PRÜFBERICHT STG-ROHRSCHELLENHALTER Kurzfassung

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1 PRÜFBERICHT STG-ROHRSCHELLENHALTER Kurzfassung ÜBERSICHT EINLEITUNG... 2 PRÜFUNG TEIL A) Rohrschellen... 3 Belastungsschema... 3 TEST 1 Vertikalbelastung im fertigen WDVS, Dicke 30cm:... 4 TEST 2: Vertikalbelastung ohne WDVS, Abstand 24cm (Bauzustand)... 5 TEST 3: Versuch auf Ausziehen einer Rohrschelle... 6 PRÜFUNG Teil B) Holzschraube... 7 Belastungsschema... 7 TEST 4: Versuch auf Ausziehen einer Holzschraube... 8 TEST 5: Versuch auf vertikale Belastung einer Holzschraube... 9 ZUSAMMENFASSUNG Seite 1 von 10

2 EINLEITUNG Prüfgegenstand: STG-Rohrschellenhalter Typ S, verschiedene Längen Geprüft werden sollen die Bruchlasten für Rohrschellen in STG-Rohrschellenhalter in verschiedenen Längen unter praxisnahen Bedingungen. Prüfer: Ing. Werner Linhart Prüfungsdatum: und Prüfmethode: Die montierten Rohrschellen wurden sowohl auf ihre vertikale Belastbarkeit, als auch hinsichtlich ihrer Auszugsfestigkeit in der Dornachse geprüft. Als Montageuntergrund diente eine Wand aus Leimholzplatten, um Untergrundeinflüsse möglichst auszuschließen. Es wurde davon ausgegangen, dass bei richtiger Befestigung am Untergrund (3 Dübel oder Schrauben) immer die Verbindung zur Rohrschelle oder die Biegezugbeanspruchung des Halters maßgeblich ist. Alle Versuchsanordnungen wurden mehrfach und stufenweise bis zum Bruch bzw. bis zu beschriebenen Verformungen belastet. Verwendetes Material: Rohrschellenhalter: STG-Rohrschellenhalter Typ S, Länge: / / (2-teilig) Untergrund: 3-Schichtplatte 27mm Rohrschelle: Prefa- Standardrohrschelle, Alu-beschichtet, 150mm Schlagschraubdorn; Rohr-DM 100 Alternativer Auszugsversuch mit Holzschraube 10mm verzinkt WDVS-System: Standard- Fassaden-EPS und handelsübliche Gewebe/Spachtelung, Dicke 10/20/30cm Messgerät: Als Messgerät diente eine handelsübliche Kranwaage: Typ: KERN 1TO.1 Eigengewicht: 13,87 kg inkl. Aufhängung Max. Last /.Messschritt 1000 kg / d= 0,1kg Genauigkeit: +/- 0,2% der Nennlast Seite 2 von 10

3 PRÜFUNG TEIL A) Rohrschellen Belastungsschema Seite 3 von 10

4 TEST 1 Vertikalbelastung im fertigen WDVS, Dicke 30cm: Vertikale Belastung eines Ablaufrohres, das durch 2 Rohrschellen gehalten wird. Aufgrund der Ergebnisse von Vorversuchen wurde auf eine Prüfung der Halter mit den kürzeren und damit günstigeren Längen verzichtet. Rohrschellenhalter: STG S , Rohrabstand vom Untergrund etwa 33 cm WDVS: ca. 30 cm mit Spachtelung Testanordnung: Belastung des Ablaufrohres in einer 30cm WDVS- Fassade mit vertikaler Last (Gewicht + Eigengewicht der Waage). Die Lasteinbringung erfolgt durch eine an der Oberseite des Rohres fixierte Rundschlinge. Endbelastung mit 59,1 + 13,87kg = ca. 73 kg / 0,73 kn Bild Mitte: Endbelastung: Verformung des Gummiteiles und sichtbare, leichte Spaltbildung oberhalb des Gummiteiles + deutliche Verformung (Schrägstellung) der Rohrschelle erkennbar daher Ende der Belastung Unteres Bild: Nach Entlastung des Systems: Vollständige Rückstellung und keine Schäden an Fassade und Rohrschellenhalter Der vorher sichtbare Spalt zum WDVS schließt wieder vollständig. Seite 4 von 10

