Modifikationen für Ältere bei Spielsportarten Beispiel Fußball/Futsal Christopher Heim Goethe-Universität Frankfurt

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1 Modifikationen für Ältere bei Spielsportarten Beispiel Fußball/Futsal Goethe-Universität Frankfurt

2 Was erwartet Sie? 1. Einleitende Bemerkungen: Situation des Altherren-Fußballs in Deutschland 2. Ergebnisse einer im Auftrag des DFB durchgeführten Studie zu den Wünschen älter Fußballspieler 3. Fazit: Wie sollte ein adäquates fußballspezifisches Angebot für Ältere gestaltet sein? 4. Diskussion und offene Fragen

3 Einleitung Situation des Altherren-Fußballs in Deutschland (Stand 2005): geregelter (Punkt)Spielbetrieb in einigen Landesverbänden (z.b. Berlin, Hamburg, Saarland) teilweise mit Auf- und Abstiege. in anderen Landesverbänden (z.b. Hessen) beschränken sich die Spielmöglichkeiten auf selbst organisierte Freundschaftsspiele.

4 Einleitung Kreis Kusel-Kaiserslautern:

5 Einleitung Kreis Kusel-Kaiserslautern:

6 Einleitung Situation des Altherren-Fußballs in Deutschland (Stand 2005): geregelter (Punkt)Spielbetrieb in einigen Landesverbänden (z.b. Berlin, Hamburg, Saarland) teilweise mit Auf- und Abstiege. in anderen Landesverbänden (z.b. Hessen) beschränken sich die Spielmöglichkeiten auf selbst organisierte Freundschaftsspiele. große Unterschiede bezüglich der Festlegung der Altersklassen (Ü32, Ü35, Ü38, Ü40 etc.) oder der Organisationsform (Groß- oder Kleinfeld, Spieldauer, Regelung der Spielberechtigung etc.).

7 Einleitung Situation des Altherren-Fußballs in Deutschland (Stand 2005): weitgehend unerforschtes Gebiet. die (wenigen) vorliegenden Studien beschäftigten sich vor allem mit der Verletzungshäufigkeit bzw. der Verletzungsprävention oder den Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. zu Fragen der Motivation bzw. zu gewünschten Organisationsformen lagen kaum systematische Erhebungen vor.

8 Einleitung Entwicklung eines adäquaten fußballspezifischen Angebots für Ältere: Rahmenbedingungen und Organisationsform Regelwerk

9 Studie Online-Befragung: dynamisch anpassender Fragebogen Zugang über und den Homepages einiger Landesverbände N = 4520 Personen, davon 888 Nichtvereinsspieler (758 und 99, 31 o.a.) 1852 derzeit noch aktive Spieler (1700 und 105, 37 o.a.) 1780 ehemalige Vereinsspieler, die zum Zeitpunkt der Befragung aktiv in einer AH-Mannschaft spielten (1730 und 38, 12 o.a.) Erhebungszeitraum: Juni bis September 2007

10 1 Studie: Interesse am AH-Fußball (N = 1852) Interesse, nach dem Karriereende weiter Fußball zu spielen Prozent Ja Nein

11 Studie: AH-Training (N = 260) Organisation und Inhalte des Trainings Anzahl der Nennungen ausschließlich Fußball Technik/Taktik Fußball Konditionstraining sonstige Ballspiele Gesundheitssport

12 Studie: AH-Training (N = 845) Organisation und Inhalte des Trainings Anzahl der Nennungen ausschließlich Fußball 37 Technik/Taktik Fußball Konditionstraining sonstige Ballspiele Gesundheitssport Anzahl der Nennungen keine Änderung erwünscht 48 mehr Technik/Taktik Fußball 104 mehr Konditionstraining 36 mehr sonstige Ballspiele 78 mehr Gesundheitssport

13 Studie: Rahmenbedingungen Einführung eines Ligensystems 1,5 1,16 1 0,5 0,38 Zustimmung 0-0,5-1 -1,5 noch aktive Spieler (n = 1782) AH-Spieler (n = 1689)

14 Studie: Rahmenbedingungen Interesse, selbst in einer AH-Liga zu spielen 1,5 1,35 1 0,77 0,5 Zustimmung 0-0,5-1 -1,5 noch aktive Spieler (n = 1584) AH-Spieler (n = 1216)

15 Studie: Rahmenbedingungen Alterseinteilung und Staffelgrößen Bevorzugte Altersklasseneinteilung Anzahl an Mannschaften pro Staffel Anzahl der Nennungen Anzahl der Nennungen jahres Schritte 10jahres Schritte 0 < >16 noch aktive Spieler AH-Spieler noch aktive Spieler AH-Spieler

