DIN EN DIN EN / Rev 3 / 02/2017

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1 DIN EN DIN EN / Rev 3 / 02/2017

2 Herzlich Willkommen zur Schulung der neuen Norm DIN EN Gummi- und Kunststoffschläuche und -schlauchleitungen Fluorkunststoffbeschichtete (z. B. PTFE) Nicht-Verbundschläuche und -schlauchleitungen für flüssige und gasförmige Chemikalien-Anforderungen Stand: Februar 2017 Seite 2

3 Inhalt und Ablauf der Schulung Entstehung und Hintergrund der Norm DIN EN Anwendungsbereich Klassifizierung in drei Schlauchtypen Ausführungen der Schlauchleitungen Werkstoffe und Aufbau Länge und Toleranzen von Schlauchleitungen Maximaler Betriebsdruck und Prüfdruck Elektrische Eigenschaften von Schlauchleitungen Kennzeichnung Lagerung Klärung offener Fragen Seite 3

4 1. Entstehung und Hintergrund der Norm DIN EN Bisher lag keine Norm für Nicht-Verbundschlauchleitungen mit PTFE-Innenschicht auf EU-Basis vor. Bedeutung Nicht-Verbundschlauch (Non-bonded-hose): Einzelne Komponenten des Schlauches sind nicht durch Klebstoffe miteinander verbunden. Ohne diese Norm wurden bis dato zutreffende Auszüge aus bestehenden Normen gewählt. Aufgrund der Komplexität von PTFE-Schlauchleitungen haben AFLEX und TECNO PLAST die Entwicklung der DIN EN initiiert und unterstützt. Seite 4

5 1. Entstehung und Hintergrund der Norm DIN EN Die Norm ist gültig seit August (GB) bzw. November 2016 (BRD). Sie ersetzt für AFLEX und TECNO PLAST-Produkte die Normen: DIN und DIN TECNO PLAST zieht den entsprechenden Teil aus den Normen zurück. Die Produkte von AFLEX und TECNO PLAST ändern sich nicht! Anmerkung: Bisher gültig Neue Norm Thema DIN Teil 1 und DIN DIN EN Nicht-Verbundschläuche (PTFE) DIN Teil 2 E DIN EN Schläuche aus Siliconkautschuk Seite 5

6 2. Anwendungsbereich Pharmazeutische, biotechnologische, lebensmittelabfüllende sowie industrielle Anwendungen Temperaturbereiche von -70 bis C, immer in Abhängigkeit vom jeweiligen Druck und Schlauchtyp Seite 6

7 3. Klassifizierung in drei Schlauchtypen Entsprechend der Ausführung/Form der PTFE-Innenschicht wird in drei Schlauchtypen eingeteilt: Typ SE, G lattschlauch (außen glatt): Die Innenschicht des Schlauches ist innen und außen glatt (Beispiel: SMOOTHBORE). Typ SC, G lattschlauch (außen gewellt): Die Innenschicht des Schlauches ist innen glatt und außen gewellt (Beispiel: BIOFLEX ULTRA, PHARMALINE N, CORROLINE+). Typ C, Wellschlauch: Die Innenschicht des Schlauches ist innen und außen gewellt (Beispiel: CORROFLON). Seite 7

8 4. Ausführungen der Schlauchleitungen Schlauchleitungen haben folgende Ausführungen: Ausführung A: Konformität aller Bauteile der Schlauchleitung mit den Anforderungen der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie Ausführung B: Konformität aller produktberührten Teile der Schlauchleitung mit den Anforderungen der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie Ausführung C: ausschließlich für industrielle Zwecke Die Ausführungen wurden aus der DIN Kapitel 3.3 übernommen. Auf Kundenwunsch wird die Ausführung (A, B oder C) als Kennzeichnung auf die Schlauchleitung übernommen. Seite 8

9 5. Werkstoffe und Aufbau Schlauchseele (Liner) aus Fluorkunststoff (bei AFLEX / TECNO PLAST: PTFE) bei Bedarf antistatische Ausführung Drahtwendel (optional) in den Wellentälern der Schlauchseele Elektrische Verbindungsdrähte (optional) (z.b. Monell-Litzen) zwischen Schlauchseele und nichtmetallischem Geflecht Geflecht (optional) metallische oder nichtmetallische Werkstoffe, mehrere Schichten sind zulässig Außenschicht (optional) aus EPDM, Silicon etc. Schutz vor äußeren mechanischen Beschädigungen sowie gute Reinigbarkeit bei Bedarf ableitfähige Ausführung Anmerkung: Armaturen, die mit dem Produkt in Berührung kommen können, dürfen nicht aus Gusswerkstoff sein (siehe nächste Folie). Seite 9

