Zur Zeit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 besaß die Stadt

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1 Der Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf in der Zeit des Nationalsozialismus Das Gebäude des Oberlandesgerichts Düsseldorf an der Cecilienallee in den 20er/30er Jahren Stadtarchiv Düsseldorf Zur Zeit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 besaß die Stadt Düsseldorf Einwohner und war Sitz des Oberlandesgerichts (OLG) an der Cecilienallee 3 in Düsseldorf-Pempelfort. Das OLG war damals wie heute zuständig für die Landgerichtsbezirke (LG) Düsseldorf, Duisburg, Kleve, Krefeld, Mönchengladbach und Wuppertal. Die jüdische Bevölkerung Düsseldorfs machte Anfang 1933 mit Personen lediglich 1 % der städtischen Gesamtbevölkerung aus; 141 von 858 zugelassenen Rechtsanwälten (16,4 %) des OLG Bezirks wurden als nichtarisch eingestuft. (Ein kleiner Prozentsatz, wenn man sich vor Augen führt, dass in Berlin die Hälfte der Anwälte jüdischer Herkunft war.) Die Ausgrenzung der jüdischen Bürger und hier speziell die Säuberung der Justiz begann mit dem groß angelegten Judenboykott am 1. April 1933, bei dem auch in Düsseldorf jüdische Rechtsanwälte diskriminiert und terrorisiert wurden. Der Büroleiter des bekannten Anwalts Justizrat Stephan Cohen-Altmann schilderte die Vorgänge in der Kanzlei in der Königstraße nach 1945 so: Bei dem Judenboykott am wurden die Büroräume des Herrn Justizrat Cohen-Altmann in der Königstrasse 4 mit den bekannten Hetzplakaten beklebt, die der Unterzeichnete mit Hilfe Büroangestellter wiederholt entfernte, sodaß sogar die Wache der SA vor dem Haus aufgestellt wurde. Die Maßnahme des Unterzeichneten brachten die SA und SS in Rage. Der Bürogehilfe Neppl und der Unterzeichnete machten daraufhin Bekanntschaft mit dem,heldenkeller der SA im Getreidehaus in der Bismarckstrasse. (...) Herr Justizrat Cohen-Altmann blieb wochenlang dem Büro fern, da er ständig mit Durch das Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft, das gleichzeitig mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums am 7. April 1933 erlassen worden war, wurde Anwälten, die nicht arischer Abstammung waren, die Zulassung entzogen. Unter die Ausnahmeregelung fielen die Altanwälte, die vor 1914 zugelassen waren, Frontkämpfer im Ersten Weltkrieg oder direkte Angehörige von im Ersten Weltkrieg Gefallenen. LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.86 Nr.158 Bl.5 Die Rechtsanwaltskammer (RAK) Düsseldorf und der Düsseldorfer Anwaltsvereins zollten diesen immensen Veränderungen durch Rücktritt ihrer Vorstände schnellstens Rechnung. Der Vorstand der RAK tat dies in vorauseilendem Gehorsam bereits am 25. März 1933 und kündigte Neuwahlen an. Der 22. April 1933 wurde jedoch vom Preußischen Justizministerium zentral für alle Kammern festgesetzt. Ziel der Berliner neuen Politik war die Gleichschaltung der Anwaltskammern. Zerstörte Einrichtungsgegenstände nach der Pogromnacht im November 1938 in der Hüttenstrasse 81 MuG Düsseldorf Der neue Vorstand handelte rasch und gab bereits am 15. Mai 1933 Richtlinien hinsichtlich des Umgangs mit jüdischen Anwälten und Mandanten heraus. Jegliche Zusammenarbeit mit den nun auch aus den bestehenden Anwaltsvereinigungen ausgeschlossenen jüdischen Anwälten galt als standeswidrig. Die Vertretungsverbote der jüngeren Anwälte, keine Neuzulassungen zur Anwaltschaft und die zunehmende Emigration führte zu einer schnellen Überalterung der jüdischen Anwaltschaft. Als ihr im November 1938 endgültig die Anwaltszulassung entzogen wurde, gab es im OLG-Bezirk Düsseldorf noch 41 jüdische Anwälte. RAK Düsseldorf Telefonanrufen von PG s (Parteigenossen) belästigt wurde, die ihn mit dem Tode bedrohten. In Düsseldorf erschienen zu dieser Kammerversammlung zwar nur etwa die Hälfte der arischen Mitglieder, jedoch alle Würdenträger aus Justiz (Oberlandesgerichtspräsident, Generalstaatsanwalt, fast alle Landgerichtspräsidenten u.a.), Stadtverwaltung (Oberbürgermeister, Polizeipräsident u.a.) und Partei. Ferner hatten auch SA, SS und Stahlhelm Abordnungen in den mit Hakenkreuzfahnen und Fahnen in Schwarz-Weiß-Rot geschmückten Versammlungssaal geschickt, die den Raum umstellten. Die Wahl der neuen Vorstandsmitglieder war einstimmig NSDAP-dominiert: 13 Vorstandsmitglieder wurden abgewählt, die beiden jüdischen Mitglieder waren bereits vorher abgesetzt worden. Rechtsanwalt Heinz Motulski reiht sich am selbst in die Liste der jüdischen Anwälte ein Schreiben der RAK Düsseldorf vom 15. Mai 1933 an die Kammermitglieder hinsichtlich des Verhaltens gegenüber nichtarischen Kollegen Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Düsseldorf Joseph Adler 23. November 1895 Frankfurt/M (USA) Dagobert David Mai 1934 Rheydt Dr. Kurt Frank 25. April 1888 Düsseldorf 24. Februar 1945 Ausch- Wolfgang Heymann keine Angaben Richard Levy 12. September 1902 Frankfurt/M. keine Angaben Paul Löwe 1883/ März 1937 Düsseldorf (Suizid) Dr. Fritz Mayer 9. März 1904 Duisburg 25. Februar 1945 Auschwitz Dr. Margarethe Oppenheimer keine Angaben Dr. Friedrich Traumann 7. Mai 1877 Posen keine Angaben Rechtsanwalt; Syndicus Dr. Benjamin Baer 21. Mai 1875 Düsseldorf 5. Februar 1943 Auschwitz Leopold Behrendt 26. Februar 1886 Stühm keine Angaben Bernhard Blumenreich 26. April 1898 Magdeburg 13. Oktober 1933 Düsseldorf (Suizid) Dr. Leopold Braunschweig 7. Dezember 1877 Feudingen 28. Oktober 1941 Düsseldorf (Suizid) Dr. Hans Cappel 23. März 1908 Düren (Israel) Rechtsanwalt Justizrat Stephan Cohen-Altmann 22. Oktober 1861 Haltern 3. November 1942 Genf Edgar Cohn 27. September 1905 Recklinghausen 16. Juli 1943 Sobibor Rechtsanwalt Dr. Max Dannenbaum 11. Januar 1881 Lippstadt 31. März 1942 Minsk Erich Davids 21. Juni 1901 Fischeln/Krefeld 8. Mai 1945 Izbica ; LG Krefeld Ludwig Dorpalen 11. Dezember 1876 Liegnitz (Großbritannien) Dr. Rudolf Edler 17. August 1903 Düren 22. Januar 1991 Malta Dr. Arthur Eichengrün 6. August 1890 Witten 4. September 1939 Stuttgart (Suizid), Justiziar Dr. Julius Ellenbogen 7. April 1878 Bruchsal (Freiburg) Rechtsanwalt Dr. Friedrich Falk 2. Dezember 1907 Düsseldorf 15. September 2003 Großbritannien Herbert Felsenthal 30. September 1902 Düsseldorf 30. März 1945 Bergen- Belsen Dr. Ossip Kurt Flechtheim 5. März 1909 Nikolajew/RUSSL. 4. März 1998 Kleinmachnow Referendar Düsseldorf witz Dr. Marcel Frenkel (Marcellius Fraenkel) 24. Mai 1907 Berlin 18. November 1960 Düsseldorf Referendar Düsseldorf Dr. Erich Gerson 31. Dezember 1888 Frankfurt/O. (Großbritannien) Dr. Max Goldberg 1. April 1881 Arnsberg 29. August 1958 (Düsseldorf) Dr. Josef Gottlieb 3. Juni 1885 Neustadt (Mülheim/Ruhr) Dr. Leo Gottschalk 21. März 1888 Düsseldorf (Niederlande) Friedrich Grünberg keine Angaben Dr. Karl Heimann 12. November 1891 Duisburg (Brasilien) Dr. Hans-Hermann Herz (John H. Herz) 23. September 1908 Düsseldorf 26. Dezember 2005 Scarsdale/USA Referendar Düsseldorf Hirsch keine Angaben Dr. Erich Horn 8. Mai 1905 Düsseldorf (Israel) Gerhard (Gerald) Jonas 27. Mai 1909 München-Gladbach (USA) Referendar Düsseldorf Joseph Jonas 21. Dezember 1876 Borken (Großbritannien) Dr. Siegfried Kann 10. Oktober Mai 1936 Düsseldorf Dr. Rudolf Kaufmann 9. Februar 1902 Gelsenkirchen keine Angaben Friedrich Kramer 22. Mai 1890 Greiz 28. September 1963 Paso Robles/ USA Ernst Landau 9. August 1903 Berlin (Mexiko) Leo Levy (Levy-Ries) 29. Dezember 1871 Osnabrück (Großbritannien) Käthe Levy-Fränkel 6. Februar 1902 Düsseldorf keine Angaben Rechtsanwältin LG Düsseldorf Julius Lewinsohn 11. Dezember 1873 Graudenz 1944 London Dr. Leonhard Leyser 5. September 1879 Görlitz (Stockholm) Dr. Isaak Emil Lichtigfeld 4. Januar 1894 Bursztyn/Kr.Lemberg 24. Dezember 1967 Frankfurt/M. Dr. Leo Lichtigfeld 20. Juni 1889 Bursztyn/Kr.Lemberg 29. Juli 1942 Lodz Herbert Liebermann keine Angaben Dr. Georg Lindemeyer 5. August 1887 Elberfeld (1943) Minsk Rechtsanwalt G Düsseldorf Ludwig Loeb (Lobe) 10. Januar 1909 Warburg (USA) Referendar Düsseldorf Siegfried Löb 23. Oktober 1886 Scherfede 14. November 1957 USA Fritz Löwenstein 11. Dezember 1901 keine Angaben Dr. Kurt Löwenstein 10. Juni 1904 Elberfeld 30. November 1943 Dorohusk Dr. Ludwig Löwenstein 11. März 1903 Grevenbroich 1990er Jahre Israel Ludwig Löwenwarter keine Angaben Dr. Viktor Loewenwarter 4. Mai 1887 Köln 8. Februar 1973 Chile Fritz Marcus 19. Februar 1889 Münster 2. Juli 1940 auf dem Weg nach Kanada Dr. Siegfried Marcus 16. September 1891 Rees (Peru) Dr. Otto Markus 8. Oktober 1889 Krefeld (USA) Dr. Erich Massmann keine Angaben Dr. Max Mendel 18. September 1886 Borken 1940/1941 Lyon Dr. Richard Mendel keine Angaben (vor 1950 Großbritannien) Dr. Berthold Mosheim 25. Mai 1904 Adorf/Waldeck 15. September 1964 London Heinz Motulski keine Angaben Dr. Dr. Josef Neuberger 11. Oktober 1902 Antwerpen 12. Januar 1977 Düsseldorf Dr. Rudolf Oestreich keine Angaben (Suizid) Dr. Arthur Oppenheimer (Arthur Opton) 4. Oktober 1875 München-Gladbach 3. November 1941 New York Dr. Gerd Franz Oppenheimer (Frank Opton) 25. Februar 1906 Düsseldorf 20. Juni 1989 Meadow Lakes/USA Rechtsanwältin LG Düsseldorf Dr. Siegfried Orzegow 30. Oktober 1881 Düsseldorf nach 1941 Riga Dr. Bernhard Pagener 23. Juli 1876 Espe 8. November 1940 Düsseldorf Karl-Heinz Pfeffer 27. Januar 1906 Düsseldorf 28. Februar 1945 Auschwitz Rechtsanwalt LG Düssedorf Richard Selo 23. Juli 1896 Düsseldorf 9. September 1947 Forest Hills/USA Rechtsanwalt; Syndicus Dr. Emil Simon 1. Februar 1881 Werden 14. April 1973 Los Angeles Sally Willy Simon 1. November 1879 Havixbeck 18. Februar 1938 Düsseldorf Dr. Hugo Simons 25. November 1892 Neuss (Kanada) Dr. Karl Stern 29. September 1881 Oberhausen 6. August 1937 Utrecht Dr. Philipp Vohssen 4. September 1889 Hochneukirch 17. Juli 1942 Lodz (Suizid) Dr. Hans Wedell 19. Juni 1881 Düsseldorf 1. April 1964 Düsseldorf Hans Wetzler 27. Juni 1909 Düsseldorf (Großbritannien) Referendar Düsseldorf Dr. Dagobert Weyl 1. Juni 1879 Haltern 5. September 1942 Düsseldorf Dr. Emil Weyl keine Angaben (Palästina) Dr. Julius Winter 1887 Gelsenkirchen (USA) Dr. Arthur Wolff 29. April 1888 Köln 8. April 1962 Düsseldorf Dr. Jakob Zuckermann 18. April 1908 Düsseldorf 10. Januar 1993 (Frankreich) Referendar Düsseldorf Adolf Hitler spricht am auf den Düsseldorfer Rheinwiesen Stadtarchiv Düsseldorf Nationalsozialistische Hetze gegen die Anwälte Stern und Traumann in der Volksparole vom 1. April 1933 D1

