Geotope im Regierungsbezirk Tübingen. Steckbriefe. Landkreis Biberach. 52 Standorte. 18 ND/NSG 34 schutzwürdige Geotope

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1 Geotope im Regierungsbezirk Tübingen Steckbriefe Landkreis 52 Standorte 18 ND/NSG 34 e Geotope Autoren: Schöttle (2007) Bergner (Bericht 1998) Burgmeier (Ordner 1991) Huth (Südost 2006) Stand: August 2007

2 LUBW Landkreis Übersichten - Seite 1 Geotopnamen Geotop-ID TK25-Nr R-Wert H-Wert Aufgelassener Steinbruch Ittenhausen ND Langenenslingen 7722 Zwiefalten geschützt Hangböschung Michelstein ND Hochdorf 7924 a. d. Riß - Süd geschützt Erratischer Block bei der Schussenquelle ND Bad Schussenried 7923 Saulgau-Ost geschützt Aufgelassene Kiesgrube im NSG Lange Grube NSG Unlingen 7823 Uttenweiler geschützt Doline mit Ponor Maiern SSE Wilflingen ND Langenenslingen 7822 Riedlingen geschützt Doline Loh SE Wilflingen ND Langenenslingen 7822 Riedlingen geschützt Dolinenfeld Eichbühl SW Wilflingen ND Langenenslingen 7821 Veringenstadt geschützt Höhle und Doline (Adernzopf) N Emerfeld ND Langenenslingen 7821 Veringenstadt geschützt Dolinen (Degenfelder Häule) WNW Egelfingen ND Langenenslingen 7821 Veringenstadt geschützt Prallhang Haldenrain NE Riedlingen ND Riedlingen 7822 Riedlingen geschützt Hangböschung Dietenburg ND Riedlingen 7822 Riedlingen geschützt Doline Eichelberg NW Friedingen ND Langenenslingen 7822 Riedlingen geschützt Doline Hau SW Friedingen ND Langenenslingen 7822 Riedlingen geschützt Doline Schweinsgrube ND Riedlingen 7722 Zwiefalten geschützt Mühlenweiherquelle ND Riedlingen 7822 Riedlingen geschützt Weiher in Uigendorf ND Unlingen 7823 Uttenweiler geschützt Zungenbecken Federsee NSG Bad Buchau 7923 Saulgau-Ost geschützt Blinder See bei Kanzach NSG Riedlingen 7923 Saulgau-Ost geschützt Aufgelassener Steinbruch am Eichberg S Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Aufgelassener Steinbruch Weithart NW Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Aufgelassene Sandgrube Windberg N Warthausen Warthausen 7824 a. d. Riß - Nord Aufgelassene Sandgrube Stier E Mietingen Mietingen 7825 Schwendi Aufgelassene Sandgrube Kodlesberg E Baltringen Mietingen 7825 Schwendi Aufgelassener Steinbruch Roßlet S Friedingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Aufgelassener Steinbruch Stubenhalde N Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Böschungsaufschluss Kappe N Tiefenbach Seekirch 7923 Saulgau-Ost Aufgelassene Kiesgrube Haslach Rot an der Rot 8026 Aitrach Aufgelassene Kiesgrube Eichwald Hochdorf 7924 a. d. Riß - Süd Aufgelassene Kiesgrube Sahlen N Ringschnait an der Riß 7925 Ochsenhausen Aufgelassene Kiesgrube Fuchsbau (Mittelbiberach) Mittelbiberach 7824 a. d. Riß - Nord Aufgelassene Kiesgrube Warthausen Warthausen 7824 a. d. Riß - Nord Kiesgrube am Blasenberg -Birkendorf an der Riß 7824 a. d. Riß - Nord Aufgelassene Kiesgrube Scholterhaus Warthausen 7824 a. d. Riß - Nord Hangböschung Bismarckdenkmal in an der Riß 7824 a. d. Riß - Nord Aufgelassene Kiesgrube im Rotbachtal Mittelbiberach 7924 a. d. Riß - Süd Aufgelassene Kiesgrube im Rotbachtal N Reute Mittelbiberach 7924 a. d. Riß - Süd Aufgelassene Kiesgrube S Ertingen Ertingen 7922 Saulgau-West Aufgelassene Kiesgrube Sonnenhof Eberhardzell 8024 Bad Waldsee Aufgelassene Kiesgrube S Füramoos Eberhardzell 8025 Bad Wurzach Kiesgrube Binsenstock SE Ertingen Ertingen 7922 Saulgau-West Bussen Uttenweiler 7823 Uttenweiler Kiesgrube E Zwiefaltendorf Riedlingen 7723 Munderkingen Toteislöcher "Am Schorren" W Roppertsweiler Bad Schussenried 7923 Saulgau-Ost Aufgelassene Kiesgrube Kressich SW Oberessendorf Eberhardzell 8024 Bad Waldsee Biberquelle Langenenslingen 7822 Riedlingen Böschung Ruine Hassenberg Riedlingen 7723 Munderkingen Wegböschung Emerberg-Südosthang Riedlingen 7723 Munderkingen Aufgelassene Sandgrube Heggbacher Mühle Maselheim 7825 Schwendi Aufgelassene Kiesgrube Rottum Steinhausen an der Rottum 7925 Ochsenhausen Quelle Riß-Ursprung, Winterstettendorf Ingoldingen 8024 Bad Waldsee Zwiefaltener Höhle (Zwiefaltendorfer Höhle) Riedlingen 7723 Munderkingen Schussenquelle Bad Schussenried 7923 Saulgau-Ost Übersichtstabelle der einzelnen Standorte im LK

3 LUBW Landkreis Übersichten - Seite 2 LK TÜB LK RTL SK ULM LK ADK LK ZAK LK SIG a. d. Riß LK BIB LK RAV LK BSK Standorte Geotope Sitz des Landratsamts Räumliche Verteilung der Geotope im LK LK ADK Landkreis Alb-Donau- LK BIB Landkreis LK BSK Landkreis Bodenseekreis LK RAV Landkreis Ravensburg LK RTL Landkreis Reutlingen LK SIG Landkreis Sigmaringen LK TÜB Landkreis Tübingen LK ZAK Landkreis Zollernalbkreis SK ULM Stadtkreis Ulm