10 5. Werkstoffe und Aufbau Anmerkung: Armaturen, die mit dem Produkt in Berührung kommen können, dürfen nicht aus Gusswerkstoff sein. Erklärung: Da alle Hersteller z.b. Tankwagenkupplungen nach DIN oder Hebelarmkupplungen nach DIN ausschließlich aus Gusswerkstoff herstellen, muss seitens TECNO PLAST auf diese zurückgegriffen werden! Alternativ ist eine zweiteilige Variante möglich, bestehend aus Kupplung und Außengewinde. Auszug aus der DIN EN Seite 10

11 6. Länge und Toleranzen von Schlauchleitungen Als Länge der Schlauchleitung gilt die vorgesehene Einbaulänge, die zwischen den Dichtflächen der Endarmaturen gemessen wird. Beispiele: Länge über alles Länge über Dichtkegel / Außengewinde Länge zwischen Dichtkegelmittelpunkten Länge über Dichtkegel Länge zwischen Dichtkegelmittelpunkten Seite 11

12 6. Länge und Toleranzen von Schlauchleitungen Als Länge der Schlauchleitung gilt die vorgesehene Einbaulänge, die zwischen den Dichtflächen der Endarmaturen gemessen wird. Längentoleranz von Schlauchleitungen nach DIN EN 16643: Schlauchleitungen vom Typ C Alle Längen: +5 % / -0 % (CORROFLON, VISIFLON) Schlauchleitungen vom Typ SE und SC Alle Längen: +2 % / -0 % (BIOFLEX ULTRA, PHARMALINE N, CORROLINE+, TECNOLINE FX) Seite 12

13 7. Maximaler Betriebsdruck und Prüfdruck Der Sicherheitsfaktor vom maximalen Betriebsdruck zum Berstdruck beträgt 1:4. Der maximale Betriebsdruck ist abhängig vom jeweiligen Schlauchtyp sowie -ausführung. Der Prüfdruck ergibt sich aus dem 1,5-fachen Betriebsdruck des schwächsten Bauteils. AFLEX hat mit Einführung der Norm den Faktor von Betriebs- zu Prüfdruck auf 2,0 festgelegt. Seite 13

14 8. Elektrische Eigenschaften von Schlauchleitungen Elektrische Verbindung zwischen den metallischen Endarmaturen (M), hergestellt durch: Metallische Wendel (CORROFLON) Monell-Litzen (bei Kunststoff-Geflecht) Edelstahlgeflecht Die Verbindung mit den Armaturen muss dauerhaft sein! Zusätzlich zur elektrischen Verbindung der Armaturen kann die Innen- sowie Außenschicht der Schlauchleitung ableitfähig sein. Seite 14

15 9. Kennzeichnung der Schlauchleitung Schlauchseele (TO = Tube only) weiß = virginal (isolierend) schwarz = ableitfähig/antistatisch Klasse: I = isolierend M = elektrisch verbunden Ω = ableitfähig C = Cover L = Liner T = Durchgangswiderstand* * nicht in der DIN EN klassifiziert. Basis ist die DIN EN 12115, die als Kennzeichnung bestehen bleibt. In Klammern steht dann die Kennzeichnung nach DIN EN Seite 15

16 9. Kennzeichnung der Schlauchleitung Beispiele: M/T (M/Ω-CL) = Armaturen elektrisch verbunden, schwarzer Liner, schwarzes Cover (Decke) Leitfähigkeit von Armatur zu Armatur <102Ω Durchgang von innen nach außen <109Ω Schlauchtyp bei TECNO PLAST: CORROLINE+ M/T (M/Ω-L) = Armaturen elektrisch verbunden, schwarzer Liner, außen Edelstahlgeflecht Leitfähigkeit von Armatur zu Armatur <102Ω Durchgang von innen nach außen <109Ω Schlauchtyp bei TECNO PLAST: BIOFLEX ULTRA, mit Edelstahlgeflecht Seite 16

17 9. Kennzeichnung der Schlauchleitung Beispiel für die Kennzeichnung einer Schlauchleitung: Herstellername und Serien-Nr. Norm Schlauchausführung Betriebs- und Prüfdruck Mindest-Biegeradius TP -_ / EN 16643:2016 / Typ Ausführung _ / DN PS - PT / R / TS - C + C Herstelldatum Schlauchtyp Nennweite elektr. Eigenschaften Temperaturbereich Fluidgruppe 1 CE 0062 Seite 17

18 9. Kennzeichnung der Schlauchleitung Beispiel für die Kennzeichnung einer Schlauchleitung (CORROLINE+): TP / EN 16643:2016 / Typ SC Ausführung B / DN 50 PS 16 - PT 24 / M/T (M/Ω-CL) R 150 / TS -40 C +140 C Fluidgruppe 1 CE 0062 Seite 18

