Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren

Transkript

1 Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren Josef Kitzberger, Büro Dr. Lengyel ZT GmbH, 1030 Wien Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 1/

2 GSTT- Informationsblatt 11 (Vorwort) Entwicklung der grabenlosen Verfahren im Leitungsbau wachsender Anteil am Gesamtaufkommen der Baumaßnahmen technischen Vorteile Wirtschaftlichkeit und zunehmend die Ökologie und Nachhaltigkeit Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 2/

3 Entscheidungskriterien für die unterirdische (grabenlose) Sanierung: Wirtschaftlichkeit (zu erwartende Lebensdauer der Sanierungsmaßnahme, die Tiefenlage der Leitung hat fast keinen Einfluss auf die Sanierungskosten) Zeitrahmen, kürzere Bauzeit keine oder nur kleine Baugrube Lage und Größe der verfahrensspezifischen Aufgrabungsfläche Reduzierung der Verkehrsbeeinträchtigung Zugänglichkeit zum Sanierungsobjekt Platzbedarf für die Baustelleneinrichtung Erschwernisse durch zahlreiche Einbauten Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 3/

4 Entscheidungskriterien für die unterirdische (grabenlose) Sanierung: Erhaltenswerter Bewuchs oder Oberflächenbelag Vermeidung von Grundwasserabsenkungen Entsorgung des Aushubmaterials, geringe Deponiekosten niedriges Risiko von Setzungsschäden Vermeidung von Schäden an angrenzenden Bauwerken oder Leitungen geringe Lärm- und Schmutzbelästigung der Anrainer keine Beeinträchtigung von Handels- und Wirtschaftsbetrieben große Leitungslängen in einem Stück herstellbar Leitungsdurchmesser von 25 mm bis über mm Leitungsarten in nahezu allen Materialien möglich Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 4/

5 Emissionen bei offener Bauweise Emissionen bei grabenlosen Verfahren Emissionen PM10 HC CO PM10 Verringerung rd. 80 % HC, CO und NOx Verringerung rd. 60 % NOx Emissionsfracht in t Emissionen bei offener Bauweise Emissionen bei grabenlosen Verfahren CO 2 Verringerung rd. 70 % CO2-äquiv. grabenlose Bauweise offene Bauweise Emissionsfracht in t kürzere Bauzeit rd. 60 % Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 5/

6 Begriffe Gegenüberstellung Gas/WVA (ÖVGW, DVGW) ABA (ÖWAV, DWA) GRABENLOSE VERFAHREN Gas- und Wasserversorgung Kanalisationsanlagen Errichtung Rehabilitation Neubau Sanierung Erneuerung Sanierung Erneuerung Renovierung Reparatur Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 6/

7 Richtlinien für den grabenlosen Leitungsbau ÖGL Richtlinien ÖVGW Richtlinien (Gasleitungen) ÖWAV Regelblätter ÖNORMEN GSTT Informationen DWA Regelwerk DVGW Richtlinie RSV Merkblätter süddeutscher Kommunen Hamburger Stadtentwässerung.. ISYBAU - Konzept (2006 oder 2001) der Arbeitshilfen Abwasser Zustandserfassung Zustandsklassifizierung Austauschformate Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 7/

8 Die ÖGL (Österreichische Vereinigung für grabenlosen Leitungsbau) NEUVERLEGUNG: ÖGL Regelwerk ÖGL TR-101 Rohrvortrieb mit offenem Schild und ÖGL TR-102 Rohrvortrieb mit geschlossenem Schild SANIERUNG: ÖGL TR-201 Renovierung und Erneuerung von drucklosen Leitungen, Vor Ort härtendes Schlauch-Lining ÖGL TR-202 Renovierung und Erneuerung von Druckrohren und drucklosen Rohrleitungen mittels Reliningverfahren ohne Ringraum Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 8/