2 Düsseldorf - Holland - Bergen-Belsen Herbert Felsenthal 30. September 1902 Düsseldorf 30. März 1945 Bergen-Belsen Herbert Felsenthal wuchs behütet in Düsseldorf auf und besuchte vor Ort das Hohenzollern-Gymnasium auf der Königsallee (heute Görres-Gymnasium). Sein Vater, Kaufmann Erich Felsenthal, war von 1922 bis 1939 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Sohn Herbert engagierte sich über Jahre im Vorstand des Düsseldorfer Jüdischen Jugendvereins war der Sprechchor des Jugendvereins unter Felsenthals Leitung mit einer Aufführung des Stückes Jeremias von Stefan Zweig besonders hervorgetreten. MuG Düsseldorf MuG Düsseldorf Herbert Felsenthal studierte in Heidelberg, München und Berlin Jura. Von 1932 bis zum 8. Mai 1933 war er am Landgericht Düsseldorf als Anwalt zugelassen heiratete er Margarethe (Gretel) Sophie Haymann aus Bad Kreuznach. Herbert Felsenthal Hochzeit von Herbert und Margarethe Felsenthal 1932 Unmittelbar nach der Machtübernahme emigrierte Herbert Felsenthal am 5. März 1933 in die Niederlande. Seine Frau folgte ihm nach Den Haag, wo im April 1933 Sohn Stefan geboren wurde. Die Familie Felsenthal zog nach Brüssel in Belgien, um 1938 nach der Geburt des zweiten Sohnes René (28. Juli 1938) wieder nach Den Haag zurückzukehren. In Folge des Novemberpogroms 1938 flüchteten auch die Eltern Herbert Felsenthals, Erich und Antonie Felsenthal, am 21. Februar 1939 nach Den Haag. Erich Felsenthal war vom 10. bis 22. November 1938 im Düsseldorfer Polizeigefängnis inhaftiert gewesen. Nach dem Überfall Hitlers auf die Niederlande im Mai 1940 geriet die Familie Felsenthal erneut in den Machtbereich der Nazis. Als alle deutschen Juden im Oktober 1940 die holländische Küstenzone verlassen mussten, zog die Familie nach Arnheim, 1941 nach Amsterdam. Dort wurde sie im Zuge der großen Razzien am 21. Juni 1943 verhaftet und in das von den Nazis in den Niederlanden errichtete Durchgangslager Westerbork verbracht. Die Eltern Felsenthal wurden drei Monate später in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet. SZ Photo/Rue des Archives Herbert, Margarethe, Stefan und René Felsenthal wurden am 2. Februar 1944 in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert, wo Herbert Felsenthal zwei Wochen vor der Befreiung des Lagers 1945 an Typhus starb. Seine Frau und Söhne überlebten und zogen in die Niederlande zurück. AUFBAU vom Transport von Juden aus Amsterdam nach Westerbork Herbert Felsenthals Todesanzeige im Sommer 1945 D2

3 Christ jüdischer Herkunft Dr. Georg Lindemeyer 5. August 1887 Wuppertal-Elberfeld (1943) Minsk (8. Mai 1945) Wir vertrauen fest auf Gott und hoffen, dass er uns wie bisher an seiner Hand führt und dass er auch uns alle fünf wieder zusammenführt. Nach dem Abitur auf dem Humanistischen Gymnasium Wuppertal Georg Lindemeyer an seine drei Kinder studierte er in Bonn und Heidelberg Jura heiratete er die am Abend vor seiner Deportation Tochter eines bekannten Berliner Anwalts, Frieda Lewinsky, die sich ebenfalls 1916 taufen ließ. Das Ehepaar Lindemeyer lebte in der Salierstr. 4 in Düsseldorf-Oberkassel und gehörte zur Gemeinde der Auferstehungskirche an der Arnulfstraße. Ihre drei Kinder Eva-Maria (*1917), Edith (*1921) und Wolfgang (*1922) wurden hier getauft. Georg Lindemeyer wuchs als Sohn des Kaufmanns Moritz Lindemeyer und seiner Frau Mathilde in Wuppertal auf. Nach dem frühen Tod des Vaters 1892 wurde Georg Lindemeyer nach der Wiederverheiratung der Mutter mit dem protestantischen Geschäftspartner des Vaters, Georg Hobbie, getauft. MuG Düsseldorf Georg Lindemeyer war seit dem 12. Januar 1915 am Amtsund Landgericht Düsseldorf als Anwalt mit Kanzlei in der Bismarckstr. 39 zugelassen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 waren aus den Christen Dr. Georg und Frieda Lindemeyer mit den Kindern Eva-Maria, Edith und Wolfgang jüdischer Herkunft plötzlich Nichtarier geworden Georg Lindemeyer wurde im April 1933 mit dem Vertretungsverbot belegt. Der zuständige Präsident des Landes- bzw. Oberlandesgerichts wollte bei Lindemeyer hinsichtlich der Wiederzulassung jüdischer Rechtsanwälte eine Ausnahme erwirken. Nach Auskunft der von mir gehörten Richter national gesinnt, immer anständig und gewissenhaft in der Berufsausübung. Der Anwaltschaft, die derselben Auffassung ist, ist er angenehm, weshalb sie seine Wiederzulassung befürwortet. Auch mir ist der Gesuchsteller als durchaus anständig bekannt, sodass ich mich der Stellungnahme der Anwaltschaft anschliesse. Das Preußische Justizministerium in Berlin verneinte jedoch das Gesuch. Georg Lindemeyer wurde am 5. Juli 1933 aus der Anwaltsliste gelöscht. Den Lebensunterhalt der Familie konnte Georg Lindemeyer vorerst mit Nachhilfestunden in Fremdsprachen, Geschichte und Philosophie und der juristischen Vertretung einer Düsseldorfer Kohlefirma bis Mitte der 30er Jahre erwirtschaften. Ab 1935 mussten Frieda Lindemeyer und die Kinder mithelfen, indem sie Waren kauften und verkauften und Büroarbeiten annahmen schickten die Eltern Edith und Wolfgang zum Schulbesuch nach England, Eva-Maria folgte nach dem Novemberpogrom (Die ergreifenden Briefe zwischen Eltern und Kindern sind in Buchform veröffentlicht worden.) Die Auswanderungsversuche der Eltern scheiterten. Georg und Frieda Lindemeyer mussten in ein Judenhaus in der Yorckstr. 42 ziehen und ab September 1941 den Judenstern tragen. Georg Lindemeyer hat wohl auf einem Friedhof Zwangsarbeit leisten müssen. Am 10. November 1941 wurde das Ehepaar Lindemeyer nach Minsk deportiert. Stolperstein für Georg und Frieda Lindemeyer an der Salierstr. 4 in Düsseldorf-Oberkassel D3

4 Materieller Verlust durch Arisierung und Raub die Familie war gerettet Dr. Otto Markus 8. Oktober 1889 Krefeld 25. Oktober 1965 Düsseldorf MuG Düsseldorf Otto Markus war 1933 als Rechtsanwalt am Amts- und Landgericht Düsseldorf zugelassen. Er stand im April 1933, trotz der Auszeichnung mit dem EK I im I. Weltkrieg, auf der Liste der Anwälte, die mit einem Vertretungsverbot belegt wurden. Otto Markus war mit Hildegard (Hilde) Leonie, geborene Freundlich, verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder, Else Anneliese (*1921) und Hansheinz Bernd (*1927). Hilde Markus war die Tochter von Abraham Freundlich, der im Jahre 1888 eine Firma in Düsseldorf-Bilk gegründet hatte und durch eigene Erfindungen und Patente zu einem der führenden Kühlanlagen-Hersteller Deutschlands wurde. Familie Abraham Freundlich mit Dr. Otto Markus und Frau Hilde und Tochter ganz links im Bild Otto Markus war bis zur Arisierung 1936 persönlich haftender Gesellschafter dieser Maschinenfabrik A. Freundlich KG mit Sitz in der Suitbertusstr. 137/139. Ebenso bekleidete er bis zur Arisierung 1938 den Direktorenposten der Gesellschaft Freundlichs Kaltlagerhäuser in der Suitbertusstr. 127/129. Die Familie Markus wohnte in der Cheruskerstr. 44 in Düsseldorf-Oberkassel. In der Nacht des Novemberpogroms 1938 wurde die Wohnung vollständig verwüstet, sogar teilweise zerstört. Sohn Hansheinz erinnerte sich Ende der 90er Jahre: Es war etwa gegen 3 Uhr morgens, als ich durch einen fürchterlichen Krawall aufwachte. (...), der nichts Besseres zu tun hatte, als die Anzüge meines Vaters an den Ärmeln und Nähten zu trennen und sie mit Rasierseife zu beschmieren. (...) Sie haben uns nichts getan, aber die Wohnung war völlig verwüstet. Meine Eltern hatten viele Bekannte im Malerkreis. Hans Kohlschein, Rübsam und andere, und viele Bilder wurden mit Degen zerschnitten, Büsten wurden auf die Straße geschmissen, ein Bild von einer Karfreitagsprozession in Sorrent wurde in Stücke geschnitten und ebenso auf die Straße geschmissen. Unsere Wohnung sah fürchterlich danach aus. (Der beteiligte SA-Mann Karlheinz Libbertz wurde im Mai 1950 nach Erstattung von Strafanzeige durch Otto Markus für diese Tat wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu neun Monaten Gefängnis verurteilt.) Otto Markus entging in dieser Nacht einer Verhaftung durch Flucht zu Freunden nach Bonn, wo er zehn Tage im Versteck auf dem Speicher verbrachte. Nach dieser Erfahrung emigrierte das Ehepaar Markus einige Tage vor Ausbruch des II. Weltkrieges, am 28. August 1939, nach London. Die beiden Kinder hatten Deutschland bereits im März 1939 verlassen. Nachdem Reichsfluchtsteuer, Judenabgabe und Auswanderungsabgabe entrichtet und Gold, Silber und Schmuck beim Städtischen Leihamt abgegeben worden waren, musste die Familie Markus ihre gesamte Wohnungseinrichtung in so genannte Liftvans (Überseekisten) zum Transfer ins Ausland packen. Durch die Kriegswirren sollten sie nie ankommen... LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.200 Nr.2323 Bl Die Spur dieser Liftvans konnte im späteren Rückerstattungsverfahren bis in den Hafen von Antwerpen zurückverfolgt werden, von wo sie Ende 1942 zurück ins Deutsche Reich nach Neuwied gelangten. Wahrscheinlich wurde das Umzugsgut von der Oberfinanzdirektion Köln versteigert bzw. an Bombengeschädigte und Flüchtlinge veräußert. Von 1950 bis zu ihrem Verkauf 1955 übernahmen Dr. Otto Markus und sein Schwager Erich Freundlich nochmals die Firma A. Freundlich in Düsseldorf. D4