4 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 1 Aufgelassener Steinbruch Ittenhausen Geotop-ID ND Langenenslingen Ittenhausen 7722 Zwiefalten Lage Rechtswert / Hochwert Literatur Jura In dem aufgelassenen Steinbruch N Ittenhausen steht Massenkalk des Weißen Jura Ä1 (Kimmeridgium, ki4) an. Im 200 m langen und bis zu 100 m breiten Steinbruch wurde der massige, ungeschichtete Kalk in 2 Sohlen mit insgesamt 15 bis 20 m Höhe abgebaut. Neben überwiegend vertikal stehender Klüftung treten auch lokal lochfelsartig verkarstete Partien und kleine Karstspalten auf. Der Steinbruch und die nähere Umgebung bilden ein ausgezeichnetes Sekundärbiotop. geschützt Wichtige Schichtfolge / Karsterscheinungen BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HAAG, H.-W. (1961) Burgmeier + Bergner

5 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 2 Hangböschung Michelstein Geotop-ID ND Hochdorf Unteressendorf 7924 a. d. Riß - Süd Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Der aus verfestigten Schottern der Mindeleiszeit bestehende Michelstein bildet SE Unteressendorf als etwa 10 m breiter und bis 8 m hoher Felsvorsprung die Kante zwischen dem östlichen Talhang der Riss und dem Hochgelände. Letzteres ist eine über 6 km lange, NE streichende Hochfläche, die durch eine dem tertiären Untergrund auflagernde, großenteils verfestigte Mindelschotterdecke erhalten blieb. Ihr größter Teil ist durch Rissgrundmoräne überdeckt. Im Michelstein ist eine Kalksandsteinlinse angeschnitten, die infolge Verwitterung eine bis 1 m tiefe Hohlkehle aufweist. An der Basis ist der Kontakt zu den liegenden Sandsteinen und Mergeln der Oberen Süßwassermolasse (Mittel- und Ober-Miozän) aufgeschlossen. geschützt Wichtige Schichtfolge / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BURGMEIER, G. (1991); BERGNER, H.-D. (1998); WEIDENBACH, F. (1967) Burgmeier + Bergner

6 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 3 Erratischer Block bei der Schussenquelle Geotop-ID ND Bad Schussenried Schussenried 7923 Saulgau-Ost Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Ca. 6 m breiter und bis 4 m aus dem Boden ragender Findling am N- Rand der Würm-Endmoräne, die hier N Bad Schussenried am weitesten nach N greift und deutlich als Wall mit unruhiger Morphologie gekennzeichnet ist. Es handelt sich um den größten bekannten erratischen Block im Landkreis. Seine Lage zeigt die maximale Ausdehnung des Würmgletschers an, mit dem er transportiert wurde. Auf Grund der Größe kann ein fluviatiler Transport ausgeschlossen werden. Die S fallende Fläche des Blocks ist deutlich abgeschliffen. Petrographisch handelt es sich um einen dunklen glaukonitischen Sandstein, der in die alpine Mittelkreide zu stellen ist. geschützt Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

7 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 4 Aufgelassene Kiesgrube im NSG Lange Grube Geotop-ID NSG Unlingen Unlingen 7823 Uttenweiler Lage Rechtswert / Hochwert Literatur Quartär In der aufgelassenen Kiesgrube stehen ca m nördlich Unlingen etwa 10 m mächtige Vorstoßschotter des Rissglazials an, die eine Blocklage mit Blöcken bis über 1 m Größe enthalten und lokal zu Nagelfluh verfestigt sind. Die auch in der unweit WNW gelegenen Kiesgrube und E Zwiefaltendorf aufgeschlossene Blocklage entstand wahrscheinlich durch einen Bergrutsch am nahe liegenden SE-Hang des Teutschbuchs mit nachfolgender, sedimentbeladener Flutwelle, die im Donautal bis Munderkingen reichte (Distanz ca. 10 km). Die aufgelassene Kiesgrube liegt im NSG "Lange Grube". geschützt Besondere Gesteinstypen und oder Minerale / Wichtige Schichtfolge BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GWINNER, H.-P. (1974); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); REGIERUNGSPRÄSIDIUM TÜBINGEN (1995); SCHREINER, A. (1980) Burgmeier + Bergner

8 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 5 Doline mit Ponor Maiern SSE Wilflingen Geotop-ID ND Langenenslingen Wilflingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Die grabenartig in nordwestlicher Richtung verlaufende Doline ist mit Zulaufgräben ca. 100 m lang und bis zu 30 m breit. Im SE austretendes Quellwasser fließt nach NW und verschwindet dort im Ponor eines kleinen tiefen Trichters (Durchmesser ca. 6 m, Tiefe ca. 4 m), mit dem die Doline abschließt. Die kalkigen Gesteine des Weißen Jura Ä1 (Kimmeridgium, ki4) sind hier durch risszeitliche Moränen überdeckt. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); HEIZMANN, W. (1987); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

9 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 6 Doline Loh SE Wilflingen Geotop-ID ND Langenenslingen Wilflingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Die Doline im Nadelwald SE Schloss Wilfingen besitzt einen Durchmesser von ca. 22 m und ca. 4 m Tiefe. Sie entstand in kalkigen Gesteinen des Weißen Jura Ä1 (Kimmeridgium, ki4 : Liegende Bankkalke), der hier durch risszeitliche Moränen überdeckt ist. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); HEIZMANN, W. (1987); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

10 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 7 Dolinenfeld Eichbühl SW Wilflingen Geotop-ID ND Langenenslingen Wilflingen 7821 Veringenstadt Lage Rechtswert / Hochwert Jura Zwei nebeneinander liegende, aus jeweils zwei Trichtern zusammengesetzte Dolinen von ca. 20 m Durchmesser und ca. 6 m Tiefe. Die Dolinen befinden sich im Weißen Jura Ä1 (Kimmeridgium, ki4 : Liegende Bankkalke), der hier durch Moränenmaterial der Risseiszeit überdeckt ist. Sie sind Bestandteil einer Dolinenansammlung SW Wilflingen. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); GOLLWER, A. (1978); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier

11 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 8 Höhle und Doline (Adernzopf) N Emerfeld Geotop-ID ND Langenenslingen Emerfeld 7821 Veringenstadt Lage Rechtswert / Hochwert Jura Die in Massenkalk des Weißen Jura Ä1 (Kimmeridgium, ki4) gelegene Höhle (Schachthöhle) ist etwa 27m tief und 38 m lang. Sie beginnt oben mit einem kleinen Dolinen-Trichter (Durchmesser ca. 9 m), der sich in ca. 4 m Tiefe auf etwa 3 m verengt. Ab hier fallen die Wände des Schachts über 10 m senkrecht ab. Unten schließt sich eine 17m lange, geneigte Halle an, deren Fortsetzung heute verschüttet ist und TropfsteinbiIdungen aufwies. Die Doline mit Höhle ist beschrankt. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BINDER (1989); BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); SCHÜBLER (1824) Burgmeier + Bergner