9 DWA Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 9/

10 DWA Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 10/

11 ÖVGW Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 11/

12 ÖNORM EN ISO 11296: Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Renovierung von erdverlegten drucklosen Entwässerungsnetzen (Freispiegelleitungen) - Teil 1: Allgemeines ( ) - Teil 3: Close-Fit-Lining ( ) - Teil 4: Vor Ort härtendes Schlauch-Lining ( ) - Teil 7: Wickelrohr-Lining ( ) ÖNORM EN : Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Renovierung von erdverlegten drucklosen Entwässerungsnetzen (Freispiegelleitungen) Teil 2: Rohrstrang-Lining ( ) ÖNORM B 5166: Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Renovierung von erdverlegten drucklosen Entwässerungsnetzen (Freispiegelleitungen) - Teil 1: Ergänzende Bestimmungen zum Nachweis der Normkonformität für Rohrstrang-Lining gemäß ÖNORMEN EN und -2 ( ) - Teil 2: Ergänzende Bestimmungen für Close-Fit-Lining gemäß ÖNORM EN ISO und ÖNORM EN ISO ( ) - Teil 3: Ergänzende Bestimmungen zum Nachweis der Normkonformität für vor Ort härtendes Schlauch-Lining gemäß ÖNORMEN EN ISO und -4 ( ) Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 12/

13 ÖNORM EN ISO 11295: Klassifizierung von Kunststoff-Rohrleitungssystemen für die Renovierung und Informationen zur Planung ÖNORM EN 15885: Klassifizierung und Eigenschaften von Techniken für die Renovierung und Reparatur von Abwasserkanälen und - leitungen Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 13/

14 Anforderungen und Auswahl der Sanierungsverfahren Bauliche Lösungen: Sanierung der Kanalisation durch - Reparatur - Renovierung - Erneuerung Neubau in offener Bauweise Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 14/

15 Matrix des ÖWAV-Regelblattes 28 mit Kriterien für die Auswahl der unterirdischen Sanierungsverfahren Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 15/

16 KANAL-SANIERUNGSPLANUNG Festlegung des Sanierungsverfahrens / der Sanierungstechnik Begutachtung der Videos Festlegung des Sanierungsverfahrens/-technik für den Einzelschaden Festlegung des Sanierungsverfahrens/-technik für die Haltung Betrachtung der angrenzenden Haltungen Betrachtung des gesamten Stranges Kosten-/Vergleichsrechnung Festlegung des Sanierungsverfahrens / -technik unter Berücksichtigung der vorgenannten Entscheidungskriterien für eine ganzheitliche Betrachtungsweise

17 Techniken der Kanalsanierung Verteilung der Sanierungsverfahren (Abb. 15 der DWA-Umfrage 2009 Zustand der Kanalisation in Deutschland ) Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 17/

18 Techniken der Kanalsanierung vorwiegend zur Anwendung kommende Verfahren: Roboter-Verfahren Partielle Auskleidung (partieller Inliner und Edelstahlmanschette) Händische Beschichtungsverfahren in begehbaren Profilen und in Schächten Schlauchlining-Verfahren Kurzrohr- Relining Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 18/

19 Schachtsanierung GSTT Information Nr. 18: Abb. Einsatzbereiche der Mörtel, Seite 8 Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 19/

20 Schachtsanierung Mörtelart Abwass er Mögliche Beanspruchung durch Boden Frost BSK Mauermörtel DIN EN x x x x x Fugenmörtel DIN EN x x x Beschichtungsmört el DIN EN x x x Dichtschlämme DIN x x x Reparaturmörtel DIN EN x x x x x Schachtkopfmörtel DIN EN x x Vergussmörtel Grundwasser DAfStb- Richtlinie Verlegemörtel DIN EN x x x x Injektionsmörtel DIN EN x x x Füllmörtel DIN EN x x Abbildung 30 aus den Vortragsunterlagen Beschichtungsverfahren, Schachtsanierung und begehbare Kanäle, Dipl.FwH Dipl.BW Mark André Haebler, ÖWAV-Ausbildungskurs Kanal-Sanierungsplanung Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 20/

21 Techniken der Kanalsanierung je nach Schadensbild und Rohr- bzw. Profildimension kommen immer wieder zur Anwendung: Langrohr- Relining Verformtes Rohr Vollauskleidung Sohlauskleidung Sohlauskleidung in Kombination mit Beschichtung Volle Beschichtung im maschinellen Anschleuder-Verfahren Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 21/

