Zeitgeistes, in welchem die ÖVP versucht, sich eine grüne Tarnkappe überzustülpen. Ich meine, aus freiheitlicher Sicht ist es höchst fraglich, ob die soziale Marktwirtschaft eine Modifikation braucht, damit Ökologiepolitik instrumentiert werden kann. Es wäre wohl ein fortschrittlicherer Ansatz gewesen, die Effizienz der marktwirtschaftlichen Ordnung etwa durch rigorose Deregulierung zu erhöhen, damit eine notwendige Ökologie politik finanziert werden kann. Da sind Sie. Herr Dr. Schüssel. bis dato alles schuldig geblieben. Sinnvoller ist - und das ist unsere freiheitliche These -, ein ökologiepolitisches Instrumentarium zu schaffen, zu entwickeln und damit marktkonform auf U nternehmer- und Verbraucherentscheidungen einzuwirken. Es muß das Verbraucherverhalten mit marktwirtschaftlichen Regeln verändert werden. Und seltsam mutet an, daß die ÖVP an der sozialen Marktwirtschaft, der sie in den fünfziger Jahren - das sei zugegeben - zum Durchbruch verhalf, herumzubasteln beginnt. Meine Damen und Herren! Wir Freiheitliche meinen, daß es neue Umweltinvestitionen in ausreichendem Maß und damit neue wertvolle Arbeitsplätze nur dann geben wird, wenn nicht nur von Unternehmern Beweglichkeit gefordert wird, sondern auch die Politik unternehmerisch denkt und diese Politik unternehmerisch denkende Arbeitnehmer unterstützt, welche einen notwendigen Wandel nicht nur dulden. sondern inhaltlich akzeptieren. Das scheint mir aus freiheitlicher Sicht der Kern der zukünftigen Wirtschaftspolitik zu sein. Meine Damen und Herren! All diese theoretischen Blickwinkel aus der Sicht eines Praktikers rufen geradezu nach tagespolitischen Ergänzungen. Und die sozialistische Koalition bietet ja diesbezüglich ein Feld von Betrachtungsweisen. Da hat ein Wirtschaftsminister mit modischem Outfit, genannt der neue Stern der ÖVP, einen barocken Plauderer namens Bobby Graf, dessen einziger Erfolg die Erfolglosigkeit war, abgelöst. Nach diesem Nachfolgespiel ist es höchste Zeit, Fragen an den neuen Wirtschaftsminister zu stellen: Hat sich die Sachpolitik geändert? Ist der einzige Unterschied zwischen Nachfolger und Vorgänger die Büroausstattung? - Der eine liebt mehr das Barocke, der andere ist für die Moderne.

9 14890 Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 1989 Haigermoser 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 9 von 127 Meine Damen und Herren! Einige Beweise dafür, daß sich eigentlich in der Substanz nichts geändert hat. Stichwort Gewerbeordnung, Herr Kollege Staudinger, Vorsitzender des Handelsausschusses! (Abg. S tau d i n ger: Jetzt kommt der Salat.') Diese Gewerbeordnung ist hinterwäldlerisch, zünftlerisch, wenig innovatorisch. Das vielzitierte Beispiel von den Reiseautobussen, in welchen zwar Hochprozentiges ausgeschenkt werden darf, der Hagebuttentee jedoch auf der Verbotsliste steht, zeigt deutlich genug Ihre,,innovatorischen Kräfte". Ein Passus reichert das Ganze noch an, aufgrund dessen der Wirtschaftsminister Standesregein für jedes Gewerbe verordnen kann. Gewerbepolitisches Mittelalter, Herr Kollege Staudinger, gesehen, geprüft und genehmigt mit der Stimme des Wirtschaftsministers Dr. Schüssel! (Beifall bei der FPÖ.) Meine Damen und Herren! Wie sieht die Zukunft in diesem Bereich aus? - Keine Aussicht auf frischen Wind! Thema Ladenschluß, Herr Kollege von der linken Reichshälfte. Der Neowirtschaftsminister Dr. Schüssel verhindert zwar die sogenannte beste Lösung, indem er sagt, das Ganze sei ein "hatscherter Kompromiß", wirkt aber auf die Entscheidungsträger nicht ein. Nach Meinung seiner Bundeswirtschaftskammer ist das Ganze sowieso das Gelbe vom Ei, nachdem vor wenigen Wochen noch andere Vorstellungen im Raum standen; eh alles in Butter. Die Wirtschaftsbündler Dr. Schüssels stimmen brav und folgsam der Vergangenheit zu. Die Zukunft - neues Treffen mit anschließender Blamage vor dem Verfassungsgerichtshof - ist vorprogrammiert. Handelskammerwahlrecht, meine Damen und Herren, ein anderes Stichwort. Dieses Recht ist undemokratisch, das Gleichheitsprinzip verletzend (Beifall des Abg. Smolle), ein Kurienwahlrecht, das nicht einmal die Herbststürme im Osten überstehen würde. Handelskammerpräsident Dittrich verkündet zwar, man könne darüber reden - sonst nichts. Die Bereitschaft einiger Abgeordneter, Herr Kollege Dittrich, zu handeln, um das längst überholte Wahlrecht zu verbessern, scheitert am Koalitionsveto Dr. Königs, dies sicherlich nicht ohne die hilfreiche Hand des Wirtschaftsministers Dr. Schüssel. Die Zukunft zu diesem Thema: Die Rute des Verfassungsgerichtshofes steht im Fenster. Das kümmert aber offensichtlich den nicht mehr ganz neuen Minister nicht. Meine Damen und Herren! Detail am Rande: Die ÖVP ist, wenn es um sogenannte Demokratisierungen in einem anderen Bereich geht, ziemlich stark, zum Beispiel, wenn es um die Arbeiterkammer geht. Da wird von den Kollegen Kraft, Heinzinger, Fuchs und anderen in diesem Jahr ein Entschließungsantrag betreffend Demokratisierung der Arbeiterkammern eingebracht. Das ist interessant. Ich sage Ihnen das eine: Ich würde mir wünschen, daß in den Handelskammern, vom Wahlrecht her gesehen. ähnlich demokratische Verhältnisse herrschen würden wie bei den Arbeiterkammern! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Meine Damen und Herren! Bei den Handelskammern, sagen Sie. darf nichts passieren, da muß alles beim alten bleiben. Die ÖVP, meine Damen und Herren. ist zwar laut Presse weiter gegen AK-Zwangsmitglieder - Text wörtlich zitiert: Der steirische AAS bleibt bei seiner \Vahlkampfankündigung, gegen die Zwangsmitgliedschaft in den Arbeiterkammern aufzutreten -, woanders darf aber nichts passieren. Das ist das doppelte Gesicht, der Januskopf der österreichischen Volkspartei, meine Damen und Herren! Stichwort Monopole. Wolfgang Schüssel "kämpft" - unter Anführungszeichen - verbal gegen Monopole. für mehr privat, weniger Staat. In seiner Oppositionszeit hat er wunderschöne Broschüren darüber geschrieben. Er kämpft für mehr privat, weniger Staat, aber in Sachen ORF Monopol stimmt er im Ministerrat für einen "hatscherten Kompromiß", den er in Sachen Ladenschluß bedauerte. Schüssel schafft damit ein neues Monopol. Die Zukunft, meine Damen und Herren, das Rundfunk-Volksbegehren, wird das Parlament noch beschäftigen. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.) Wir Freiheitlichen werden nicht lockerlassen, und ich sage Ihnen, Herr Kollege Staudinger: Wenn Sie damit hausieren gehen, daß dieses Volksbegehren - unter Anführungszeichen - "nur" Stimmen erreicht hat. dann machen Sie die Rechnung ohne den Wirt! Dieses Monopol wird fallen (Beifall bei der FPÖ), mit oder ohne Ihre Zustimmung (Abg. S lall d i n ger: Mit oder ohne Volksbegehren!!, denn Sie haben offensichtlich die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt, Sie haben noch nicht erkannt, daß diese sozialistische Koalition zudeckt und nichts weiterbringt. Denken Sie endlich um! Denken Sie um bei der Privatisierung! Stichwort Privatisierung, auszugsweise Thema Länderbank: Gestern wurde ein Antrag der Freiheitlichen bezüglich Privatisierung dieser verstaatlichten Bank, aus der sich Bundeskanzler Vranitzky in schamloser Weise bedient hat (Abg. Sc h m i d t me i er: Also bitte.'), eingebracht. Präsident: Herr Abgeordneter! Ich erteile Ihnen einen 0 r d nun g s ruf.