5 Jude, Sozialdemokrat, Zionist vom verfolgten Anwalt zum Justizminister Dr.jur. Dr.rer.pol. Josef Neuberger 11. Oktober 1902 Antwerpen 12. Januar 1977 Düsseldorf Rechtsanwalt Dr. Neuberger ist kein angesehener Vertreter des Anwaltstandes und Sozialdemokrat. Seine Wiederzulassung ist nach Auffassung der befragten Richter und des Anwaltsvereins nicht zu empfehlen. Dieser Stellungnahme trete ich bei. LG Präsident Alfons Krey, 8. April 1933 Josef Neuberger, Sohn des aus Krakau nach Antwerpen übergesiedelten Apothekers Juda Leib Neuberger und seiner Frau Sara Feigel, war mit seinen Eltern und zwei Geschwistern nach dem Ausbruch des I. Weltkrieges nach Düsseldorf gezogen. Hier besuchte er das Prinz-Georg-Gymnasium (heute Max-Planck-Gymnasium), um dann von 1922 bis 1929 in Köln Jura und Nationalökonomie zu studieren. Das Doppelstudium schloss er mit doppelter Promotion ab. MuG Düsseldorf Bereits als Gymnasiast von 18 Jahren war Neuberger als Bewunderer Ferdinand Lassalle s der SPD beigetreten. Auch Josef und Ilse Neuberger 1936 der zionistisch-sozialdemokratischen Arbeiterorganisation Poale Zion und dem zionistischen Jugendbund Blau-Weiß schloß sich Neuberger Ende der 20er Jahre in Düsseldorf an. Jüdische Gemeindezeitung 1936 Jüdische Gemeindezeitung 1936 Nachdem Neuberger bereits als Referendar bei Dr. Arthur Wolff Erfahrungen gesammelt hatte, wurde er am 30. August 1932 am Amts- und Landgericht Düsseldorf als Anwalt zugelassen und richtete seine Kanzlei in der Schadowstr. 37 ein. Schnell avancierte Neuberger zum Hausanwalt der Düsseldorfer SPD, der Düsseldorfer Volkszeitung etc., aber auch bürgerliche Mandanten suchten seinen Rat. Seine anwaltliche Karriere wurde mit dem Vertretungsverbot vom 5. Mai 1933 beendet. Daraufhin gründete Neuberger gemeinsam mit Dr. Max Mendel im Juni 1933 ein Treuhänderbüro für Auswanderungsangelegenheiten. Seinen politischen Zielen blieb er ebenso treu: als Devisenberater mit Reisetätigkeit übernahm Neuberger Kurierdienste für die inzwischen verbotene SPD und auch die Zionistische Ortsgruppe Düsseldorf, deren Mitgliederzahl sich bis Ende 1934 vervierfachte, forderte sein Engagement. Hier lernte er seine Frau Ilse kennen, die er am 16. April 1935 heiratete wurde er zum Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf gewählt. Nachdem das Haus in der Prinz-Georg-Str. 32 judenrein gemacht werden sollte, zogen Neubergers in die Brehmstr. 67, wo am Sohn Michael geboren wurde. Hier erlebte die junge Familie am 10. November 1938 die Pogromnacht, in der Josef Neuberger von SA-Leuten zusammengeschlagen und schwer verletzt wurde. Durch die Courage eines Düsseldorfer Arztes überlebte Neuberger und emigrierte mit Frau und Sohn im Dezember 1938 über die Niederlande nach Palästina. Josef Neuberger studierte in Tel Aviv erneut Jura auf Englisch und Hebräisch mit dem Abschluß Ende Nach mehreren Stationen waren Neubergers im Sommer 1942 nach Nahariya gezogen, wo Ilse die Pension Tutti Loewy übernommen hatte und am Sohn Ralph Benyamin zur Welt gekommen war wurde Josef Neuberger als Anwalt in Nahariya zugelassen. Josef Neuberger als Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen MuG Düsseldorf Privatbesitz Trotz der vorerst ablehnenden Haltung seiner Frau kehrte Josef Neuberger 1952 endgültig nach Düsseldorf zurück und wurde am wieder beim Amts- und Landgericht Düsseldorf als Anwalt zugelassen. Zeitgleich in der Jüdischen Gemeinde und der SPD aktiv, wurde Neuberger bereits 1956 zum Vorsitzenden des SPD-Ortsverbands Düsseldorf und in den Rat der Stadt gewählt, 1959 zum Landtagsabgeordneten des Landes Nordrhein Westfalen. Nach den NRW-Landtagswahlen im Juli 1966 wurde Josef Neuberger als Krönung seiner juristischen Laufbahn am zum Justizminister des Landes Nordrhein Westfalen ernannt die grundlegende Neugestaltung (organisatorisch wie inhaltlich) des Strafvollzugs wurde zum ersten Ziel seiner Justizpolitik. Josef Neuberger mit Ehefrau Ilse bei seiner Verabschiedung im Jahr 1972 D5

6 Dr Arthur Oppenheimer I 4. Oktober 1875 München-Gladbach 3. November 1941 New York/USA Eine Sozietät handelt vorausschauend und schnell Dr. Gerd Franz Oppenheimer II 25. Februar 1906 Düsseldorf Juni 1989 Meadow Lakes/USA Privatbesitz Arthur Oppenheimer, Sohn des Kaufmanns Lebrecht Oppenheimer aus Uedem und seiner Frau Elisabeth aus Vlissingen in Holland, war bereits 1901 am Düsseldorfer Landgericht als Anwalt zugelassen. Seit 1911 arbeitete er mit Rechtsanwalt Dr. Heinrich Wirtz in einer erfolgreichen Sozietät zusammen. Während des I. Weltkrieg war Oppenheimer in der Reichsgetreidestelle in Berlin leitend tätig. Zwar musste die Kanzlei nach 1918 unter veränderten Bedingungen wieder neu aufgebaut werden, doch schon bald war sie in und um Düsseldorf als eine der führenden Kanzleien im Bank-, Handels-, Zivil- und Gesellschaftsrecht bekannt. Privatbesitz In Düsseldorf als Sohn des Anwalts Dr. Arthur Oppenheimer geboren, besuchte Gerd Oppenheimer das Hindenburg-Gymnasium (heute Humboldt-Gymnasium), wo er 1924 das Abitur ablegte. Nach dem Jurastudium in Freiburg, München, Berlin und Köln wurde er 1932 Sozius in der väterlichen Kanzlei. Im Mai 1933 musste er seine Zulassung am LG Düsseldorf zurückgeben. Rudolf Edler schrieb er daraufhin verklausuliert nach England: Heute ist auch die meine Scheidung betreffende Verfügung eingetroffen. Die Ihrige habe ich Ihnen gestern übersandt. Bis zu seiner Auswanderung am 4. Januar 1934 mit Frau Eva und Tochter Ilse in die USA arbeitete er als Anwaltsgehilfe bei seinem Vater schlossen sich Friedrich Kramer, 1931 Rudolf Edler und 1932 Oppenheimer II, Sohn Gerd Franz, der Sozietät mit Sitz an der Benrather Str. 29 an. Im Düsseldorfer Anwaltsverein, dessen Vorstand Oppenheimer angehörte, ging der Spruch um: Oppenheimer, Wirtz und Kramer, sind der Anwaltschaft Entrahmer! In den USA konnte Oppenheimer II durch den alten Mandantenkreises bei befreundeten Firmen arbeiten, studierte amerikanisches Recht und wurde bereits 1939 nach seiner Naturalisation als Anwalt in New York zugelassen. Dr. Arthur Oppenheimer gemalt von Arthur Kaufmann Ende der 20er Jahre Oppenheimer lebte mit seiner aus der Wedell-Familie stammenden Frau Ilse und seinen vier Kindern seit 1910 an der Dorfstraße 52 im linksrheinischen Büderich. Hier wurde am 1. April 1933 vor seiner Haustür ein SA-Mann postiert. Die Sozien trafen sich daraufhin bis auf Edler, der schon nach London abgereist war, am 2. April 1933 zu Frank Opton, wie sich Oppenheimer seit 1938 nannte, lebte bis zu seinem Tod im Juni 1989 mit seiner Frau und den Nachkommen seiner vier Kinder in New York. Der Kontakt zu den Sozien aus und in Düsseldorf blieb ein Leben lang erhalten. einer geheimgehaltenen Besprechung in Köln, in der sie angesichts des von den Nationalsozialisten erzwungenen Auftrittsverbots jüdischer Anwälte vor Gericht und des drohenden Berufsverbots die Auflösung der Sozietät rückwirkend zum 1. April 1933 beschlossen. Die Prozessmandate wurden im Zuge der Auseinandersetzung der Sozietät auf den einzigen nichtjüdischen Partner Dr. Arthur und Dr. Gerd Franz Oppenheimer, Anfang der 30er Jahre Heinrich Wirtz übertragen. So blieb eine Vertretung der Mandanten gesichert. Da Oppenheimer unter die Ausnahmeregelungen des Gesetzes über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7. April 1933 fiel, konnte er seine Praxis bis zur Auswanderung 1937 in den alten Räumen weiter betreiben. Bereits vor 1933 konnte Oppenheimer einen Teil seines Vermögens in Holland in Sicherheit bringen und noch 1937 einen Bauernhof im Bergischen Land mit erheblichem Verlust gegen eine Farm in den USA tauschen. So blieb ihm das entbehrungsreiche Schicksal der meisten Emigranten erspart. In New York arbeitete er in dem von seinem Sohn Gerd Franz gegründeten Außenhandelsunternehmen änderten beide Oppenheimer ihren Namen als Zeichen des Bruchs mit der Vergangenheit und als Symbol eines Neustarts in einem neuen Land in Opton um. Welche Bedeutung Oppenheimer auch nach seiner Emigration noch in der Düsseldorfer Anwaltschaft hatte, verdeutlicht der vertrauliche Brief eines Anwaltskollegen beim OLG, in dem dieser den Düsseldorfer RA Eulenberg im August 1942 (Oppenheimer war bereits verstorben) bei der Gestapo denunzierte: Ich erfahre durch Zufall, dass der Rechtsanwalt Eulenberg in Düsseldorf vor einiger Zeit in einer Vormundschaftssache in Amerika (USA) war und dort den emigrierten Juden, den früheren Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Arthur Oppenheimer in New York aufgesucht hat, um sich von ihm Geld geben zu lassen. (...) Der frühere Rechtsanwalt Dr. Arthur Oppenheimer ist einer der gefährlichsten und fanatischsten Juden und Todfeind des Dritten Reiches. Friedrich Kramer Düsseldorfer Tageblatt vom Mai 1890 Greiz September 1963 Santa Barbara/USA Dr. Rudolf Edler Telegramm: Auflösung der Sozietät am 2. April August 1903 Düren Januar 1991 Malta Rudolf Edler, der in Bonn, Berlin und Freiburg Jura studiert hatte, trat nach kurzer Beschäftigung als Gerichtsassessor in Aachen am in die Sozietät Oppenheimer, Wirtz und Kramer als am OLG Düsseldorf zugelassener Anwalt ein. Eine Sozietät von erst- und zweitinstanzlichen Anwälten war in den 30er Jahren ein Novum. Privatbesitz Die Abläufe des Frühjahrs 1933 Dr. Rudolf Edler ließ er in den 80er Jahren Revue passieren: Mir war das viel klarer, und als der berühmte Boykott-Tag vom 1. April 1933 vor der Tür stand und Flugblätter mit der Aufschrift: von morgen ab sind die Gerichte judenrein an der Strassenecke verteilt wurden, packte ich meinen Handkoffer und traf am 1. April morgens in London ein. Von der Auflösung der Düsseldorfer Sozietät erfuhr er durch ein Telegramm seines Vaters am 2. April Edler begann sofort mit dem Studium des englischen Rechts an der Londoner School of Economics. Obwohl er bereits nach drei Jahren zum LL.B. graduierte und 1938 das Solicitor-Schlußexamen bestand, konnte er erst nach fünfjährigem Militärdienst in der britischen Armee und seiner Naturalisation nach Kriegsende 1945 seine eigene Solicitor-Firma in London gründen. Privatbesitz Privatbesitz Friedrich Kramer, Sohn des Textilfabrikanten Hugo Kramer aus Greiz in Thüringen, wurde 1925 Partner in der Sozietät Oppenheimer/Wirtz in Düsseldorf. Mit seiner aus wohlhabenden Berliner Hause stammenden Frau Helene und den drei Kindern lebte er in der Grimmstr. 19 in Düsseldorf-Grafenberg. Volksparole vom Friedrich und Helene Kramer mit den Kindern Doris, Stephen und Henry, 1936 Da Kramer Frontkämpfer im I. Weltkrieg war, wurde ihm 1933 die Anwaltszulassung zum LG Düsseldorf nicht sofort aberkannt. Nach Auflösung der Sozietät führte er seine Tätigkeit als Einzelanwalt in seinem Privathaus weiter. Helene Kramer vermietete zwei Etagen des Hauses, woraufhin die Familie in den Räumen des Erdgeschosses lebte. Nach dem Verkauf des Hauses zur Hälfte seines Wertes emigrierten Kramers Ende 1936 über Holland und Belgien in die USA. Helene Kramers Schmuck war von einem Rheinschiffer nach Holland geschmuggelt worden. Nach dem Versuch, sich als einer von vielen Emigranten-Versicherungsagenten in New York zu etablieren, zog Friedrich Kramer mit seiner Familie in das kalifornische Paso Robles, wo er mit seiner Frau als Fred und Helen Kramer aus einem kleinen Laden ein gut gehendes kleines Kaufhaus machte. Goldstein Archiv/Steinheim Inst. Duisburg Abschiedsfeier in der Grimmstraße vor der Emigration, 1936 D6