22 Techniken der Kanalsanierung in Einzelfällen kommen zum Einsatz: o o o o Rohrvorpressung Berstlining-Verfahren Pipe-Eating Press-Zieh-Verfahren Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 22/

23 Abnahme / Qualitätskontrolle DOKUMENTATION DER SANIERUNGSARBEITEN Robotersanierung, abschnittsweise Auskleidung: Sämtliche Sanierungsarbeiten (Roboterarbeiten, abschnittsweise Auskleidung, Packerverfahren) bei nicht begehbaren Profilen sind mittels Videokamera zu überwachen und aufzuzeichnen. händischen Sanierungsarbeiten und Schachtsanierungen Die händischen Sanierungsarbeiten in begehbaren Profilen sowie bei Schachtsanierungen sind anhand von Fotoserien (vor bzw. nach der Sanierung) zu dokumentieren. Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 23/

24 Abnahme / Qualitätskontrolle ZUSÄTZLICHE QUALITÄTSANFORDERUNGEN BEIM SCHLAUCH-LINING Vorgaben entspr. ÖGL TR-201 Überprüfung des Altrohres, Materialprobenentnahme und Materialprüfung Dichtheitsprüfung optische Inspektion. DOKUMENTATION UND NACHWEISE Dem Auftraggeber sind folgende Nachweise im Rahmen der Abschlussdokumentation zu übergeben: Bei Verfahren, bei denen der Schlauch eingezogen wird, sind die aufgebrachten Lasten kontinuierliche zu Erfassung und zu Dokumentieren (ad. 8.1 der TR-201). Dokumentation des Aushärtevorganges (ad. 8.2 der TR-201) Protokolle der Dichtheitsprüfung entsprechend 10.2 der TR-201. Prüfberichte der analysierten Rückstellproben lt der TR-201 Videoaufzeichnungen und Protokolle der optischen Inspektion lt der TR-201. Materialkenndaten der eingebauten Liner entsprechend dem Anhang zur TR-201. Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 24/

25 Abnahme / Qualitätskontrolle ZUSÄTZLICHE QUALITÄTSANFORDERUNGEN BEIM SCHLAUCH-LINING BAUFELD, ZWISCHENDEPONIEN, ZUFAHRTSWEGE, EINBAUTEN STATISCHE BERECHNUNG Altrohrzustand GW-Stand Mindestwandstärke ZWINGEND VORZULEGENDE UNTERLAGEN LT. PKT. B 13.. STATISCHE BERECHNUNG SCHLAUCHLINING FÜR DIMENSIONEN DN, DN. MATERIALKENNDATEN FÜR DAS VOM BIETER VORGESEHENE SCHLAUCHLINING- VERFAHREN (LT. ANHANG DER TR-201) REGELSTATIKTABELLEN Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 25/

26 SYNTHESEFASER-SCHLAUCHLINER REGELSTATIKTABELLEN GLASFASERVERSTÄRKTER-SCHLAUCHLINER Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 26/

27 Abnahme / Qualitätskontrolle ZUSÄTZLICHE QUALITÄTSANFORDERUNGEN BEIM SCHLAUCH-LINING RÜCKSTELLPROBEN Biegefestigkeit E-Modul Ist-Wandstärke Wasserdichtheit des Laminats Aushärtung durch Bestimmung Reststyrolgehalt verwendetes Harz (mittels Infrarot-Spektralanalyse) VRGLEICH DER ERGEBNISS MIT DEN MINDESTVORGABEN UND DEN ANGABEN IN DEN STATISCHEN BERECHUNGEN SOWIE BEI DEN MATERIALKENNDATEN Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 27/

28 Dipl.-Ing. Josef Kitzberger BÜRO DR. LENGYEL ZT GMBH Rennweg Wien Tel.: 01 / Fax.: DW 55 Mobil 0664 / j.kitzberger@bdl.at Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Josef Kitzberger, Sanierung von Kanälen und (Pump-)Schächten Verfahren 28/