Hygiene in der Notaufnahme. Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten. Adventssymposium No0all- und Intensivmedizin 10.
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- Matilde Hase
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1 Hygiene in der Notaufnahme Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten Adventssymposium No0all- und Intensivmedizin 10. Dezember 2012
2 Warum braucht es einen besonderen Umgang mit poten8ell (infek8ösen) Pa8enten? 2
3 Aktuelle Brisanz `Zehntausende holen sich im Krankenhaus den Tod WELT, `MRSA: Krank durch die Klinik Focus, `Mangelnde Hygiene im Krankenhaus. Der Tod an FAZ, den Händen `Norovirus legt Krankenhaus lahm NDR, `EHEC- Bakterien auf Sprossen nachgewiesen Stern, `Frühchen- Tod: Ex- Chefarzt soll Keimausbruch zu Spiegel, spät erkannt haben 3
4 Hintergründe nosokomiale InfekQonen jährlich (stat./amb.) Behandlungsdauer und Behandlungskosten steigen PaQenten versterben durchschni[lich pro Jahr 20-30% dieser Fälle wären durch Einhaltung bekannter Regeln und InfekQonshygiene vermeidbar (Bundesministerium für Gesundheit, 2011) 4
5 Hintergründe 5
6 Gesetzliche Reak8on Das bestehende InfekQonsschutzgesetz (IfSG, 2001) regelt die Meldepflicht, Inhalte und das Meldewesen von InfekQonskrankheiten Über das Gesetz zur Änderung des InfekQonsschutzgesetzes (IfSG- ÄndG, 2011) sollen bestehenden Empfehlungen und Vorschrihen zur Hygiene stärker beachtet und umgesetzt werden. Ø Bundesländer werden zum Handeln verpflichtet Ø Empfehlungen zur Hygiene werden verbindlich Ø Mehr Transparenz, Qualität und We[bewerb bei Hygiene und Versorgung Ø Zentrale Überwachung von nosokomialen InfekQonen u.a. (Robert Koch InsQtut, 2011) 6
7 Gesetzliche Reak8on Für Bayern Die Verordnung zur Hygiene und InfekQonsprävenQon in medizinischen Einrichtungen (MedHygV) trat am 1. Januar 2011 in Krah. Damit hat Bayern die strengste, umfassendste und modernste Hygieneverordnung aller deutschen Länder erlassen. Sie soll einen entscheidenden Beitrag leisten, das Hygienemanagement weiterzuentwickeln. Kontrolle der MedHygV InfekQonshygienische Überwachung medizinischer Einrichtungen durch ein deutschlandweit einzigarqges Organ Ø Eine Spezialeinheit des LGL kontrolliert zusammen mit den Gesundheitsämtern regelmäßig und unangemeldet die hygienischen Zustände in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen. (Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, 2011) 7
8 Welche Maßnahmen müssen bereits in der Notaufnahme getroffen werden? 8
9 Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten Mit dem Ziel durch angepasste Verhaltens- und IsolaQonsmaßnahmen die Ausbreitung möglicher InfekQonserreger bereits beim Erstkontakt innerhalb der Notaufnahme zu verhindern. Und einem verbindlichen Charakter für alle am Aufnahmeprozess beteiligten Berufsgruppen. 9
10 Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten Grundsätzlich gilt 1. Erkennen von gesicherten und potenqellen InfekQonserkrankungen in enger Zusammenarbeit mit dem Re[ungsdienst. 2. Dokumentarische Erfassung einer (potenqellen) InfekQonserkrankung. 3. MRSA- Screening nach Risikoprofil und Abklärung der InfekQonsgefahr noch während dem Aufenthalt in der Notaufnahme. 10
11 Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten Pa8entengruppen mit folgenden Risikofaktoren erhalten MRSA- Nasenabstrich Eine posiqve Anamnese, d.h. schon einmal bereits MRSA- Träger gewesen zu sein, auch wenn eine erfolgreiche Sanierung durchgeführt worden ist. Kontakt zu einem MRSA- Träger. Krankenhausaufenthalt (>24h) innerhalb der letzten 6 Monate in einer deutschen Klinik. Aufenthalt (>24h) in einem Alten- /Pflege- /Seniorenheim innerhalb der letzten 6 Monate. Persönliche Betreuung (oder die von nahestehenden, in demselben Haushalt lebenden Angehörigen) durch einen ambulanten Pflegedienst innerhalb der letzten 6 Monate. Aufenthalt in einem Asylantenheim innerhalb der letzten 6 Monate. AnQbioQsche Therapie innerhalb der letzten 6 Monate. Chronische PflegebedürfiQgkeit. Katheter (DK, PEG ect.) Dialysepflich8gkeit Offene chronische Wunden oder Ulcera MRSA- Wundabstrich u.a. erfolgen in Absprache mit dem diensthabenden Oberarzt der ZNA 11
