AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung
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- Artur Fuhrmann
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1 AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung MediClin Deister Weser Kliniken Bad Münder im Weserbergland Fachklinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin Prävention l Akut l Reha l Pflege
2 Inhalt Über die MediClin Über die MediClin l 03 AOK-Patienten vom Modellversuch l 04 zur Integrierten Versorgung Stichprobenbeschreibung l 05 Fragebogendaten l 12 Katamnese l 18 Fazit l 19 Die MediClin ist ein bundesweit tätiger Klinikbetreiber und ein großer Anbieter in den Bereichen Neuro- und Psychowissenschaften sowie Orthopädie. Mit 34 Klinikbetrieben, sieben Pflegeeinrichtungen und elf Medizinischen Versorgungszentren ist die MediClin in elf Bundesländern präsent und verfügt über eine Gesamtkapazität von rund Betten. Bei den Kliniken handelt es sich um Akutkliniken der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie um Fachkliniken für die medizinische Rehabilitation. Für die MediClin arbeiten rund Mitarbeiter. Die Einrichtungen der MediClin haben sich einem gemeinsamen hohen Qualitätsstandard verpflichtet. Zugleich hat jede Klinik ein eigenständiges Leistungsprofil und ist innerhalb ihres Bereiches spezialisiert so auch die MediClin Deister Weser Kliniken in den Fachgebieten Verhaltensmedizin, Psychosomatik, Onkologie und Gastroenterologie. Die MediClin steht für eine bedarfsgerechte, bereichsübergreifende Abstimmung von Versorgungsschritten. Denn ein gut abgestimmtes Leistungsangebot von der Diagnostik über die Therapie bis hin zu Schulung, Beratung und Nachsorge bietet die beste Möglichkeit, schnell wieder gesund zu werden bzw. gesund zu bleiben. 02 l l 03
3 weiblich: 66,1 % AOK-Patienten vom Modellversuch zur Integrierten Versorgung Stichprobenbeschreibung Altersgruppen (Durchschnittsalter: 44,6 Jahre) Alter bei Behandlungsbeginn N = 1082 Patienten ( ) Im Rahmen eines Modellprojekts ermöglichte es die AOK Niedersachsen den niedergelassenen Ärzten, Patienten direkt in die MediClin Deister Weser Kliniken, Abteilung für Psychosomatik und Verhaltensmedizin, einzuweisen. Effizienter und effektiver sollte so einer Chronifizierung psychosomatischer Erkrankungen entgegengewirkt werden. Das Modellprojekt dauerte von April 2000 bis Dezember Daten zur Arbeitsunfähigkeit, Krankenhausaufenthalten, Praxiskontakten sowie zum Befinden, zur Symptomatik und anderen psychologischen Faktoren wurden bei Aufnahme in die Klinik, bei Entlassung und zwei Jahre danach (Katamnese) erfasst. Die überwiegend positiven Ergebnisse wurden im beiliegenden Heft Wirkfaktoren der Psychosomatischen Behandlung zusammengefasst. Fortsetzung eines Erfolgsmodels: Integrierte Versorgung Im Rahmen der daraufhin vertraglich vereinbarten Integrierten Versorgung wurden von Januar 2005 bis Dezember 2010, 1082 AOK-Patienten in den MediClin Deister Weser Kliniken aufgenommen. Für eine Teilstichprobe N = 484: Aufnahmen vom April 2008 bis Dezember 2010 liegen Fragebogendaten vor, die bei Aufnahme und Entlassung erfasst wurden. Alle im Jahr 2009 behandelten Patienten mit kompletten Datensätzen N = 161 aus dieser Befragung, wurden ca. eineinhalb Jahre später erneut katamnestisch befragt. Geschlechtsverteilung N = 1082 Patienten ( ) männlich: 33,7% 2,8% jünger als 20 Jahre 16,9% Jahre 15,7% Jahre 24,9% 24,8% Jahre Jahre 11,8% Jahre 3,0% älter als 70 Jahre 04 l l 05
4 Aufenthalt (durchschnittliche Dauer: 29,2 Tage) Psychiatrische Erstdiagnosen (N = 1082; ) Aufenthaltsdauer N = 1082 Patienten ( ) ICD10 Patienten F00-F09 Organische, einschl. symptomatischer psychischer Störungen 1,0% 46,4% F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen 0,9% 31,9% F20-F21 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen 0,6% F30-F39 Affektive Störungen 40,7% 9,1% F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 42,3% 4,2% 5,9% 1,3% 1,2% F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren 1,8% bis 21 Tage Tage Tage Tage Tage Tage mehr als 56 Tage F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen 2,2% F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend 9,9% 06 l l 07
