Privatwald in Brandenburg (und Berlin): Eigentumsgrößenklassen und Anzahl der Waldbesitzer ha ha ha
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- Gerd Pfeiffer
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1 1. Waldfläche und Holzpotentiale Die Gesamtwaldfläche in Brandenburg (und Berlin) beträgt ha, das entspricht 9,7% der Gesamtwaldfläche in Deutschland. Die Privatwaldfläche in Brandenburg (und Berlin) beträgt ha, das entsprichtt 42% der Gesamtwaldfläche in Brandenburg (und Berlin). In Brandenburg gibt es etwa Waldbesitzerfamilien - zumeist Kleinwaldbesitzer mit einer durchschnittlichen Waldfläche von vier bis fünf Hektar. Die Erschließung der Privatwaldfläche mit Fahr- und Rückewegen liegt bei 30,2 m/ha. Zum Zeitpunkt der BWI² gab es noch über ha Treuhandwald (größte Treuhandfläche in einem Bundesland). Das waren 13,7% der gesamten Waldfläche. Privatwald in Brandenburg (und Berlin): Eigentumsgrößenklassen und Anzahl der Waldbesitzer bis 20 ha ha ha ha ha ha über 1000 ha Quelle: BWI² Ein prägender Aspekt der Waldbewirtschaftung in Brandenburg (und Berlin) ist der hohe Anteil der Kiefer am Gesamtvorrat. Der Vorrat je Hektar liegt bei ca. 240 Fm (Bundesdurchschnitt 320 Fm/ha). Brandenburg (inkl. Berlin) ist das Bundesland mit dem höchsten Anteil an gleich strukturierten Nadelholz-Reinbeständen. Der Gesamtvorrat speziell im Privatwald Brandenburg (und Berlin) verteilt sich nach BWI² folgendermaßen auf die verschiedenen Baumarten (gerundet): Diagrammtitel Lä 1% Ei 5% Bu 2% andere Lb hoher Lebensdauer 2% ande ere Lb niedriger Lebensdauer Fi 8% 2% Dgl 1% Ta 0% Kie 79% - Seite 1 von 7
2 1000 m³ I II III IV V VI VII VIIIIX und höher Altersklasse Waldschutz Waldbrandgefahr in den Kiefernwäldern (2007: 249 Waldbrände, 60 Hektar Fläche) tierische Schädlinge der Kiefer; daher intensiver Waldschutz v. a. bei der Kiefer nötig. Das Waldschutzjahr 2007 war erneut vom Auftreten des Kiefernspinners geprägt (auf über ha wurden Pflanzenschutzmittelausgebracht). Zunahme des Vorkommens diverser tierischer Schädlinge (Buchdrucker, Blauer Kiefernprachtkäfer, Nadelnutzholzborkenkäfer, ) und pilzlicher Erreger, sowie komplexer Schadursachen (Rotfäule, Hallimasch, Kiefernbaumschwamm, ). Verbissschäden durch das Schalenwildproblem sind bei ungefähr 25% aller Verjüngungspflanzen mit einer Höhe von cm festzustellen. 2. Institutionen und Förderung des Privatwaldes Waldbesitzerverband Waldbesitzerverband Brandenburg e.v. Geschäftsstelle Eberswalde Geschäftführerin Marion Krause Alfred-Nobel-Straße 1 (Haus 26), Eberswalde Tel.: 03334/59270, Fax: 03334/ Krause@brandenburgwald.de Waldbauernverband Brandenburg e. V. Geschäftsstelle Potsdam Vorsitzender: Enno Rosenthal Georg-Hermann-Allee 21, Potsdam Tel.: /50601, Fax: /50609 waldbauern@t-online.de In Brandenburg existieren zwei Waldbesitzerverbände: Waldbesitzerverband Brandenburg e.v. und Waldbauernverband Brandenburg e.v. Der Waldbesitzerverband Brandenburg hat rund Mitgliedern, die ca ha Wald bewirtschaften. Der Waldbauernverband Brandenburg mit über Mitgliedern vertritt die Interessen der Kleinprivatwaldbesitzer und ihrer forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. - Seite 2 von 7