12 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 9 Dolinen (Degenfelder Häule) WNW Egelfingen Geotop-ID ND Langenenslingen Egelfingen 7821 Veringenstadt Lage Rechtswert / Hochwert Jura Die Doline liegt in den Massenkalken des Weißen Jura Ä1 (Kimmeridgium, ki4) und hat eine Länge von ca. 55 m Länge und bis über 20 m Breite (Tiefe ca. 5 m). An ihrem SW-Rand schließt sich, getrennt durch einen schmalen Grat, eine weitere Trichterdoline (Durchmesser ca. 20 m, Tiefe ca. 4 m) an. Die Doline und der Dolinenrand sind mit Bäumen stark bewachsen. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); GOLLWER, A. (1978) Burgmeier

13 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 10 Prallhang Haldenrain NE Riedlingen Geotop-ID ND Riedlingen Riedlingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Der bis 5 m hohe Aufschluss befindet sich an einem ehemaligen Prallhang der Donau NE Riedlingen. Die hier aufgeschlossenen gebankten Kalke mit Mergelfugen sind dem höheren Teil der Hangenden Bankkalke (Tithonium, ti1 : Weißer Jura Ä3) zuzuordnen. Einer der südöstlichsten und nicht mehr der Alb zuzurechnenden Aufschlüsse des Weißen Jura dieser Region. Der Aufschluss liegt im NSG Donauwiesen. geschützt Wichtige Schichtfolge / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HEIZMANN, W. (1987); REGIERUNGSPRÄSIDIUM TÜBINGEN (1995) Burgmeier + Bergner

14 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 11 Hangböschung Dietenburg Geotop-ID ND Riedlingen Daugendorf 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Der am linken Steilhang des Donautals unterhalb der Dietenburg gelegene Aufschluss zeigt Hangende Bankkalke (Tithonium, ti1 : Weißer Jura Ä3). Neben einer kleineren Flexur mit einem Versatz von ca. 1-2 m, ist auch eine konzentrischschalige Struktur von ca. 2 m Durchmesser mit Kalzitdrusen angeschnitten. Über den gebankten Kalken mit Mergelfugen lagert Rissgrundmoräne. geschützt Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HEIZMANN, W. (1987) Burgmeier

15 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 12 Doline Eichelberg NW Friedingen Geotop-ID ND Langenenslingen Friedingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Die Doline am Waldrand liegt in den Hangenden Bankkalken (Tithonium, ti1 : Weißer Jura Ä3) des Eichelbergs (Südhang) NW von Friedingen. Der Durchmesser beträgt ca. 20 m und die Doline besitzt eine Tiefe von ca. 4 m. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); GOLLWER, A. (1978) Burgmeier

16 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 13 Doline Hau SW Friedingen Geotop-ID ND Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Die Doline in den Hangenden Bankkalken (Tithonium, ti1 : Weißer Jura Ä3) besitzt einen Trichter von ca. 28 m Durchmesser und ca. 8 m Tiefe. Die Doline ist mit Bäumen bestanden. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); HEIZMANN, W. (1987) Burgmeier

17 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 14 Doline Schweinsgrube Geotop-ID ND Riedlingen Daugendorf 7722 Zwiefalten Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär Im Laubwald SE Mörsingen befindet sich in der Oberen Süßwassermolasse (OSM) eine Doline. Ihr regelmäßig geformter Trichter besitzt einen Durchmesser von ca. 22 m und eine Tiefe von ca. 4 m. Die Obere Süßwassermolasse wird hier von Kalken des Weißjura Ä3 (Tithonium, ti1) unterlagert. Durch Kalklösung kam es zum Einbruch der tertiären Überdeckung. geschützt Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GERMAN, R. ( ); HAAG, H.-W. (1961); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

18 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 15 Mühlenweiherquelle Geotop-ID ND Riedlingen Grüningen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Quellteich mit dreieckigem Umriss - die "Katheten" betragen 32 m und 20 m - im Ortsbereich von Grüningen zwischen Adlerbergstraße und Mühlbergstraße 300 m E der Ortskirche. Im nördlichen Bereich, am Fuß einer etwa 3 m hohen Natursteinmauer treten mehrere Quellen aus, deren Schüttung von 30 I/s bis 50 I/s reicht. Den Teichgrund bilden, wahrscheinlich künstlich eingebrachte Weißjura-Schotter. In den vorliegenden Quellen tritt gespanntes Grundwasser zu Tage. Ähnlich der geologischen Situation der Biberquelle ist es hier jedoch das tektonisch bedingte Vorkommen von Hangenden Bankkalken des Weißjura Ä3 (Tithonium, ti1) in der Umgebung von Riß-Grundmoräne, welches das Grundwasser als Weg zur Oberfläche nutzt. geschützt Geomorphologische Struktur und Form / Hydrologie Literatur BERGNER, H.-D. (1998); HEIZMANN, W. (1987); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); MEMMINGER, J. D. G. von (1827); VILLINGER, E. (1987) Burgmeier

19 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 16 Weiher in Uigendorf Geotop-ID ND Unlingen Uigendorf 7823 Uttenweiler Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär Künstlich aufgestauter See im Niveau der Untere Süßwassermolasse (Oligozän / Miozän : Chattium / Aquitanium) von knapp 0,7 ha Größe unmittelbar W von Uigendorf an der Straße (Damm) nach Dietelhofen. geschützt Geomorphologische Struktur und Form / Hydrologie Literatur BERGNER, H.-D. (1998) Burgmeier

20 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 17 Zungenbecken Federsee Geotop-ID NSG Bad Buchau Buchau 7923 Saulgau-Ost Lage Rechtswert / Hochwert Literatur Quartär Federsee inmitten des Federseerieds, einem glazialen Zungenbecken im Bereich des Riß-Glazials vor dem Rand der Äußeren Jungendmoräne (Würm) mit glazigenen Ablagerungen (Eisstauseesedimente: Bändertone) und allen Stufen der Moorbildungen. Bohrprofile erreichten den Untergrund bei etwa 11 m unter der heutigen Wasseroberfläche (578 m ü. NN.); der See wurde künstlich entwässert, die Wasserfläche - ursprünglich etwa 3000 ha - wurde seit Beginn des 18. Jhd. dadurch nochmals von knapp 600 ha auf aktuell 140 ha reduziert, die Verlandung dadurch beschleunigt. geschützt Geomorphologische Struktur und Form / Hydrologie BERGNER, H.-D. (1998); GERMAN, R. (1963); GÖTTLICH, Kh. (1962); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); REGIERUNGSPRÄSIDJUM TÜBINGEN (1995); SZENKLER, C. (1996) mit Beiträgen von KÖSEL, M. & D. ELLWANGER Linnenbach (LUBW)