5 Nationalität Familienstand Schulbildung Berufsausübung Nationalität N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) Familienstand N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) Höchster Schulabschluss N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) Derzeitige Berufsausübung N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) deutsch: 79,8% deutsche Aussiedler: 5,6% anderes Geburtsland: 14,6 % ledig: 26,9% verheiratet: 43,1% getrennt lebend: 7,1% geschieden: 16,5% verwitwet: 6,5% Hauptschule: 43,6% Real / Mittelschule: 36,9% Abitur / Fachhochschule: 11,7% ohne Abschluss: 5,5% sonstiger Abschluss: 0,8% Sonderschule: 1,5% voll erwerbstätig: 31,7 teilzeitbeschäftigt: 12,7% nicht erwerbstätig: 29,9% arbeitslos: 25,3% 08 l l 09
6 Arbeitsfähigkeit Beschwerdedauer Arbeitsfähigkeit bei Aufnahme und Entlassung N = 484 Patienten (April 2005 Dezember 2010) Dauer der Beschwerden N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) arbeitsunfähig / arbeitsunfähig: 34,2% arbeitsfähig / arbeitsunfähig: 0,5% arbeitsunfähig / arbeitsfähig: 14,0% arbeitsfähig / arbeitsfähig: 51,3% 23,0% 23,5% 14,2% 16,5% 14,0% 8,5% weniger als 1 Jahr 1-2 Jahre 2-5 Jahre 5-10 Jahre Jahre mehr als 15 Jahre 10 l l 11
7 Fragebogendaten Aufnahme / Entlassung Emotionales Empfinden Veränderungen des emotionalen Befindens im Vergleich zwischen Aufnahme und Entlassung (Fragebogen zum emotionalen Befinden) N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) Mit verschiedenen Fragebögen wurden bei Aufnahme und Entlassung die Belastung durch die aktuelle Symptomatik sowie das emotionale und körperliche Befinden erfasst. Die katamnestische Befragung umfasst erneut die symptomatischen Beschwerden sowie einige Fragen zu Krankheit, Psychotherapie, Erwerbstätigkeit etc. 69% (N = 111) der 161 angeschriebenen Patienten nahmen daran teil. Mittelwert Aufnahme Entlassung Depression Erschöpfung Angst Entspannung Aktivität Freude 12 l l 13
8 Körperliches Befinden Symptomatik Veränderungen der körperlichen Beschwerden im Vergleich zwischen Aufnahme und Entlassung (Giessener Beschwerdebogen) N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) Veränderung der Symptomatik im Vergleich zwischen Aufnahme und Entlassung (Symptomcheckliste) N = 484 Patienten (April 2008 Dezember 2010) Mittelwert Magenbeschwerden Herzbeschwerden Gliederschmerzen Erschöpfung Aufnahme Entlassung Mittelwert Somatisierung Zwanghaftigkeit Unsicherheit Depressivität Ängstlichkeit Aggressivität Phobische Ängste Paranoides Denken Psychotizismus Aufnahme Entlassung 14 l l 15
9 Psychische Belastung (Frauen) Psychische Belastung (Männer) Veränderung der grundsätzlichen psychischen Belastung im Vergleich zwischen Aufnahme und Entlassung N = 330 weibliche Patienten (April 2008 Dezember 2010) Veränderung der grundsätzlichen psychischen Belastung im Vergleich zwischen Aufnahme und Entlassung N = 154 männliche Patienten (April 2008 Dezember 2010) 10,8% 18,0% 32,9% 12,5% 27,8% 34,2% 26,2% 34,9% 71,2% 53,3% 40,9% 38,2% Aufnahme Entlassung Aufnahme Entlassung starke Belastung geringe Belastung ohne Belastung starke Belastung geringe Belastung ohne Belastung 16 l l 17
10 3. Katamnese nach eineinhalb Jahren Veränderung der Symptomatik im Vergleich zwischen Aufnahme, Entlassung und Katamnese N =1 09 Patienten (Klinikaufenthalt 2009; Nachbefragung 2010 / 2011) Fazit Mittelwert Somatisierung Zwanghaftigkeit Unsicherheit Depressivität Ängstlichkeit Aggressivität Phobische Ängste Paranoides Denken Psychotizismus Aufnahme Entlassung Katamnese Die dargestellten Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass das Modell der Integrierten Versorgung, wie es zwischen der AOK Niedersachsen und der MediClin Deister Weser Klinik für Psychosomatik und Verhaltensmedizin in Bad Münder praktiziert wird, effizient und effektiv einer Chronifizierung psychosomatischer Erkrankungen entgegen wirkt. Die Integrierte Versorgung, mit der Möglichkeit der Direkteinweisung durch niedergelassene Ärzte und zeitnahen Aufnahme in die MediClin Deister Weser Kliniken, wird vor dem Hintergrund der kontinuierlichen Zunahme psychischer und psychosomatischer Erkrankungen auch zukünftig eher noch an Bedeutung gewinnen. 18 l l 19
11 Die Präsenz der MediClin MediClin Deister Weser Kliniken Lug ins Land Bad Münder Telefon / Telefax / info.deister-weser-reha@mediclin.de MediClin, 05/2011; Satz und Layout: Tine Klußmann, MediClin integriert.
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