10 10 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember Haigermoser Abgeordneter Haigermoser (fortsetzend): Im Hohen Haus haben Sie mit den Stimmen der Wirtschaftsbündler diese Privatisierung abgelehnt, meine Damen und Herren! Das Buch.,Mehr privat, weniger Staat", Verfasser Dr. Wolfgang Schüssel, wird zur Makulatur. Meine Damen und Herren! Der Öffentlichkeit wird die Zukunft der ÖVP immer deutlicher: Der ÖVP bringt die Teilhaberschaft an dieser sozialistischen Koalition Null Komma losef. Denken Sie einmal darüber nach, in welche Zukunft Ihre Partei geht. meine Damen und Herren! Stichwort Mißbrauch der Marktwirtschaft. - Kein Thema für den Wirtsehaftsminister. das sei einzig Angelegenheit des lustizministers. meint Dr. Schüssel. Frage: Herr Bundesminister Dr. Schüssel, reden Sie nicht mit Dr. Foregger? Zukunft: Auch im Kartellbereich wird Dr. Schüssel nichts weiterbringen. Stichwort Europäische Gemeinschaften, Binnenmarkt 1992: Seit jenem Brief. welcher am Rande bemerkt mehr als ungeschickt abgefaßt war, geschieht nichts von seiten der österreichisehen Politik. Die Signale aus Brüssel und Straßburg sind deswegen so verworren, weil niemand weiß, was Österreich wirklich will. Die Zukunft: ungewiß! Österreichs Wirtschaft weiß nicht, auf welchen Weg man sich vorbereiten soll. Diese Orientierungslosigkeit, Herr Kollege Staudinger, wird sich noch einmal bitter rächen. Meine Damen und Herren, zum Schluß: Bei bestem Willen konnte ich nicht ausmachen, wo die Unterschiede in der Substanz zwischen der Politik Robert Grafs und der Dr. Schüssels liegen, sicher auch deswegen, weil beide aus demselben sozialpartnerschaftlichen Bereich kommen, der - und das ist feststellbar - nicht nur von mir, sondern auch von vielen Mitgliedern der Kammern als verstaubt und als von gestern bezeichnet wird. Seine Parteigänger richten Wolfgang Schüssel und seiner Partei aus - ich zitiere Präsident Schoeller aus der "Steirischen Wirtschaftszeitung" -: "Mehr Soll als Haben in der Wirtschaftspolitik. Mit der guten Konjunkturentwicklung und dem anhaltenden Wirtschaftswachstum stimmen derzeit lediglich die Leistungen und Erfolge der österreichischen Wirtschaft, nicht zuletzt der Industrie überein. Hingegen besteht offensichtlich ein Mißverständnis zwischen wirtschaftspolitischen Erfordernissen und tatsächlichen Entscheidungen beziehungsweise Maßnahmen der Wirtschaftspolitik." - Ende des Zitats. Diese Kritik sprach der Obmann der Bundessektion Industrie der Bundeswirtschaftskammer, Philipp Schoeller, aus. Es geht so weiter: Es sei unverständlich, daß die günstige Wirtschaftsentwicklung nicht als Ausgangsbasis für dringend nötige Maßnahmen genützt würde. - Ende des Zitats. Meine Damen und Herren! Das ist nicht die bösartige Behauptung eines Oppositionellen. der hier der Regierung eins am Zeuge flicken will, sondern die Feststellung eines hochrangigen österreichischen Wirtschaftstreibenden. welcher in der Kammer verankert ist. Meine Damen und Herren! Einem solchen Budget. einem Budgetentwurf. der derartige Kritik aus Ihren Reihen einheimsen muß, werden wir Freiheitlichen nicht zustimmen. Wir können auch deswegen nicht zustimmen. weil Ihr Budgetentwurf, Herr Bundesminister Dr. Schüssel, das Fortschreiben alter Zöpfe ist. Die neue Etikette macht die Ware der sozialistischen Koalition nicht besser. (Beifall bei der FPÖ.) 9.3../ Präsident: Als nächster zum Wort gemeldet hat sich Herr Präsident Ing. Sallinger. Ich erteile ihm das Wort / Abgeordneter Ing. Sallinger (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Abgeordneter Haigermoser hat die Wirtschaft kritisiert, und vielleicht sollte man, wenn man etwas besser machen will, mit Optimismus diese Aufgabe lösen. (Abg. E i g r II b e r: Nicht die Wirtschaft.' - Abg. Pro b s t: Die Wirtschaft hat er nicht kritisiert.' Abg. 5 c h Ö n h art: Die ÖVP-Wirtschaftspolitik hat er kritisiert.' ) Es ist bewiesen, daß die ÖVP-Wirtschaftspolitik gut ist, und wenn er von unserem Wirtschaftsminister gesprochen hat, hat er das ausgesucht. was ihm gerade paßt, was ihm als Oppositionellem paßt. Als Bundeskammerpräsident habe ich mir immer vorgenommen, eine Politik zu machen, die für alle da ist, und ich glaube, auch dann, wenn Haigermoser von mir etwas gewollt hat, war ich immer sprechbereit, und wir sind zu einem guten Ergebnis gekommen (Beifall bei der ÖVP - Abg. Hai ger m 0 s e r: Meine Hochachtung, Herr Präsident.'), auch mit Optimismus. Wenn man von Schüssel und von Graf redet, dann sollte man zurückdenken, was geschehen ist, und nicht nur vom heutigen Standpunkt etwas

11 14892 Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 1989 Ing. Sallinger 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 11 von 127 herausholen, das man kritisieren kann. Das könnte man bei Ihnen genauso machen. Ich möchte heute zum Kapitel Wirtschaft sagen, daß die generellen Zielsetzungen der Budgetpolitik ausgerichtet sind auf die Ziele der Bundesregierung. Auch im Wirtschaftsressort, wo wir unseren Wolfgang Schüssel haben, ist äußerst sparsam geplant worden, und ich glaube, er wird trotzdem jene Aufgaben erfüllen, die die Wirtschaft im Ganzen braucht. Mit dem Budget 1990 wird die Konsolidierungspolitik der Bundesregierung fortgesetzt. Im Gesamtbudget ist es gelungen. eine deutliche Zurückhaltung bei den Ausgaben zu üben. Die Budgetsanierung ist für die Wirtschaft ein vorrangiges Anliegen, das haben wir immer zum Ausdruck gebracht, und da komme ich auch auf meine Mitarbeiter zurück, etwa auf Frau Ingrid Tichy-Schreder. Ja, ich bin sehr froh. eine Frau im Präsidium der Bundeskammer zu haben (Beifall bei ÖVP, SPÖ und FPÖ - Abg. 5 c h mi d t me i er: Ich bin auch froh.'), und darf sagen, daß sie ihre Aufgaben wirklich gut erfüllt, daß man keine Politik daraus macht, so wie man es hier bei einer Kritik gehört hat. sondern daß dort etwas geschieht, was der ganzen Wirtschaft zugute kommt. (Abg. 5 mol L e: Einer der wenigen Lichtblicke.'; "Lichtblicke", momentan sind Sie aych ein Lichtblick. (Heilerkeillmd Beifall bei der OVP.) Meine Damen und Herren! In Zukunft wird es allerdings notwendig sein, auch andere Bereiche in diese Sparsamkeitsüberlegungen beziehungsweise in diese sparsame Budgetgesetzgebung einzubeziehen. zum Beispiel die Sozialausgaben und die Personalausgaben. Die österreichische Wirtschaft. meine Damen und Herren, hat in den letzten zwei Jahren einen beachtlichen Aufschwung erlebt, einen Aufschwung, den wir ja alle spüren. Natürlich gibt es da und dort Kritik, aber wo ist das nicht der Fall? Das Wesentliche ist, daß sie trotzdem positiv gesehen wird. (Beifall bei der Ö VP.) Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß diese Konjunkturbelebung auch anhalten wird. Wir wünschen es uns auch sehr. Dadurch entwickeln sich die Steuereinnahmen günstiger und tragen erheblich zur Budgetsanierung bei. Die gute Wirtschaftslage sollte von der Regierung ausgenützt werden, die Budgetdefizite geringer zu halten. Die erste Etappe der Steuerreform hat ein gutes Ergebnis gebracht, die fühlbaren Steuersenkungen haben sicher zu diesem Wirtschaftsaufschwung entscheidend beigetragen. Es sind viele Vorhaben des Koalitionsübereinkommens verwirklicht worden, ich möchte aber trotzdem sehr offen dazu sagen, vieles ist noch nicht verwirklicht worden, wie zum Beispiel die dringend notwendige Sozialreform. Auch die Strukturverbesserung der verstaatlichten Industrie muß weitergeführt werden, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit dieser entscheidenden Sparte zu erreichen. Dazu wird es vor allem erforderlich sein. die Privatisierungsmaßnahmen konsequent fortzusetzen. Minister Schüssel hat damit angefangen: ich glaube. ~.r hat doch einen Erfolg gehabt. (BeifaLL bei der OVP.) Ein ganz besonderes Anliegen in der Wirtschaft ist die zweite Etappe der Steuerreform. die eine sparsame Budgetpolitik als wichtige Voraussetzung hat. Die österreichische Wirtschaft erwartet. daß ihr mit dieser für 1992 in Aussicht gestellten zweiten Etappe der Steuerreform die Anpassung an den EG-Binnenmarkt erleichtert wird und daß diese Anpassung auch schneller vor sich geht. Dabei sind folgende drei Maßnahmen wichtig: Der Steuersatz für den nichtentnommenen Gewinn muß halbiert werden, um die Eigenkapitalbildung bei Personengesellschaften zu verbessern. rbeifall bei der ÖVP.) Es soll die allgemeine Veranlagung eingeführt und die Lohnverrechnung für die Betriebe einfacher und auch kostensparender durchgeführt werden. Die Wettbewerbsverzerrungen im Fremdenverkehr und im Handel müssen durch die Reform bei der Getränkebesteuerung abgebaut werden. Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir erleben derzeit einen politischen und gesellschaftlichen Umbruch von historischem Ausmaß, der die Strukturen in Osteuropa grundsätzlich ändert. Für Österreich bedeutet diese geradezu revolutionäre Entwicklung neue Herausforderungen und die Notwendigkeit, neue politische und wirtschaftliche Perspektiven zu entwerfen. Meine Damen und Herrenl Da ich von unseren 90 AußenhandelssteIlen 81 besucht habe, können Sie mir glauben, daß ich nicht nur im Westen, sondern auch im Osten die politische Situation kenne und auch einzuschätzen weiß. Es ist wichtig, die Liberalisierungsbestrebungen in Osteuropa durch Soforthilfen und durch humanitäre Maßnahmen zu unterstützen. Entscheidend für den langfristigen Erfolg und für unsere künftige

12 12 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP - 1~6. Sitzung Dezember Ing. Sallinger Position auf den osteuropäischen Märkten wird es aber sein, daß von der Bundespolitik Initiativen gesetzt werden, die marktwirtschaftliche und demokratische Entwicklungsprozesse in den Oststaaten begünstigen. Wir sollten unserer Wirtschaft alle Möglichkeiten offenhalten. Mit Investitionen, Beteiligungen, Exporten, Kooperationen und auch Know-how mi:lssen wir in den osteuropäischen Ländern erfolgreich sein. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen können Wif Osteuropa viel stärker als bisher in unsere Internationalisierungsbestrebungen einbeziehen. Österreich darf gerade jetzt das Kapital, das es angesammelt hat, das es aufgrund der guten traditionellen Wirtschaftsbeziehungen zum Osten aufgebaut hat, nicht verspielen. Die Bundeswirtschaftskammer selbst war seit eh und je ein Vorreiter für die Liberalisierung des weltweiten Waren- und Kapitalverkehrs und für die Verstärkung der internationalen Kooperation. Wir haben deshalb sehr auf eine Entscheidung für den Beitritt Österreichs zu den EG gedrängt und auch im eigenen Bereich viele Vorbereitungshandlungen gesetzt. Ich glaube, es ist sehr offen zutage getreten, daß die Bundeskammer wirklich für einen Beitritt zur EG gewesen ist. Durch diese rasante Entwicklung in Osteuropa haben sich nun auch in der EG neue Probleme und Voraussetzungen für die Vollendung des Binnenmarktes ergeben. Ich bin der Meinung, daß sich unsere Verhandlungsposition durch die geänderte Situation in den RGW-Staaten wesentlich verbessert hat. Nun suchen auch die reformwilligen Oststaaten ein Nahverhältnis zur EG, wodurch die Neutralität Österreichs in einem ganz neuen Licht erscheint. Österreich kann gerade durch seine seit Jahrzehnten gepflegte gute Nachbarschaft zu den Oststaaten und seine Neutralität im europäischen Annäherungsprozeß zwischen Ost und West eine wichtige Rolle spielen. Dafür sind natürlich eine Reihe von Voraussetzungen notwendig. Wir brauchen eine starke und wettbewerbsfähige Wirtschaft, wir brauchen eine Regierungspolitik, die rasch auf die neuen Entwicklungen reagiert, und wir müssen auch unsere Infrastruktur auf die neuen europäischen Herausforderungen ausrichten, die durch diese Öffnung der Oststaaten entstanden sind. Bei allen Infrastrukturüberlegungen wird nicht zuletzt auch die Umweltpolitik eine große Rolle spielen. Gerade für Österreich als Fremdenverkehrsland ist eine intakte Umwelt auch wirtschaftlich von größter Bedeutung. Die Wirtschaft selbst hat in den letzten Jahren Milliarden für Umweltinvestitionen ausgegeben oder eingesetzt. Wir sind der Meinung, daß marktwirtschaftliche Lösungen in der Umweltpolitik am besten zu einem Erfolg führen. Wir haben volles Verständnis dafür, daß in manchen Regionen Umweltbelastungen dringend vermieden oder verringert werden müssen. Das am 1. Dezember in Kraft getretene Nachtfahrverbot für LKWs ist allerdings ein Beispiel dafür, wie Umweltschutzmaßnahmen nicht gesetzt werden sollten. Man hat dieses Gesetz überstürzt, viel zu kurzfristig, ohne entsprechende Übergangsmaßnahmen für die Wirtschaft und ohne Rücksicht auf internationale Auswirkungen eingeführt. Und auch in einem anderen Fall hat sich die Wirtschaft heftig gegen geplante gesetzliche Maßnahmen zur Wehr gesetzt. Zu den aktuellen Problemen gehört für uns auch die Frage der Ladenöffnungszeiten. Sie ist ja heute schon angeschnitten worden. Vor wenigen Tagen wurde auf der Basis der Sozialpartnervereinbarungen nun im Parlament eine Einigung über das Gesetz der Ladenöffnungszeiten erzielt. Bei dieser Frage hat sich wieder gezeigt, daß die Sozialpartner ganz wesentlich dazu beitragen können, in schwierigen Interessenkonflikten tragfähige Lösungen zu finden. Ich weiß, daß Ihnen die Sozialpartnerschaft nicht am Herzen liegt. Sie liegt Ihnen nur am Herzen, wenn Sie selber etwas brauchen oder wenn die Sozialpartner Aufgaben zugeteilt bekommen, die wir allerdings nicht annehmen, wenn sie nicht in unser Aufgabengebiet fallen. Ich möchte das sehr deutlich sagen. (Beifall bei der ÖVP.) In der letzten Zeit ist es wiederholt zu kritischen Ausführungen über die Sozialpartnerschaft gekommen. (Abg. Dr. K hol - in Richtung FPÖ lind Grüne -.' Bessere euch!) Man wirft uns vor, daß die Regierung und das Parlament vor vollendete Tatsachen gestellt würden. Das stimmt nicht, meine Damen und Herren! Wir haben sehr oft gesagt, daß wir selbstverständlich der Meinung sind, daß sich bei der Sozialpartnerschaft im Laufe der Zeit verschiedenste Situationen ändern. Ich habe an alle Kritiker die Aufforderung gerichtet, sie sollen zu mir kommen, sie sollen mit mir darüber reden, aber bis jetzt ist keiner der Herren gekommen. In dieser langjährigen Zusammenarbeit der Sozialpartner ist stets die Verfassung beachtet worden. Die Sozialpartner werden auch weiterhin alles tun, was im Interesse der Wirtschaft, des Landes und der Bevölkerung ist. Sie sind dabei, auch Interessen zu berücksichtigen, die in den sozialpartnerschaftlichen Verbänden nicht unmittelbar vertreten sind. Die traditionellen Aufgabengebiete verlieren an Bedeutung, neue Herausforderun-

13 14894 Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 1989 Ing. Sallinger 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 13 von 127 gen müssen bewältigt werden, wie zum Beispiel die Themen der Umweltpolitik, der Bildungspolitik oder der EG-Anpassungsmaßnahmen. Diese Anpassungsmaßnahmen werden uns noch viele Sorgen bereiten, weil es wirklich darum geht, die Möglichkeiten zu schaffen, in der EG zu sein und der Wirtschaft zu dienen. Für die Handelskammerorganisation ist auch in diesem Zusammenhang die Pflichtmitgliedschaft - das ist ein wunder Punkt bei der Freiheitlichen Partei - wichtig, weil das die Basis für den Ausgleich der Interessengegensätze in der Wirtschaft darstellt. Die Pflichtmitgliedschaft ist die Voraussetzung dafür, einen einheitlichen Standpunkt der Wirtschaft zu erzielen. Wenn das nicht der Fall wäre, würden sich fünf, sechs oder zehn verschiedene Gruppen bilden, sie würden Anträge stellen, die Regierung würde die Anträge sehen und würde dann sagen: Die sind sich ja nicht einig, wir machen das, was wir selber wollen. - Die Wirtschaft, meine Damen und Herren, muß mit ein e r Zunge sprechen, dann ist sie auch stark! (Beifall bei der Ö VP.) Nur wer die Wirtschaft schwächen will, kann sich gegen diese Pflichtmitgliedschaft aussprechen, denn gerade die Pflichtmitgliedschaft ist doch die Grundlage für eine aktive Mittelstandspolitik. (Abg. Dr. Fr i sc hell - sc h lag er: Wenn es nur mit Zwang geht, Herr Präsidel1l.' ) Die Handelskammerorganisation kann aufgrund ihrer Stärke und