21 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 18 Blinder See bei Kanzach Geotop-ID NSG Riedlingen Neufra 7923 Saulgau-Ost Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Der Blinde See im Dürmentinger Wald ca m westlich von Kanzach gilt als das nördlichste gelegene Hochmoor Oberschwabens. Es entstand in einem Schmelzwasserbecken der drumlinisierten Riß- Grundmoränenlandschaft durch Verlandung. Auf dem Schwingrasen, der sich erst vor etwa 150 Jahren schloss (der See "erblindete"), bildete sich eine mächtige Hochmoordecke, die z. T. auch abgetorft wurde, wodurch auch wieder eine größere freie Wasserfläche entstand. Nach Beendigung der Torfstiche in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wuchs der See wieder bis auf eine kleine Wasserfläche zu. Das rd. 10 ha große Moorgebiet kann auf einem Moorrandweg umrundet werden. geschützt Hydrologie / Geomorphologische Struktur und Form Literatur HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Huth (LGRB)

22 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 19 Aufgelassener Steinbruch am Eichberg S Langenenslingen Geotop-ID Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Die Nordwand des 80 m langen und 20 m breiten Steinbruch erschließt ein ca. 5 m hohes Profil im Massenkalk des Weißen Jura Ä1 (Kimmeridgium, ki4 : Liegende Bankkalke). Dieser zeigt lokale Übergänge zur Schichtung und weist kleine, mit braunem Lehm gefüllte Karstspalten auf. Der etwa 200 x 350 m große und etwa 20 m hohe Eichberg ragt als isolierter Massenkalkhügel aus den umgebenden riß-eiszeitlichen Ablagerungen. Wichtige Schichtfolge / Karsterscheinungen / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HEIZMANN, W. (1987); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

23 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 20 Aufgelassener Steinbruch Weithart NW Langenenslingen Geotop-ID Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Der kleine aufgelassene Steinbruch erschließt ein etwa 14 m mächtiges Profil in den unteren Hangenden Bankkalken (Weißer Jura Ä3 : Tithonium, ti1). Es handelt sich um dichte gebankte Kalke mit Mergelfugen. Die flach SE fallende Schichtfolge zeigt vertikale, durch Korrosion erweiterte Klüfte, die sich teilweise als kleine Störung im dm-bereich erweisen und mit braunem Lehm gefüllt sind. Der Aufschluss befindet sich am S-Rand der Schwäbischen Alb. Wichtige Schichtfolge / Karsterscheinungen Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HEIZMANN (1987) Burgmeier

24 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 21 Aufgelassene Sandgrube Windberg N Warthausen Geotop-ID Warthausen Warthausen 7824 a. d. Riß - Nord Lage Rechtswert / Hochwert Literatur Tertiär Die alte aufgelassene Sandgrube am unteren SE-Hang des Windbergs zeigt noch ein bis etwa 10 m mächtiges Profil in den Leistensanden. Sie sind zu weichem Sandstein verfestigt und weisen durch Kalkanreicherung härtere Lagen auf. Als Hauptbestandteil der Baltringer Schichten sind sie dem oberen Bereich der Oberen Meeresmolasse (OMM) zuzuordnen. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); SCHREINER (1985) Burgmeier + Bergner

25 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 22 Aufgelassene Sandgrube Stier E Mietingen Geotop-ID Mietingen Mietingen 7825 Schwendi Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär Die bis ca. 5 m hohe Wand, in der sich die Eingangsstollen mehrerer Keller befinden, besteht aus so genannten Leistensanden. Diese zu weichem Sandstein verfestigten Sande der Oberen Meeresmolasse (OMM) zeigen leistenartig hervorwitternde, härtere Lagen in geringen, teilweise regelmäßigen Abständen. Die Leistensande bilden den Hauptteil der Baltringer Schichten. Es handelt sich um glaukonitführende Sande mit guter Standfestigkeit. Wichtige Schichtfolge / Besondere Gesteinstypen und oder Minerale / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HAAG, T. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier

26 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 23 Aufgelassene Sandgrube Kodlesberg E Baltringen Geotop-ID Mietingen Baltringen 7825 Schwendi Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär Die bis etwa 10 m hohen, ehemaligen Abbauwände der aufgelassenen Sandgrube erschließen den oberen Bereich der Oberen Meeresmolasse (OMM). Anstehend sind die zu den Baltringer Schichten gehörenden Leistensande. Sie sind zu weichem Sandstein verfestigt und durch leistenartig herauswitternde, härtere Bänkchen und Lagen gekennzeichnet. Nach oben gehen sie in Siltstein über (Deckschichtensande), die infolge Fehlens von Glaukonit und mariner Fauna mit einer Aussüßung des marinen Molassemeeres in Verbindung gebracht werden. Lokal werden deutliche Schrägschichtungsstrukturen sichtbar. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HAAG, T. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

27 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 24 Aufgelassener Steinbruch Roßlet S Friedingen Geotop-ID Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär In dem aufgelassenen Steinbruch im Waldgebiet Roßlet ca m nördlich von Langenenslingen ist bis 4 m mächtiger, massiger Süßwasserkalk aufgeschlossen, der von mehreren Metern Mergel überlagert ist. Es handelt sich hier um teils biogene Sedimente der Randfazies der miozänen Oberen Süßwassermolasse (OSM). Der Kalkstein ist vertikal geklüftet und zeigt deutliche Verkarstung. Wichtige Schichtfolge / Karsterscheinungen / Besondere Gesteinstypen und oder Minerale Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HEIZMANN, W. (1987); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