5 TEST 2: Vertikalbelastung ohne WDVS, Abstand 24cm (Bauzustand) Vertikale Belastung eines Ablaufrohres, das durch 2 Rohrschellen gehalten wird. Rohrschellenhalter: STG S Keine Fassade (simulierter Bauzustand) Testanordnung: Belastung des Ablaufrohres auf Rohrschellenhalter , Abstand ca. 24 cm mit vertikaler Last (Gewicht + Eigengewicht der Waage). Die Lasteinbringung erfolgt durch eine an der Oberseite des Rohres fixierte Rundschlinge. Belastung mit 11, ,87 = ca. 25 kg / 0,25 kn bis Endbelastung von ca. 40 kg / 0,40 kn (o. Abb.) Verformung bei ca. 0,40 kn, deutlich sichtbar auch die Beanspruchung der Rohrschelle Weitgehende Rückstellung nach Entlastung. Der Rohrschellenhalter lässt sich nach der simulierten Bauzustands-Überlastung einfach ausrichten ( o.abb). Seite 5 von 10

6 TEST 3: Versuch auf Ausziehen einer Rohrschelle Die Prüfung erfolgte wieder mit einer handelsüblichen, beschichteten Aluminium- Rohrschelle (Prefa) Rohrschellenhalter: STG S Rohrschellenhalter und Rohrschelle waren bereits durch Test 1 vorbelastet und simulieren damit auch die mehrfache Belastung. Die Kranwaage wurde auf einer gleitenden Unterlage geführt und stufenweise auf Zug be- und entlastet. Bild oben: Versuchsanordnung Unmittelbar neben der Rohrschelle wird über eine Rundschlinge die Kraft auf das Ablaufrohr geleitet. Belastung 82 kg /0,82 kn Rohrschelle etwa 10 mm ausgezogen Versagen durch vollständigen Auszug bei ca. 90 kg/ 0,90 kn (ohne Abb.) Seite 6 von 10

7 PRÜFUNG Teil B) Holzschraube Belastungsschema Seite 7 von 10

8 TEST 4: Versuch auf Ausziehen einer Holzschraube Die Prüfung erfolgte mit einer handelsüblichen verzinkten Holzschraube, DM 10 mm Rohrschellenhalter: STG S in 12cm WDVS. Die Krafteinleitung erfolgte über eine Rundschlinge durch eine aufgesteckte Ringmutter. Versuchsanordnung: Die Ringmutter wird direkt durch die Holzschraube gehalten Erst bei Lasten von deutlich über 100 kg / 1,0 kn wird der Rohrschellenhalter ausgezogen Im Bild die Auswirkung bei 120 kg / 1,2 kn Die Schraube sitzt fest im Gummiteil, der gesamte Halter wird aus der Fassade gezogen (Verformung der Grundplatte hinter dem Dämmstoff). Seite 8 von 10

9 TEST 5: Versuch auf vertikale Belastung einer Holzschraube Die Prüfung erfolgte mit einer handelsüblichen verzinkten Holzschraube, DM 10 mm Rohrschellenhalter: STG S in 20cm WDVS. Die Krafteinleitung erfolgte über eine Rundschlinge durch eine aufgesteckte Ringmutter. Wegen der geänderten Aufhängung beträgt das Eigengewicht der Kranwaage nur etwa 13,0 kg. Versuchsanordnung Die Belastung wird stufenweise erhöht Endbelastung mit: 92,4 + 13,0 = ca. 105 kg / 1,05 kn Deutliche Absenkung des Rohrschellenhalters, Beschädigung der Fassade Ende der Belastung Seite 9 von 10