Einigkeit wichtige Dienstleistungen für alle Unternehmer, vor allem für die kleinen und mittleren Betriebe, machen. Meine Herren! Auch ich bin ein aktiver Unternehmer, so wie Haigermoser das für sich angeführt hat. Trotz meines Alters bin ich jeden Tag in der Früh und am Abend im Betrieb und weiß, was im Betrieb vorgeht, weiß, was in der Wirtschaft vorgeht, und kann die kleinen und mittleren Betriebe in Österreich wirklich als eine Größe hervorstreichen, denn ich weiß, wie stark und wie wichtig sie sind. (Beifall bei der FPÖ.) In einer Zeit der verstärkten Internationalisierung sind wir bemüht, Hilfestellung für Modernisierungen, für neue Techniken und neue Organisationsformen und für das Vordringen in ausländische Märkte zu geben. Dabei gewährt besonders unsere Außenhandelsorganisation den Firmen wertvolle Unterstützung. Welche Gruppe, meine Damen und Herren, die hier im Parlament sitzt, war noch nicht im Ausland und hat sich dieser Außenhandelsorganisation bedient und hat, wenn sie zurückgekommen ist, gesagt, wie wichtig diese Stellen sind und wie gut sie funktionieren! Da muß man auch einmal die Wahrheit sagen und sich bei dieser Organisation bedanken. (Beifall bei der ÖVP.) Meine Damen und Herren! Nicht zuletzt in den Oststaaten, wo in vieler Hinsicht neue Wirtschaftsbeziehungen aufgebaut werden müssen, sind unsere Außenhandelsstellen von größter Bedeutung. Zum Schluß möchte ich noch betonen, daß die Handelskammerorganisation die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium, mit unserem Wirtschaftsminister Dr. Schüssel, den wir wirklich sehr schätzen, vor allem in der Förderungspolitik in den letzten Jahren stark intensiviert hat. Das trägt dazu bei. daß die Förderungsmittel möglichst sparsam, aber wirkungsvoll genützt werden können. Aus diesen Überlegungen wird die Österreichisehe Volkspartei dem Kapitel Wirtschaft, Handel und Industrie ihre Zustimmung geben. (Beifall bei der ÖVP lind bei Abgeordneten der SPÖ.) 9.52 Präsident: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Smolle zum Wort gemeldet. leh erteile es ihm Abgeordneter Smolle (Grüne): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Wenn Herr Präsident Sallinger gemeint hat, man müsse halt die Wirtschaft optimistisch betrachten, so sage ich, daß das natürlich eine Frage der Brille ist, die man aufhat. Wenn sie etwas angelaufen ist, dann sieht man nicht mehr so genau. Aber um nichts weniger spannend war der Vortrag des Kollegen Haigermoser. Ich muß ihn leider ein bißchen in die Zange nehmen (Abg. Haiger mo s e r: Ich werde den Smolle schon aushalten.'), denn er hat selbst gesagt, seine Rede hätte zwei Höhepunkte gehabt. Für den ersten Höhepunkt hat er gleich einen Ordnungsruf bekommen (Abg. S tau d i n ger: Das war ein Höhepunkt.'). und der zweite Höhepunkt war die angeblich undemokratisehe Handelskammer. Aber selbstverständlich macht die Kärntner FPÖ gemeinsame Sache mit der ÖVP bei den nächsten Handelskammerwahlen, also ist alles Schall und Rauch, was du hier verkündest. (Abg. Hai ger S er: Smolle, setzen.') Klare Oppositionspolitik ist erforderlich, aber es geht nicht an, so zweideutig auf zwei Schienen gleichzeitig zu fahren. Das geht nicht, Kollege Haigermoser, man muß immer brav bei der Wahrheit bleiben; etwas, was ja der FPÖ etwas fremd ist, meine Damen und Herren! Nun zur Bundesregierung: Wir haben zweifelsohne eine Konjunktur, eine Konjunktur, wie wir sie lange nicht hatten. 4,2 Prozent sind sicher eine günstige Angelegenheit. Die Prognose für das kommende Jahr schaut mit 3,1 Prozent auch

14 14 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezemher Smolle recht günstig aus, aber eben schon wesentlich schwächer. Trotzdem, meine Damen und Herren, ist es dieser Bundesregierung nicht gelungen, vor allem die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen. Wir hätten jetzt eine einmalige Chance, endlich dieses ganz schwierige Problem anzugehen, weil wir einfach mehr Geld zur Verfügung haben. Trotz dieser guten Konjunkturlage hat sich die Arbeitslosenquote in den ersten zehn Monaten des heurigen Jahres nicht wesentlich verringert. Sie betrug nach wie vor 4,8 Prozent. Es ist einfach nicht gelungen, diese Konjunktur wirklich in Richtung Schaffung neuer Arbeitsplätze und Sicherung von Arbeitsplätzen durchschlagen zu lassen. Meine Damen und Herren! Eine Vergleichszahl: In der Schweiz gab es zum Beispiel im Jahre 1989 eine Konjunktur von 3 Prozent. die Arbeitslosenrate betrug dort nur 0.6 Prozent. Ganz schlimm schaut es im Bereich der Frauenarbeitslosigkeit aus. und die möchte ich kurz beleuchten. Die Arbeitslosenquote bei den Frauen überstieg wieder wesentlich jene der Männer. Außerdem sind Frauen generell länger von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Das wäre bitte etwas, was diese Bundesregierung endlich erledigen sollte, lösen sollte, in den Griff bekommen sollte. (Beifall bei den Grünen.) Durchschnittlich verdienen Männer nach wie vor 44 Prozent mehr als Frauen. Bitte auch hier: Wo sind die Maßnahmen der Bundesregierung? Das frage ich vor allem Sie, meine Damen und Herren von der linken Reichshälfte. Das Arbeitslosengeld - um ein weiteres Beispiel zu erwähnen - ist sehr signifikant. nämlich von einer traurigen Signifikanz. Das Frauenarbeitslosenentgelt betrug S, das der Männer rund S. Das sind noch die Differenzen. Die Unterschiede zwischen den Einkommen von Männern und Frauen hier in Österreich sind größer als in vergleichbaren europäischen Ländern. Ein weiteres sehr zentrales Problem, meine Damen und Herren, sind die jugendlichen Arbeitslosen. Ich sehe wirklich nicht ein, Herr Bundesminister, daß Sie nicht zusammen mit dem Herrn Sozialminister endlich ein Programm entwickeln. Es geht ja nicht an, daß schon Jugendliche Langzeitarbeitslose werden, meine Damen und Herren! Das können wir einfach nicht zulassen! (Abg. Ing. D i t tri c h: Wo gibt es die?) Wir haben einen Jugendanteil, der... (Abg. Ing. D i t tri c h: Wo gibt es die Arbeitskräfte? Wo? Wo?) Ich komme noch dazu. Bleiben Sie hier sitzen, hören Sie sich das an! Es kommt alles, es kommen noch alle Sünden dieser Bundesregierung, es kommen heute noch alle Sünden! Sie werden es hören, meine Damen und Herren! (Abg. lng. D i t l r ich: Herr Smolle, wo gibt es die?) Der Anteil der Jugendarbeitslosigkeit an der Gesamtarbeitslosenzahl beträgt nach wie vor 26,4 Prozent. Besonders betroffen davon ist Kärnten. Jetzt sind wir dort. Dort haben wir eine Jugendarbeitslosigkeit von 33,1 Prozent. Haben Sie sich das jetzt aufgeschrieben, weil Sie gefragt haben, wo das ist? (Abg. Hub e r: Das wird der Haider ändern.!) So etwas gibt es zum Beispiel bei uns in Kärnten! Ich bin überzeugt. wenn ich andere Bundesländer durchleuchte, vor allem regional durchleuchte. dann ergeben sich ganz schreckliche Disparitäten. (Abg. H Li b e r: Und das nach 44 Jahren SPÖ!) Oder auch in SpittaL lieber Freund Huber, da ist nicht viel zu lachen! Weißt du. dein lieber Parteiobmann Haider war nicht in der Lage, irgend etwas zu entwickeln, weder für den Bezirk Völkermarkt noch für anderswo. Jetzt drohen auch größte Schwierigkeiten im Bezirk Spittal, wenn einige Firmen von dort in den Osten abwandern, wie mir das zu Ohren gekommen ist, meine Damen und Herren! (Abg. Dipl.-VI;i'. K i l I i sc Iz - Ho r n: Sclzick sie nach Tirol! Wir brallchen sie dringend.') Ja. ich weiß schon, Sie wollen am liebsten immer Jugendliche verschicken. Ich glaube. man sollte für sie Arbeitsplätze schaffen und sie nicht herumschicken. Das Handelsbilanzdefizit, Herr Minister, haben wir gestern bereits im Rahmen der Fragestunde besprochen. Plus 22 Prozent im heurigen Jahr - das ist die Realität dieser Bundesregierung! Und dann gibt es immer wieder dieses Loblied: Die Konjunktur rennt, und alles ist in Ordnung. Wir sind nicht in der Lage, auf diese Konjunktur jetzt wirklich zu reagieren, sondern im Gegenteil: Durch Verkauf von Natur, von Boden decken wir einfach unser Handelsbilanzdefizit ab. Aber gehen wir auch ein bißchen hinein in die Produkte, meine Damen und Herren! Problematisch ist vor allem. daß Österreich verstärkt Qualitäts- und Fertigwaren importieren muß. Haben Sie das jetzt mitgehört? Importieren müssen wir! Vor allem qualitativ wertvolle Waren müssen wir importieren. (Abg. DipL.- Vw. K i Li i 5 c Iz - Ho r n: Ganz was Nettes!) Hierher gehören insbesondere Datenverarbeitungsgeräte, elektrische Haushaltsgeräte, Elektronik überhaupt und auf der Exportseite nach wie vor der enorme Anteil an Rohstoffen und Halbfabrikaten. Also billige Rohstoffe und Halbfabrikate werden exportiert, teure Produkte werden importiert, anstatt jetzt die Gelegenheit zu nützen, sehr ge-