28 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 25 Aufgelassener Steinbruch Stubenhalde N Langenenslingen Geotop-ID Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär In dem aufgelassenen Steinbruch stehen Kalke und Mergel der miozänen Oberen Süßwassermolasse (OSM) an. Die untersten 4-5 m des Aufschlussprofils nimmt ein massig absondernder, harter und poröser Süßwasserkalk ein, der neben biogenen Anteilen bis mehrere cm große Onkoide (Algenknollen) enthält. Seine Kluftflächen sind großenteils übersintert. Die überlagernden Mergel werden oben durch eine weitere, etwa 1 m mächtige Süßwasserkalkablagerung unterbrochen. Wichtige Schichtfolge / Besondere Gesteinstypen und oder Minerale Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HEIZMANN, W. (1987); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier

29 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 26 Böschungsaufschluss Kappe N Tiefenbach Geotop-ID Seekirch Seekirch 7923 Saulgau-Ost Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär Der etwa 7 m hohe Böschungsaufschluss an der Straßenböschung N Tiefenbach entstand durch Sandentnahme am ehemaligen östlichen Steilufer des Federsees, das heute noch gut durch eine Geländekante gekennzeichnet ist. Aufgeschlossen sind leicht verfestigte geklüftete Sande der Oberen Süßwassermolasse (0SM), denen stark sandige Riss-Grundmoräne auflagert. Im südlichen Bereich des Aufschlussprofils sind die Sande rechts einer vertikalen mit Kies gefüllten Kluft über 1 m tief erodiert und von einer bis 50 cm mächtigen, zwischengeschalteten Schotterlage mit großen Geröllen überdeckt. Im nördlichen Teil sind steil stehende Klüfte mit weißen kreidigen Ablagerungen gefüllt. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

30 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 27 Aufgelassene Kiesgrube Haslach Geotop-ID Rot an der Rot Haslach 8026 Aitrach Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die bis über 10 m hohe, ehemalige Abbauwand am südlichen Ortsausgang von Haslach erschließt zu Nagelfluh verfestigte Schotter der Haslach-Eiszeit. Diese ist zwischen Günz- und Mindeleiszeit einzuordnen und ist erstmals 1981 als gesichert erwähnt. Die Schotter sind tiefgründig verwittert und weisen im oberen Wandbereich einen Schrägschichtungszyklus auf. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge / Karsterscheinungen Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); FESSELER, W. & W. GOOS (1988), SCHREINER, A. & R. EBEL (1981); GEIGER, E. (1969); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

31 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 28 Aufgelassene Kiesgrube Eichwald Geotop-ID Hochdorf Hochdorf 7924 a. d. Riß - Süd Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Das bis etwa 10 m mächtige Aufschlussprofil der aufgelassenen Schottergrube zeigt großenteils zu Nagelfluh verfestigte Schotter der Mindeleiszeit. Diese verursachten als Decke über dem tertiären Sockel der Oberen Süßwassermolasse die ung des Hochgeländes, einer Hochfläche, an deren W-Rand der Aufschluss liegt. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); WEIDENBACH, F. (1967) Burgmeier + Bergner

32 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 29 Aufgelassene Kiesgrube Sahlen N Ringschnait Geotop-ID an der Riß Ringschnait 7925 Ochsenhausen Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Das noch bis 15 m mächtige Aufschlussprofil der teilverfüliten Kiesgrube zeigt die Verzahnung von Moränen und Schottern des Zungenriss, dem älteren Teil des Riss-Glazials. Über wahrscheinlich der Mindeleiszeit zuzuordnendem Kies (fast vollständig durch Schuttablagerungen überdeckt) lagert bis mehrere Meter mächtiger Geschiebemergel, der lokal gestaucht ist und oben Rinnenanschnitte aufweist. Das Hangende bilden großenteils zu Nagelfluh verfestigte Schotter, die wiederum von Geschiebemergel überdeckt sind. Als Zungenriss werden Moränen mit geringer Verwitterungstiefe bezeichnet, die außerhalb des Riss-Doppelwalls mit ihren zungenartigen Decken in den Bereich der Mindelmoräne vorgreifen. Die Kiesgrube N Ringschnait gehört zur so genannten Dürnach- Zunge. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); SCHREINER; A. & T. HAAG (1982), WEIDENBACH, F. (1967) Burgmeier

33 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 30 Aufgelassene Kiesgrube Fuchsbau (Mittelbiberach) Geotop-ID Mittelbiberach Mittelbiberach 7824 a. d. Riß - Nord Lage Rechtswert / Hochwert Quartär In der aufgelassenen Kiesgrube befindet sich noch ein kleiner Aufschluss, der den Anschnitt von steil stehenden Schotter-, Kies- und Sandschichten zeigt. Es handelt sich hier um gestauchte Endmoräne des inneren Doppelwalls des Riss-Glazials. Die in einem Abstand von bis zu 3 km etwa parallel von N Leutkirch über bis E Riedlingen verlaufenden, bereichsweise unterbrochenen Endmoränenwälle markieren den NE-Rand des Rheingletschers während der mittleren Risseiszeit. Besonderes Sedimentgefüge / Tektonische Deformation Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); SCHREINER, A. (1985); Burgmeier

34 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 31 Aufgelassene Kiesgrube Warthausen Geotop-ID Warthausen Warthausen 7824 a. d. Riß - Nord Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die hohen Abbauwände der Kiesgrube Warthausen erschließen über 40 m mächtige Vorstoßschotter des mittleren Riss-Glazials. Sie sind großenteils zu Nagelfluh verfestigt, durch deren hervorwitternde Konturen Schichtungsstrukturen deutlicher werden. Eine stratigraphische Untergliederung ist nicht möglich. Die Schotter sind von lokal aufgeschlossener Grundmoräne überlagert, die mit dem Geschiebemergelband der 2 km S gelegenen Kiesgrube Scholterhaus korreliert wird. Auf Grund der Bedeutung des Aufschlusses für die Quartärforschung ist die Erhaltung eines repräsentativen Gesamtprofils angebracht. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur SCHREINER, A. (1985); BURGMEIER, G. (1991) Burgmeier

35 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 32 Kiesgrube am Blasenberg -Birkendorf Geotop-ID an der Riß 7824 a. d. Riß - Nord Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die bis über 20 m hohe, ehemalige Abbauwand im Süden der noch zeitweise in Betrieb befindlichen Kiesgrube am Südwesthang des Blasenbergs in Ortsteil Birkendorf erschließt teilweise zu Nagelfluh verfestigte Vorstoß-Schotter des Doppelwall-Riss (mittleres Riss- Glazial). Es handelt sich um Kiese, die etwa auf halber Profilhöhe durch bis ca. 1 m mächtigen Geschiebemergel (Grundmoräne des äußeren Doppelwall-Riss) unterbrochen werden. Dieses Geschiebemergelband ist auch auf der gegenüberliegenden, linken Tal Seite der Riss in der Kiesgrube Scholterhaus zu beobachten und nach S bis zu 2 km weit zu verfolgen. Es weist auf eine zeitweilige Unterbrechung und Rückzug des Gletschers hin. Auf Grund der wesentlichen Bedeutung des Aufschlusses für die Quartärforschung ist die Erhaltung eines repräsentativen Gesamtprofils angebracht. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); SCHREINER, A. (1985); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier

36 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 33 Aufgelassene Kiesgrube Scholterhaus Geotop-ID Warthausen Warthausen 7824 a. d. Riß - Nord Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die Abbauwände der als Deponie genutzten Kiesgrube erschließen bis über 40 m mächtige Vorstoß-Schotter des Riss-Doppelwall-Stadiums. Diese Kiese des mittleren Riss-Glazials werden in etwa halber Höhe durch ein 2,5 bis 5 m mächtiges Geschiebemergelband unterbrochen. Es erfolgte also nach Entstehung des äußeren Walls (N Warthausen) ein kurzer Rückgang der Gletscherstirn bis S, dem wiederum ein erneuter, nicht so weit nach N und E reichender Vorstoß des Gletschers mit ung des inneren Walls (Lindele-Endmoräne) folgte. Unter den Riss-Doppelwall-ungen lagert eine lokal erodierte Blocklage, die als Moränenrest des Zungen-Riss, dem ältesten und am weitesten reichenden Gletschervorstoß des Riss-Glazials gilt. Die Erhaltung eines repräsentativen Profils als wichtige Schichtfolge ist anzustreben. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur SCHREINER, A. (1985); BURGMEIER, G. (1991); GEIGER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); SCHREINER, A. (1985) Burgmeier + Bergner

37 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 34 Hangböschung Bismarckdenkmal in Geotop-ID an der Riß 7824 a. d. Riß - Nord Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Aus der Böschung S des Denkmals ragen zu Nagelfluh verfestigte Vorstoß-Schotter heraus, die dem Doppelwall-Riss-Stadium zuzuordnen sind. Der Aufschluss befindet sich an einem Naturlehrpfad, der hier eine Station mit aus der Umgebung s gesammelten, erratischen Blöcken aufweist. Wichtige Schichtfolge / Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); SCHREINER, A. (1985); Burgmeier + Bergner

38 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 35 Aufgelassene Kiesgrube im Rotbachtal Geotop-ID Mittelbiberach Mittelbiberach 7924 a. d. Riß - Süd Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die bis etwa 15 m hohe Wand der Kiesgrube zeigt großenteils zu Nagelfluh verfestigte Vorstoß-Schotter der Risseiszeit, die von mehreren Metern Rissgrundmoräne überlagert sind. Unterbrochen wird die Wand von metermächtigen Sandsteinschichten, teilweise verfestigt, die Schichtungs- und Schüttungsstrukturen zeigen. Auffällig sind mehrere, durch verschieden hohe Grundwasserstände entstandene rostbraune Horizonte (Eisen- und Manganoxide). Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); WEIDENBACH, F. (1967) Burgmeier + Bergner

39 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 36 Aufgelassene Kiesgrube im Rotbachtal N Reute Geotop-ID Mittelbiberach Mittelbiberach 7924 a. d. Riß - Süd Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die bis etwa 10 m hohe Böschungswand der Kiesgrube erschließt Riss-Vorstoßschotter mit überlagernder Rissgrundmoräne. Die teilweise zu Nagelfluh verfestigten Schotter enthalten eine bis ca. 2-3 m mächtige Sandschicht. Braune Eisenoxidimprägnationen lassen lokal Schrägschichtungsstrukturen deutlich hervortreten. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); WEIDENBACH, F. (1967) Burgmeier + Bergner

40 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 37 Aufgelassene Kiesgrube S Ertingen Geotop-ID Ertingen Ertingen 7922 Saulgau-West Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Das restliche, Aufschlussprofil im SE der ehemaligen Kiesgrube zeigt Ablagerungen der Risseiszeit. Das Liegende bilden verfestigte Vorstoß-Schotter, die lokal durch Fe-Oxide imprägniert sind. Darüber lagern eine 30cm mächtige, leicht verfestigte Sandschicht und bis über 2 m Grundmoräne. Wichtige Schichtfolge / Besondere Gesteinstypen und oder Minerale Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991) Burgmeier

41 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 38 Aufgelassene Kiesgrube Sonnenhof Geotop-ID Eberhardzell Eberhardzell 8024 Bad Waldsee Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Der N-Hang des vom Klotzenhof ins Unlachtal führenden Tales erschließt hier grobe, zu Nagelfluh verfestigte Vorstoß-Schotter des Riss-Glazials, die von Riss-Grundmoräne überlagert sind. Im unteren Bereich der bis über 10 m hohen Böschung ist eine teilweise zu Kalksandstein verfestigte Sandlinse angeschnitten aus der eine große, rinnenförmig nach oben geöffnete Schichtungsstruktur hervor wittert. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); WEIDENBACH, F. (1964) Burgmeier

42 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 39 Aufgelassene Kiesgrube S Füramoos Geotop-ID Eberhardzell Füramoos 8025 Bad Wurzach Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Das ca. 6 m mächtige Restprofil der teilverfüllten Kiesgrube zeigt einen zweigeteilten Aufbau. Während im Liegenden zu Nagelfluh verfestigte Vorstoßschotter des Mittel-Riß zu sehen sind, folgen im Hangenden noch mehrere Meter einer Riß-Grundmoräne. Wichtige Schichtfolge / Besonderes Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); SCHREINER, A. (1996) Burgmeier + Bergner

43 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 40 Kiesgrube Binsenstock SE Ertingen Geotop-ID Ertingen Ertingen 7922 Saulgau-West Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die Abbauwände der in Betrieb befindlichen, gemeindeeigenen Kiesgrube erschließen ca. 12 m Vorstoßschotter mit überlagernder Grundmoräne der Risseiszeit. Die Schotter enthalten zu großen Linsen anschwellende Sandlagen und sind insbesondere in ihrem obersten Bereich zu einem Konglomerat verfestigt. Ihre Grenzfläche zur auflagernden Moräne wurde infolge im Eis mitgeführter Gesteinsbruchstücke während des Vorrückens des Gletschers glatt geschliffen (Gletscherschliff). Hierbei eingeritzte Schrammen ergeben einen Hinweis auf die Bewegungsrichtung des damaligen Gletschers. Die Verfestigung der Schotter erfolgte also vor der Überfahrung durch das Gletschereis. (Detailbild der Aufschlusswand mit eingelagerten Geröllen). Die Erhaltung eines repräsentativen Profils, insbesondere der Gletscherschliffe, ist anzustreben. Wichtige Schichtfolge / Besondere Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); GEIGER, E. (1969); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

