Grundlagen der Kommunikation und Teamarbeit
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- Philipp Lehmann
- vor 8 Jahren
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1 Grundlagen der Kommunikation und Teamarbeit Dr. Hartwig Marung Dr. Hartwig Marung
2 Ich werde ich mit Ihnen darüber sprechen, - warum Asklepios dieses Thema wichtig ist - wie andere Risikobereiche mit diesem Thema umgehen - wie eine praktische Umsetzung in der Medizin erfolgen kann...und dann ein Fazit ziehen
3 Interessenkonflikt Dr. Hartwig Marung - Oberarzt am Institut für Notfallmedizin - CRM-Instruktor -Leiter AG Bildung und Training 3
4 Warum ist dieses Thema wichtig? Obwohl allen Beteiligten klar ist, dass es sich bei der (notfall-)medizinischen Versorgung um eine grundsätzlich gefahrgeneigte Tätigkeit handelt, ist eine Umsetzung von Sicherheitsstrategien bisher nicht klar zu erkennen. S. Wirtz, Editorial Patientensicherheit im Rettungsdienst Der Notarzt 2011, 27,
5 Kommunikation & Teamarbeit sind Fehlerquellen im Einsatz... sagen 47,2 % befragter Notärzte und 43,5 % der RA (n gesamt= 179) Patientensicherheit- wo steht der Rettungsdienst? Der Notarzt 2011, 27,
6 Und das trotz definierter Hierarchien?! NOTARZT RETTUNGSASSISTENT RETTUNGSSANITÄTER RETTUNGSHELFER
7 Ich werde ich mit Ihnen darüber sprechen, - warum die AGNN dieses Thema für wichtig hält - wie andere Risikobereiche mit diesem Thema umgehen - wie eine praktische Umsetzung in der Notfallmedizin erfolgen kann...und dann ein Fazit ziehen
8 High Reliability Organisations - was sind das? Hochzuverlässigkeits-Organisationen - aktive Auseinandersetzung mit Fehlern - laufende Analyse betrieblicher Abläufe - hoher Stellenwert der fachlichen Expertise auch der Mitarbeiter auf unteren Hierarchie-Stufen - Ziel: hohe Flexibilität und Resilienz Organisation und Fehler, S. 235 ff. in St. Pierre et al.: Notfallmanagement Springer 2011
9 Unterschiede Luftfahrt und Notfallrettung - Algorithmen etabliert und geübt > gemeinsame Kommunikationsbasis - festes Handbuch für jeden Flugzeugtyp - Pilot stürzt mit ab, Arzt nicht?!
10 Second victim - was ist das? Wu AW. BMJ 2000, 18, 320: Folgen ärztlicher Fehler (bei ungünstiger Aufarbeitung) u.a.: massive Schuldgefühle (dauerhafte) Arbeitsunfähigkeit Suchtgefahren, Depressionen, Suizid
11 Ich werde ich mit Ihnen darüber sprechen, - warum Asklepios dieses Thema wichtig ist - wie andere Risikobereiche mit diesem Thema umgehen - wie eine praktische Umsetzung in der Medizin erfolgen kann...und dann ein Fazit ziehen
12 CRM - was ist das? zuerst: cockpit resource management crew resource management für uns: crisis resource management
13 CRM - Definition Die Fähigkeit, das Wissen darüber, was getan werden muss, unter den ungünstigen und unübersichtlichen Bedingungen eines Notfalls in effektive Maßnahmen eines Teams umzusetzen zitiert nach David Gaba, Stanford M. Rall, TüPASS
14 Das CRM-Molekül SITUATIVE AUFMERK- SAMKEIT KOMMUNIKATION verbal & non-verbal TEAM- ARBEIT AUFGABEN- MANAGE- MENT ENTSCHEIDUNGS- FINDUNG Koppenberg J et al., NOTARZT 2011, 27:
15 CRM Merksätze Die 15 Kernaussagen des CRM 1. Kenne Deine Arbeitsumgebung (Technik und Organisation) 2. Antizipiere und plane voraus 3. Fordere Hilfe an (lieber früh als spät) 4. Übernimm die Führungsrolle oder sei ein gutes Teammitglied 5. Verteile die Arbeitsbelastung 6. Mobilisiere alle verfügbaren Ressourcen (Personen und Technik) 7. Kommuniziere sicher und effektiv 8. Beachte und verwende alle vorhandenen Informationen 9. Verhindere und erkenne Fixierungsfehler 10. Habe Zweifel und überprüfe genau 11. Verwende Checklisten und schlage nach 12. Re-evaluiere evaluiere die Situation immer wieder 13. Achte auf gute Teamarbeit 14. Lenke Deine Aufmerksamkeit bewusst 15. Setze Prioritäten dynamisch nach Rall, Gaba in: Miller, Anesthesia, 6th Edition (2005)
16 Einsatz-Beispiel Atemnot 58-jährige Patientin chronische neurologische Erkrankung schlechter AZ, Fieber, Luftnot Fehl-Intubation (nicht bemerkt) > Tod
17 Einsatz-Beispiel (II) Ursachen (U) / Begleit-Faktoren (B): für NA außerhalb des eigenen Fachgebietes / wenig Übung (U) keine Kapnographie eingesetzt (U) Uhrzeit 3:30 Uhr (B) außerhalb des eigenen RD-Bereichs > unbekanntes Team (B) Ausrüstung unterschiedlich (B)
18 Einsatz-Beispiel (II) Ursachen (U) / Begleit-Faktoren (B): für NA außerhalb des eigenen Fachgebietes / wenig Übung (U) keine Kapnographie eingesetzt (U) Uhrzeit 3:30 Uhr (B) außerhalb des eigenen RD-Bereichs > unbekanntes Team (B) Ausrüstung unterschiedlich (B) NEF-RA hält sich bewusst zurück (B) RTW-RA hat noch gedacht, wir brauchen die Kapnographie
19 Was würden Sie für Konsequenzen ziehen? Strukturierte Aufarbeitung: - Nachbesprechung - Verfügung: Bei jedem intubierten Patienten obligate Überwachung der CO2-Kurve mittels Kapnographie...und dann passiert das nie wieder???
20 Warum treten Fehler mehrfach auf? Team Kommunikation Travemünde H. Marung
21 Simulator-Training kann Fehler deutlich reduzieren: z. B. Fehlerrate ZNA 30,9 auf 4,4 % (Morey JC et al. 2002) Team Kommunikation Travemünde H. Marung
22 Wer übt wie viel? ca. 50 h für 2,5 h Konzert = 20: 1 ca. 30 h für 1,5 h Spiel = 20:1
23 Wer übt wie viel? ca. 1 h für 50 h Arbeit = 1: 50 verglichen mit Musikern und Fußballprofis 1 : 1.000
24 Ich werde ich mit Ihnen darüber sprechen, - warum die AGNN dieses Thema für wichtig hält - wie andere Risikobereiche mit diesem Thema umgehen - wie eine praktische Umsetzung in der Notfallmedizin erfolgen kann...und dann ein Fazit ziehen
25 FAZIT - Wer Sicherheit und Qualität in der Medizin erhöhen will, muss sich mit Kommunikation und Teamarbeit auseinandersetzen - am wichtigsten sind Bewusstseinsbildung und Training - jeder von IHNEN kann daran arbeiten! Gute Teamarbeit rettet Leben, schlechte kann Leben kosten!
26 Vielen Dank für Ihr Interesse! Hartwig Marung
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