Architektur und Tourismus im Tessin

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1 Archtektur und Toursmus m Tessn Autor(en): Objekttyp: Curonc, Guseppe Artcle Zetschrft: Das Werk : Archtektur und Kunst = L'oeuvre : archtecture et art Band (Jahr): 49 (1962) Heft 7: Kurortplanung, Sasonhotellere, Verkehrspropaganda PDF erstellt am: Persstenter Lnk: Nutzungsbedngungen De ETH-Bblothek st Anbetern der dgtalserten Zetschrften. Se bestzt kene Urheberrechte an den Inhalten der Zetschrften. De Rechte legen n der Regel be den Herausgebern. De auf der Plattform e-perodca veröffentlchten Dokumente stehen für ncht-kommerzelle Zwecke n Lehre und Forschung sowe für de prvate Nutzung fre zur Verfügung. Enzelne Dateen oder Ausdrucke aus desem Angebot können zusammen mt desen Nutzungsbedngungen und den korrekten Herkunftsbezechnungen wetergegeben werden. Das Veröffentlchen von Bldern n Prnt- und Onlne-Publkatonen st nur mt vorherger Genehmgung der Rechtenhaber erlaubt. De systematsche Specherung von Telen des elektronschen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schrftlchen Enverständnsses der Rechtenhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständgket oder Rchtgket. Es wrd kene Haftung übernommen für Schäden durch de Verwendung von Informatonen aus desem Onlne-Angebot oder durch das Fehlen von Informatonen. Des glt auch für Inhalte Drtter, de über deses Angebot zugänglch snd. En Denst der ETH-Bblothek ETH Zürch, Rämstrasse 101, 8092 Zürch, Schwez,

2 Guseppe Curonc Archtektur und Toursmus m Tessn '- s 'xx s^r. mm AWVfl wälwl^.<& m. m tw«. -,_> -- x zmdmsm l^^t: '.: :-% -yxyy'y ' Geschchte und Volkswrtschaft Den Toursmus der bloßen Durchrese gbt es m Tessn set Jahrhunderten n Verbndung mt den Alpenstraßen und hren Zugängen, deren Verkehr auch nach heutgen Begrffen dcht war. Gegen de Mtte des 19. Jahrhunderts entwckelt sch der Toursmus zu Formen, welche den Aufenthalt ausdehnen, besonders nach der Vollendung der Gotthardbahn. Herbst und Frühlng werden de belebtesten Jahreszeten. Vele Ho telers kommen, we auch der Großtel hrer Kunden, aus dem Norden. Bemerkenswerte Veränderungen zechnen sch n der Zw schenkregszet ab: Es begnnt das Zetalter des Massen toursmus, das auch durch ene Verkürzung der Aufenthalts dauer gekennzechnet st, de sch auf durchschnttlch ver Tage vermndert. De belebteste Jahreszet st jetzt der Sommer, was durch de Enrchtung neuer, sasongebundener Vergnügungen we Tenns und Strandbad (1928) errecht wurde wurden m Tessn Gäste gezählt, vor allem zwschen Aprl und Oktober; de Zentren snd natürlch de Fremdenorte an den beden großen Seen, vor allem Lugano, das allen fast de Hälfte des tessnschen Tourstenstroms aufnmmt. De Enkünfte aus der Hotellere überstegen en Fünftel des Volksenkommens, was noch weng st, wenn man an de Zahl der Toursten denkt; doch wechseln de Menschen massen oft kurzfrstg hren Aufenthaltsort. Der Bau des Autotunnels durch den St. Gotthard würde dese Zustände noch erheblch beenflussen. Neben desem Toursmus m engeren Snne müssen wr auch en weteres Problem bedenken: en zweter Strom von Frem den geht ncht mehr n de Hotels, sondern baut sch egene Ferenhäuser, besetzt Ufer und Hügel mt Bauten, de oft fremd zu hrer Umgebung stehen (und trotzdem von den Tessnern selbst nachgeahmt werden). Darüber hnaus st es ncht aus j ~" mf-l j: x,.~,y. js y^ ' _ m. V - r ^.'' -' ste.'.: ' vs yy -Ja > >"" «V < - <flf -;Vse mrjmf: geschlossen, daß auch der Toursmus senen Tel schuld hat an der archtektonsch-städtebaulchen Revoluton, de sch m Innern der Städte, spezell Luganos, abspelt. Klassentoursmus und Massentoursmus De Angehörgen der gehobenen Klassen zerfallen n Tou rsten des guten Geschmacks und solche des Geldes - Kenn zechen, de sch ncht mmer decken. Der Gast mt Geschmack achtet de Egenarten der Gegend, und oft verdankt man gerade hm de Rettung, Instandstellung und Wederbelebung von Häusern der echten lombardsch-tessnschen Vergangenhet, selbst wenn er se nur wenge Wochen oder Monate des Jahres bewohnt. Mt desem Toursmus verwandt st auch de statt lche Zahl gestg hochstehender Menschen, besonders Künst ler, welche, ohne sch ausdrücklch für de Erhaltung en hemscher Altertümer zu nteresseren, sch doch ene der Landschaft und der Geschchte entstammende Behausung suchen. Was nun de fnanzelle Oberschcht anbelangt, so muß man sagen, daß es den Tessnern ncht gelungen st, Häuser beret zustellen, de den großen Toursten anzehen. Das klasssche Haus für de Promnenz des Geldes st dertessnschen Hotel lere eher fremd: wrtschaftlch gesehen st das en Fehler, da de Schönhet der Landschaft und de Verbndungswege de Ausbldung enes Toursmus erlaubt hätten, we es hn n St. Mortz und n Cannes, aber kaum n Lugano gbt. Deses Faktum besteht weter, auch wenn man es heute erkannt hat und es zu korrgeren sucht. Der Grund legt wahrschenlch darn, daß de Tessner m Ganzen en Volk von Klenbürgern snd; wenn se en Hotel erbauen, stellen se sch en solches vor, n dem se selber während hrer Feren zufreden wären; so entstehen Hotels garns und Pensonen für klene und mttlere Kaufleute und Industrelle, de ene gewsse gehobene

