Informationen für Einsender
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- Dörte Schenck
- vor 6 Jahren
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1 Seite 1 Informationen für Einsender Das Pharmakologische Labor des Epilepsiezentrums Bethel ist spezialisiert auf die quantitative Bestimmung aller zur Zeit verfügbaren Antiepileptika und ihrer Metabolite im Blut bzw. Serum. Neben der Analytik von Antiepileptika werden massenspektrometrische Konzentrationsbestimmungen von wichtigen Psychopharmaka und ihrer klinisch relevanten Metaboliten durchgeführt. Angebot und Leistungen der Pharmakologischen Abteilung richten sich an alle, die an eine Konzentrationsbestimmung von Antiepileptika und/oder Psychopharmaka im Serum interessiert sind. Eine direkte Überweisung zur Konzentrationsbestimmung im Serum durch einen niedergelassenen Arzt ist jedoch nicht möglich. Sollten Sie diesbezüglich Fragen haben, rufen Sie uns gerne an. Anforderungsgrund Allgemein ist es sinnvoll, Bestimmungen der Serumkonzentration bei gezielten klinischen Fragestellungen vorzunehmen, z.b. bei Fragen nach Compliance, Therapieresistenz, unerwünschten Wirkungen, Interaktionen, etc.. Gerade die Arzneimittelwechselwirkung ist eine wichtige Indikation für Therapeutisches Drug Monitoring (TDM), denn die meisten Patienten erhalten mehrere (nichtverschreibungspflichtige und verschreibungspflichtige) Medikamente gleichzeitig. Mögliche Arzneimittelwechselwirkungen können durch TDM entdeckt werden. Wann sollte Blut abgenommen werden? Das Blut sollte unter steady-state Bedingungen (Ausnahme: Verdacht auf Intoxikationen), morgens vor der ersten Medikamenteneinnahme ( Talspiegel ) abgenommen werden. Steady-state-Bedingung ist nach 4-5 Halbwertszeiten erreicht. Bei sehr kurzen Halbwertzeiten des Medikaments sollte das Blut etwa 1-2 Stunden nach Einnahme zwecks Bestimmung des Medikamentenspiegels abgenommen werden. Es wird pro angeforderte Bestimmung ca. 1-2 ml Vollblut oder Serum für die Analytik benötigt. Lagerung und Versand Das Material darf nicht gefroren eingesandt werden. Sollte sich der Versand jedoch nach Blutabnahme verzögern, kann die Blutprobe kurzfristig zur Aufbewahrung im Kühlschrank (2-8 C) gelagert werden. Bei längerer Aufbewahrung sollte das Blut zentrifugiert und das Serum bei ca. -20 C gelagert werden. Der (Post-)Versand innerhalb von ein bis zwei Tagen ist ohne Kühlung möglich. Die Proben sind in Versandbehälter (DIN EN 829) für diagnostische Proben zu versenden, unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften für den Versand (gemäß Gefahrgutverordnung biologischer Stoff, Kategorie B ). Der Probenbegleitschein ist der Probe beizulegen.
2 Seite 2 Versandanschrift: Pharmakologisches Labor der Gesellschaft für Epilepsieforschung e. V. Maraweg 13 D Bielefeld Bestimmungsmethoden/Qualität Die Konzentrationsbestimmungen der Antiepileptika und/oder Psychopharmaka im Serum werden per Hochleistungsflüssigkeitschromatographie oder Massenspektrometrie analysiert. Die Konzentration von Bromid wird mittels Photometrie im Blutserum bestimmt. Die Qualität der Messungen wird nach den neuesten Richtlinien der Bundesärztekammer (RiliBäk) durch interne und externe Kontrollen (Ringversuche) überprüft. Zusätzlich finden individuelle Plausibilitätskontrollen für jeden einzelnen Befund und eine aufwändige Dokumentation aller Resultate statt. Konzentrationsbestimmung Die Wirkstoffe, die derzeit im Pharmakologischen Labor bestimmt werden, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen. Bei Fragen bezüglich der Bestimmung von Wirkstoffen, die sich nicht in der Tabelle befinden, rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter. Die Berechnung der Analyse erfolgt nach GOÄ/DKGNT. Antiepileptika-Tabelle Substanz Methode Ansatztage Therapeutischer Referenz-bereich 2) Anmerkung Bromid Photometrie 2x wöchentlich (Mi.,Fr.) 0,5-1,5 mg/ml Carbamazepin HPLC täglich Ethosuximid HPLC Täglich 4-12 µg/ml* *Wirksamer Metabolit: Carbamazepin-epoxid µg/ml Felbamat 1x wöchentlich µg/ml Gabapentin HPLC 2x wöchentlich 2-20 µg/ml Morgenwert; im Tagesverlauf höher