15 14896 Nationalrat XVII. GP Sitzung - I-I-. Dezember 1989 Smolle 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 15 von 127 ehrter Herr Minister, die Verstaatlichte auf intelligente Produkte umzustrukturieren, zum Beispiel auf Umweltprodukte. Etwas noch zur Lohnquote. Die Lohnquote weist im Herbst 1989 die niedrigsten Werte seit 1974 auf. Der Rückgang der Lohnquote betrug 2 Prozent - jetzt in der Konjunkturlage, meine Damen und Herren! Auch die Zunahme der Pro Kopf-Einkommen ist weit geringer ausgefallen als in den frühen achtziger Jahren. Heuer betrug die Zunahme 2,9 Prozent, während in den achtziger Jahren eine durchschnittliche Steigerung von 5 Prozent auszumachen war. Zur Frage der Industrieproduktion. Da gab es eine Steigerung in den Jahren 1980 bis Wenn wir nun einen Vergleich ziehen zu den OECD-Ländern oder zu anderen Industriestaaten, stellen wir fest: Österreich wies im Zeitraum von 1980 bis 1988 ein schwaches Industriewachstum auf. In Österreich betrug die Steigerung der Industrieproduktion 16 Prozent, in den OECD Ländern jedoch 22 Prozent, in den USA 26 Prozent, in Japan, in dem so oft zitierten Japan, sogar 37 Prozent. Aber, sehr geehrter Herr Minister, schauen Sie sich zum Beispiel auch einmal die Patentbilanz an, die Bilanz der Erfindungen. Wir wissen, da haben wir ein Minus, ein Defizit von 2,2 Milliarden Schilling. Das heißt, wir müssen um so viel mehr künstliche Intelligenz importieren, meine Damen und Herren! Das muß man sich einmal anschauen. Und das alles angesichts dieser Konjunkturlage! All das beweist sehr klar: Die Konjunktur ist im wesentlichen importiert, kommt im wesentlichen aus der Nachfrage aus dem Ausland und ist eben kein Produkt der Politik dieser Bundesregierung. Das will ich damit gesagt haben. (Beifall bei den Grünen.) Das haben wir schon im Zusammenhang mit dem Forschungsbudget besprochen: Der Anteil der Wirtschaft an Forschung und Entwicklung ist zu gering. Ich möchte das auch hier noch einmal erwähnen. Und jetzt komme ich zu dem, wovor ich schon gewarnt habe im Zusammenhang mit der Entwicklung im Osten: die Wirtschaftshilfe, die Wirtschaftsunterstützung, wie ich es bezeichnet habe, die partnerschaftliche Wirtschaftsunterstützung in Richtung Osten. Der Wirtschaftskolonialismus beginnt, meine Damen und Herren! Dazu ein Beispiel: Eine Warschauer Agentur schreibt - und ich möchte das wörtlich zitieren, weil es sehr wichtig ist -:.,Der Westen interessiert sich vor allem für kurzfristige, gewinnträchtige Joint-Venture-Firmen im Agrar-, Lebensmittelverarbeitungs- und Bauindustriebereich. Langfristige und für Polen notwendige Projekte wie zum Beispiel im Bereich der Elektronik oder des Umweltschutzes sind wenig gefragt." Das ist die Ausgangsposition. Das heißt, es geht darum, rasch ein Geschäft zu machen, alles andere interessiert uns dort nicht. Das ist charakteristisch für diesen neuen Wirtschaftskolonialismus, den wir da exportieren. Sie werden nun sicher sagen: Ich hätte gerne ein Beispiel, wenn der Smolle das schon behauptet. - Das will ich sehr gerne bringen. Wenn sich nämlich laut Fremuth der Verbund vor allem an Kraftwerksbauten in der UdSSR, in Polen, in Ungarn und in der CSSR beteiligen will, dann stelle ich mir e1ie Frage: Kommt da nicht ein neues Nagymaros auf uns zu? In Polen soll eine Kraftwerkskette an der Weichsel errichtet werden. und die Bezahlung erfolgt in Stromlieferungen, die wir laut Fremuth selbst gar nicht brauchen. Aber was wir brauchen, sind die 380-kV - und 220-kV Leitungen durch Österreich, damit wir den Strom nach Italien exportieren können. - Das ist die klare Situation. Das heißt, wir schaffen wieder neue Abhängigkeiten. So sieht das aus. (Beifall des Abg. 5rb.) So droht dann wieder zum Beispiel ein wunderschönes Tal wie das Gurktal mit einer Leitung versehen zu werden. IAbg. 5 c h Ö n h art: Landeshaupll1lann Haider har das \'erhindert, Herr 5molle!! Er hat es verhindert, nachdem die Bürgerinitiativen schon längst ihr Wort gesprochen haben. Er schläft ja, der liebe Freund Haider. Er muß solche Dinge vorher verhindern, nicht erst dann, wenn schon die gesamte Bevölkerung nein sagt. Das ist Populismus, zu warten, wie sich die Fahnen drehen werden, kommt der Wind von da, kommt der Wind von dort, und dann, wenn man sieht, woher er kommt, zu sagen: Jetzt bin ich dabei. Das ist Haiders Politik! Aber lassen wir das. (Beifall des Abg. 5rb. - Z'rvischenruf des Abg. 5 c h Ö n h art. ) Kollege Schönhart, etwas möchte ich schon sagen: Den Kärntner Mist räumen wir lieber gemeinsam zu Hause weg. Lassen wir einmal die Wiener davon unbehelligt. Aber hin und wieder muß ich doch etwas dazu feststellen. Ein gutes Beispiel, Herr Minister - und auch das möchte ich erwähnen -, ist die Beseitigung von Zollhürden. Die Einführung von Präferenzzöllen ist sehr wichtig. Sie hat sich gerade in Ungarn als etwas wirklich Positives erwiesen. Die Folge waren zum Beispiel in Ungarn eine Steigerung der Importe um 31,2 Prozent und eine Steigerung der Exporte sogar um 36 Prozent. Das heißt, sogar davon können wir profitieren. Ich glaube, es wäre höchste Zeit, daß man die ge-

16 16 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember Smolle samte Vidierungsgeschichte in die Hand nimmt und beseitigt. Herr Minister! Sie haben gestern im Rahmen der Fragestunde gesagt, daß Sie einen qualitätsorientierten Tourismus fördern wollen. Dabei wäre vor allem etwas wichtig, und das meine ich jetzt sehr ernst. (Bundesminister Dr. Sc h ü s sei spricht mit Abg. lngrid Ti c h y - Sc h red e r.) Darf ich Sie nur kurz für diese Sache unterbrechen? Ich weiß, ein Plausch ist nett, aber ich möchte Ihnen doch sagen: Es wäre sehr wichtig, zusammen mit der Frau Umweltminister, zusammen mit dem Herrn Agrarminister einmal festzustellen, welchen Zustand wir besonders in den Skigebieten vorfinden. Ich war vor einiger Zeit in Tirol und habe dort eine ausführliche Aussprache gehabt mit einer Glaziologin - ich habe das hier schon einmal erwähnt - und in der Folge dann noch mit einigen anderen Experten. Man befürchtet in den nächsten Jahren sehr große Erdrutsche in diesen Bereichen. Das heißt, wir müßten uns fragen, ob wir nicht sogar einige Tourismusgebiete werden schließen müssen. Das wäre auch ein mutiger Schritt. (Abg. Dipl.-Vh'. K i Li i sc h - Ho r n: Können Sie das konkrerer sagen. Herr Smolle?) Du bist ja ein Tiroler, wir sprechen uns nachher. (Abg. DipL.- Vw. KiLl i sc Iz - Ho r n: Nicht nur Blabla. wo?) Nicht Blabla. Halte mich nicht auf, es gibt eine beschränkte Redezeit!!Ironische Heiterkeit bei der ÖVP. - Ruf bei der ÖVP: Wenn man envas nicht ~veiß. sagt man.. Halcet /licht auf''') Ein paar Daten zur Südkärntner Wirtschaft, meine Damen und Herren! Erschreckend ist die wirtschaftliche Situation in Südkärnten, vor allem im Bezirk Völkermarkt. Auch darüber habe ich hier bereits einmal ausführlich referiert. Wir haben in diesem Bezirk eine Arbeitslosenquote von 9,2 Prozent, im Winter sogar eine von 17,8 Prozent. - Die Tiroler kommen schon auch noch dran. In meiner nächsten Rede zur Wirtschaft kommen speziell die Tiroler dran. Ich verspreche es euch! (Abg. Dipl.