10 ZUSAMMENFASSUNG Die Ergebnisse der Versuche lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die üblichen Lasten von Ablaufrohren werden durch die getesteten STG-Rohrschellenhalter sicher aufgenommen, auch bei hohen Lasten (weitgehende Wasserfüllung des Ablaufrohres) sind bei richtigem Einbau keine Schäden an Fassade und Halterung zu erwarten. Auch im Bauzustand ohne unterstützenden Dämmstoff werden die üblichen Belastungen sicher übernommen, geringfügig überlastete Rohrschellenhalter lassen sich wieder ausrichten. Die handelsüblichen Rohrschellen mit Schlagschraubdorn sind im Rohrschellenhalter sicher verankert und versagen erst bei sehr hohen Zuglasten (ca. 0,9 kn) durch langsames Herausziehen. Bei Montage von Holzschrauben 10mm ergeben sich im 20 cm WDVS-System Bruchlasten von > 1,0kN bei Beanspruchung auf Ausziehen bzw. bei Vertikalbelastung. Folgende Situationen wurden getestet: STG - ROHRSCHELLENHALTER - TEST 1) Test Beschreibung Testende bei Endlast 1 Vertikalbelastung eines Ablaufrohres auf 2 Rohrschellen in 30cm WDVS 2 Vertikalbelastung eines Ablaufrohres auf 2 Rohrschellen mit 24cm Wandabstand ohne WDVS (Halter = ) Spaltbildung zwischen Gummi und Verputz, Verformung der Rohrschelle bleibende Verformung des Rohrschellenhalters 0,73 kn / 2 = 0,36 kn / RSH 0,40 kn / 2 = 0,20 kn / RSH entspr. Moment ca. 4 kncm 3 Rohrschelle: Zugbelastung horizontal Ausziehen der Rohrschelle 0,90 kn / RSH 4 Holzschraube: Zugbelastung horizontal Ausziehen Rohrschellenhalter 1,2 kn 5 Holzschraube: Belastung vertikal in 20cm WDVS, Lastabstand ca. 20 mm Beschädigung Putz 1,05 kn 1) Die Werte gelten bei Montage gemäß Montageanleitung und den im Bericht angegebenen Rahmenbedingungen. Die Fuge zum Dämmstoff ist formschlüssig auszuschäumen. Je nach konkreter Situation (Untergrund, Rohrschelle, WDVS-System etc.) können sich andere Tragfähigkeitswerte ergeben. Im Zweifelsfall sind die Tragfähigkeiten durch Versuche unter den örtlichen Bedingungen nachzuweisen. Hinweis: Für die Bestimmung konkreter Belastungswerte in Abhängigkeit von Untergrund, verwendeter Rohrschelle bzw. Einschraubmittel und Dämmstoff werden Belastungsversuche unter den örtlichen Bedingungen empfohlen. Seite 10 von 10

11 Empfohlene Rohrschellenabstände Empfohlene max. Rohrschellenabstände 1) Dämmstärke bis 140 mm Dämmstärke mm Dämmstärke mm Standard 2) bei großer Vereisungs- Standard 2) bei großer Vereisungs- Standard 2) bei großer Vereisungs- Rohr-DM gefahr 3) gefahr 3) gefahr 3) 100 3,0 m 3,0 m 3,0 m 120 3,0 m 3,0 m 3,0 m 2,5 m 150 3,0 m 2,5 m 2,5 m 2,5 m 2,0 m 1) Die Werte gelten bei Montage gemäß Montageanleitung und den im Bericht angegebenen Rahmenbedingungen in WDVS-Systemen. Die Fuge zum Dämmstoff ist formschlüssig auszuschäumen. Je nach konkreter Situation (Untergrund, Rohrschelle, WDVS-System etc.) können sich andere Tragfähigkeitswerte ergeben. Im Zweifelsfall sind die Tragfähigkeiten durch Versuche unter den örtlichen Bedingungen zu überprüfen. 2) Die Abstände berücksichtigen die üblichen Lasten durch Eigengewicht, Wind und kurzzeitiger, teilweiser Wasserfüllung. 3) Die Abstände gelten bei Einbausituationen, bei denen es regelmäßig zu Vereisungen der Rohre kommen kann. Die Werte berücksichtigen Dauerlasten, die bei einer etwa 70%igen Wasserfüllung der Rohrlänge auftreten. Empfohlene max. Lasten für Holzschraube 10 mm Empfohlene max. Lasten für Holzschraube 10mm in RSH, Lastabstand bis 25 mm 1) Dämmstärke bis 140 mm Dämmstärke mm Dämmstärke mm Dauerlast kurzfristige Dauerlast kurzfristige Dauerlast kurzfristige Belastung Belastung Belastung Belastung Zug horiz. 0,20 kn 0,60 kn 0,15 kn 0,60 kn 0,15 kn 0,60 kn Zug vertikal 0,20 kn 0,50 kn 0,15 kn 0,40 kn 0,10 kn 0,25 kn 1) Die Werte gelten bei Montage gemäß Montageanleitung und den im Bericht angegebenen Rahmenbedingungen in WDVS-Systemen. Die Fuge zum Dämmstoff ist formschlüssig auszuschäumen. Je nach konkreter Situation (Untergrund, Schraube, WDVS-System etc.) können sich andere Tragfähigkeitswerte ergeben. Für Nachweise sind die Tragfähigkeiten durch Versuche unter den örtlichen Bedingungen zu überprüfen. Seite 11 von 10