7 Kommunistenfreund, Emigrant der ersten Stunde Rückkehrer Dr. Arthur Wolff 29. April 1888 Köln 8. April 1962 Düsseldorf Goldstein Archiv/Steinheim Inst. Duisburg Arthur Wolff, Sohn von Rudolf und Clara Wolff, hatte u.a. Jura in Breslau studiert und war bis zu seiner Löschung aus der Liste der Rechtsanwälte am 7. Juli 1933 am Amts- und Landgericht Düsseldorf zugelassen. Er lebte von seiner ersten Frau Adele getrennt in der Brend amourstr. 51 in Düsseldorf-Oberkassel. Nach der Machtergreifung im Januar 1933 floh Wolff in die Schweiz. Arthur Wolff mit dem befreundeten Arzt Dr. Georg Goldstein 1932 Die Gestapo hatte großes Interesse an dem Anwalt, der schon in den 20er Jahren als Verteidiger von Kommunisten wenn nicht gar selbst als Funktionär in der Kommunistischen Partei aufgefallen war. Tatsächlich war Arthur Wolff im Frühjahr 1925 einer der Verteidiger, die vor dem Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich beim Reichsgericht in Leipzig in einem der spektakulärsten Prozesse der Weimarer Republik auftraten dem so genannten Tscheka-Prozess. (Die Deutsche Tscheka war eine kommunistische Untergrundorganisation, der verübte und geplante Attentate sowie terroristische Aktionen, z.b. Sprengstoffanschläge, zur Last gelegt wurden. Der KPD gelang es, sich in den Prozessen glaubhaft von Terrorakten per se zu distanzieren.) Deutsche Nationalbibliothek. Exilpresse digital Der Polizeipräsident in Düsseldorf wusste am 21. Februar 1934 zu berichten: Rechtsanwalt Dr. Arthur Wolff war bis ungefähr 1927 Funktionär in der kommunistischen Partei. In dem Tscheka-Prozess beim Reichsgericht in Leipzig Artikel von Arthur Wolff im Pariser Tageblatt über das deutsche Devisenstrafrecht, 25. Juni 1934 trat Wolff als Verteidiger der kommunistischen Angeklagten auf. Durch diesen Prozess soll Wolff wegen finanzieller Angelegenheiten Auseinandersetzungen mit der kommunistischen Partei gehabt haben. Daraufhin wurde ihm die Verteidigung der kommunistischen Angeklagten, deren Finanzierung durch die Partei erfolgte, entzogen. Trotzdem blieb Wolff Mitglied der KPD und hat diese auch finanziell bis in die Zeit vor dem Umsturz unterstützt. Er hat sich bei der Verteidigung der Angeklagten bei den hiesigen Gerichten als äusserst fanatischer Kommunist gezeigt. Sein gesamtes Aktenmaterial wurde beschlagnahmt. Eines der fünf Fotos aus Arthur Wolffs Gestapo-Akte LA NRW-Abt.Rhl.-RW 58 Nr Bl.12b Im April 1934 vermerkte die Gestapo Düsseldorf, dass sich in Paris ein Rechtsanwalt Arthur Wolf, zu Köln geboren, als Mitarbeiter des,pariser Tageblatt betätige. Der Gestapoakte Wolff wurden daraufhin im Sommer 1934 eine Personalbeschreibung des W. mit fünf Fotos beigefügt. Arthur Wolff hielt sich nachweislich in Frankreich auf; er promovierte 1936 nochmals in Strassburg. In den Kriegsjahren gelang ihm über Manila die Flucht in die USA kehrte er mit seiner zweiten Frau Gertrud nach Düsseldorf zurück, wo er wieder als Rechtsanwalt zugelassen wurde. Beide liegen auf dem neuen Jüdischen Friedhof an der Ulmenstraße begraben. Goldstein Archiv/Steinheim Inst. Duisburg Arthur Wolff an seinem 65. Geburtstag im April 1953 in Düsseldorf D7

8 ... deutsche Rechtswahrer jüdische Konsulenten... Die Düsseldorfer Konsulenten Durch die Fünfte Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 27. September 1938 wurden schließlich alle 1933 im Beruf verbliebenen jüdischen Anwälte bis zum 30. November 1938 aus der Anwaltschaft ausgeschlossen. Um jedoch weiterhin eine rechtliche Vertretung in jüdischen Belangen (Arisierungen, Auswanderungen etc.) zugunsten des Deutschen Volkes zu gewährleisten, sollten an jedem Landgericht jüdische Rechtskonsulenten entsprechend eines Schlüssels hinsichtlich der verbliebenen jüdischen Bevölkerung eingeführt werden. LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.86 Nr.105 Bl.3 Der Nationalsozialistische Rechtswahrerbund kommentierte diese neuerliche Ausgrenzung folgendermassen: Der jüdische Konsulent darf unter keinen Umständen als Rechtswahrer oder auch nur anwaltsähnliche Institution angesprochen werden. Er ist nichts weiter als ein Interessenvertreter für eine jüdische Partei. Recht wahren können nur die Richter und Rechtsanwälte als gerichtliches Organ. Die vom Gesetzgeber gewählte Lösung ist ein würdiger, weltanschaulich bedingter Ausgleich. Dem deutschen Volksgenossen der deutsche Rechtswahrer! Dem Juden der jüdische Konsulent! Mit Stolz kann der deutsche Anwalt sich wieder Rechtsanwalt nennen! Die Bezeichnung Rechtsanwalt durften die jüdischen Konsulenten nicht mehr führen und mussten ausschließlich jüdische Mandanten vertreten (in Düsseldorf waren bis November 1938 noch 12 jüdische Anwälte beim Landgericht sowie drei am Oberlandesgericht zugelassen). Landgerichtspräsident Krey ging bei seinen peniblen Berechnungen von einer Personenzahl von 5770 im Landgerichtsbezirk Düsseldorf ansässigen Juden aus, die Jüdische Gemeinde von etwa 4000, die Statistik des Deutschen Reichs gab bei Kriegsausbruch im Sommer 1939 noch etwa 1800 jüdische Personen in Düsseldorf an. Ganze zwei Konsulenten sollten für den Landgerichtsbezirk Düsseldorf zugelassen werden; der Vorstand der Jüdischen Gemeinde errechnete mindestens acht bis zehn. Zunächst wurden mehr Konsulenten zugelassen als vorgesehen. Ihre Auswahl richtete sich primär nicht nach fachlicher Kompetenz, sondern nach sozialem Wohlverhalten. Das zuständige Gericht, die Rechtsanwaltskammer und die Gestapo mussten jeweils ein Gutachten pro Konsulent beim Oberlandesgericht zur Prüfung vorlegen. Die Zulassungen wurden nur monateweise erteilt und immer erst kurz vor Ablauf der Frist verlängert oder zurückgenommen. Die offizielle Konsulentenliste sah für Düsseldorf die Rechtsanwälte Dr. Benjamin Baer, Dr. Max Dannenbaum, Kurt Frank, Dr. Leo Lichtigfeld, Dr. Siegfried Orzegow und Dr. Dagobert Weyl vor. Die Anzahl der für Düsseldorf zuständigen Konsulenten wird ermittelt LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.86 Nr.105 Bl.3a Als im Herbst 1941 die ersten Deportationen der jüdischen Bevölkerung von Düsseldorf aus nach Osten gingen, wurden auch die Konsulenten nicht verschont war lediglich der mit einer Nichtjüdin verheiratete RA Kurt Frank in Düsseldorf verblieben. Er wurde im Oktober 1943 wegen angeblicher Vermögensverschiebungen von der Gestapo verhaftet und am 8. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert. LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.13 Nr.93 Bl.170 Der letzte Konsulent Düsseldorfs, Kurt Frank, wird 1944 deportiert D8

9 Ein unbequemer Anwalt bis zum Schluss Dr. Max Dannenbaum 11. Januar 1881 Lippstadt nach 1941 Minsk Max Dannenbaum, Sohn von Heinemann und Florentine Dannenbaum aus Lippstadt, war bereits seit 1913 zugelassener Anwalt beim Amts- und Landgericht Düsseldorf. Im Ersten Weltkrieg wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen, so dass er im April 1933 nicht unter das Vertretungsverbot der neuen Machthaber fiel. Dannenbaum praktizierte in der Klosterstr. 34/36. Mit seiner arischen Frau Toni lebte er mit den Kindern Rolf Günther (*1916) und Ilse Lore (*1920) in der Wildenbruchstr. 114 in Düsseldorf-Oberkassel. Mitte der 30er Jahre zog die Familie Dannenbaum in das Praxishaus an der Klosterstraße. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden nach Aussage LA NRW-Abt. Rhl.-RW 58 Nr.6445 Bl.16 der früheren Hausgehilfin die Möbel im Büro sowie die Herrenzimmermöbel fast restlos zerstört. Der Geschädigte (RA Dannenbaum) sagte mir noch, daß u.a. auch sein von den Eltern ererbtes Silberbesteck abhandengekommen sei. Am 3. Mai 1939 wurde die Ehe der Dannenbaums geschieden, die Kinder reisten nach Großbritannien aus. Als im Herbst 1938 mögliche jüdische Anwälte für die Konsulenten-Zulassung beurteilt wurden, äußerte sich LG Präsident Krey: Nach den hier angestellten Ermittlungen ist Dr. Max Dannenbaum nicht als Konsulent geeignet, da seine Berufsausübung zu wünschen übrig läßt. Er wird dahin geschildert, daß er wenig begabt, in seinen Schriftsätzen ungewandt und unklar sei und in seinem Auftreten vor Gericht wenig angenehm wirke. Trotzdem wurde Max Dannenbaum als einer der sechs jüdischen Konsulenten für Düsseldorf zugelassen. Max Dannenbaums bat am das Rote Kreuz um Kontaktaufnahme mit seinen Kindern in England Max Dannenbaum fiel jedoch bei der Gestapo Düsseldorf immer wieder auf. Am 1. Oktober 1940 wurde er wegen Äußerungen über das KZ in einer Verteidigungsrede vor Gericht ernstlich verwarnt, bereits am musste er wegen einer ihm nicht zustehenden Forderung belehrt werden und wurde nachdrücklichst zur Auswanderung angehalten. Im Dezember 1940 wandte sich Dannenbaum gar an das Rote Kreuz, um Nachricht über und von seinen Kindern zu erhalten, was ein klarer Verstoß gegen die VO über den Nachrichtenverkehr vom 2. April 1940 darstellte. Nach einer Vorladung bei der Gestapo im Oktober 1941, bei der ihm die kommende Deportation eröffnet worden war, verwendete sich OLG Präsident Schwister schriftlich und recht deutlich für den Konsulenten Dannenbaum. Auf der Liste der am 10. November 1941 Ausreisenden (Bezirk Süd) wurde er als Klosterstrasse 34/6: Dannenbaum, Max Israel, 1 Person weiter geführt. OLG Präsident Wilhelm Schwister erhielt von der Gestapo lediglich den Einzeiler: Der Jude Dr. Max Israel Dannenbaum ist am mit dem Judentransport aus Düsseldorf nach Minsk abgeschoben worden. LA NRW-Abt.Rhl.-RW 58 Nr.6445 Bl.18 Warnung Beim Durchklettern des Zaunes wird geschossen Schild am Ghetto Minsk auf deutsch und russisch United States Holocaust Memorial Museum Mit Beschluss vom wurde als offizielles Todesdatum des Rechtsanwalts Dr. Max Dannenbaum der 31. März 1942 festgesetzt. OLG Präsident Schwister setzte sich für Max Dannenbaums Zurückstellung von der Deportation ein D9