-Vw. Kill i sc h - Ho r n: Wir fühlen uns geehrt!) Die Auspendlerquote aus dem Bezirk Völkermarkt beträgt 60 Prozent, meine Damen und Herren. Die Beschäftigungsquote im Bezirk liegt lediglich bei 34,2 Prozent. Es gibt eine enorme Langzeitarbeitslosigkeit, diese vor allem auch bei Jugendlichen und vor allem bei Frauen. rabg. Sr b: Sehr. sehr bedauerlich!) Die Anzahl der Arbeitsplätze vor allem in der Industrie sinkt. Das Verdienstniveau geht zurück. Und da ist auch dem Kollegen Haigermoser etwas zu sagen: Man kann nicht einfach von EG und EG und Liberalisierung und Liberalisierung sprechen und gleichzeitig jammern, daß die Nahversorgung zusammenbricht, daß die Kleinbetriebe eingehen. Das ist genau diese falsche Politik mit ihren schrecklichen Folgen, mit dem Leerwerden der ländlichen Regionen, mit der Schwächung der ländlichen Regionen. (Abg. Sc h ö n - ha r t: Was sagen Sie zu Slowenien? SLowenien will auch in die EG kommen.') Ich weiß zwar nicht, was Slowenien jetzt damit zu tun hat. Ich kann nur sagen: Wir sind in Österreich - wie ich das in Kärnten sehr oft höre, wenn ich slowenisch spreche. Wir sind in Österreich, meine Damen und Herren. (Abg. Sc h ö n h art: Jedenfalls wollen sie weg von Serbien.') Vom Ausland können wir auch einmal reden, aber unter dem Titel "Außenpolitik". Die 20 Millionen Schilling für die K5rntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft in diesem Bereich sind keineswegs ausreichend. Das ist überhaupt kein Betrag, mit dem man wirklich arbeiten kann. Wichtig wäre - und jetzt kannst du dich bewähren, lieber Kollege Schönhart, auch Huber und Konsorten -: Die Abstimmungsspende müssen wir in die Wirtschaft geben, bitte, nicht für die Feiern. nicht für die Fahnen, nicht jedem Chormitglied 10 S, damit es bei unseren Feiern mitsingt, und jedem Chormeister 20 S. (Abg. Sc h ö n h art: Die slowenischen Raiffeisenverbände sind nicht die Kärntner Wirrschafl! Schreiben Sie sich das hinter die Ohren.') Wir müssen das in die Wirtschaft stecken. Das werden die Leute verstehen. Dann werden sie sich über die Abstimmungsspende freuen, aber nicht, wenn die Funktionäre diverser Vereinigungen wieder einen Hunderter oder einen Zwanziger bekommen zum Trinkgeldverteilen. So geht das nicht! Darüber werden wir noch verhandeln. Da werden wir ganz mutig sein, meine Damen und Herren. Und wie ich immer sage "Hic Rhodus, hic salta!": Man muß sich immer dort bewähren, wo gerade Bewährung gefragt ist. und darf nicht herumreden. (Abg. Hai ger m 0 s er: Es wäre besser ge1i"esen, du häuest diese Rede nicht gehalten.') Für die Region Eisenkappel fordere ich, Herr Minister, und das möchte ich einige Male unterstreichen (Bundesminister Dr. Sc h ü s s e L ist ~1-'ei (er im Gespräch mit Abg. lngrid Ti eh y - Sc h red er) - er ist jetzt wieder beim Schwätzen, er hört mir nicht gerne zu, aber ich sage es noch einmal ganz klar (Ruf: Oberlehrer!) -, den Pavlicevo sedlo, den Paulitzsattel, dringend zu eröffnen. Wir würden damit eine Kommunikation zwischen den zwei großen Gemeinden ermöglichen, vor allem etwa ein Einzugsgebiet für Jugoslawen schaffen, die dann zu uns einkaufen kommen, die einen Austausch pflegen, die den Tourismus pflegen und so weiter, wie wir das haben möchten in einem eher toten Eck. Hier würde ich empfehlen, Herr Minister, den Mut zu haben und sich das Projekt einmal anzu-

17 14898 Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember 1989 Smolle 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 17 von 127 sehen. Da könnt ihr wieder etwas mitnehmen, lieber Schönhart und Huber. Nehmt ein Packer! mit nach Kärnten. Gehen wir gemeinsam zu Haider und Ramsbacher und sagen wir, sie mögen dieses Gebiet erschließen lassen. Das wäre etwas ganz Wichtiges. (Abg. Hub e r: Dazu brauchen wir deinen Ral nicht.') Wir können immer sehr initiativ sein. Ihr müßt nur öfter auf mich hören, denn was ich vorschlage, ist gut. Ihr müßt mir nur einfach zuhören. (Zwischenruf des Abg. Hai ger - mo s er. - Abg. Hilb e r: Ein Plauderer.') Jugoslawien hat in diesem Bereich bereits die Trasse ausgebaut. Es wäre wichtig, das auch zu tun. Aber wie mir zu Ohren gekommen ist - ich habe das am Rande notiert, ich habe diesbezüglich heute in der Früh noch ein Telefonat geführt -, verzögert Haider diese Angelegenheit. Ich kann nicht verstehen, warum er das tut. (Abg. H II be r: MärcheflerzähLer.') Meine Damen und Herren! Damit komme ich schon zum Schluß und zu einer Zusammenfassung. Das ist die Bilanz der Wirtschaftspolitik dieser Bundesregierung: Man hat die Arbeitslosenquote nicht in den Griff bekommen trotz der guten Konjunktur. Man hat die Disparität Jugenclliche - Frauen - Männer nicht in den Griff bekommen. Man hat die Umstrukturierung der Verstaatlichten versäumt und verschlafen. Es gibt keine intelligenten Produkte, es wird das alte Zeug weiter produziert. Es gibt kein Gesamtverkehrskonzept - das hat der Minister gestern in der Fragestunde selbst eingestanden -, aber negative Folgen in der Nahversorgung. Im Bereich des Tourismus stehen dringende Umweltreparaturen an, eine Naturreparatur wird erforderlich sein. Das Handelsbilanzdefizit betrug plus 22 Prozent im heurigen Jahr. Das Verursacherprinzip wird einfach nicht zur Kenntnis genommen, es wird auf den Kopf gestellt. Die Frächter werden gefördert. Das Industriewachstum ist stagnierend. Die Staatsschulden sind trotz der guten Konjunktur gleichgeblieben. Bei künstlicher Intelligenz haben wir einfach mehr an Import als an Export. Das ist die Realität dieser Bundesregierung. Ich glaube, es wäre an der Zeit, sie würde etwas weniger Loblieder singen und klar eine andere, eine neue Politik einschlagen, so wie ich sie hier kurz skizziert habe. - Danke schön. (Beifall bei den Grünen.) lo.i() Präsident: Als nächster Redner zum Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Heindl. Ich erteile es ihm Abgeordneter Dr. Heindl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! (Bundesminister Dr. 5 c h ü s se l: Jetzt hast du es leicht.') Leichter hätte ich es dann, wenn ich viel Zeit hätte. Dann könnte ich mich mit dem Kollegen Smolle einigermaßen auseinandersetzen. So ist es eigentlich eine verschwendete Zeit. Es ist geradezu unfaßbar, was er gesagt hat, wenn man nur ein bißchen zugehört hat. Nach einer Minute muß man ja abschalten, bitte, denn er redet von einem anderen Land. Öst~:reich ka.!1n nicht gemeint sein. (Beifall bei SPO und FPO.) Auf ein paar Dinge werde ich aber noch eingehen. weil es ja in unserem Interesse liegt. daß hier nicht falsche Dinge verbreitet werden, Herr Kollege Smolle. In manchem stimme ich mit Ihnen überein. Auch darauf komme ich noch zurück. Zunächst ein paar Worte in aller Ruhe zu Ihnen, Herr Kollege Haigermoser. Ich sage Ihnen etwas: Ihr Verständnis, wie man als Oppositioneller Kritik übt. das wird oft persönlich; alles klar. Sie haben einen Ordnungsruf bekommen für das Wort "schamlos". Ich möchte in keine Debatte darüber eingehen, sondern Ihnen nur eines sagen und auch Ihrem Kollegen Dillersberger: Niemand von uns kann Sie daran hindern, Ihre Meinungen zu äußern. (Ruf bei der FPÖ: GOlt sei Dank.') Nur: Ich würde mich schämen, als Funktionär einer Partei hier von Schamlosigkeit und Moral zu sprechen, die als Obmann einen Mann hat, der arisiertes Vermögen besitzt. Solange das in Ihrer Partei und in diesem Land möglich ist, würde ich nicht von Schamlosigkeit reden. - In aller Ruhe, in aller Form sei das hier einmal gesagt. (Beifall bei der SPÖ, den Grünen und Abgeordneten der ÖVP. - Zwischenrufe bei der FPÖ.) Regen Sie sich ab! Sie können mit mir über dieses Thema reden, meine Herren, wo Sie wollen. Ich will das nicht hier so laut tun. Nur. Ihnen würde ich empfehlen im Interesse dieses Landes: Hören Sie doch auf mit solchen Diskussionen, machen Sie erst Ordnung in Ihren eigenen Reihen! Dann können Sie mit uns wieder über das Thema Moral diskutieren. Das möchte ich Ihnen wirklich in aller Form sagen. (Beifall bei der SPÖ. den Grünen und Abgeordneten der Ö VP. - Abg. Hub e r: Das ist ein Unterschied!) Herr Kollege Huber! Mit Ihnen rede ich über dieses Thema überhaupt nicht, denn Sie sind zu ahnungslos, um zu verstehen, worum es hier moralisch wirklich geht. Bitte nehmen Sie das zur Kenntnis! Stören Sie mich bitte nicht bei meinen Ausführungen. Das ist zu uninteressant in dieser Sache. (Beifall bei der SPÖ.) Meine Damen und Herren! Wir führen diese Debatte zum Bundesvoranschlag 1990 unter besonderen Aspekten, "besonderen" deswegen, weil wir sie führen, nachdem die österreichische Bundesregierung einen EG-Brief oder EG-Antrag, wie immer man das bezeichnet, geschrieben hat. Wir führen diese Debatte in einem Jahr mit einer besonderen wirtschaftlichen Erfolgskapazität, in