44 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 41 Bussen Geotop-ID Uttenweiler Offingen 7823 Uttenweiler Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär Der Bussen - der so genannte "Heilige Berg Oberschwabens" ca m westlich von Uttenweiler erhebt sich mit rd. 767 m NN über die umgebende Altmoränen- und Tertiärlandschaft. Er besteht aus Ablagerungen der tertiären Oberen Süßwassermolasse (tos), deren oberste Schicht von den harten, hier ca. 8 m mächtigen Silvanakalken gebildet wird. Der Bussen wurde während der Eiszeiten von den Gletschern umflossen und ragte als Nunatak aus dem geschlossenen Eispanzer. Der Höhenrücken des Bussen war bereits seit dem frühen Mittelalter besiedelt, wovon noch Mauerreste und der Bergfried zeugen. Heute befindet sich dort eine bekannte Marien- Wallfahrtskirche. Vom Bergfried (Aussichtsturm) genießt man bei schönem Wetter einen weiten Blick über das nördliche Oberschwaben mit der Alpenkette im Hintergrund. Wichtige Schichtfolge / Geomorphologische Struktur und Form Literatur HUTH, T. & B. JUNKER (2006) - Kein vorhanden!

45 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 42 Kiesgrube E Zwiefaltendorf Geotop-ID Riedlingen Zwiefaltendorf 7723 Munderkingen Lage Rechtswert / Hochwert Quartär In der im Abbau befindlichen Kiesgrube E Zwiefaltendorf stehen Vorstoßschotter und überlagernde Endmoräne der Risseiszeit an. Diese glazialen ungen zeigen hier die nördlichste Ausdehnung des Rheingletschers an. Die Schotter enthalten eine durchschnittlich 5 m mächtige, auffallende Blocklage mit bis zu 4 m³ großen überwiegend aus tertiären Kalken der Oberen Süßwassermolasse bestehenden Blöcken. Ihr Vorkommen inmitten der pleistozänen Kiese und Schotter wird mit einem Bergrutsch erklärt, der im aus Gesteinen der Süßwassermolasse aufgebauten Teutschbuch (WSW Zwiefaltendorf) abgegangen ist und in einen Schmelzwasserstrom stürzte. Die danach folgende Flutwelle hat diese riesigen Blöcke bis hierher geschwemmt. Wichtige Schichtfolge / Besondere Sedimentgefüge Literatur BURGMEIER, G. (1991); GWINNER, H.-P. (1974); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); SCHREINER, A. (1980) Burgmeier + Bergner

46 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 43 Toteislöcher "Am Schorren" W Roppertsweiler Geotop-ID Bad Schussenried Schussenried 7923 Saulgau-Ost Lage Rechtswert / Hochwert Quartär W Roppertsweiler weist der dort NE ziehende Endmoränenwall der Würmeiszeit 3 große Toteissenken auf, von denen die größte (Länge über 150m) von einem abflusslosen Teich eingenommen wird und den Eindruck eines Altwasserarmes erweckt. NE davon befinden sich 2 rundliche Senken von ca. 50 m Durchmesser, deren Grund versumpft ist und die als ehemalige Toteisseen anzusehen sind. Toteissenken und -löcher (Sölle) entstehen durch Nachsacken des Bodens über geschmolzenen, beim Rückzug des Gletschers liegen gebliebenen Eisblöcken. Geomorphologische Struktur und Form Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006) Burgmeier + Bergner

47 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 44 Aufgelassene Kiesgrube Kressich SW Oberessendorf Geotop-ID Eberhardzell Oberessendorf 8024 Bad Waldsee Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Kleinere Materialentnahmestelle, in deren bis etwa 5 m hohen Abbauwand kiesig-sandige, teilweise zu Nagelfluh verfestigte Endmoräne des Würm-Glazials angeschnitten ist. Die Ablagerungen enthalten Steine und Blöcke bis über 50 cm Durchmesser. Der Aufschluss liegt am Außenrand des hier NW streichenden Endmoränenwalls. Wichtige Schichtfolge / Besondere Gesteinstypen und oder Minerale Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BURGMEIER, G. (1991); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); WEIDENBACH, F. (1964) Burgmeier + Bergner

48 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 45 Biberquelle Geotop-ID Langenenslingen Langenenslingen 7822 Riedlingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura Quelltopf von 20 m Durchmesser unmittelbar W der Oberen Mühle 750 m NW Langenenslingen (Ortskirche). Das Wasser stammt aus dem Niveau der Zementmergel des Weißjura Ä2 (Kimmeridgium, ki5). Die lokale Höhenlage und die Durchlässigkeit der eher als Wasserstauer bekannten Schicht lassen auf eine Störungszone in Nachbarschaft der Friedinger Verwerfung schließen. Das artesische Grundwasser tritt mit einer Schüttung von 80 l/s bis 560 l/s zu Tage. Die Schüttung reichte aus, um mindestens seit dem 13. Jhd. eine Mühle zu betreiben. Heute dient sie zur privaten Stromerzeugung. Geomorphologische Struktur und Form / Hydrologie Literatur BERGNER, H.-D. (1998); BINDER, H. (1989); HEIZMANN, W. (1987); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); VILLINGER, E. (1987) Burgmeier

49 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 46 Böschung Ruine Hassenberg Geotop-ID Riedlingen Zwiefaltendorf 7723 Munderkingen Lage Rechtswert / Hochwert Jura An der Basis des Nordhangs zur Ruine Hassenberg sind auf insgesamt etwa 10 m Profilhöhe die Hangenden Bankkalke des Weißjura Ä3 (Tithonium, ti1) in typischer Ausbildung aufgeschlossen; der mehr als 20 m breite Aufschluss ist durch Laubgehölze und Bäume weitgehend verdeckt. Einige Meter im Hangenden dieses Aufschlusses, 110 m fahrwegaufwärts zur Burgkapelle, setzen die rißeiszeitlichen Schotter mit Blocklagen des Tertiär ein. Wichtige Schichtfolge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); GWINNER, M. P. (1974); SCHREINER, A. (1980) Burgmeier