10 Mit dem EK II ins Ghetto Litzmannstadt/Lodz deportiert Dr. Leo Wolf Lichtigfeld 20. Juni 1889 Bursztyn 29. Juli 1942 Lodz Leo Lichtigfeld wuchs als einer von sechs Söhnen des Eiergroßhändlers Josua Lichtigfeld und seiner Frau Klara im österreichischen Ostgalizien auf. Wo er zur Schule ging und studierte, ist nicht bekannt. Seit 1914 lebte die Familie in Düsseldorf, u.a. in der Leopoldstr. 48. MuG Düsseldorf Lichtigfeld kämpfte im I. Weltkrieg und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. (Als er 1941 von Düsseldorf aus ins Ghetto Lodz deportiert wurde, nahm er diese Auszeichnung mit. So blieb er als Frontkämpfer im Mai 1942 von der weiteren Aussiedlung ins Vernichtungslager Kulmhof/Chelmno verschont.) Familie Josua Lichtigfeld: v.l.n.r. stehend Jacob, Leo, Simon, Emil und Lorenz, sitzend Adolf, Klara, Josua Als Rechtsanwalt war Lichtigfeld seit dem 10. Oktober 1921 am Düsseldorfer Amts- und Landgericht mit einer Kanzlei auf der Oststr. 115/117 zugelassen heiratete er Sala (Helene) Weissberg aus Rohatyn und lebte mit ihr erst in der Prinz-Georg-Str Nach der Machtergreifung 1933 war Lichtigfeld durch die Ausnahmeregelung für Frontkämpfer des I. Weltkriegs weiterhin als Anwalt zugelassen. Auch sein Bruder, Dr. Emil Lichtigfeld, war aus diesem Grunde weiterhin am OLG Düsseldorf zugelassen. Die Beiden firmierten in Düsseldorf als Lichtigfeld I (Leo) und II (Emil). Emil Lichtigfeld emigrierte bereits im Dezember 1933 nach London, wo er nochmals studierte und 1937 das Rabbinerexamen ablegte. Leo Lichtigfeld I war von ihm als Vertreter seines Anwaltsbüros, Königsallee 86, eingesetzt worden. Dieser Tatbestand der doppelten Vertretung bei Land- und Oberlandesgericht rief harsche Kritik bei den Nazis hervor. Nicht nur in der Düsseldorfer Volksparole wurden die beiden Brüder vehement angegriffen. Sogar die Fachzeitschrift Deutsches Recht griff am in einem Artikel den Fall auf und resümierte: Es gibt eine Art von Gesetzeskunst, die man ohne weiteres als Gesetzesumgehungskunst kennzeichnen kann. In dieser Kunst ist der Jude Meister. Seit Jahrtausenden bedeutet die reine Gesetzlichkeit das theologische System seiner Rasse, und wir wissen, daß jenes Buch, welches der vollkommene Ausdruck der Technik des Buchstabens ist, der Talmud, keinem anderen Zwecke dient, als dem Nutzen des jüdischen Volkes und dem Schaden aller anderen Völker. (...) Inzwischen ist dafür gesorgt, daß der zukünftige Rabbiner seine deutsche Einkommensquelle nicht verliert. Lichtigfeld aber hat nun schon bald zwei Jahre lang den Vorzug vor seinen arischen Kollegen, seine Prozesse zwei Instanzen hindurch in seiner eigenen Person führen zu können. (...) Daß die Volksschädlichkeit mit dem Nutzen des Juden zusammenfällt, dafür dient der hier geschilderte Fall als eindrucksvolles Beispiel." Emil Lichtigfeld wurde daraufhin am 1. April 1935 von der Liste der OLG-Anwälte gestrichen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1954 wurde er langjähriger Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Frankfurt a.m., Landesrabbiner Hessens und Vorsitzender der Konferenz der Rabbiner in Deutschland. LA NRW-Abt.Rhl.-RW 58 Nr.6445 Bl.19a Postkarte von Leo Lichtigfeld vom aus dem Ghetto Litzmannstadt/Lodz an RA Siegfried Orzegow MuG Düsseldorf Trotz dieses Vorfalles war Leo Lichtigfeld I nach der Pogromnacht 1938, in der seine Wohnung in der Prinz- Georg-Str.114 und seine Kanzlei in der Schadowstr. 26 Volksparole vom verwüstet und ihm mehrere Zähne eingeschlagen worden waren, ab dem als Konsulent weiter in Düsseldorf zugelassen. Zwei Paßanträge für ihn und seine Frau wurden 1939 abgelehnt. Im Juli 1941 schrieb der Oberfinanzpräsident Düsseldorf an die Gestapo:... M.E. setzt der Beschuldigte seine frühere Anwaltstätigkeit unberechtigterweise fort. Als Helfer in Steuersachen ist Lichtigfeld abgelehnt worden. Eine Zulassung als Helfer in Devisensachen für Auswanderer käme ebenfalls nicht in Frage, da mir Lichtigfeld unzuverlässig erscheint und mit bekannten jüdischen Fertigkeiten Tatsachen nach seinem Sinne auszulegen und zu drehen versteht... Die lakonische Antwort der Gestapo lautete nur: Dr. Leo Israel Lichtigfeld wurde mit dem Judentransport am nach Litzmannstadt evakuiert. Es ist daher nichts mehr zu veranlassen. Der Vorgang kann abgeschlossen werden. Leo Lichtigfeld überlebte das Ghetto Litzmannstadt/Lodz ganze neun Monate. Eine Postkarte an seinen Kollegen, Dr. Siegfried Orzegow, vom ist eines der letzten Lebenszeichen Leo Lichtigfelds. Dieser erhielt die Karte mit Poststempel vom jedoch nicht mehr auch er war am 11. Dezember 1941 mit einem Transport nach Riga ausgesiedelt worden. D10

11 Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Duisburg Im Frühjahr der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 sah sich die Justiz in Duisburg bereits vor dem 1. April 1933 ( Judenboykott ) mit antisemitischen Angriffen auf jüdische Richter und Rechtsanwäl- Privatbesitz anwaltschaft am 7. April 1933, wurde am Duisburger Landgericht den jüdischen Anwälten das Auftreten vor Gericht verboten und nur noch ein jüdischer Anwalt, Dr. Siegbert Cohn, zugelassen. SA- und SS-Trupps drangen ins Landgericht ein und störten die Verhandlungen mit jüdischen Beteiligten. Als im Mai 1933 die jüdischen Anwälte, die unter die Ausnahmeregelungen fielen, wieder zugelassen worden waren, kam es im Duisburger Gericht erneut zu Ausschreitungen. te konfrontiert. Besonders wurde die Stimmung vor Ort durch die National-Zeitung manipuliert, die schon am 22. Februar die Juden als plattfüssige Jordanplantscher und krummnasige, asiatische Gewächse bezeichnete. Volksprotest gegen jüdische Rechtsverdreher. Jüdische Juristen aus dem Landgericht gefegt hieß es am folgenden Tag in der National-Zeitung, die freudig berichtete: Gegen 10 Uhr drangen die Demonstranten spontan in das Gebäude ein und durch- Privatbesitz Das Amtsgericht Duisburg, Königsstraße, in den 20er/30er Jahren Der jüdische Anwalt Dr. Moritz Kolski, Sohn des Fabrikanten, Stadtverordneten und Branddirektors Max Kolski und nicht nur seit 1919 SPD-Mitglied, sondern auch Vorsitzender der zionistisch-orientierten Arbeiterbewegung Poale Zion, tauchte direkt nach der Machtergreifung unter. Daraufhin hetzte die National-Zeitung am zogen die Korridore mit lauten Protestrufen, in die sich immer wieder die Forderung mischte:,juden heraus! (...) Einzelne, darunter die Rechtsanwälte Levy, Simon, Dr. Kaufmann I, Katzenstein und Löwenberg, wurden durch die sich immer mehr vergrößernden Menschenmassen aus den Sitzungssälen gefegt. 17. März 1933: Diese Leuchte unter den jüdischen Verteidigern der Kommune hat es nämlich fertiggebracht, sein Fell in Sicherheit zu bringen, bevor es vorschriftsmäßig gegerbt wurde. Nach dem Muster vieler roter und rötlicher Bonzen ist er nach,unauffindbar verzogen. Bereits am 23. März kam es am Duisburger Landgericht zu Tumulten; eine SA-Abteilung verbrannte im Innenhof Ebert- Bilder und schwarz-rot-gelbe Fahnen. Am 1. April 1933, also vor dem Erlaß des Gesetzes über die Zulassung zur Rechts- Bei einer Gesamtbevölkerung von Einwohnern im Jahr 1933 wurden in der Stadt Duisburg Juden gezählt. Am Landgericht Duisburg waren folgende Rechtsanwälte und Referendare zugelassen: Das Landgericht Duisburg am Königsplatz in den 20er/30er Jahren Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Duisburg Dagobert Bleiweiss 26. August 1906 Mülheim/Ruhr (Chile) Referendar Duisburg Aribert de Jonge 17. Dezember 1900 Essen (Frankreich) Rechtsanwalt LG Duisburg Max Löwenstein 29. August 1898 Dortmund (USA) Dr. Dr. Heinrich Rosenblatt 23. September 1898 Nürnberg (USA) Rechtsanwalt Walter Bongartz 24. November 1901 Wesel 8. Mai 1945 Auschwitz Rechtsanwalt AG Wesel; LG Duisburg; Notar Dr. Robert Katzenstein 4. Juli 1886 Eschwege (Tegucigalpa/Honduras) Justizrat Dr. Heinrich Mannheimer 22. Mai 1869 Beuthen 15. November 1942 Theresienstadt Rechtsanwalt AG Mülheim/Ruhr; Notar Dr. Richard Rosenthal 21. September 1886 Duisburg 1. Juli 1957 Teaneck/USA Hugo Bonwit 28. August 1873 Essen 23. Dezember 1960 San Francisco Dr. Siegbert Cohn 11. November 1876 Kolmar/Posen 24. März 1944 Theresienstadt Dr. Harry Epstein 26. August 1879 Duisburg 25. August 1973 Jerusalem Dr. Richard Goldbaum 4. Mai 1887 Duisburg 12. April 1935 Wien Rudolf Grünberg 8. Juni 1901 Dortmund keine Angaben Rechtsanwalt LG Duisburg Ernst Heumann 27. April 1908 Homberg (Frankreich) Referendar Duisburg Erwin Heymann 20. August 1906 Oberhausen (Afrika) Rechtsanwalt AG Oberhausen; LG Duisburg Walter Siegfried Jacob 13. September 1903 Duisburg-Hamborn (Brasilien) Rechtsanwalt LG Duisburg Dr. Sally Martin Kaufmann 5. März 1886 Duisburg 1944 Auschwitz Dr. Wilhelm Kaufmann 20. November 1895 Witten (USA) Dr. Eduard Koenigsberger 17. Mai 1882 Lissa/Posen 31. Mai 1948 Mülheim/Ruhr Dr. Moritz Kolski 9. Mai 1885 Duisburg 25. Oktober 1960 Tel Aviv Erich Leffmann 24. Juni 1908 Kleve (Australien) Referendar Duisburg Eduard Leven 19. Mai 1906 Duisburg 20. März 1933 Bussum/NL Referendar Duisburg Dr. Otto Levy 10. Februar 1890 Oberhausen 16. Mai 1969 Tel Aviv Karl Liebreich 4. Januar 1911 Duisburg (Südafrika) Referendar Duisburg Otto Löwenberg 3. August 1886 Wuppertal-Barmen (Israel) Dr. Werner Marx 19. September 1910 Mülheim/Ruhr (Israel) Referendar AG Wesel Berthold Meyer 2. August 1875 Greifswald 7. März 1943 Theresienstadt Rechtsanwalt LG Duisburg Dr. Josef Meyersberg (30. Juli 1890) 8. Mai 1945 Izbica Rechtsanwalt LG Duisburg Jakob Moses 23. November 1901 Mülheim/Ruhr 21. Mai 1984 Düsseldorf Rechtsanwalt AG Mülheim/Ruhr; LG Duisburg Dr. Max Münchhausen 5. August 1880 Warburg (Israel) Rechtsanwalt AG Oberhausen; LG Duisburg; Notar Dr. Walter Oppenheimer 6. November 1897 Oberhausen 4. April 1967 Israel Rechtsanwalt LG Duisburg Herbert Pless 26. Oktober 1909 Mülheim/Ruhr (Algerien) Referendar Duisburg Dr. Adolf Rosenberg 26. Oktober 1897 München-Gladbach (Israel) Rechtsanwalt AG Oberhausen; LG Duisburg; Notar Dr. Siegfried Rottenstein 10. Dezember 1881 Nieheim/Höxter 8. Mai 1945 Izbica Hugo Ruben 20. September 1882 Duisburg 11. November 1933 Duisburg Rechtsanwalt LG Duisburg Max Simon 25. Februar 1883 Altenkirchen 9. April 1954 Tel Aviv Rudolf Strauss 3. Januar 1911 Duisburg 11. Juli 1958 Atlantic City/USA Referendar Duisburg Dr. Wilhelm Tiemann 2. März 1908 Rotterdam (Barcelona) Referendar Duisburg Louis Traugott 8. September 1882 Niedermarsberg 29. Mai 1956 New York Rechtsanwalt LG Duisburg Dr. Fritz Wallach 21. Dezember 1907 Duisburg (USA) Referendar Duisburg Justizrat Dr. Hermann Wallach 4. August 1868 Wiedenbrück 18. März 1934 Stuttgart Rechtsanwalt LG Duisburg Steinheim Institut Duisburg/Dr.L.J. Heid 23. März 1933: Rabbiner Mordechai Bereisch wird durch Duisburg getrieben D11

