Klimawandel. Was ist in Sachsen-Anhalt zu erwarten? Wie können wir im Pflanzenbau reagieren? Anmerkungen aus agrarmeteorologischer Sicht
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- Petra Straub
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1 Klimawandel Was ist in Sachsen-Anhalt zu erwarten? Wie können wir im Pflanzenbau reagieren? Anmerkungen aus agrarmeteorologischer Sicht Falk Böttcher Deutscher Wetterdienst, Agrarmeteorologie Leipzig 1
2 IPCC Assessment Reports seit
3 Agrarmeteorologische Grundlagen 3
4 Seite 4
5 Agrarmeteorologische Grundlagen 5
6 6
7 All Figures IPCC
8 Vergleich zwischen beobachteter und modellierter Klimaänderung All Figures IPCC 2013
9 Klimawandel Was heisst das? bisheriges Klima Veränderungen der mittleren Verhältnisse Extremwerte Wetterelemente regionalen Unterschiede zukünftiges Klima Eintrittswahrscheinlichkeit nur etwas weniger Kälte mehr Hitze mehr Hitzerekorde kalt Durchschnitt warm 9
10 Monatsmitteltemperaturen in Bernburg 25,0 Monatsmitteltemperaturen in Bernburg-Strenzfeld in Grad Celsius 20,0 15,0 10,0 5,0 0,0-5,0 19,2 16,7 18,8 14,1 14,6 9,3 9,9 5,0 5,1 1,4 1,6 0,9 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez -0,1 0,7 4,2 8,3 13,3 16,7 18,1 17,7 14,3 9,8 4,8 1,4 Mittel Mittel
11 Änderungen thermischer Größen Messperiode Veränderung Element Jahresmitteltemperatur in C 9,1 9,7 +0,6 K Mittlere Kältesumme des Winters in K 174,1 134,8-39,3 K Mittlerer Beginn der thermischen Vegetationsperiode am Tage Mittleres Ende der thermischen Vegetationsperiode am Tage Mittlere Dauer der thermischen Vegetationsperiode in Tagen Tage Grünlandwärmesumme nach Ernst & Loeper im Mittel erreicht am Tage Mittlere Anzahl der Sommertage Tage Mittlere Anzahl der Heißen Tage Tage 11
12 Prävention Attribution Attribution von Extremereignissen Zusammenhang von Klimawandel und Extremereignissen Hitzesommer 2003 Statistische Einordnung Beobachtungen Klimasimulation, Gegenwart Klimasimulation, Zukunft Dieses einzelne Ereignis ist durch die menschengemachte Erderwärmung zwei Mal wahrscheinlicher geworden. (Schär et al., 2004) 12
13 Quelle: MA Julia Peter (HTW Dresden, 2014) 13
14 Quelle: MA Julia Peter (HTW Dresden, 2014) 14
15 Phänologische Uhr für SACHSEN-ANHALT Leitphasen, mittlerer Beginn und Dauer der phänologischen Jahreszeiten Zeiträume und im Vergleich : 122 WINTER Stiel-Eiche (Blattfall) : 104 SPÄTHERBST Stiel-Eiche (Blattverfärbung) VOLLHERBST Stiel-Eiche (Früchte) Dez Jan 38 Nov Feb Okt Mrz 34 VORFRÜHLING Hasel (Blüte) FRÜHHERBST Schwarzer Holunder (Früchte) Sep Aug Jul 45 Mai Jun Apr ERSTFRÜHLING Forsythie (Blüte) SPÄTSOMMER Apfel, frühreifend (Früchte) VOLLFRÜHLING Apfel (Blüte) HOCHSOMMER Sommer-Linde (Blüte) FRÜHSOMMER Schwarzer Holunder (Blüte) 15
16 Änderungen thermischer Größen - Ganzjährige Temperaturzunahme - Aber: weiterhin Frostperioden bekannter Intensität jedoch mit abnehmender Häufigkeit - Geringere Zahl der Schneedeckentage, damit bei Frost zunehmende Frostschadensgefahr - geringeres Eindringen des Frostes in den Boden schlechtere Frostgare - Früherer Vegetationsstart Spätfrostrisiko - Änderungen im Pflanzenschutzbereich 16
17 Monatsniederschlagshöhen in Bernburg 70,0 60,0 26,6 24,6 31,5 36,1 48,1 56,7 47,5 58,4 36,4 29,9 33,6 34,8 Niederschlagshöhe in mm 50,0 40,0 30,0 20,0 10,0 0,0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 30,9 25,4 35,8 33,4 56,4 51,0 59,7 56,1 48,8 32,2 41,0 40, (oben, Jahressumme: 464,2 mm) (unten; Jahressumme: 511,1 mm) 17
18 Veränderung von Parametern Niederschlag Trend der der mittleren mittleren Niederschlagsmenge Niederschlagsmenge Winter Sommer Winter Sommer % % 18
19 Beobachtungen Starkniederschlag Sommer Winter Häufigkeit Intensität Häufigkeit Intensität Tagesniederschläge [1] [2] [1] [ 2] 4 Stunden [3] [3] : Sicher 1 Stunde [4] [5] : Hinweise : Unsicher aber plausibel 19
20 Winterweizen Höhnstedt 20 Fotos: DWD (Martin Schmidt)
21 Trockenperioden Änderung der Anzahl von 10-Tagesperioden ohne Niederschlag Beobachtungen Dekaden Projektionen Sommer (JJA) 2.5 Anzahl der Perioden 21
22 Bodenfeuchte unter Winterweizen in Bernburg 22
23 Anzahl der Tage mit Bodenfeuchte <= 50 %nfk April bis Juni 23
24 Winterweizen von Vegetationsbeginn bis Ernte Quelle: MA Julia Peter (HTW Dresden, 2014) 24
25 Bodenfeuchte im Winterweizen in Osthüringen-Westsachsen zu feucht optimal suboptimal - beregnungsbedürftig Bodendürre 25
26 Änderungen von Bodenwasserhaushaltsgrößen - Regional sehr unterschiedlich, hohe natürliche Variabilität - Längere Zeiträume müssen betrachtet werden - Zunahme der Herbst- und Winterniederschläge - Abnahme der Niederschläge im Frühjahr/Frühsommer - Stärkere Bodenwasserzehrung im Frühjahr/Frühsommer - Intensivere Schauerniederschläge; Veränderungen der Niederschlagscharakteristik - Änderungen in der Hagelgefahr (zeitliches Auftreten) - Schnellerer Bodenwasseranstieg im Herbst/Winter - Bodenbefahrbarkeit Herbst und Frühjahr - ZIEL: keinen Tropfen Regen vergeuden und überschüssigen Niederschlag schadlos (u.a. Erosion, Nährstofffracht) abführen 26
27 Wie reagieren? Breit gefächertes betrieblicher Risikomanagement - Pflanzenbaulich - Sortendiversifizierung - Fruchtfolgeerweiterung - Bodenbearbeitungsintensität - Zusatzbewässerung - - Kaufmännisch - Kontraktierungen - Wetterversicherungen - Wetterderivate 27
28 Haben Sie Fragen? Landwirt Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Nur ein Held geht auf s Feld! Falk.Boettcher@dwd.de Tel
29 Nutzen Sie den agrarmeteorologischen Service von LLG und DWD und freuen Sie sich auf ISABEL 29
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