Webinar. Offene Investmentfonds vs. ETFs Billiger ist nicht automatisch besser. CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider,

Transkript

1 Webinar Offene Investmentfonds vs. ETFs Billiger ist nicht automatisch besser CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider,

2 Offene Investmentfonds vs. ETFs Billiger ist nicht automatisch besser CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 2

3 Exchange Traded Products ETF / ETC / ETC / ETN / ETI Exchange TradedFunds Exchange TradedProducts Exchange Traded Commodities Exchange Traded Currencies Exchange Traded Notes Exchange Traded Instruments CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider,

4 Exchange Traded Products ETF / ETC / ETC / ETN / ETI CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 4

5 Exchange Traded Funds ETFs CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 5

6 Exchange Traded Funds ETFs Vollständige Nachbildung (Full-Replication): Die direkte Replikationsmethode wird auch physische Replikation genannt. Bei dieser Art der Indexnachbildung kauft der ETF die Wertpapiere, die im Index enthalten sind, in genau dem Verhältnis, das ihrer Gewichtung im Index entspricht. Der ETF hält dadurch einen Wertpapierkorb, der sich genau wie der Referenzindex entwickelt. Teilweise Nachbildung (Sampling): Wenn nur die Indexmitglieder mit der höchsten Gewichtung gekauft werden und Aktien mit sehr geringer Gewichtung oder Liquidität vernachlässigt werden, spricht man von einer Sampling Strategie. Auch in diesem Fall entwickelt sich der Wertpapierkorb nahezu genauso wie der Referenzindex, da dessen Performance von den leichteren Indexmitgliedern kaum beeinflusst wird Synthetische Nachbildung (Swaps): CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 6

7 Exchange Traded Funds ETFs Synthetische Nachbildung (Swaps): Unfunded Swap: Der ETF investiert in einen Wertpapierkorb mit beliebigen Wertpapieren und tauscht dessen Entwicklung mit dem Swap-Kontrahent gegen die benötigte Wertentwicklung des Referenzindex. Das Kontrahentenrisiko, bzw. der Marktwert des Swaps (= Differenz zwischen dem Wert des vom ETF gehaltenen Wertpapierkorbs und dem des Referenzindex) ist durch gesetzliche Regelungen auf 10 Prozent des Fondsvermögens begrenzt, wird von den meisten ETF-Anbietern aber deutlich niedriger im Rahmen von 2 bis 5 Prozent gehalten. Kann der Swap-Kontrahent seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen, kann der Swap nicht durchgeführt werden und der entsprechende Wert geht verloren. Funded Swap: Der Kontrahent hinterlegt Sicherheiten, die mindestens dem Swap-Wert entsprechen und reduziert somit das Kontrahentenrisiko. Fully Funded Swap: Der ETF investiert ausschließlich in den Swap mit dem Kontrahenten. Der Kontrahent besichert den Swap vollständig durch einen Sicherheitskorb, der in einem Depot bei einer separaten Depotbank hinterlegt wird. Die hinterlegten Sicherheiten übersteigen die Zahlungsverpflichtungen durch den Swap- Vertrag um bis zu 30 Prozent. Das Kontrahentenrisiko ist damit praktisch ausgeschaltet. CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 7

8 Exchange Traded Funds ETFs Vollständige Nachbildung (Full-Replication) / Teilweise Nachbildung (Sampling): CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 8

