Wie lässt sich die Tragfähigkeit der Regelschule verbessern?
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- Edmund Baumgartner
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1 Wie lässt sich die Tragfähigkeit der Regelschule verbessern? Rupert Tarnutzer Eva Greminger Martin Venetz Zürich Kongress SGBF 25, Lugano Einleitung (I) Ausgangslage: Immer mehr Lernende werden nach besonderem Lehrplan unterrichtet Problem: Diese Entwicklung steht in Widerspruch zum Konzept einer «tragfähigen Schule» bzw. einer «Schule für Alle». Finanzierung des sonderpädagogischen Angebots (NFA). Allgemeine Zielsetzung: Identifizierung von Faktoren, welche die Tragfähigkeit der Regelschule stärken bzw. schwächen.
2 Einleitung (II): Tragfähigkeit Die Tragfähigkeit der Regelschule ist hoch, wenn es ihr gelingt, einem möglichst breiten Spektrum von Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden, so dass diese ihre Schulzeit in ihrer entsprechenden Regelklasse verbringen können. 2 Fragestellungen Wie häufig sondern Regelklassenlehrpersonen und Kindergärtnerinnen Lernende aus? Welche strukturellen, organisationsklimatischen sowie personalen Faktoren haben einen Effekt auf die Anzahl Aussonderungen? In welcher Beziehung stehen die Faktoren untereinander? 3 2
3 Methode (I): Vorgehen Durchführung der Studie im Rahmen des Projekts «WASA» (Wachstum des sonderpädagogischen Angebots) Beteiligte Kantone: Aargau, Appenzell-Ausserrhoden, Basel-Stadt, Nidwalden, Schaffhausen und Thurgau Schriftliche Befragung von Kindergarten- und Primarlehrpersonen (inkl. Orientierungsstufe in BS) Zeitpunkt der Befragung: Juni 24 Rücklaufquote 38.4% (N = 84) 4 Methode (II): Stichprobe Stichprobenumfang: N = 64 Kindergarten- und Regelklassenlehrpersonen Alter: M = 4.7 Jahre (SD =.8) Anzahl Jahre im Schuldienst: M = 5.4 Jahre (SD =.9) Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Alter Geschlecht weiblich männlich Total Stufe n % n % N % Kindergarten % 5.8% % Primarschule % % % Total % % 59.% 5 3
4 Methode (III): Operationalisierung «Tragfähigkeit» Durchschnittliche Anzahl Aussonderungen einer Lehrperson in den Schuljahren 2 bis 24 Als Aussonderungsmassnahmen gelten: Zuweisung in Sonderklassen und -schulen Zuweisung in die Einführungsklasse Repetition Rückstellung der Einschulung 6 Methode (IV): Faktoren der Tragfähigkeit Strukturelle Faktoren: Kantonszugehörigkeit Schulstufe Klassensituation (Klassengrösse, Anteil Lernende mit Schulschwierigkeiten und mit Migrationshintergrund) Aussonderungsangebot in der eigenen Gemeinde Breite des Förderangebotes im Schulhaus Beratungsqualität Organisationsklimatische Faktoren: Sozialklima im Team Sozialklima Schulleitung Team Personale Faktoren: Einstellung der Lehrpersonen & des beruflichen Umfeldes Unterrichtsgestaltung Belastungserleben 7 4
5 Frage: Wie viele Lernende sondert eine Lehrperson pro Schuljahr durchschnittlich aus? Im Mittel werden pro Klasse und Schuljahr.8 Lernende ausgesondert Die Bandbreite reicht von bis 6.5 ausgesonderte Lernende % 5 2.3% 23.% - > Durchschnittl. Anzahl Aussonderungen 8 Frage: Welche Faktoren haben welchen Effekt auf die Anzahl Aussonderungen? Strukturelle Faktoren: Effektstärken Kantonszugehörigkeit +++ Schulstufe ++ Klassengrösse + Anteil Lernende mit Schulschwierigkeiten (+) Anteil Lernende mit Migrationshintergrund (+) Bestehendes Aussonderungsangebot in der eigenen Gemeinde + Breite des Förderangebotes im Schulhaus Beratungsqualität Personale Faktoren: Einstellung der Lehrpersonen & des beruflichen Umfeldes (+) Unterrichtsgestaltung + Belastungserleben + 9 5
6 Effekt «Kantonszugehörigkeit»: Aussonderungen AG AR BS NW SH TG Effekt «Schulstufe»: Aussonderungen Kindergarten Primarschule 6
7 Effekt «Aussonderungsangebot in der eigenen Gemeinde»: ohne mit Aussonderungsangebot in der Gemeinde 2 Effekt «Einstellung der Lehrpersonen» und «Belastungserleben»: +.2 Aussonderungen integrative Haltung überdurchschnittlich Arbeitsüberforderung unterdurchschnittlich 3 7
8 Effekt «Unterrichtsgestaltung»: häufiger weniger häufig frontaler Unterricht 4 Frage: In welcher Beziehung stehen die Faktoren untereinander? ISF ja ISF ja Integrative Integrative Einstellung* ch CH l mit Schulschwierigk. Schülerorientierter Sch ler - orient. Unterricht Unt. Sch ler Migranten M mit ig. Schulschw.* Schulschwierigk. Offener Unterricht Aussonderungs- u so d. A gangebot Belastung F rder- Förderangebot t Klima im Klima im Team Schwierige Klasse Zusamm Zusammenarbeitsformen enarbeitsforme n* Klima Team -SL Qualit t Qualität der Beratung 5 8
9 Belastung LP Unterricht Einstellung Angebot Kiga Unterrichtsentwicklung Tragfähigkeit der Regelschule Lehrpersonen Integratives Schulkonzept Reduktion & Kontigentierung Unterstützung Sozialklima Schulbehörde & Schulleitung 6 Schlussfolgerungen Reduktion und Kontigentierung des Separationsangebotes Die Frage der Tragfähigkeit stellt sich bereits bei der Einschulung Schulbehörde und Schulleitung fokussieren Schulentwicklung auf drei zentrale Bereiche: Unterrichtsentwicklung (Umgang mit Heterogenität) Unterstützung von Lehrpersonen (Reduktion von Arbeitsstress) Klares Bekenntnis zur Integration (integr. Einstellung) 7 9
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