Reisemedizinische Informationen. für. Südafrika und Mosambik. Reisemedizinische Informationen - Stand März 2015
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- Katarina Nelly Lange
- vor 6 Jahren
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1 Reisemedizinische Informationen für Südafrika und Mosambik - Impfungen - Malariaprophylaxe - Reiseapotheke - Hygiene - Spezielles Dr. med. Ines Hönemann Internistin/Diabetologin/Notärztin Gesundheitszentrum Greffen/Versmold Kolpingstraße Harsewinkel-Greffen i.hoenemann@gmx.de Tetanus, Diphtherie, Poliomyelitis und Keuchhusten Normalerweise werden alle Kinder bereits dagegen geimpft. Das ist die Vierfach-, z.t. Fünffach-Impfung (dann auch gegen Haemophilus influenza B), die vermutlich jeder bereits während Kindheit und Jugend erhalten hat. T/D muss auch im Erwachenenalter alle 10 Jahre aufgefrischt werden, Polio/Keuchhusten 1x im Erwachsenenalter. Weitere Impfempfehlungen für Südafrika und Mosambik beinhalten Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus und ggf. Tollwut. Für Südafrika und Mosambik kann eine Gelbfieberimpfung bei Einreise aus einem Gelbfieberendemiegebiet erforderlich sein! Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es jedoch in Einzelfällen vorkommen, dass entgegen der landeseigenen Bestimmungen in Mosambik ein Gelbfieberimpfnachweis verlangt wird. Alternativ wird eine kostenpflichtige (50 USD) Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Man sollte in jedem Falle versuchen, diese Zwangsimpfung mit Hinweis auf die internationalen Gesundheitsvorschriften und die landeseigenen Bestimmungen zu vermeiden, da sie für den Aufenthalt in Mosambik keinen medizinischen Nutzen mit sich bringt. Für Mosambik ggf. eine Impfung gegen Meningokokken-Meningitis (ACWY). Gelbfieber Für Südafrika und Mosambik kann eine Gelbfieberimpfung bei Einreise aus einem Gelbfieberendemiegebiet erforderlich sein! Auch bei Einreise aus oder mehr als 12stündigem Transit durch ein von der WHO als Gelbfieberendemiegebiet deklariertes Land, z.b. bei Zwischenlandung in Addis Abeba, Nairobi oder Lusaka, kann der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung verlangt werden. Eine Liste der Gelbfieberendemiegebiete finden Sie unter dem Link Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es jedoch in Einzelfällen vorkommen, dass entgegen der landeseigenen Bestimmungen in Mosambik ein Gelbfieberimpfnachweis verlangt wird. Alternativ wird eine kostenpflichtige (50 USD) Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Man sollte in jedem Falle versuchen, diese Zwangsimpfung mit Hinweis auf die internationalen Gesundheitsvorschriften und die landeseigenen Bestimmungen zu vermeiden, da sie für den Aufenthalt in Mosambik keinen medizinischen Nutzen mit sich bringt. Es ist eine Einmal-Impfung, die nur in bestimmten Gelbfieber-Impf-Stellen durchgeführt wird! 1
2 Hepatitis A und B Hepatitits A ist eine über Nahrungsmittel und verschmutztes Trinkwasser übertragbare Entzündung der Leber, eine in diesen Ländern recht häufig anzutreffende Erkrankung. Dringende Impfempfehlung! 2x im Abstand von 6-12 Monaten impfen schützt vermutlich lebenslang. Die Hepatitis B-Impfung gilt wie in Deutschland für Personen, die im medizinischen Bereich, in der Pflege, mit Kindern oder mit Menschen arbeiten, die ein hohes Infektionspotential besitzen. Das sind Menschen, die sich Drogen spritzen, SexarbeiterInnen und MigrantInnen aus Ländern mit hohem Hepatitis B-Vorkommen. Der Infektionsweg geht über Blutkontakte, Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Urin und Spucke. 