3 245 Kundschaft nemals aufsucht. Offenbar hat der Tessner bsher nur telwese en Gefühl für de vom Alltag verschedene Le benswese des Toursten entwckelt, so daß sch be hm der Toursmus auf zwe mttleren Ebenen angesedelt hat: auf der Ebene der Famlenferen und auf ener etwas eleganteren, de aber ncht den nternatonalen Standard errecht; dazu fehlen auch de zusätzlchen Enrchtungen, deren en Hotelzentrum bedarf. Mt kostümerten Umzügen und Feuerwerk läßt sch dese Stuaton ncht ändern; se bedürfte velmehr enes aus gedehnten und genauen Programms, das von den Prvaten und vom Staat ausgearbetet werden müßte. tä exux ex. Irrwege De Irrtümer bestehen sowohl n der völlgen Mßachtung der Umgebung we auch m falschen Kompromß. Solche Mßver ständnsse entstehen mestens aus der Mschung von Ele menten deutschen Ursprungs mt enhemschen; aus der souvenrhaften Nachahmung enhemscher Tradtonen oder aus der erzwungenen Kombnaton von Neu und Alt. Dese Bemerkungen bezehen sch auf den Hausbau we auf den Städtebau. (In Morcote plant man ene Ausschtsstraße, de de ganze Landschaft zerstören würde.) Bespelswese ent sprngen de schmedesernen Dekoratonen dem Bedürfns, enfachen Bauten den Ausdruck des Rechtums und des Luxus' zu geben und den Gast zu überzeugen, daß der Wrt voll neuer, zetgemäßer Ideen steckt. Da unser Toursmus sch auf kurze Aufenthaltszeten und ständgen Ortswechsel stützt, braucht man sch ncht zu verwundern, daß er oft ncht am Wesentlchen verbessert, sondern an dem, was dem ha stgen Besucher enen guten ersten Endruck macht. Herher gehört auch das ständge Bemühen, den Gewohn heten des auswärtgen Kunden entgegenzukommen, ndem man ene merkwürdge Form der Schmechele anwendet, de darn besteht, zu zegen, daß der «Tessner Stl» de Egen schaften des «deutschschwezerschen» oder «nternatona len» Stls gerne aufnmmt: das gescheht unbewußt, unter ständger Übernahme von Formen und Formeln, de der schlechte Baumester ohne Rückscht auf de Herkunft aus bestmmten Gegenden und Umständen verwendet. Be desen Mschungen spelt auch der Umstand mt, daß vele Hotelers deutschschwezerschen oder sonst auswärtgen Ursprungs snd. Das gleche glt für de Ferendörfer, de Ferenhäuser, de Geschäfte, n denen gefälschtes Handwerksgut verkauft wrd, und für alles, was psychologsch geschckt de Welt der Feren mt der Sehnsucht nach dem Süden und der Brunst der Folklore kombnert, sofern nämlch solche Folklore glatt und lecht engängg st; andernfalls fabrzert man ene Volks kunst nach Bedarf, de ncht mehr der Ausdruck des Landes st, sondern dessen, was de Fremden n desem Lande sehen, oder dessen, was se selber sen wollen, wenn se für de zehn Tage hrer Feren rasch enmal Tessner werden. LLL..L at xxex _Ü_.:I 1 t mm jss Lugano um 1900; man beachte den herben Charakter der Landschaft Lugano en 1900; remarquer le caractere austere du paysage Lugano n 1900; note the austere character of the landscape 2-5 Ferenhäuser m «Tessner Stl» Masonnettes de vacances «typquement tessnoses» Holday bungalows n the so-called "Tcno style" VrfV c