3 Staatliche Privatwaldberatung und -betreuung Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Abteilung Forst und Naturschutz, Referat 41 Ansprechpartnerin für Privatwald: Birgit Korth Tel.: 0331/ Die Aufgabenbereiche Beratung und Betreuung der Privatwaldbesitzer sind Dienstleistungsaufgaben der Landesforstverwaltung. Die Landesforstverwaltung besteht in Form eines Regiebetriebes. Die oberste Behörde der Landesforstverwaltung ist die Abteilung Forst und Naturschutz beim Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV). Als untere Forstbehörden sind 10 Ämter für Forstwirtschaft (ÄfF) im Land Brandenburg angesiedelt, die sich in Regional- und Fachteams gliedern. Die forstfachliche Beratung und Anleitung der Privatwaldbesitzer erfolgt kostenlos, für die tätige Mithilfe (Dienstleistungen) muss ein Entgelt entrichtet werden. Jeder Revierleiter ist für die Besitzer der in seinem Zuständigkeitsbereich liegenden Waldflächen Ansprechpartner. Zum steht eine Forstreform an. Dabei sollen marktorientierte Aufgaben von den hoheitlichen und gemeinwohlorientierten Aufgaben getrennt werden. Es sollen eigentumsreine Landeswaldreviere gebildet werden und für Hoheit und Gemeinwohl werden 3 regionale Fachabteilungen eingerichtet. Personal, das dann in der Waldbewirtschaftung tätig ist, soll keine hoheitlichen Entscheidungen treffen. Einher geht mit der Reform eine Kürzung des Personals von auf Angestellte (bis 2015). Förderung des Privatwaldes/ der Mobilisierung Gefördert werden können Erstinvestitionen und Geschäftsführung von Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen. Voraussetzungen sind eine Mitgliedsfläche von mind. 800 ha und eine Mitgliederzahl von mind Nutzungen und Abnehmer Einschlag im Privatwald Der Holzeinschlag im Privatwald betrug in 2005 ca m³, das entspricht ca. 1,5 m³/ha/jahr wurden insgesamt ca. 4,1 Mio. m³ eingeschlagen. Nach BWI² ist auf über ha der Privatwaldfläche aufgrund von Naturschutzauflagen etc. nur eine eingeschränkte oder gar keine Holznutzung möglich. In Brandenburg (und Berlin) gibt es insgesamt ha Wald-FFH-Gebiete, wovon etwa 56% im Privatwald liegen. In Brandenburg gibt es ha Moorfläche (knapp 1/3 aller deutschen Moore), die zumeist im Wald liegen. Der hohe Kiefernanteil in Brandenburg besitzt Auswirkungen auf die Ergebnisse: So zeigt der Betriebsvergleich Westfalen-Lippe, dass Kiefernbetriebe Deckungsbeiträge erwirtschaften, die grundsätzlich um die 100 /ha unter denen von Fichten- und Buchenbetrieben liegen. Als Besonderheit bei Kiefernbetrieben wurde auch festgestellt, dass im Schnitt ca. 70% des Einschlages durch Selbstwerber getätigt wird. Positiv auf die Nutzung von Kiefernbeständen ist die Eignung für moderne Holzerntetechnologien. - Seite 3 von 7