9 Exchange Traded Funds ETFs Synthetische Nachbildung (Swaps): CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 9

10 Exchange Traded Funds ETFs Synthetische Nachbildung (Swaps) / Vor- und Nachteile: ETFs mit synthetischer Replikation weisen gegenüber ETFs mit direkter Replikation geringere Transaktionskosten auf, wodurch auch der Tracking Error minimiert wird. Die Index-Performance kann somit genauer nachgebildet werden. Daneben können mit der synthetischen Replikationsmethode auch ausländische Indizes nachgebildet werden, für deren Mitglieder Handelsbeschränkungen gelten, da der ETF die Wertpapiere nicht selbst halten muss. Der größte Nachteil der synthetischen Replikation besteht hingegen im theoretischen Ausfallrisiko des Swap-Kontrahenten. Dieses Risiko wird durch die Besicherung der Swaps jedoch so gering wie möglich gehalten. Vollständig eliminiert werden kann es jedoch nicht, da auch der Wert der Sicherheiten von Preisschwankungen abhängt und unter den Swap-Wert sinken kann. Beispiel: Ein ETF mit 500 Millionen Euro Fondsvermögen soll die Performance des Dax nachbilden. Der ETF kauft mit den 500 Millionen Euro keine Aktie aus dem Dax, sondern bildet den Basket beispielsweise aus Aktien des japanischen Nikkei. Mit einer Bank vereinbart er einen Swap, über den sich die Bank dazu verpflichtet, die Performance des Dax auf Wunsch des Fondsmanagement und auf täglicher Basis bereitzuhalten. Im Laufe des nächsten Monats steigt der Dax z.b. um 7 %, während der Basket nur um 4 % zulegt. Dann schuldet die Bank dem ETF die Differenz zwischen den Renditen, also 3 % von 500 Millionen Euro = 15 Millionen Euro CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 10

11 Exchange Traded Funds ETFs Besondere Chancen & Kosten Hochpräzises Indextracking / Short-ETFs Volle Dividendenpartizipation (Performance- / Preis-Indizes) Transparenz durch fortlaufenden Handel und Preisfeststellung Fortlaufender Börsenhandel Kosteneffizienz (kein Ausgabeaufschlag, geringe Fees) Kein Emittentenrisiko (Sondervermögen) CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 11

12 Exchange Traded Funds ETFs CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 12

13 Exchange Traded Funds ETFs Besondere Risiken CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 13

14 The Dark Side of ETFs (US-Universität Kely School of Business und der Frankfurter Goethe-Universität; 2013) Das Ergebnis der Studie brachte hervor, dass unerfahrene Anleger, welche über 2,5 Jahre Ihr Depot mit ETF bestückten deutlich schlechter abschnitten, als Anleger, welche aktive Fonds ins Depot kauften. Trotz deutlich geringerer Kosten erzielten sie ein schlechteres Ergebnis und vergrößerten dabei sogar noch die Schwankungsbreite in ihren Depots. Eine Ursache war dabei unter anderem, dass die ETF-Anleger häufiger handelten als die Inhaber der aktiven Fonds. Paradox dabei ist, dass die passiven Fonds genutzt wurden, um aktiv die Märkte zu handeln. Der Versuch immer die günstigsten Kaufkurse zu erwischen und bei Höchstkursen zu verkaufen (Market- Timing) ist ein weit verbreiteter Anfängerfehler CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 14

15 Region Global CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 15

16 Region Europa CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 16

17 Region Emerging Markets CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 17

18 Aber CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 18

19 Aber CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 19

20 Exchange Traded Funds ETFs ETF Offener Fonds Nachbildung Physisch & Synthetisch Physisch Gesamtkostenquote (TER) vergleichbar vergleichbar Kauf & Verkauf Börse Fondsanbieter, Börse Handel Intraday Handel täglich zum NAV Leerverkäufe Ja Nein Courtage Ja Ja Handelskosten (Spread) Ja Nein Ausgabe und Rückgabeaufschlag Nein Ja CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 20

21 Direkter Vergleich sinnvoll? ETF und aktiver Fonds das gleiche Anlageuniversum abbilden würden; z.b. einen Index wie den DAX. Moderne aktiv verwaltende Fonds versuchen bereits innerhalb ihrer jeweiligen Wertpapierverteilung eine Risikoreduzierung gegenüber der Vergleichsindizes zu erreichen. Somit ist eine direkter Vergleich nicht nur selten möglich, sondern häufig auch nicht zielführend. Ein Anleger benötigt ein optimiertes Chance-Risiko-Profil in seinem Depot. Dass dieses über eine Diversifizierung in Anlageregionen und Anlageklassen (z.b. Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Cash etc.) zu erreichen ist, sollte bekannt sein. ETF replizieren überwiegend eine bestimmte Anlageklasse wie z.b. Aktienindizes oder europäische Staatsanleihen. Eine Diversifizierung mit ETF bedeutet dabei erheblichen Aufwand und umfassende Detailkenntnisse des jeweiligen ETF, um das gewünschte Risikoprofil zu erhalten. CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 21