4 246.-jjfl V/ V y" -' /.». J ^ J " f '' ^ 6-10 m ' " --- t» S» Entwürfe ener ETH-Studenklasse unter Prof. Rno Tam, Arch. BSA, Lugano, für en Ferendorf an der Tessnmündung Projet d'un vllage de vacances dans le delta du Tessn; traval d'une classe du Prof. Rno Tam ä l'epf Projects of a polytechncal study class (Prof. Rno Tam) for a holdaycamp vllage near the mouth of the Tcno rver 6-8 Maro Camp und Gancarlo Dursch. Modell, Grundrß und Schntt "T. 9 Ilona Ruchat und Peter Stutz ". CK^55 10 Amelo Galfett und Vttoro Pedrocch L._' l-.._" fh.,- ' HJ :.: :::-::::-:-::;:..;;;:: ülse S:x:.x..See;:. ss \ ftäv d^j;-, / / Il\ LLLV I Photos: 10 6, 9, 10 Alberto, Locarno

5 Archtektur und Toursmus m Tessn 247 ', :.sfl!" ^l0 ry,m Ael Gedeckter Engang zum Saal Offener Engang zum Theater Engang für Künstler Drekton Künstlergarderoben Küchenengang 7 Lagerräume 8 Garderobe 9 Spelsaal 10 Engang zum Restaurant 11 Klenere Säle 12 Küche 13 Restaurant 14 Bar 15 Terrasse 16 Freluftkno 17 Foyer 18 Estrade 19 Saal 20 Orchester 21 Drehbühne Kongreßhaus n Locarno; erstprämertes Projekt der Archtekten Rudolph und Esther Guyer SIA und Manuel Paul SIA, Zürch Palas des congres ä Locarno; premer prx d'un concours Congress hall n Locarno; project awarded frst prze 11 Grundrß Engangsgeschoß Plan du rez-de-chaussee (entree) Groundplan of entrance floor Z_. 12 Grundrß Obergeschoß (Festsaal) Plan de l'etage (salle des fetes) Groundplan of upper floor (festval hall 13 Schntt Coupe Cross-secton 14 Anscht tyrr-xrkk M " <C3 a ' " Vue Vew 15 Modell Maquette Model