3 Impfungen: 2 x in 4-6 Wochen, dann eine weitere nach 6-12 Monaten (die kann hinterher erfolgen, da der Impfschutz bereits ca. 14 Tagen nach der 2. Impfung anfängt), ggf. als Kombinationsimpfung Hep A/B. Oft übernehmen die Krankenkassen die Kosten, wobei zunächst die das Rezept selbst gezahlt werden muss. Typhus... ist eine bakterielle Erkrankung mit hohem Fieber, Durchfall und deutlichem Krankheitsgefühl. Sie kommt aktuell häufig vor und wird über verunreinigte Nahrung und Trinkwasser übertragen. Die Impfung schützt manchmal nicht ganz vor der Infektion, mildert allerdings die Symptome. Für diejenigen von euch, die in einer Gemeinde arbeiten werden, ist die Impfung sehr empfehlenswert. Die Typhus-Impfung kann auch mit der Hepatitis A-Impfung zusammen einmalig gespritzt werden (z.b. Hepatyrix) oder nur als Typhusimpfung durch dreimalige Schluckimpfung innerhalb von 5 Tagen durchgeführt werden. Die Schluckimpfung darf nicht bei Antibiotika- oder bei Malariaprophylaxe-Einnahme durchgeführt werden. Tollwut Die Empfehlung zur Tollwut-Impfung steht bei beiden Ländern, allerdings besteht kein hohes Infektionsrisiko, außer bei Kontakt mit Tieren! Impfung v.a. wenn Ihr etwas außerhalb von größeren Städten unterwegs oder untergebracht seid. Tollwut ist eine praktisch immer tödlich verlaufende Krankheit, die über Bisse oder Kratzer infizierter Tiere übertragen werden kann. Das können Katzen, Hunde, aber auch Wildtiere und Fledermäuse sein. Hier in Deutschland gibt es eine gut verträgliche Impfung, 3x innerhalb von 3 Wochen an den Tagen Kosten werden z.t. von den Krankenkassen übernommen, sonst Welthaus anfragen. Der Impfschutz muß alle zwei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Nach Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier muß jeder Mensch geimpft werden. Bei Patienten, die bereits über einen Impfschutz verfügen, ist das Erkrankungsrisiko geringer, es sind weniger Impfungen notwendig. Wer noch nie oder unvollständig geimpft wurde, erhält die vollständige Therapie. Sie besteht aus fünf bis sechs Impfungen sowie aus einer passiven Immunisierung mit einem Antitollwutserum. 2
3 Malaria ist eine potentiell tödliche Erkrankung, die durch nachtaktive Mücken übertragen wird. Hauptsymptome sind hohes Fieber, dazu Schüttelfrost, Schwitzen, Schwäche, Muskel-und Kopfschmerzen, evtl. Durchfall und Husten. Das Fieber kann täglich wiederkommen oder alle 2-3 Tage, entsprechend des speziellen Parasiten. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis an den behandelnden Arzt auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig! Malariarisiko in Mosambik Die landesweit und ganzjährig verbreitete Malaria (mehr als 85% Malaria tropica, diverse Resistenzen gegen Malariamittel) ist die größte Gefährdung für Bevölkerung und Besucher. Bei Aufenthalt in Mosambik wird eine Malariaprophylaxe empfohlen. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.b. Malarone, Doxycyclin, Lariam) erhältlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer medikamentösen Prophylaxe mit einer/m Tropen- bzw. Reisemediziner/in besprochen werden. Für Südafrika gilt: Hohes Risiko: Von Oktober bis Mai im Osten der Mpumalanga-Provinz (mit Krügerpark), im Norden und Nordosten von der Limpopo-Provinz, im Nordosten von KwaZulu-Natal (mit Tembe- und Ndumu Nationalpark). Eine Malariaprophylaxe (s. u.) ist empfohlen. Mittleres Risiko: Von Juni bis September im Osten der Mpumalanga-Provinz (mit Krügerpark), im Norden und Nordosten von KwaZulu-Natal Geringes Risiko: restliches Tiefland von KwaZulu Nataln Der Krügerpark und die nördliche Küstenebene der Provinz Kwazulu-Natal sind hierbei touristisch häufig besuchtes endemisches Malaria-Gebiet. In letzter Zeit nehmen Malaria-Erkrankungen wegen der ergiebigen Regenzeit, insbesondere die "Malaria tropica", zu. Je nach Reiseprofil ist deshalb neben der immer notwendigen Expositionsprophylaxe (Mückenstichvermeidung) eine medikamentöse Prophylaxe sinnvoll. Es sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.b. Chloroquin, Malarone, Doxycyclin, Lariam) erhältlich. Die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem/r Tropen-/Reisemediziner/in besprochen werden. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats ist zu empfehlen. Mosambik: Ganzjähriges hohes Malaria-Risiko, Malaria tropica! Für beide Länder gilt: Bei Aufenthalt im Risikogebiet für die Dauer von einem Jahr schwierige Einnahme einer Dauerprophylaxe! Lariam-Einnahme (Wirkstoff Mefloquin) 1x/Woche geht, aber teuer, häufig Nebenwirkungen (TaucherInnen dürfen es nicht einnehmen!!!) bis hin zu Depressionen. Einnahme 1-2 Wochen vorher und bis zu 4 Wochen nach Aufenthalt in der Region! Alternativ: Doxycyclin 100 mg 1x/Tag vom ersten Tag an bis Ende, ist allerdings in Deutschland für diese Indikation nicht zugelassen. Malorone (Wirkstoff Atovaquon/Proguanil) 1-2 Tage vor, bis 7 Tage danach, max. Zulassung für 28 Tage! Empfehlung von TropenmedizinerInnen bei Langzeitaufenthalt: Einnahme der Chemoprophylaxe in den ersten 3 Monaten, dann Standby. Reisemedizinische Beratung im Sommer vor Reiseantritt sinnvoll! 3
4 Krankheitsprophylaxe durch Mücken- und Insektenschutz und... Es gibt noch andere gefährliche Krankheiten, die durch Mücken, Raubwanzen, Zecken, Wasserinsekten etc. übertragen werden. Dengue-Fieber und Chikungunya-Fieber Beide fieberhafte Infektionen treten hauptsächlich im Küstenbereich von Mosambik auf und werden durch tagaktive Mücken übertragen. In der Regel stehen Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen im Vordergrund. In Einzelfällen können ernsthafte Gesundheitsschäden mit Todesfolge auftreten. Mückenschutz ist die einzige Vorsorgemaßnahme. Moskitonetze, Schlafsäcke z.b. aus einfachem Stoff, Absuchen von Betten und Zimmern vor dem Schlafen ist empfehlenswert. Schistosomiasis (Bilharziose) Die Gefahr der Übertragung von Schistosomiasis besteht beim Baden in Süßwassergewässern im gesamten Land Mosambik. In Südafrika in der Limpopound Mpumalanga-Provinz, sowie in KwaZulu-Natal und in der östlichen Kapprovinz bei Port Elizabeth. Baden im offenen Süßwasser in den erwähnten Gebieten sollte daher grundsätzlich unterlassen werden. Reiseapotheke Jede Reiseapotheke sollte den jeweiligen Erfordernissen der geplanten Reise angepasst werden. Berücksichtigt werden Dauer und Art der Reise sowie spezielle medizinische Risiken in den Reisegebieten. Verbandsmaterial: Heftpflaster, Mullbinden, sterile Kompressen, elastische Binde, Klebeband, Wunddesinfektionsmittel (Octenisept), sterile Kochsalzlösung á 10 ml zur Wundwaschung, Einmalhandschuhe, ggf. Mundschutz Insektenschutzmittel und Sonnenschutz: zum Auftragen auf die Haut und Kleiderimprägnierung, z.b. NoBite, ggf. Moskitonetz (mit Imprägnierung), lange Kleidung, hoher Sonnenschutzfaktor, Kopfschutz In den Gemeinden Wasserdesinfektion: z.b. Katadyne -Filter oder Micropur -Tropfen. Perenterol und ggf. Buscopan gegen Durchfall und Bauchkrämpfe. Notwendige eigene Medikamente und ggf. Kondome!!! 4
5 Hygiene In beiden Ländern ist das Wasser aus dem Wasserhahn kein Trinkwasser. Getrunken wird gekauftes Wasser, abgekochtes, gefiltertes oder mit Desinfektionsmittel wie Micropur versetztes Wasser zur Vermeidung von Krankheiten, Durchfall etc. Mindestens in den ersten Wochen auch zum Zähneputzen, Kaffee kochen und Geschirrspülen Trinkwasser nehmen! Händedesinfektionmittel mitnehmen! und benutzen... Dasselbe gilt für Obst/Gemüse: geschält oder gekocht! Salate bergen ein hohes Risiko für Verunreinigungen! Ebenso Essen von Ständen, manchen Restaurants, Eiswürfel... Nur durchgegartes Fleisch essen. Den gesunden Menschenverstand einsetzen... ;-)...! 5
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