12 Zionist - von Duisburg nach Jerusalem Dr. Harry Epstein 26. August 1879 Duisburg 25. August 1973 Jerusalem Harry Epstein war so etwas wie ein enfant terrible der Familie und der Gemeinde, dadurch, daß er zu den alten Familien zählte, der deutschen Bildungswelt angehörte, aber auf Seiten der Ostjuden stand. Yehoshua Amir, 1982 Harry Epstein, Sohn des Kaufmanns Siegmund Epstein und seiner Frau Hermine, wuchs in Duisburg auf und machte 1898 am Königlichen Gymnasium (heute: Landfermann-Gymnasium) sein Abitur. Nach dem Studium in Bonn, Hamm und Berlin wurde er am 10. April 1907 beim Duisburger Landgericht als Rechtsanwalt zugelassen, kurze Zeit später auch als Notar. Steinheim-Institut Duisburg Bereits während des Studiums war er mit dem Zionismus in Verbindung gekommen Dr. Harry Epstein einer Bewegung, der er ab 1903 einen Großteil seiner Schaffenskraft widmete. Von 1903 bis 1927 war Epstein Vorsitzender der von ihm mitbegründeten Zionistischen Vereinigung Duisburgs, von 1909 bis 1929 Vorsitzender des Zionistischen Gruppenverbandes Rheinland-Westfalen (später Gruppenverband Rechts-Rheinland und Westfalen) und 1932 Mitglied des Landesvorstandes der Zionistischen Vereinigung für Deutschland. Im August 1907 heiratete Epstein die Duisburgerin Bertha Löwe, die ihm bei seiner zionistischen Arbeit und in der Jüdischen Gemeinde aktiv zur Seite stand. Sie betreute ab 1904 die Bibliothek der Zionistischen Ortsgruppe und gründete 1906 mit Martha Neumark, Ehefrau des Rabbiners, den Jüdischen Kinderhort in Duisburg. Das Ehepaar Epstein zog in die Parkstraße 13 am Kaiserberg, wo es vier Kinder bekam: Steinheim-Institut Duisburg Theodor (*1908), Hannah (*1910), Emanuel (*1916) und Gabriel (*1918). Beide setzten sich besonders für die Gleichstellung der so genannten Ostjuden ein, die während des Ersten Weltkrieges vermehrt ins Ruhrgebiet eingewandert vom liberalen deutsch-jüdischen Bürgertum als Gefahr ihrer sozialen Stellung angesehen und ausgegrenzt wurden. Harry Epstein war nicht nur Initiator der Jüdischen Arbeiterfürsorgestelle in Duisburg ( Jüdisches Arbeitsamt ), sondern auch der Jüdischen Volksschule, die 1927 in Duisburg ins Leben gerufen wurde, und des Gemeindeblatts, deren erste Nummer er im November 1929 redaktionell betreute. Parkstr hier wohnte Familie Epstein bis 1934 Bis 1922 übte Epstein seine Tätigkeit als Rechtsanwalt und Notar aktiv aus. Die Kanzlei war auch in Folge seiner zeitraubenden politischen Aktivitäten nicht sonderlich erfolgreich. Zum 1. Januar 1924 trat er daher als Gesellschafter in das Familienunternehmen Cohen & Epstein Beekstraße/ Ecke Brunnengasse ein, das sein Bruder Fritz innerhalb seiner 20-jährigen Tätigkeit zu einem florierenden Kaufhaus mit 300 Angestellten ausgebaut hatte. Epstein gab 1925 seine Tätigkeit als Notar auf, blieb jedoch als Anwalt weiter zugelassen. Finanziell abgesichert, konnte er sich nun den Aufgaben in den Zionistischen Organisationen wie auch in der Repräsentantenversammlung in der Gemeinde vermehrt widmen. Als die Nationalsozialisten Anfang 1933 an die Macht kamen, wurde bereits während der Misshandlungen des Rabbiners Bereisch auf dem Königsplatz in Duisburg im März 1933 der Ruf laut: Und jetzt kommt der Ostjudenbeschützer Epstein dran! Harry Epstein floh daraufhin noch in der Nacht des 23. März 1933 nach Brüssel. Nach seiner Rückkehr nach Duisburg erfuhr er erneut von einer drohenden Verhaftung und floh über Aachen zurück nach Belgien. Noch am selben Tag fand eine Hausdurchsuchung statt, bei der ein Großteil seiner zionistischen Akten beschlagnahmt wurden. Harry Epstein kehrte noch einmal nach Duisburg zurück, um sein Haus in der Parkstraße zu veräußern. Seine Frau und Kinder waren teilweise bereits im März 1933 nach Belgien bzw. im März 1934 nach Palästina ausgewandert. Harry Epstein folgte ihnen im September Seine Zulassung als Anwalt am Landgericht Duisburg hatte Epstein beibehalten seine Löschung aus der Anwaltsliste erfolgte am 22. September Das Kaufhaus Cohen & Epstein wurde in seinem 100. Jubiläumsjahr 1935 arisiert. Harry Epstein nahm in Palästina keine neue Berufstätigkeit mehr auf; auch in den zionistischen Gremien seiner neuen Heimat konnte er als Pazifist und Befürworter einer jüdisch-arabischen Koexistenz nicht an die alten Erfolge aus Duisburger Zeiten anknüpfen. Zurückgezogen lebte er bis einen Tag vor seinem 94. Geburtstag in Jerusalem. D12

13 Vom erfolgreichen Rechtsanwalt zum Fischverkäufer in Honduras Dr. Robert Katzenstein 4. Juli 1886 Eschwege (keine Angaben) Tegucigalpa/Honduras Unter normalem Verlauf unseres Lebens waren wir nie auf den Gedanken gekommen, auszuwandern, zumal ich als Rechtsanwalt nirgendwo im Auslande eine Aussicht auf Erlangung der Berufsausübung hatte. Robert Katzenstein, 1949 In Eschwege als Sohn des Michaelis Katzenstein geboren, kam Dr. Robert Katzenstein nach Studium in München, Freiburg, Göttingen und Promotion in Jena nach Duisburg, wo er seit 1913 als Rechtsanwalt zugelassen war. Nach dem Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg wurde er 1920 auch als Notar in Duisburg zugelassen und heiratete 1922 Helga Kauders aus Hamburg. Das Ehepaar wohnte in der Ludgeristr. 16 und hatte zwei Söhne: Kurt (*1924) und Edgar (*1927). Robert Katzenstein führte eine umfangreiche und angesehene Praxis an der Königstr. 32. Sein Klientel setzte sich zum größten Teil aus Handel und Industrie zusammen; seit etwa 1920 war er Justitiar der Darmstädter & Nationalbank, der Danat-Bank und später der Dresdner Bank. Robert Katzenstein war Mitglied der Deutsch-Demokratischen Partei in Duisburg und engagierte sich als Mitgründer und Präsident der Duisburger B nai B rith-loge Zur Treue. Weiterhin war er von 1919 bis 1933 Vorstandsmitglied des Duisburger Anwaltsvereins (hier richtete er u.a. eine Sterbekasse ein). Dass er Ende 1933 mit nur einer Gegenstimme wiedergewählt wurde, verdeutlicht sein außerordentliches Ansehen im Kreis seiner Kollegen. Umso mehr erschütterte diesen Vertreter des liberalen deutsch-jüdischen Bürgertums die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 mit ihrer systematischen Ausgrenzung der Juden aus dem alltäglichen Leben. Im Zuge der antisemitischen Maßnahmen wurde Katzenstein bereits am 1. Juli 1933 das Notariat aberkannt. Während des Novemberpogroms 1938 wurde die Wohnung der Familie Katzenstein demoliert, Robert Katzenstein selbst in Schutzhaft genommen und vom 16. November bis 8. Dezember 1938 ins KZ Dachau eingeliefert. Kahlgeschoren wie ein Zuchthäusler nahm er seine Anwaltstätigkeit im Dezember 1938 als Konsulent wieder auf. Sohn Kurt konnte im April 1939 mit einem Kindertransport nach England ausreisen. Durch persönliche Verbindungen nach Honduras gelang dem Ehepaar Katzenstein im Mai 1939 mit dem jüngeren Sohn Edgar noch die Emigration in das mittelamerikanische Land. Hier versuchte sich Katzenstein als Textilwarenhändler, doch nach dem Kriegseintritt Honduras im Jahr 1941 musste Katzenstein als Deutscher diese Tätigkeit aufgeben. Zehn Jahre musste er daraufhin als Fischverkäufer auf einem Markt in Tegucigalpa, der Hauptstadt von Honduras, seinen Lebensunterhalt verdienen. Anfang der 50er Jahre eröffnete er mit seiner Frau einen kleinen Gemischtwarenladen. Quittung über einen Teil der Sühneleistung, die Dr. Katzenstein 1939 zu entrichten hatte. Hierfür wurden seinem Depot Wertpapiere entnommen und an die Reichsbank Berlin versandt. LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.196 Nr.1005 Bl LA NRW-Abt.Rhl.-RW 58 Nr Bl Als Dr. Robert Katzenstein 1949 einen Antrag auf Rückerstattung stellte, beschrieb er die Zeit vor seiner Auswanderung folgendermaßen: Ich, der Ehemann, kam im November 1938 im Verfolg der von der kochenden Volksseele angeblich verlangten Novemberaktion nach Dachau. Bei unserer Entlassung daselbst hielt der Lagerkommandant folgende Ansprache an uns:,der Zweck,Eures Hierseins war es, Euch zu zwingen, Deutschland so rasch wie moeglich zu verlassen. Dieses Mal kommt Ihr noch lebend heraus. Wer aber ein zweites Mal wieder hierherkommt, braucht nicht damit zu rechnen, dass er jemals lebend zurueckkommt. Durch diese, unter Todesdrohung erzwungene, Auswanderung waren wir genoetigt, Hals ueber Kopf, alles irgendwie draussen nicht unbedingt Benoetigte zu verkaufen oder richtiger gesagt, zu verschleudern, teilweise auch herzuschenken, da sich nicht genuegend Kaeufer fanden. Das Wiedergutmachungsamt Duisburg verlangte von Robert Katzenstein daraufhin im Jahr 1951 die Namen der Käufer von 1939, worauf dieser konterte: Es ist eine probatie diabolica, wenn man jetzt von uns die Namen der Kaeufer unserer Sachen verlangt. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Kaeufer gegen bar zahlten und wir sie dem Namen nach garnicht kannten, wollten auch die meisten unter allen Umstaenden sicher sein, dass niemand erfuehre, dass sie bei Juden etwas gekauft haetten. Bekannt ist uns nur, dass unser Schlafzimmer der Bahnhofswirt des dortigen Hauptbahnhofs kaufte, dessen Namen uns nicht bekannt war oder ist. Die Gruende fuer die Veranlassung des Verkaufs duerften dem Herrn Sachbearbeiter wohl zur Genuege bekannt sein. Zum Vergnuegen habe ich nicht den Wanderstab ergriffen, sondern nur um den Todesdrohungen der damaligen deutschen Regierung und ihren unmenschlichen Methoden zu entgehen. Weder hatte ich die Moeglichkeit, den gesamten Hausrat mit in die voellig ungewisse Zukunft mitzunehmen, noch die Notwendigkeit, in den Tropen, in einer Umgebung spanischer Sprache, eine juristische deutsche Bibliothek zu unterhalten. Diese Fragen sind wohl nur gestellt, um irgendetwas zu sagen. Mit den Wiedergutmachungs- bzw. Rentenzahlungen konnte sich das Ehepaar Katzenstein im hohen Alter endlich Mitte der 50er Jahre zur Ruhe setzen. flickr.com Gestapo-Personalbogen von Dr. Robert Katzenstein Tegucigalpa/Honduras in den 30er Jahren D13