3 Seite 3 Lacosamid täglich Lamotrigin HPLC täglich Levetiracetam täglich Methsuximid HPLC täglich Oxcarbazepin HPLC täglich 1-10 µg/ml Morgenwert, im 3-14 µg/ml µg/ml Morgenwert; im µg/ml* *Wirksamer Metabolit: N-Desmethyl- Mesuximid µg/ml* *Wirksamer Metabolit: 10-OH-Carbazepin Perampanel 1-2x wöchentlich Phenobarbital HPLC täglich ng/ml (???) µg/ml Völlig vorläufiger Richtwert! Phenytoin (Diphenylhydantoin) HPLC täglich µg/ml Gegebenfalls auch höher! Pregabalin 2x wöchentlich Primidon HPLC täglich 2-5 µg/ml Morgenwert! 5-10 µg/ml Phenobarbital unbedingt mitbestimmen! Rufinamid 1x wöchentlich 5-30 µg/ml Morgenwert! Stiripentol 1x wöchentlich 1-10 µg/ml Sultiam 1x wöchentlich 2-8 µg/ml Topiramat täglich Valproinsäure täglich Vigabatrin HPLC 2x wöchentlich 2-8 µg/ml Morgenwert; im Tagesverlauf höher µg/ml Morgenwert; im 2-10 µg/ml Morgenwert; im Zonisamid 1x wöchentlich 5-40 µg/ml Morgenwert!
4 Seite 4 Psychopharmaka-Tabelle 1) Substanz Metabolit Abk. Therapeutischer Referenzbereich 2) Methode Amisulprid - AMS ng/ml Aripiprazol - ARI ng/ml Citalopram - CIT ng/ml Clobazam Desmethyl- Clobazam CLB CLB: ng/ml; DM-CLB: ng/ml Clozapin Desmethyl- Clozapin CLZ ng/ml Duloxetin - DUL ng/ml Fluoxetin Norfluoxetin FLX FLX+NFLX: ng/ml Fluvoxamin - FLU ng/ml Haloperidol - HAL 5-17 ng/ml Mirtazapin Normirtazapin MIR ng/ml Olanzapin - OLA ng/ml Paroxetin - POX ng/ml Quetiapin - QUE ng/ml Risperidon 9-OH-Risperidon RIS RIS+ORIS: ng/ml Sertralin Norsertralin SER ng/ml Venlafaxin O-Desmethyl- Venlafaxin VEN VEN+DVEN: ng/ml 1) Die Psychopharmaka-Bestimmungen erfolgen je nach Probenaufkommen 1-2x wöchentlich. 2) The AGNP-TDM Expert group Consensus Guidelines: Therapeutic Drug Monitoring in Psychiatry. P.Baumann et al., Pharmacopsychiatry 2004; 37: sowie Hiemke et al. Psychopharmakotherapie 2012 ; 5:
5 Seite 5 Wie lange dauert es, bis der Befund kommt? Wir sind bemüht, Ihnen das Ergebnis (nach Plausibilitätskontrolle) innerhalb von h nach Erhalt der Probe mitzuteilen. Bei dringenden Analysen kann in Ausnahmefällen eine Befundmitteilung auch innerhalb von wenigen Stunden erfolgen. Für die Befundübermittlung benötigen wir Anschrift und Fax-Nummer. Um unverzüglich im Fall von bedenklich hohen Blutspiegeln den behandelnden Arzt erreichen zu können, benötigen wir eine Telefonnummer. Anmerkungen zum Begleitschein: Das Pharmakologische Labor steht allen anfordernden Ärzten bei der Beurteilung der ermittelten Ergebnisse beratend zur Seite. Zur optimalen Beratung der Konzentrationsbestimmungen werden alle ermittelten Daten erfasst und dokumentiert und können jederzeit bei Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Um eine qualifizierte Bewertung und sichere Analyse der Ergebnisse im Labor zu gewährleisten, sollten - soweit möglich - die abgefragten Informationen auf dem Probenbegleitschein ausgefüllt sein. Dazu gehören u.a. Angaben zu Begleitmedikamente, Dauer der Behandlung, das Abnahme- und Einnahmedatum, Körpergewicht, etc. Kontakt Dr. Renate Helmer Leiterin der Pharmakologischen Abteilung Tel.: renate.helmer[at]evkb.de Dr. Uwe Jürgens Stellvertreter der Pharmakologischen Abteilung Tel.: ujuergens-gfe[at]bitel.de Mitarbeiter des Pharmakologischen Labors Frau Diekmann, Frau Fröhling, Frau Husemann, Frau Schröder, Frau Wind (Medizinisch technische Assistenten) Tel.: Fax: Herr Schäfers (Chemotechniker) Tel.: Fax:
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