18 18 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember Dr. Heindl einem Jahr nach der ersten großen Steuerreform. Insgesamt können wir also sagen, ohne daß das in irgendeiner Form nach Beweihräucherung klingen soll, daß das Jahr 1989 ein ausgezeichnetes Wirtschaftsjahr war. Und, Herr Kollege Smolle. hier gleich die erste Einschränkung: Es wäre lächerlich - von mir werden Sie das nie hören, und ich habe das auch nie gesagt -, zu behaupten. die Regierung - so gut kann sie gar nicht sein - sei allein für die wirtschaftliche Entwicklung verantwortlich. Natürlich spielen Dinge vom Ausland her eine Rolle. Aber glauben Sie mir: Diese Koalitionsregierung hat mit der Steuerreform, mit der Neustrukturierung der verstaatlichten Industrie und mit Rahmenbeelingungen im Außenhandel - mit denen ich mich kritisch sogar noch auseinandersetzen werde - eine Basis dafür geschaffen, daß wir - ausgehend von der Situation in den OECD Ländern; darauf komme ich noch - nach vielen Jahren wieder über dem normalen Schnitt liegen. Sie haben mit Ihrer Kritik schon recht gehabt, wenn Sie gesagt haben: Es ist das und das gewesen. Aber das liegt Jahre zurück. Österreich ist in den letzten Jahren wieder auf der Überholspur. Wif stehen im Schnitt bei allen Daten über den OECD-Ländern. Das kann nicht allein vom Ausland kommen, sonst müßte es ja dort auch so gut sein. Bei uns ist es so gut, weil wir ein gutes Wirtschaftsklima haben, weil wir gute Rahmenbedingungen haben, weil wir hervorragende Arbeitnehmer und gut geführte Unternehmen haben. Das Zusammenwirken a11 dieser Faktoren ergibt das, was immer wieder als bewundernswert an Österreich angesehen wird. Hören Sie sich doch herum! Beschmutzen Sie nicht immer das Land! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.) Ich bin froh, daß wir heute schon sagen können, daß auch das Jahr 1990 ein gutes Jahr werden wird, obwohl in manchen Ländern des OECD-Bereiches, auch eies westeuropäischen, Konjunkturverflachungstendenzen feststell bar sind. Aber ein besonderer Aspekt, meine Damen und Herren, kommt zu dieser Debatte, und ich glaube, er wird viel zuwenig hervorgestrichen, vielleicht auch, weil viel zu wenige in dem Bewußtsein leben. Ich bin zwar Wiener Abgeordneter, aber aufgewachsen bin ich im Schlagschatten jener Grenze, die als tote Grenze bezeichnet wurde. Und, meine Damen und Herren, ich glaube, wir alle sind überrascht von der Rasanz des tiefgreifenden Wandels, der sich an der östlichen und nördlichen Grenze vollzieht. Nach Ungarn, Polen und der DDR ist nun auch unser zweiter unmittelbarer Nachbar, die tssr, auf dem Weg zu einer Demokratie. Diese faszinierende Entwicklung bedeutet für unser Land, insbesondere aber für dessen Wirtschaft in Zukunft keine Randlage mehr mit ihrer bedrückenden Beklommenheit. kein Leben und Wirtschaften mehr im Schatten elektrisch geladener Stacheldrahtzäune, kein Detonieren mehr im verminten Grenzgürtel. Meine Damen und Herren! Ich sage das als einer, der als Kind das Wachsen dieser Grenze erlebt hat. Und wenn uns hier junge Menschen zuhören, so sei ihnen gesagt: Als ich acht, neun, zehn Jahre alt war. haben wir noch gemeinsam gespielt und in eier Thaya gebadet, und plötzlich war das nicht mehr möglich, plötzlich wurden Freunde von uns verletzt, weil sie auf Minen gestoßen sind. In diesem Bewußtsein wuchs meine Generation und die nach mir auf. Und für jene, die nach uns kamen, für die heute Zehn-, Zwanzigjährigen, war diese Grenze die tote Grenze. Viele können sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, in welchem Bewußtsein die Menschen in dieser Region aufgewachsen sind. Ich glaube, wir sollten dieser Entwicklung besondere Beachtung schenken. Unser ganzer Respekt muß den Menschen in diesen Ländern gelten, die in einer friedlichen Revolution nicht nur für sich die Demokratie errungen, sondern uns eigentlich wieder - ich verweise auf Österreichs geographische Lage: wir sind eben, wo wir sind - ins Herz Europas zurückgeführt haben. Wir sollten dies bei allen kritischen Bemerkungen, die wir da oder dort in unserem Land vernehmen, doch immer wieder besonders hervorstreichen. Diese Menschen schauen auf uns, und sie sollen uns daher mehr sein als Nachbarn. Meine Damen und Herren! Diese Entwicklung birgt für uns eine besondere Herausforderung. Sie bietet uns riesige Chancen. Aber, bitte, bei allen Chancen, die wir uns erwarten, muß ich sagen - und ich bin einer, der beruflich in diesem Bereich tätig ist -: Es sind auch enorme Risken, die da auf uns zukommen. Man kann der Wirtschaft nicht oft genug sagen: Bitte mit Vorsicht an die Dinge herangehen!, denn nur dann werden wir Nutzen für uns, aber auch für unsere Nachbarn, die ja unsere Freunde sein sollen, ziehen. Diese Entwicklung kann und wird für uns und unsere Nachbarn nur dann erfolgreich sein. wenn der Weg keine Einbahn ist, wenn die Geschichte keine Hypothek, sondern eine Erfahrung ist, wenn wir aufeinander zugehen ohne Ressentiments, ohne Voreingenommenheit. Vor allem darf es eines nicht geben - und ich sage das wieder als einer, der dort aufgewachsen ist und die negativen Entwicklungen sowohl 1938, 1939 als auch 1945 miterlebt hat -: Es darf keine Sippen-

19 14900 Nationalrat XVII. GP - l26. Sitzung Dezember 1989 Dr. Heindl 126. Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) 19 von 127 haftung geben! Die heute Zwanzig- und Dreißigjährigen können nichts dafür, ob hier oder dort, was damals war. Lernen können sie, lernen können wir. Und so, glaube ich, sollten wir in diesen Tagen, in diesen Monaten und in nächster Zeit diese Probleme bewältigen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.) Meine Damen und Herren! Ich sage das als einer, der seit vielen, vielen Jahren die Entwicklung in den östlichen Ländern kennt. Wir sind in diesen Ländern willkommene Wirtschaftspartner. Und ich sagte es zuvor schon: Wir sollten mehr sein! Wir sollten nicht nur Nachbarn, sondern auch Freunde sein. Wir sollten nicht als Besserwisser auftreten im Bewußtsein der Erfolgreicheren. Das wäre der falsche Weg. Wir sollten zuallererst folgendes einbringen: Sachkompetenz, Vertrauen. Verläßlichkeit und Seriosität. Jawohl, Herr Kollege Smolle. ich stimme mit Ihnen vollkommen überein: Es darf keinen Wirtschaftskolonialismus geben. Wir tun das ja auch nicht. Sie wissen anscheinend nicht, Herr Kollege Smolle, daß in vielen Ländern unsere Betriebe nicht allein beim Kraftwerksbau tätig sind. Es werden Spitäler gebaut, es werden Kraftwerke renoviert. es werden dort auf elektronischer Basis Umweltanlagen eingebaut. Wir haben Joint-Ventures, allein in Ungarn über 100. in der Sowjetunion bereits über 120. In diesen Regionen wachsen unsere Betriebe mit den dortigen zusammen, bei allen Schwierigkeiten. welche die Verschiedenartigkeit von solchen Unternehmungen mit sich bringt. Und genauso kann es Österreich machen: Miteinander gehen, nicht als Besserwisser. nicht als Zwangsbeglücker, sondern als einer. der als Partner und Freund kommen will. Denn das ist die zweite große Karte, die wir neben der EG haben. Ich bin froh darüber, daß unsere Regierung - auch Minister Dr. Schüssel - in diese Richtung besonders agiert. Ich stimme mit Herrn Präsidenten Sallinger überein: Dabei leisten unsere Außenhandelsstellen enorm viel, denn es ist das für viele Unternehmen, die in dieses Gebiet vorstoßen. absolutes Neuland. Es wird Hilfe geleistet, die über den "normalen" unternehmerischen Teil hinausgeht. Ich stehe nicht nur nicht an, sondern das ist mir ein ehrliches Bedürfnis, allen, die dort tätig sind... herzlich danke zu sagen. (Beifall bei SPO und 0 VP.) Meine Damen und Herren! Ein paar Worte noch zum