14 Der letzte Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Duisburg Dr. Sally Martin Kaufmann I 5. März 1886 Duisburg Ende 1944 Auschwitz (8. Mai 1945) Sally Kaufmann, Sohn des Kaufmanns Julius und seiner Frau Helene Kaufmann, war als gebürtiger Duisburger nach seinem Besuch des Städtischen Realgymnasiums (heute: Steinbart-Gymnasium) und dem Jurastudium als Sally Kaufmann, 24. Juni 1943 Rechtsanwalt und Notar mit einer Kanzlei Am Buchenbaum 4, seit 1936 auf der Düsseldorfer Str. 1 in Duisburg tätig. Kaufmann hatte im Ersten Weltkrieg gekämpft und war mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden noch am 25. Februar 1935 bekam er das Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen. Im November 1935 wurde ihm dann die Ausübung seiner Notartätigkeit verboten... Wir reisen heute nach Theresienstadt und senden Dir innige Abschiedsgrüße und Küsse. Hoffen auf ein Wiedersehen. Dr. Sally Kaufmann Privatarchiv Dr.L.Joseph Heid Kaufmann war mit der aus Düsseldorf stammenden Johanna Hartoch verheiratet; 1924 adoptierten sie den im Januar des Jahres geborenen Sohn Walter. Sie wohnten seit 1929 in der Prinz-Albrecht-Str. 17. Sally Kaufmann war 1928 Gründer und Vorsitzender des Jüdisch-liberalen Gemeindevereins, 1930 Vorstandsstellvertreter und schließlich ab dem 23. Januar 1936 letzter Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Duisburg war es zum Zusammenschluß der bis dahin selbständigen Gemeinden Duisburg, Ruhrort und Hamborn unter Kaufmanns Leitung gekommen zu diesem Zeitpunkt lebten noch etwa Juden in Duisburg. Während des Novemberpogroms 1938 kam es im Hause Kaufmann zu schweren Verwüstungen, Sally Kaufmann wurde misshandelt und verhaftet. Sohn Walter beschrieb diese Nacht in seinem autobiographischen Roman Stefan Mosaik einer Kindheit später folgendermassen: Unser Haus mit der steinernen Treppe, vor der Eingangstür das Schloss gesprengt, die Tür eingeschlagen, sie hängt lose in den Angeln; neben der Tür die elektrische Klingel aus der Wand gerissen, an zwei Drähten baumelnd. (...) Vaters Bibliothek ein wüstes Durcheinander von zerstörten Möbeln; die Bücherregale mit den Glasscherben umgekippt, juristische Werke und Romane auf den Boden geworfen.,der Zauberberg,,Krieg und Frieden, die,deutsche Justiz mit zerrissenen Einbänden in die Ecke geschleudert. Privatarchiv Dr.L.Joseph Heid LA NRW-Abt.Rhl.-RW 58 Nr.6926 Bl.3a Sally Kaufmann wurde am 17. November in das KZ Dachau eingeliefert. Erst am 8. Dezember 1938 entließ man ihn als Vorsitzenden der Gemeinde, da er als Ansprechpartner für die Gestapo-Außenstelle Duisburg fungierte. Kaufmann erhielt in Duisburg die Zulassung als Konsulent zur rechtlichen Beratung und Vertretung von Juden, die er bis zu seiner Deportation 1943 in Duisburg ausübte. Im Januar 1939 konnte Sohn Walter Kaufmann mit einem Kindertransport nach England geschickt werden die Eltern zogen 1940 in zwei notdürftig eingerichtete Zimmer des Judenhauses in der Junkernstr. 2 ein. Dr. Sally, Johanna und Walter Kaufmann Unbedenklichkeitsbescheinigung der Gestapo 1940 für RA Kaufmann Sally Kaufmann musste im Laufe der Jahre der Gestapo bei der Durchführung der Organisation der Transporte zuarbeiten. So wurde er als Gemeindevorsitzender im Juli 1942 genötigt, die Aufforderung zur Evakuierung von 147 Duisburger Juden nach Theresienstadt zu unterzeichnen und für die Abwicklung des jüdischen Vermögens zu sorgen. Ihm war von der nationalsozialistischen Leitung die Aufgabe zugefallen (..), die Angelegenheiten der jüdischen Gemeinde bzw. Abwanderung korrekt zu erledigen, bis er 1943 mit seiner Frau als letzte Verbliebene als besondere Vergünstigung nach Theresienstadt deportiert wurden. (Schwägerin Jeanette Kaufmann, 1970) Sally und Johanna Kaufmann wurden am 25. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert; von dort wurde Sally Kaufmann am 28. Oktober 1944 mit dem Transport Ev nach Auschwitz transportiert. Sally und Johanna Kaufmann wurden beide in Auschwitz ermordet. Privatarchiv Dr.L.Joseph Heid Nachricht an den Sohn über die Reise nach Theresienstadt, Juni 1943 D14

15 Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Kleve Die niederrheinische Stadt Kleve zählte im Jahr 1933 etwa 200 jüdische Personen zu ihrer Gesamtbevölkerung von Einwohnern, also noch nicht einmal 1 %. Die Juden zählten zu den Kaufleuten, Gastwirten und Metzgern; Akademiker (Ärzte, Juristen) waren an einer Hand abzuzählen. Der Antisemitismus, der in der ländlichen Region schon vor 1933 weiter verbreitet war als in den größeren Städten des Oberlandesgerichtsbezirks Düsseldorf, nahm nach der nationalsozialistischen Machtergreifung weiter zu. Lediglich von einem Viertel der 200 jüdischen Bürger ist eine rechtzeitige Emigration belegt. Beim Landgericht in Kleve wurde nach dem Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 7. April 1933 lediglich einem Rechtsanwalt, RA Paul Oster aus Moers, die Zulassung entzogen. Privatbesitz Paul Oster hatte seine Kanzlei in Moers und war sowohl beim Amtsgericht Moers wie auch beim Landgericht Kleve zugelassen. Nachdem er in die Niederlande emigriert war, wurde er dort verhaftet und 1943 nach Polen deportiert, wo sich seine Spur verliert. Das offizielle Todesdatum wurde auf den 31. März 1944 festgesetzt. Das Amtsgericht Moers in den 20er/30er Jahren Stadtarchiv Kleve 4708 April 1933: Vertretungsverbot für Paul Oster in Moers und Kleve Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Kleve Kurt Levi Neuwahl keine Angaben Rechtsanwalt LG Kleve Günter Nordheim 7. Dezember 1908 Geldern keine Angaben Referendar LG Kleve Paul Oster 26. Juni 1900 Alpen 31. März 1944 (Polen) Rechtsanwalt AG Moers; LG Kleve Die Schwanenburg mit dem Amts- und Landgericht Kleve in den 30er Jahren (StA Kleve 4708) D15

16 Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Krefeld Im Jahr der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 waren in Krefeld Juden ansässig. (Dies entsprach etwa 1 % der Gesamtbevölkerung.) Verein RAe Krefeld E.V. Die Stadt Krefeld selbst galt mit ihrer rheinischen Mentalität als offen und tolerant. Jüdische Bürger alteingesessener, assimilierter Familien bekleideten hier Posten in Stadtrat, Handelsgerichten, Handelskammern und Vereinsvorständen. Als Kaufleute waren die jüdischen Krefelder größtenteils im Textilbereich (Seidenhandel und Krawattenbranche) tätig. Die so genannten Ostjuden, eine kleine Gemeinde strenggläubiger Juden, wurden vom jüdischen Bürgertum als Außenseiter, als eine Bedrohung des guten Zusammenlebens mit der übrigen Bevölkerung gesehen. Amts- und Landgericht Krefeld am Nordwall 131 Beim Krefelder Landgericht waren im Frühjahr 1933 lediglich 19 % der Anwaltschaft jüdischer Herkunft. Stadtarchiv Krefeld Personenstandskarten der Krefelder Anwälte jüdischer Herkunft Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Krefeld Dr. Kurt Alexander 13. August 1892 Krefeld 18. Februar 1962 New York Rechtsanwalt LG Krefeld Erich Davids 21. Juni 1901 Fischeln/Krefeld 8. Mai 1945 Izbica ; LG Krefeld Dr. Richard Bernhard Hertz 11. Mai 1908 Krefeld (USA) Referendar Krefeld Dr. Alfred Hiller 28. April 1895 Mussbach (USA) Rechtsanwalt; Syndicus IHK Krefeld Justizrat Dr. Hugo Kaufmann 27. September 1873 Krefeld 17. Februar 1943 Theresienstadt Rechtsanwalt und Notar LG Krefeld Dr. Jacob Kaufmann 26. November 1892 Hüls/Krefeld 24. September 1942 Auschwitz Rechtsanwalt LG Krefeld Dr. Ernst Levy 14. Februar 1900 Krefeld 1978 Südafrika Rechtsanwalt LG Krefeld Dr. Ludwig Levy 15. März 1901 Beckerath keine Angaben Rechtsanwalt LG Krefeld Dr. Paul Levy 18. Juli 1904 Krefeld 1974/1975 Südafrika Rechtsanwalt LG Krefeld Dr. Kurt Löwenthal 12. März 1894 Krefeld (Israel) Rechtsanwalt LG Krefeld Dr. Sally Reiss 18. Juni 1879 Krefeld 23. Juli 1937 Nassau/Lahn Rechtsanwalt LG Krefeld Justizrat Dr. Gustav Simon 9. Oktober 1857 Werden 11. Juli 1939 auf dem Schiff nach Chile Rechtsanwalt LG Krefeld Josef Wilczek 31. August 1877 Czarnikau 21. Januar 1943 Lodz Rechtsanwalt LG Krefeld Dr. Karl Winter 6. Juli 1892 Kempen 16. September 1959 Israel Rechtsanwalt AG Kempen; LG Krefeld Einzug des Aufklärungsregiments VI in Krefeld, Westwall am Rathaus " (Stadtarchiv Krefeld 8629) D16

17 Rheinischer Aktivist für die jüdische Gemeinschaft Dr. Kurt Alexander 13. August 1892 Krefeld 18. Februar 1962 New York Wir sollten nicht sprechen von Hass und wir sollten nicht sprechen von kollektiver Schuld. (...) Aber es gibt so etwas wie eine Gesamtverpflichtung zur Erinnerung. Diese unsere Gruppe und jede Gruppe von jüdischen Menschen, die durch das Erlebnis in Deutschland hindurchgegangen sind, darf nicht vergessen. Kurt Alexander, Mai 1956 Kurt Alexander wuchs als Sohn des Lehrers Natan Alexander und seiner Frau Dina in Krefeld auf. Während seines Jurastudiums in Heidelberg, Bonn und Berlin war Alexander aktives Mitglied, später im Vorstand des Kartell-Convent der Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens (K.C.) eine Aufgabe, die er auch in der Emigration als Vorstand des K.C. in New York bis zu seinem Tod wahrnahm. In der Öffentlichkeit trat Kurt Alexander am 27. Januar 1914 in Bonn zum ersten Mal als überragender Redner hervor, als er als erster deutscher jüdischer Student überhaupt bei der allgemeinen Bonner Studentenfeier die Kaiserrede halten durfte. Dr. Kurt Alexander Leo Baeck Institute N.Y. Nach seiner Promotion in Heidelberg im Dezember 1914 und dem Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg, ging Alexander als Syndikus und Schriftführer zum LA NRW- Abt.Rhl.-RW 58 Nr.9103 Bl.7 Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens nach Berlin. Obwohl er 1922 nach Krefeld zurückkehrte und als Anwalt beim Landgericht Krefeld zugelassen wurde, blieb er weiterhin Hauptvorstandsmitglied und von 1937 bis 1938 Vizevorsitzender des Central-Vereins. Kurt Alexander ging bereits 1922 eine Sozietät mit dem älteren Justizrat Dr. Gustav Simon mit Kanzleiräumen an der Königstr. 140 ein. Er wohnte in der Dürerstr. 42. Seine bis 1939 erfolgreiche Anwaltstätigkeit ging jedoch immer einher mit dem von seinem rheinisch-frohen Gemüt getragenen Engagement für seine Mitmenschen: vom 22. Mai 1924 bis 15. Oktober 1929 war Kurt Alexander Stadtverordneter in Krefeld, bis zu seiner Emigration 1939 war er im Vorstand der Niederrhein-Loge des Unabhängigen Ordens B nai B rith und der Jüdischen Gemeinde Krefelds aktiv, im Juni 1933 firmierte er als Gründer des Jüdischen Kulturbundes in Krefeld und auch in der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland besetzte er von 1937 bis 1938 einen Präsidiumsposten neben den führenden Persönlichkeiten des deutschen Judentums wie Rabbiner Leo Baeck. Informationen über Kurt Alexander werden an die Gestapo weitergeleitet seiner Entlassung aus dem KZ im Dezember 1938 mit seiner zweiten Frau Agathe die Auswanderung. Um so mehr erschütterte es Kurt Alexander, als er im Zuge des Novemberpogroms am 10. November 1938 als einer von etwa 60 Krefelder Juden verhaftet und am 17. November ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert wurde. Obwohl er Ende 1938 als Konsulent am Krefelder Landgericht zugelassen worden war, forcierte er nach LA NRW-Abt.Rhl.-RW 58 Nr.9103 Bl.12 Im März 1939 emigrierte das Ehepaar Alexander nach London, wo Kurt Alexander von 1939 bis 1943 beim Jewish Central Information Office (später Wiener Library) und von 1943 bis 1949 als Geschäftsführer der Association of Jewish Refugees arbeitete. Nach der Gründung der United Restitution Organization (URO) und seiner Tätigkeit beim Council of Jews from Germany in London, übernahm er 1949 den Direktorenposten der URO New York, der Hilfsorganisation für Wiedergutmachungsberechtigte im Ausland. Während der von ihm gehaltenen Traueransprache für einen K.C.- Freund brach Kurt Alexander im Februar 1962 tot zusammen er starb wie er gelebt hatte: aktiv und seinen Mitmenschen zugewandt. November 1938: Bittbrief Agathe Alexanders um Haftentlassung ihres Ehemannes aus dem KZ Dachau D17