19 Gegenüberstellung verschiedener Normen in Bezug aufauf diedie Kennzeichnungen beischlauchleitungen Schlauchleitungen Gegenüberstellung verschiedener Normen in Bezug Kennzeichnungender derelektrischen elektrischen Eigenschaften Eigenschaften bei DIN EN DIN EN DIN DIN Abschnitt 4 Abschnitt 10 Abschnitt 14.2 Abschnitt 4 Abschnitt 10 Abschnitt 14.3 Abschnitt 7 Abschnitt 9 Abschnitt 3.2 Abschnitt 6.2 Abschnitt 10.3 Klasse I: elektrisch isoliert. >108 Ω Klasse M: elektrisch verbunden ohne ableitfähige Innen- oder Aussenschicht <102 Ω Klasse M: elektrisch verbunden Typ M: <102 Ω/Leitung Prüfung: DIN EN ISO 8031 Klasse M: elektrisch verbunden <102 Ω Typ M: elektrisch verbunden DIN EN ISO 8031: <102 Ω DIN EN 12115: 102 Ω Einsatz in Zone 0, 1, 2: Nein, abhängig v. d. Konstruktion Klasse M/T: elektr. verbunden elektr. Durchgangswiderstand d.d. Schlauchwand von nicht mehr als 109 Ω Klasse M/T: elektrisch verbunden elektr. Durchgangswiderstand d.d. Schlauchwand <109 Ω Klasse M/T: elektr. verbunden elektr. Durchgangswiderstand d.d. Schlauchwand max.109 Ω Typ M/T: elektrisch verbunden DIN EN 12115: 102 Ω Einsatz in Zone 0, 1, 2: Ja- wenn der elektrische Widerstand durch die Schlauchwand <109 Ω ist Klasse M/Ω-L: elektrisch verbunden und ableitfähige Innenschicht 102 Ω Ω* Klasse M/Ω-C: elektrisch verbunden und ableitfähige Aussenschicht 102 Ω Ω* Klasse M/Ω-CL: elektrisch verbunden und ableitfähige Innen- und Aussenschicht 102 Ω Ω* Klasse Ω-L: Ableitfähige Innenschicht ohne elektrische Verbindung 103 Ω Ω* Nur im Bereich Kennzeichnung und ohne weitere Erklärung (außer den Materialeigenschaften) sind in der Ω/C Ω/L und Ω/CL nicht angesprochen Tabelle 7 Typ Ω/L: nur leitfähige Innenschicht: >102 Ω DIN EN 12115: 106 Ω DIN EN ISO 8031: <106 Ω Einsatz in Zone 0, 1, 2: Nein, abhängig v. d. Konstruktion Typ Ω/C: nur leitfähige Außenschicht: > 102 Ω DIN EN 12115: 106 Ω DIN EN ISO 8031: <106 Ω Einsatz in Zone 0, 1, 2: Nein, mit Ausnahme hoher Leitfähigkeit der zu fördernden Flüssigkeit nach TRBS 2153 oder nicht entzündliche Stoffe Klasse Ω-C: Ableitfähige Aussenschicht ohne elektrische Verbindung 103 Ω Ω* Klasse Ω-CL: Ableitfähige Innen- und Aussenschicht ohne elektrische Verbindung Klasse Ω/T: elektrisch leitfähig elektr. Durchgangswiderstand d.d. Schlauchwand von nicht mehr als 109 Ω Klasse Ω/T: elektrisch leitfähig elektr. Durchgangswiderstand d.d. Schlauchwand <109 Ω Klasse Ω/T: elektrisch leitfähig elektr. Durchgangswiderstand d.d. Schlauchwand max. 109 Ω 103 Ω Ω* mit Hinweis auf Fußnote BG RCI T 002 Typ Ω/T ( auch Ω-CL): Widerstand Material >102 Ω Widerstand d. d. Schlauchwand <109 Ω Widerstand zwischen den Endarmaturen <106 Ω Einsatz in Zone 0, 1, 2: Ja DIN EN 12115: 106 Ω DIN EN ISO 8031: <106 Ω * Achtung: den Hinweis auf die Fußnote b in Tabelle 9 der DIN EN 16643:2016 beachten Seite 19