Außenhandel. Wir haben im Ausschuß schon darüber beraten. Wir sind froh über die enorme Entwicklung unseres Außenhandels. Leider ist der Import ein bißehen stärker als der Export. Herr Kollege Schüssel ist sich dieser Problematik bewußt, und ich bin vollkommen mit ihm einer Meinung: Die Weichen können wir nicht über Nacht stellen. Wir sind froh, daß sich die Situation im Tourismus so gebessert hat, daß sie gestreuter ist. Nicht froh bin ich darüber - das sage ich ganz offen, aber Sie auch nicht -, daß wir schwerpunktmäßig in der BRD, in der EG, und vor allem Richtung Japan in einer Situation sind, die - ich sage das vor allem hinsichtlich Japans, Herr Kollege Schüssel - besorgniserregend ist. Sie haben gestern selber gesagt: 1 : 4,6 ist das Verhältnis Export: Import, und das ist auf Dauer unerträglich! Man soll jedoch den Schuldigen nicht nur bei Japan suchen, sondern wir müssen auch selber etwas tun, um unsere Exportwirtschaft aggressiver zu gestalten. Und wenn gerade der japanische Außenminister hier ist, so ist das vielleicht mit eine Gelegenheit, ihm klarzumachen, daß gewisse Dinge auch von japanischer Seite gegenüber unseren Exporten auf Dauer so nicht gehen. Wir haben wieder Vorleistungen erbracht. Wir haben eine Zollsenkungsaktion gehabt, das wurde vor einigen Monaten beschlossen. Man sollte die Gelegenheit im Rahmen der GATT-Verhandlungen in der Uruguay-Runde nützen, um für die österreichische Position eine exemplarische Verbesserung herbeizuführen. Sicherlich war der von Staribacher eingeleitete Weg in der Automobilbranche und im Elektronikbereich zukunftsweisend; man könnte das auch auf andere Bereiche ausdehnen. Aber ich weiß, Herr Minister Schüssel. Sie tun das ohnehin. Mein besonderer Wunsch wäre es - das sollte man vielleicht noch etwas extremer und umfassender tun, und zwar gerade bei der Streuung unseres Außenhandels -, ein punktuelles Konzept zu entwickeln, mit dem wir von der Kopflastigkeit im EG-Bereich etwas wegkommen, das würde letztlich eine Sicherung für die innerwirtschaftliche Situation bedeuten, denn wenn die Deutschen einen "Husten" haben - das wissen wir -, haben auch wir Probleme. Nun noch einige Sätze zur Integrationspolitik. Meine Damen und Herren! Wir wissen nicht. wann und wie die EG entscheiden wird. Wir wissen aber (Abg. E i g r u b e r: Daß nichts weitergeht.'), daß die Integration voranschreitet. Herr Kollege Eigruber, es stimmt ja nicht, daß nichts weitergeht! Die EG kann doch nicht entscheiden beziehungsweise wir können es nicht beeinflussen, wenn die selber in manchen Bereichen, etwa im Währungsbereich, enorme Probleme hat. Das liegt doch nicht an Wien, das liegt doch nicht am Herrn Schüssel oder am Herrn Vranitzky, sondern das ist ein Problem Brüssels. Was wir in Österreich tun können - und da bin ich mit Herrn Kollegen Haigermoser durchaus einer Meinung -: Wir müssen unsere Wirt-

20 20 von Sitzung NR XVII. GP - Stenographisches Protokoll (gescanntes Original) Nationalrat XVII. GP Sitzung Dezember Dr. Heindl schaft so vorbereiten, daß, wenn der Tag kommt, daß wir so oder so ein Arrangement mit Brüssel haben werden, die entsprechenden strukturellen Voraussetzungen gegeben sind. Ich kündige ganz offen an: Wir werden am Angang des nächsten Jahres Novellierungsvorschläge zur Liberalisierung der Gewerbeordnung einbringen. Ich habe bereits bei der Diskussion über die Gewerbeordnung gesagt, daß es einen Wettbewerb. daß es Kritik geben soll. Wir haben seinerzeit auch gesagt, daß wir diesbezüglich mehr liberalität lieber gehabt hätten. aber step by step. einen Schritt nach dem anderen! Ich bin überzeugt davon, Dr. Schüssel wird - ich kenne ja seine Aussagen - wesentlich mitwirken. daß wir auch auf diesem Gebiet weiterkommen. Abschließend, Herr Bundesminister, zwei Bitten - ich habe es im Ausschuß schon gesagt -: Wir sollten alles daransetzen, die Ursprungsregelung raschest über die Bühne zu bringen - die Exportwirtschaft braucht das - und ebenso die Harmonisierung im technischen Bereich. Das würde ich mir wünschen. Das wären zwei Schritte, die uns vielleicht noch nächstes Jahr gelingen könnten. Dann hätten wir im eigenen Land einen wesentlichen Schritt in Richtung Brüssel gemacht. - Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.J!1i.:'5 Präsident: Als nächster zum Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Eigruber. Ich erteile es ihm. lo.::'5 Abgeordneter Eigruber (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Zurück zur Wirtschaft. Gestern in der Fragestunde hat Herr Bundesminister Schüssel - Kollege Heindl hat ja schon angedeutet, daß sich angeblich etwas tun wird - die Gewerbeordnungs-Novelle gelobt, obwohl die Absicht besteht. diese neuerlich Richtung EG zu novellieren. Mir ist aufgefallen, daß Minister Schlüssel besonders die Fleischhauer positiv herausgenommen hat, die an und für sich von der Gewerbeordnungs-Novelle besonders bedroht waren. Dazu die Meinung eines Innungsmeisters, der der ÖVP angehört, und zwar die des Herrn Anton Karl aus Salzburg, der gesagt hat: Wenn wir den Fleischhauern diese Fertigprodukte nehmen, dann werden sie auch überleben. Wir haben das natürlich kritisiert und in Frage gestellt. Und es ist uns gelungen - trotz Widerstands der Bundeskammer, vom Gastgewerbe -, den Fleischhauern sozusagen eine Ecke zu belassen. die es ihnen ermöglicht, mit ihren Betrieben auch in den Großstädten zu überleben. Und ich glaube, das war wichtig. So war es in allen Bereichen der Gewerbeordnungs-Novelle: Es gab vor allem dieses Standesdenken, das Sie eingeführt haben. In Richtung EG betrachtet. meine Damen und Herren, werden wir das doch alles wieder herausnehmen müssen. Und ich freue mich, daß Kollege Heindl das angekündigt hat und daß Herr Bundesminister Schüssel da mittut. Wir sind der Meinung: Mit diesem Gesetz können wir nicht in die EG. Es würde so werden, daß sich die EG Mitglieder bei uns ansiedeln könnten, der Österreicher wahrscheinlich aber nicht im EG-Bereich. Ich denke nur an die Marktfieranten; diesbezüglich gibt es sogar schon innerösterreichisch Schwierigkeiten. Es kann etwa ein oberösterreichischer Marktfierant nicht in Niederösterreich ausstellen, da muß er extra darum ansuchen, eine eigene Gewerbeberechtigung von dort haben. Es gibt da nur Schwierigkeiten, und es müßte vieles geändert werden in der EG. Dasselbe. meine Damen und Herren. beim Kartellgesetz. Es hat auch der Justizminister ausdrücklich erklärt. daß dieses nicht EG-konform ist und daß wir da noch viel machen müssen. Ich erinnere an die Entstehung des Kartellgesetzes: Wir haben ja ein bereits fertiges Gesetz gehabt. Kollege Heindl war da sehr stark in der Mitarbeit engagiert. Bei diesem Entwurf des Kartellgesetzes hat es dann in der großen Koalition große Schwierigkeiten mit der Raika über den Entwurf der Regierung gegeben. Ich habe hier die.,presse" vom vorigen Jahr, in der steht:,.der Konflikt zwischen Raika und Bundeswirtschaftskammer weitet sich aus." Es ist aber selbstverständlich wieder so gewesen - im Einvernehmen mit der Sozialpartnerschaft -, daß das Wichtigste herausgenommen wurde. nämlich die Genossenschaften, die Banken und die Versicherungen. Die Sozialisten waren sich da einig mit der ÖVP. Ich habe schon damals gesagt: Der Herr Bundeskanzler ist sicher ein Bundeskanzler für Banken, Versicherungen und Genossenschaften, aber sicher kein Bundeskanzler für die Österreicher! Heute hat Kollege Haigermoser einen Ordnungsruf bekommen. und dazu möchte ich schon etwas sagen: Der Herr Bundeskanzler ist in meinen Augen jemand, der sich wirklich nicht um die Belange des "kleinen Mannes" kümmert, denn ich bezeichne ihn nicht so wie Haigermoser als "amoralisch", sondern ich bezeichne ihn als "großen Nehmer", meine Damen und Herren. und zwar hat er den VOESTlern die Pensionen genommen. Er nimmt jetzt den Arbeitern von den Steyr-Werken die Pensionen. aber er hat auch die Abfertigung genommen. - Da warte ich jetzt, ob ich einen Ordnungsruf bekomme oder nicht. (Beifall bei der FPÖ.)

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