18 Vom Nordwall nach Theresienstadt Justizrat Dr. Hugo Kaufmann 27. September 1873 Krefeld 17. Februar 1943 Theresienstadt Was kann mir geschehen, ich habe keiner Fliege etwas zuleide getan. Justizrat Dr. Hugo Kaufmann wuchs im rheinischen Krefeld als Sohn des Seidenfabrikanten Isaak Kaufmann und seiner Frau Josephine (Sophie) Julie auf. Nach dem Studium in Berlin und Bonn wurde er am 26. Mai 1899 in Krefeld als Anwalt zugelassen. 1913, 1914 und 1919 wurde Hugo Hugo Kaufmann Kaufmann zum Stadtverordneten der Liberalen Partei gewählt; er war außerdem Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg. Hugo Kaufmann wurde 1917 als einem der letzten preußischen Anwälte der Titel Justizrat verliehen. Zusätzlich führte er die Bezeichnung Fachanwalt für Staats- und Verwaltungsrecht. Neben seiner erfolgreichen Anwaltstätigkeit engagierte sich Kaufmann als Vorstandsmitglied in der Synagogengemeinde Krefeld von November 1938 bis zu seiner Deportation im Juli 1942 sollte er der letzte Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde sein. Justizrat Dr. Hugo Kaufmann Leo Baeck Instittute N.Y. Als die jüdischen Anwälte im Frühjahr 1933 mit dem Vertretungsverbot bedroht wurden, schrieb Kaufmann an das Preußische Justizministerium: Ich bin seit dem 26. Mai 1899 ununterbrochen als Rechtsanwalt in Krefeld zugelassen und bin im Weltkriege vom 8. November 1916 bis zum 1. Mai 1917 Soldat gewesen, und zwar vom 10. Januar 1917 ab an der Front. Meine Zulassung und Tätigkeit bei Gericht ist auch anläßlich der jetzigen politischen Ereignisse nicht unterbrochen worden: all dies erhellt aus meinen Personalakten. Daß ich mich niemals kommunistisch betätigt habe, bedarf sonach wohl nicht noch der Hervorhebung. Eine Rücknahme meiner Zulassung als Rechtsanwalt kann somit nicht stattfinden. Hugo Kaufmann blieb weiterhin als Rechtsanwalt in Krefeld zugelassen. StA Krefeld) Im November 1938 stellte ihm die Gestapo Krefeld beim OLG-Präsidenten eine Unbedenklichkeitsbescheinigung aus: Der Jude Justizrat Dr. Hugo Kaufmann ist bereits vor dem Kriege beim hiesigen Amts- und Landgericht als Rechtsanwalt zugelassen worden und hat mit den Gerichtsbehörden in zurückhaltender Weise gearbeitet. Auch sonst ist er in der Öffentlichkeit nicht unliebsam aufgetreten, obwohl er in jüdischen Kreisen eine führende Rolle spielt. Gegen die Zulassung des Kaufmann als jüdischer Konsulent bei den hiesigen Gerichten bestehen in krimineller und polizeilicher Hinsicht keine Bedenken. Von den unlängst getroffenen Massnahmen (Novemberpogrom) gegen die Juden ist Kaufmann nicht berührt worden. Hugo Kaufmann wurde daraufhin als Konsulent am Krefelder Landgericht zugelassen. StA Krefeld 1939: Abgabe der Kaufmann'schen Münsammlung bei der Städtischen Leihanstalt Krefeld Hugo Kaufmann und seine Frau Erna blieben am Nordwall 75 in Krefeld wohnen. Der knapp 18-jährige Sohn Georg Eduard wanderte jedoch am 11. Februar 1939 nach Großbritannien aus. Georg wurde nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges von den Engländern 1940 interniert und als Zivilinternierter nach Australien gebracht. Durch diesen Umstand war eine Korrespondenz zwischen Eltern und Sohn auf dem Wege der Kriegsgefangenenpost möglich. Hugo Kaufmann litt unter den Demütigungen des Konsulentendaseins (Verbot des Tragens der Anwaltsrobe vor Gericht, kein Zugang zu den Anwaltsräumen...), sah jedoch für sich persönlich nicht die Notwendigkeit der Emigration ( Was kann mir geschehen, ich habe keiner Fliege etwas zuleide getan! ). Im Frühjahr 1939 musste Kaufmann nach der Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens vom unter anderem seine Münzsammlung für 200,- RM bei der Städtischen Pfandleihanstalt abgeben. Die 289 silbernen Reichsmünzen und Jubiläumsmünzen gingen Ende 1939 für den tatsächlichen Schätzwert von 800,- RM an das Stadtmuseum Burg Linn in Krefeld, dem Hugo Kaufmann im März 1940 auch noch den mir verbliebenen Rest meiner Münzsammlung übergab. StA Krefeld Am 25. Juli 1942 wurde das Ehepaar Kaufmann mit Hugo Kaufmanns alter Mutter Sophie, die Der letzte Brief an Sohn Georg vor der Deportation nach Theresienstadt auf einer Bahre getragen werden musste, mit dem Transport Nr.VII/2, Zug Da 71 von Aachen nach Theresienstadt deportiert. Nachdem Hugo Kaufmann sieben Monate Steine klopfen musste, starb er dort im Februar Seine Frau Erna wurde am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz transportiert und dort ermordet. Inhaftierungsbescheinigung des Roten Kreuzes von 1959 D18

19 Vertreter der Krefelder Anwaltschaft bis 1933 Justizrat Dr. Gustav Simon 9. Oktober 1857 Werden/Ruhr 11. Juli 1939 (Schiffsreise nach Chile) Gustav Simon war das jüngste von acht Kindern des Textilkaufmanns Herz Simon und seiner Frau Bella aus Werden. Seit 1906 war er neben seiner Anwaltstätigkeit in Krefeld Mitgesellschafter und Rechtsberater des Simon schen Holzverarbeitungswerkes Döllken & Co. in Werden, das sein Bruder Leopold maßgeblich aufgebaut hatte. Verein RAe Krefeld E.V. Gustav Simon war seit etwa 1885 als Anwalt in Krefeld zugelassen. Anläßlich seines 70. Geburtstag schrieb die Krefelder Zeitung im Oktober 1927: Verein der Rechtsanwälte Krefeld mit seinem Vorsitzenden JR Dr. Gustav Simon 1925 (erste Reihe, 3. von rechts) Während seiner mehr als 40jährigen Anwaltstätigkeit in unserer Stadt hat er sich überall höchstes Ansehen erworben. Bei allen, die mit ihm in Berührung kommen, (...) ist er gleichermaßen geschätzt und beliebt. Sein klares Urteil, seine umfassende Rechtskenntnis, sein energisches Eintreten für die ihm anvertrauten Interessen haben seinen Ruf begründet und gefestigt. Gustav Simons Kanzlei befand sich an der Königstr. 140 (seit 1922 als Gemeinschaftspraxis mit Dr. Kurt Alexander); er wohnte mit seiner Frau Elise Sofie und den drei Töchtern in der Hohenzollernstr. 84. Neben seinen Posten als Vorsitzender des Verbandes der Seidenfärbereien und des Verbandes der Krawattenfabrikanten fungierte Gustav Simon seit dem 5. April 1917 als Vorsitzender des Krefelder Anwaltsvereins. (Von 1919 bis 1933 war er der Vertreter der Krefelder Anwaltschaft in der RAK Düsseldorf.) LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.8 Nr. 242 Bl. 23 Der spätere Stadtdirektor und Rechtsanwalt Walther Höller beschrieb Simon als einen gepflegten älteren Mann, rundlich, grau, nicht weiß, hatte ein liebenswürdiges Auftreten. (...) Als Vorsitzender war Simon etwas zeremoniell. Bereits in der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins der Krefelder Anwälte nach der nationalsozialistischen Machtergrei- LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep. 13 Nr.92 Bl. 41 fung hatte Justizrat Simon am 9. Februar 1933 seinen Rücktritt vom Posten des Vorsitzenden aus Alters- und Gesundheitsgründen angekündigt. Auf der ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 23. Februar 1933 wurde daraufhin eine Satzungsänderung vorgenommen und Gustav Simon einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt eine für Anfang 1933 ungewöhnliche Geste der Anerkennung gegenüber einem Kollegen jüdischer Herkunft. Als den jüdischen Anwälten Anfang April 1933 (bis auf Kaufmann und Alexander) die Zulassung beim Krefelder Landgericht entzogen wurde, setzte sich Landgerichtsdirektor Schleipen vehement für die Wiederzulassung Simons ein. Nach dem Gesetz über die Zulassung zur Anwaltschaft vom 7. April 1933 war Gustav Simon jedoch per se weiter als Altanwalt zugelassen. LA NRW-Abt.Rhl.-Ger.Rep.8 Nr.242 Bl. 23b Juni 1938: Gustav Simon beantragt seine Löschung aus der Anwaltsliste Gustav Simon erkannte die zunehmende Der Krefelder LG-Präsident setzt sich für Gustav Simon ein Gefahr für die Juden durch den Nationalsozialismus, und zollte der fortschreitenden Ausgrenzung der Juden Rechnung. Trotz seines hohen Alters und seiner immensen Sehbehinderung wollte er Deutschland noch Ende der 30er Jahre verlassen. Im Juni 1938 gab er daher seine Anwaltszulassung zurück und meldete sich am 20. Mai 1939 mit seiner Frau beim Einwohnermeldeamt mit dem Ziel Santiago de Chile ab. Auf der Überfahrt nach Chile ist Justizrat Dr. Gustav Simon auf dem Schiff in die Emigration, dem Weg in die Freiheit gestorben. D19

20 Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Mönchengladbach Stadtarchiv Mönchengladbach 10/1115 Als die Nationalsozialisten Anfang 1933 die Macht im linksrheinischen Gladbach-Rheydt übernahmen, lebten in der zusammengesetzten Stadt etwa Juden bei einer Gesamtbevölkerung von Personen nicht einmal 1 %. Zum 31. Juli 1933 wurden die beiden Städte wieder in die Stadtkreise München Gladbach, kurz M. Gladbach, und Rheydt aufgeteilt. (Joseph Goebbels, gebürtiger Rheydter, soll an dieser Trennung interessiert und beteiligt gewesen sein.) Das Landgericht Gladbach-Rheydt nach 1930 Am Landgericht Gladbach-Rheydt waren zu Beginn des Jahres 1933 rund 50 Rechtsanwälte zugelassen von ihnen waren acht Anwälte jüdischer Herkunft. Keiner dieser acht Anwälte wurde Opfer der nationalsozialistischen Endlösung. Konsulent Isidor Fürst war zwar noch im November 1944 in ein Arbeitslager nach Berlin deportiert worden, kehrte aber im August 1945 nach M. Gladbach zurück. Die anderen Anwälte konnten vor Kriegsbeginn 1939 aus M. Gladbach und Rheydt ins schützende Ausland entkommen. Stadtarchiv Mönchengladbach März 1933 Hissen der Hakenkreuzfahne auf dem Gladbacher Rathaus Stadtarchiv Mönchengladbach 10/39785 Stadtarchiv Mönchengladbach 10/ Stadtarchiv Mönchengladbach 19/digi 206 JR Dr. Fritz David Moritz Ernst Ganz Dr. Theo Heymann Rechtsanwälte jüdischer Herkunft 1933 in Mönchengladbach Grete Baum (Grete Chanachowicz) 9. März 1908 Gladbach (Israel) Referendarin Gladbach-Rheydt Karl Bellerstein 11. Mai 1909 Wuppertal-Elberfeld (Schweiz) Referendar Gladbach-Rheydt Justizrat Dr. Fritz David 2. März 1865 Krefeld 19. Oktober 1941 Gladbach Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt Heinrich Falkenstein 7. April 1908 Hochneukirch Oktober 1972 USA Referendar Gladbach-Rheydt Isidor Fürst 25. Oktober 1876 Frankenberg 16. März 1956 Mönchengladbach Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt Dr. Ernst Ganz 10. Juli 1882 Bünde 5. Mai 1954 Whitchurch/GB Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt Dr. Theo Heymann 22. Mai 1895 Odenkirchen (Brasilien) Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt Dr. Erich Jakobsohn keine Angaben Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt Josef Joseph 9. November 1882 Altenbamberg 23. November 1945 Philadelphia/USA Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt Dr. Hugo Lebach 23. Januar 1903 Adorf/Waldeck (Südafrika) Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt Dr. Ernst Plaut 15. Dezember 1899 Kassel 1945 London Rechtsanwalt; Syndicus Sally Vohssen 12. April 1883 Hochneukirch 6. Februar 1939 Haifa Rechtsanwalt LG Gladbach-Rheydt 24. April 1933 Joseph Goebbels spricht von der Treppe des Rheydter Rathauses Stadtarchiv Mönchengladbach a D20

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