50 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 47 Wegböschung Emerberg-Südosthang Geotop-ID Riedlingen Zwiefaltendorf 7723 Munderkingen Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär An der Wegböschung am Südosthang des Emerbergs 800 m NNW Zwiefaltendorf sind auf etwa 15 m Länge die Silvanakalke der basalen Oberen Süßwassermolasse (Mittel-Miozän) aufgeschlossen. Es handelt sich hier um knapp 1,50 m helle, dickbankige Karbonate mit der Süßwasserschnecke Cepeaea silvana (KLEIN). Wichtige Schichtfolge / Fossilfundpunkt Literatur BERGNER, H.-D. (1998); GEYER, O. F. & M. P. GWINNER (1984); GEYER, O. F. & M. P. GWINNER (1986); GEYER, M. P.(1974); PRINZ, H. (1959) Burgmeier

51 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 48 Aufgelassene Sandgrube Heggbacher Mühle Geotop-ID Maselheim Maselheim 7825 Schwendi Lage Rechtswert / Hochwert Tertiär Aufgelassene Sandgrube unmittelbar östlich der Straße Maselheim- Schwendi, gegenüber der Heggbacher Mühle 900 m N Maselheim. Aufgeschlossen sind 7 bis 8 m hellgelbe Sande der Oberen Süßwassermolasse, die Fossilien (so genannte Heggbacher Fauna und Flora) enthalten. Wichtige Schichtfolge / Fossilfundpunkt Literatur BERGNER, H.-D. (1998); GREGOR, H. - J. (1982); HAAG, T. (1991); LICHTER, G. & T. LISKE (1974); PROBST, J. (1883); PROBST, J. (1884); PROBST, J. (1888); ZÖBELEIN, H. K. (1983) - Kein vorhanden!

52 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 49 Aufgelassene Kiesgrube Rottum Geotop-ID Steinhausen an der Rottum Rottum 7925 Ochsenhausen Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Im dreigeteilten Profil der ehemaligen Kiesgrube an der Nebenstraße zum südlichen Ortsausgang von Rottum stehen drei etwa 4 m mächtige, massige, fest verbackene und auch intern gebankte Nagelfluhbänke mit einer etwas mergeligeren Bank im Zentrum an. Die Zusammensetzung des insgesamt 12 m hohen Profils des Riß- Glazial zeugt von einer starken Beteiligung des Schmelzwassers bei Transport und Ablagerung. Die mergeligen Schichten im Zentrum weisen auf eine Sedimentationssberuhigung hin, bevor wieder stärkere Schmelzwasserströme neues Schottermaterial ablagerten. Wichtige Schichtfolge / Besondere Sedimentgefüge Literatur BERGNER, H.-D. (1998); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); WEIDENBACH, F. (1967) - Kein vorhanden!

53 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 50 Quelle Riß-Ursprung, Winterstettendorf Geotop-ID Ingoldingen Winterstettendorf 8024 Bad Waldsee Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Der insgesamt etwa 80 m durchmessende Quellsee am westlichen Ortsrand von Winterstettendorf besitzt direkten Zufluss aus den Quellen der "Kalten Riß" in einer benachbarten Streuobstwiese mit einer Schüttung zwischen 50 l/s und 350 l/s (Mittel 120 l/s). Hinzu kommt ein Zufluss aus dem 1500 m SE gelegenen Wilden Ried. Die Quellen liegen an der Grenze Quartär/Tertiär. Die Quelltöpfe der Riß- Quelle Winterstettendorf liegen in der Riß-Grundmoräne, das Wasser entspringt glimmerreichen Sande der Oberen Süßwassermolasse. Bei Hirsches (Weiherhaus) 500 m NNW vereinigt sich der Abfluss der "Kalten Riß" mit der "Warmen Riß" (Alten Riß), welche südlich Michelwinnaden entspringt, um als Riß durch das enge Tal (Gletschertor) von Winterstettenstadt abzufließen. Geomorphologische Struktur und Form / Hydrologie Literatur BERGNER, H.-D. (1998); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); WEIDENBACH, F. (1964) Burgmeier

54 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 51 Zwiefaltener Höhle (Zwiefaltendorfer Höhle) Geotop-ID Riedlingen Zwiefaltendorf 7723 Munderkingen Lage Rechtswert / Hochwert Literatur Quartär Zwiefaltendorf liegt auf einer Kalksinterbarre, welche die Zwiefalter Ach hier in Richtung Donau zur Zeit des Boreal-Eiszeitalters absetzte. Etwa 6 m unter der Oberfläche wurde bei der Anlage eines Kellers unter der Brauereigaststätte Rößle eine 27 m lange, 2 m bis 3 m breite und 3 m bis 4 m hohe Primärhöhle angefahren. Die Höhle wurde bereits im letzten Jahrhundert als Schauhöhle zugänglich gemacht, durch die anfängliche Beleuchtung durch Magnesiumfackeln und Kerzen sind jedoch die Kalksinterbildungen rußgeschwärzt. Der Zugang ist während der Öffnungszeiten des Gasthauses möglich. Geomorphologische Struktur und Form BERGNER, H.-D. (1998); BINDER, H. (1989); HUTH, T. & B. JUNKER (2006); JANTSCHKE, H. (1992) Huth (LGRB)

55 LUBW Landkreis Steckbriefe - Seite 52 Schussenquelle Geotop-ID Bad Schussenried Schussenried 7923 Saulgau-Ost Lage Rechtswert / Hochwert Quartär Die Schussenquelle liegt etwa 750 m nordnordöstlich von Bad Schussenried-Roppertsweiler in einem kleinen Wäldchen. Es ist hier der nördlichste Punkt eines Endmoränenbogens der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit). Ursprünglich aus zwei Quellteichen ausströmend, fiel die Schussenquelle nach der Entwässerung der nördlich anschließenden Riedflächen (unterirdisches Einzugsgebiet) größtenteils trocken und zeigt heute nur mehr geringe Wasserführung. Der Endmoränenbogen bildet gleichzeitig einen Abschnitt der oberirdischen Europäischen Wasserscheide: Die Schussen und ihre Nebenbäche fließen in den Bodensee, den die Schussen nach rund 56 km erreicht, während die nördlich der Endmoräne abfließenden Bäche sowie das Federseeried und die umgebenden Riedflächen zur Donau hin entwässern. Hydrologie / Geomorphologische Struktur und Form Literatur HUTH, T. & B. JUNKER (2006) - Kein vorhanden!