16 Studie: Regelmodifikationen Beurteilung von Änderungen am Regelwerk Bewertung möglicher Regeländerungen (noch aktive Spieler) Bewertung möglicher Regeländerungen (AH-Spieler) 1,50 2,00 1,00 1,16 1,50 1,45 Zustimmung 0,50 0,00-0,50-0,32 1-0,26 Zustimmung 1,00 0,50 0,00-0,50 0,65-0,57 0,23-1,00-0,89 Verbot des Grätschens (n = 1781) Verbot des Rempelns (n = 1695) Verkürzung der Spielzeit (n = 1840) Fliegender Wechsel (n = 1834) -1,00 Verbot des Grätschens (n = 1583) Verbot des Rempelns (n = 1718) Verkürzung der Spielzeit (n = 1739) Fliegender Wechsel (n = 1766)

17 Fazit Zusammenfassung Fußballer wollen auch nach dem Ende ihrer aktiven Kariere weiter Fußball spielen (und nicht Fußball trainieren). Bezüglich der Rahmenbedinungungen, der Organisationsform und des Regelwerks sind Fußballspieler als eher konservativ zu bezeichnen. Das Spiel soll im wesentlichen so bleiben, wie es ist es soll nur alles etwas weniger werden.

18 Fazit Handlungsempfehlungen an den DFB (2007): Schnellstmögliche Einführung eines flächendeckenden Ligaspielbetriebs für ältere Fußballerinnen und Fußballer von unten nach oben ( bottom-up ) (ähnlich wie Basketball, Tennis, Volleyball, Turnen, Leichtathletik, ). Deutschlandweite Angleichung der Altersklassen. Handlungsempfehlungen für Verbände und Vereine erarbeiten (insbesondere in Bezug auf die Einrichtung von Spielmöglichkeiten für ältere Fußballerspieler UND Fußballspielerinnen)

19 Einleitung Situation des AH-Fußballs in Deutschland (Stand 2012): seit 2007 jährliche Ausspielung des DFB-Ü40-Cups in Berlin erste Austragung des DFB-Ü50 Cups (Kleinfeld), verbunden mit einem Èinlagespiel Damen-Ü35 geregelter (Punkt)Spielbetrieb in einigen Landesverbänden (z.b. Berlin, Hamburg, Saarland) teilweise mit Auf- und Abstiege. in anderen Landesverbänden (z.b. Hessen) beschränken sich die Spielmöglichkeiten auf selbst organisierte Freundschaftsspiele. große Unterschiede bezüglich der Festlegung der Altersklassen (Ü32, Ü35, Ü38, Ü40 etc.) oder der Organisationsform (Groß- oder Kleinfeld, Spieldauer, Regelung der Spielberechtigung etc.).

20 und in der Halle? Hallenfußball Ball Zahl der Spieler Spielfeldbegrenzung Ball ins Spiel nach Seitenaus Spielfortsetzungen Größe 5 Hohes Absprungverhalten Je nach Hallengröße (idr 4 + 1) Mit (teilweiser) Bande oder mit Auslinien auf allen Seiten Einrollen Nach Toraus Abstoß Keine Vorgabe Tore Handball- oder Kleinfeldtore Tackling Keine Einschränkungen Fouls Nur indirekte Freistöße Strafstoß 7-Meter oder 9-Meter Torwartspiel Torwart darf mitspielen 5

21 und in der Halle? Ball Zahl der Spieler Spielfeldbegrenzung Ball ins Spiel nach Seitenaus Spielfortsetzungen Größe 5 Hohes Absprungverhalten Je nach Hallengröße (idr 4 + 1) Mit (teilweiser) Bande oder mit Auslinien auf allen Seiten Einrollen Nach Toraus Abstoß Keine Vorgabe Hallenfußball Futsal Größe 4 Reduzierte Sprungeigenschaften 4 Feldspieler plus Torwart Auslinien auf allen Seiten Einkick Nach Toraus Abwurf erlaubt 5-Meter Abstand Innerhalb von vier Sekunden Tore Handball- oder Kleinfeldtore Handballtore Tackling Fouls Strafstoß Torwartspiel Keine Einschränkungen Nur indirekte Freistöße 7-Meter oder 9-Meter Torwart darf mitspielen Verbot des Grätschens (sliding tackle) Direkte und indirekte Freistöße Kumulierte Foulregel 6-Meter 10-Meter (kumulierte Fouls) Begrenzungsregeln 5

22 und in der Halle? Anleihen beim Futsal-Regelwerk: Ball deutliche Erleichterung der Ballkontrolle

23 und in der Halle? Der Futsalball bringt die Spielbedingungen des Rasenplatzes in die Halle. 135 cm Adidas, Gr. 5 Hallenboden cm Adidas, Futsal, Gr. 4 Hallenboden Adidas, Gr. 5 Naturrasen cm Futsal Feldfußball Hallenfußball

24 und in der Halle? Anleihen beim Futsal-Regelwerk: Ball deutliche Erleichterung der Ballkontrolle Grätschverbot und Einschränkungen beim Rempeln Senkung des Verletzungsrisikos kumulierte Fouls unfaires Spiel wird bestraft Erleichterung der Spielfortsetzung (Einkicken, Torwartabwurf nach Toraus)

25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!