22 Offener Fonds-Auswahl CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 22

23 ETF-Auswahl Der abgebildete Index Die Kosten und der Tracking Error Die Art der Ertragsverwendung Das Fondsvolumen Der Aufbau des Fonds CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 23

24 ETF-Auswahl Der abgebildete Index Privatanleger sollten sich grundsätzlich auf etablierte Indizes großer Anbieter konzentrieren, die möglichst große Teile des Marktes abdecken und systematisch aufgebaut sind CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 24

25 ETF-Auswahl Die Kosten und der Tracking Error Es gibt Anbieter, die sich im Fondsprospekt ausdrücklich die Möglichkeit vorbehalten, Vertriebsprovisionen an Banken und andere Fondsvermittler zu zahlen. Solche Provisionen können zu höheren Kosten führen, die letztlich die Anleger tragen müssen CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 25

26 ETF-Auswahl Die Art der Ertragsverwendung Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Ausschütten oder thesaurieren. Ausschüttende ETFs geben Dividenden und Zinsen einmal jährlich direkt an die Anleger weiter. Das Geld wird dann auf das Konto des Anlegers gebucht. Thesaurierende ETFs legen die Ausschüttung umgehend wieder an CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 26

27 ETF-Auswahl Das Fondsvolumen Ein Fonds sollte nicht zu klein sein. Je geringer das in einem ETF verwaltete Vermögen ist, desto größer die Gefahr, dass die Fondsgesellschaft den Fonds irgendwann schließt. Weiterhin sollten Sie beachten, dass die Wertpapiere aus weit verbreiteten Indizes deutlich mehr gehandelt werden als aus exotischen... CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 27

28 ETF-Auswahl Der Aufbau des Fonds Vollständige Nachbildung (Full-Replication): Die direkte Replikationsmethode wird auch physische Replikation genannt. Bei dieser Art der Indexnachbildung kauft der ETF die Wertpapiere, die im Index enthalten sind, in genau dem Verhältnis, das ihrer Gewichtung im Index entspricht. Der ETF hält dadurch einen Wertpapierkorb, der sich genau wie der Referenzindex entwickelt. Teilweise Nachbildung (Sampling): Wenn nur die Indexmitglieder mit der höchsten Gewichtung gekauft werden und Aktien mit sehr geringer Gewichtung oder Liquidität vernachlässigt werden, spricht man von einer Sampling Strategie. Auch in diesem Fall entwickelt sich der Wertpapierkorb nahezu genauso wie der Referenzindex, da dessen Performance von den leichteren Indexmitgliedern kaum beeinflusst wird Synthetische Nachbildung (Swaps): CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 28

29 Exkurs: Exchange Traded Commodities ETCs Besondere Merkmale Investition in Rohstoffe (fallend & steigend) Unbefristete, besicherte Schuldverschreibungen Ein ETC ist entweder an den jeweiligen Spot-Preis des Basiswertes oder an Preise von Futureskontrakten des einzelnen Rohstoffes geknüpft. Grafik: wallstreet online CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 29

30 Exkurs: Exchange Traded Commodities ETCs Quelle: boerse frankfurt.de CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 30

31 Fazit CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 31

32 CAMPUS INSTITUT AG, Martin Utschneider, 2017 Seite 32

33 Die nächsten Termine: NEU am CAMPUS INSTITUT: Seminare mit Frau Kisters-Kölkes zwei bzw. fünf Tage in Heidelberg zu den Themen: Einführung in das Arbeitsrecht der bav und Aktuelles zur bav

34 Unsere Seminarflatrate Varianten:

35 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!