12 Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten Grundsätzlich gilt 1. Erkennen von gesicherten und potenqellen InfekQonserkrankungen in enger Zusammenarbeit mit dem Re[ungsdienst. 2. Dokumentarische Erfassung einer (potenqellen) InfekQonserkrankung. 3. MRSA- Screening (Risikoprofil) und Abklärung der InfekQonsgefahr schon während dem Aufenthalt in der Notaufnahme. 4. Einhaltung von IsolaQonsmaßnahmen innerhalb der ZNA durch alle beteiligten Berufsgruppen, abgesqmmt auf die jeweilige (Verdachts- ) InfekQonserkrankung. KohortenisolaQon möglich. 5. DiagnosQk und Therapie im IsolaQonszimmer bzw. mi[els Be[platzisolaQon. 6. Zügige Verlegung von isolaqonspflichqgen PaQenten (offene TBC, Norovirus, Influenza, gesicherter MRSA, immunsupprimierte PaQenten u.a.) in enger KommunikaQon/Zusammenarbeit mit den be[enführenden StaQonen. 12
13 Aufnahme eines infektiösen Patienten? Ja Verdacht Nein sicherer MRSA bestätigte TBC V.a Influenca V.a. TBC V.a. Norovirus V.a MRSA MRSA- Abstrich Influenza- Abstrich MRSA- Abstrich Klinikeintritt über einen separaten Zugang Isolierung je nach (vermuteter) Infektionserkrankung Diagnostik und Therapie primär im Isolationszimmer Diagnostik und Therapie mit Bettplatzisolation normale Diagnostik und Therapie pos. Abstrich neg. Abstrich Verlegung auf Isolationsstation bzw. auf eine informierte Normalstation 13 Verlegung auf Normalstation
14 Wie ist die Umsetzung eines solchen Konzeptes innerhalb der Notaufnahme möglich? 14
15 Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten Dazu braucht es das Wissen und Verständnis aller am Aufnahme- und Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen Autlärungsarbeit bauliche angepasste separate Zugänge und IsolaQonsmöglichkeiten. 15
16 Konzept zum Umgang mit (poten8ell) infek8ösen Pa8enten Dazu braucht es das Wissen und Verständnis aller am Aufnahme- und Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen. bauliche angepasste separate Zugänge und IsolaQonsmöglichkeiten. IsolaQons- und DesinfekQonsmöglichkeiten bereits im Eingangsbereich der Notaufnahme. eine isolaqonsangepasste DiagnosQk und Therapie. enge Zusammenarbeit und Austausch mit sämtlichen Berufsgruppen (ärztliche Mitarbeiter, Re[ungsdienst, Reinigungspersonal, Krankentransport, klinikinterne FunkQonsabteilungen und PflegestaQonen). Öffentlichkeits- und InformaQonsarbeit für PaQenten und deren Angehörigen. 16
17 Informa8onsbläfer 17
18 Beispiel: Hinweisschild 18
19 Fazit Der Umgang mit (potenqell) infekqösen PaQenten in einer Notaufnahme wird jedoch immer ein Balanceakt zwischen dem NöQgen und dem Möglichen unter den gegeben Bedingungen bleiben. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 19
20 Literaturverweise Bayrisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (2011): Verordnung zur Hygiene und InfekQonsprävenQon in medizinischen Einrichtungen (MedHygV). h[p:// ( ) Bundesministerium für Gesundheit (2011): Gesetz zur Änderung des InfekQonsschutzgesetzes und weiterer Gesetze passiert Bundesrat. h[p:// 03/infekQonsschutzgesetz.html ( ) Robert Koch Ins8tut (2011): Epidemiologisches BulleQn 05/2011. h[p:// nnn=true ( ) Robert Koch Ins8tut (2011): InfekQonsschutzgesetz IfSG. h[p:// node.html? nnn=true ( ) 20
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