4 Abnehmerstruktur Holzverarbeitende (Groß-) Betriebe in Brandenburg und die verarbeitete Menge an m³/jahr [Stand 2007]: Kronotex GmbH, Heiligengrabe (OSB-/MDF-Platte) => 0,7 Mio. Klenk Holz AG, Baruth (Sägewerk) => 1,0 Mio. Hornitex Pfleiderer AG, Beeskow und Baruth (MDF-Platte) => 0,3 Mio. ROBETA Holz OHG, Milmersdorf (Sägewerk) => 0,3 Mio. Holzindustrie Templin GmbH, Templin (Laubholzsägewerk) => 0,1 Mio. Holzwerke Bullinger GmbH&Co.KG, Werder b. Neuruppin (Leimbinder) => 0,06 Mio. Classen Gruppe, Kaisersesch und Baruth (Fußboden und Raumelemente) =>84 Mio. Thermoholz Spreewald GmbH, Lübbenau (Thermoholz) 0,006 Mio. In den letzten Jahren sind viele Biomasseheiz- und Biomassekraftwerke in Betrieb genommen worden. Diese decken den Energieholzbedarf aus Waldholz, Landschaftspflegehölzern und Althölzern. Insgesamt liegt der Holzverbrauch im Einzugsbereich von Brandenburg bei ca. 19 Mio. m³, in Brandenburg selbst sind es etwa 7,9 Mio. m³. - Seite 4 von 7
5 4. Erfolgreiche Mobilisierung Aktuelle Mobilisierungsprojekte INTERREG III C RW ProWoodEnergy Der Waldbauernverband Brandenburg e. V. ist im Rahmen des RW-Projektes in den Regionen Elbe-Elster und Oberspreewald - Lausitz aktiv. Hier wird das Potential ungenutzter Holzreserven erhoben. natuerlich.de/fileadmin/downloads/pdf/rw/prowoodenergie.pdf Testbetriebsnetz Brandenburg Mittelpunkte des Testbetriebsnetzes sind ein Fragebogen an Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse und ein Fragebogen an einzelne Waldbesitzer. Ziel ist das Zusammenstellen von Basismaterial als Entscheidungsgrundlage. Der Auftrag wurde an die TSS Forstplanung vergeben Seite 5 von 7
6 Quellen Internetquellen Ergebnisse der Bundeswaldinventur Internetseite des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg, Abteilung Forst, enthält Informationen über Privatwald in Brandenburg. Richtlinie des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg zur Förderung Internetseite des Waldbauernverbandes Brandenburg; Verweis auf umfangreiche Aktivitäten im Bereich Mobilisierung aus dem Kleinprivatwald Internetseite des Waldbesitzerverbandes Brandenburg Sägewerksliste von Brandenburg Seite 6 von 7
7 Literatur Anon. (2008): Forstreform in Brandenburg - Land und Gewerkschaften verständigen sich auf Eckpunkte. AFZ. Der Wald 2/2008, S. 94. Möller, K., Walter, C., Heydeck, P., Dahms, C. und Hielscher, K. (2008): Waldschutzsituation 2007/2008 in Brandenburg und Berlin. AFZ. Der Wald 7/2008, S Landgraf, D., Bilke, G. und Böcker, L. (2007): Holz vom Feld als Möglichkeit der Holzmarktentlastung am Beispiel Brandenburgs. Forst und Holz 11/2007, S Engel, J. (2007): Forst und Naturschutz in Brandenburg. Fachtagung in Eberswalde. AFZ. Der Wald 4/2007, S Loboda, S. (2007): Jahrestagung Waldbesitzerverband Brandenburg. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit. AFZ. Der Wald 13/2007, S Frommhold, H. (2007): Konfliktpotenzial Holzversorgung. Holzkraftwerk Eberswalde und Pelletierwerk Schwedt. AFZ. Der Wald 2/2007, S Loboda, S. (2007): 2. Eberswalder Winterkolloquium. Wissenstransfer. AFZ. Der Wald 10/2007, S Leefken, G. und Möhring, B. (2007): Privatwald-Betriebsvergleich Westfalen-Lippe Stand und Entwicklung. AFZ. Der Wald Nr. 22, S Seintsch, B. (2006): Internetrecherche nach Forschungsprojekten mit Bezug zur 'Rohholzmobilisierung', BFH, Institut für Ökonomie. Setzer, F. u. Spinner, C. (2006): Das Waldbesitzerhandbuch. Umfassende Auflistung von Literaturverweisen zum Thema Holzmobilisierung: Seite 7 von 7
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