20 Übersicht der neuen Kennzeichnung Schlauchausführungen in Bezug auf die elektrischen Eigenschaften, mit verpressten metallischen Armaturen Schlauchausführungen in Bezug auf die elektrischen Eigenschaften, mit verpressten metallischen Armaturen gemäß DIN EN und DIN EN ISO 8031 gemäß DIN EN 16643, DIN EN ISO 8031 und TRGS 727 AUSFÜHRUNG TO SS (HB / MB) SS/RC SCHWARZ SS/RC BLAU etc. PB / KYB (EC) SS/RC SI RC - SI CORROFLON GP M M M/Ω - C M M M CORROFLON - GP AS M/T (M/Ω - L) M/T (M/Ω - L) M/T (M/Ω - CL) M/Ω - L M/Ω - L M/Ω - L BIOFLEX ULTRA - GP Anmerkung M M/Ω - C M M M BIOFLEX ULTRA - GP AS Ω-L M/T (M/Ω - L) M/T (M/Ω - CL) M/Ω - L M/Ω - L M/Ω - L CORROLINE + - GP M/Ω - C CORROLINE + - GP AS M/T (M/Ω - CL) PHARMALINE - GP M PHARMALINE - GP AS M/Ω - L PHARMALINE - X GP Anmerkung PHARMALINE - X GP AS Ω-L = nicht verfügbar Anmerkung: bei Bioflex Ultra GP/TO und Pharmaline X GP wurde der Stützwendel elektrisch nicht berücksichtigt je nach Länge der Schlauchleitung ist der Widerstand u.u. größer 102 Ohm und damit kein M Schlauch -- soll der Schlauch als Isolator eingesetzt werden muss das im Auftrag klar definiert werden! Ebenso muss die Ausführung als M Schlauch im Auftrag klar definiert werden! Beide Ausführungen sind Sonderkonstruktionen. Bei allen anderen Schlauchleitungen mit Edelstahlgeflecht, die keine ausreichende elektrische Verbindung ( 102 Ohm), zwischen den Armaturen nach dem Verpressen aufweisen müssen zwei Schweißpunkte, 180 versetzt, zwischen Hülse und Armatur gesetzt werden (betrifft immer alle Schlauchleitungen einer Position im Auftrag) Bei Schlauchausführungen mit dem Zusatz EC oder ATEX müssen ebenfalls 2 Schweißpunkte 180 versetzt an jeder Seite der Schlauchleitung zwischen Hülse und Armatur gesetzt werden. Schlauchleitungen, die zum Fördern oder Saugen von Pulvern oder Stäuben eingesetzt werden, bedürfen einer besonderen Konstruktion und müssen immer mit der Technik abgesprochen werden. (Vermeidung von Streuströmen). Als isolierende Schlauchleitung darf keine metallische Verbindung zwischen den Armaturen hergestellt werden entweder müssen Kunststoffarmaturen eingesetzt werden oder die Konstruktion 11 ergibt einen Widerstand > 10 Ohm zwischen den metallischen Armaturen. Leitfähige Verbindung zwischen den Armaturen 102 Ohm ableitfähiger Liner ableitfähiger Außenmantel (EPDM) Ausführung möglichst nur mit AS Liner ableitfähiger Außenmantel (EPDM) und ableitfähiger Liner M Ω-L Ω-C Ω - CL = = = = M/T Ω/T 9 durch Schlauchwand Ohm Ohm = Metallische Verbindung zwischen den Armaturen Armaturen und und Ableitfähigkeit ableitfähig durch die die Schlauchwand = Sollte ein Kunde diese Kennzeichnung fordern muss diesbezüglich mit der Abt. Technik Rücksprache gehalten werden. Achtung: Sonderkonstruktion Revision E Seite 20

21 9. Kennzeichnung der Meterware Schlauchmeterware wird auf der Schlauchdecke sofern vorhanden wie folgt gekennzeichnet: Hersteller / Schlauchtyp / Material Schlauchseele / Schlauchklasse / Charge / Norm / Nominale Nennweite / Quartal und Jahr der Herstellung Beispiel 1, CORROLINE+: AFLEX CORROLINE+ PTFE Beispiel 2, PHARMALINE N: AFLEX PHARMALINE N PTFE SC Batch USP VI ISO 9001 EN 16643:2016 SC DN50 Batch Q EN 16643:2016 DN50 Q Seite 21

22 10. Lagerung Für die Lagerung von Schläuchen und Schlauchleitungen empfiehlt die DIN EN die Angaben aus der ISO Für PTFE-Material gilt eine unbegrenzte Haltbarkeit! Es gilt im Lager das First-in-first-out -Prinzip. Nach einer Lagerdauer von zwei Jahren ab Datum der Herstellung oder der letzten Prüfung müssen Schläuche und Schlauchleitungen vor ihrem Einsatz weiteren laufenden Prüfungen unterzogen werden (u.a. Dichtheitsprüfung, Prüfung der elektrischen Eigenschaften). Seite 22

23 11. Klärung offener Fragen Seite 23

24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 24