FACHTAG: GEGEN AUSGRENZENDE STRUKTUREN- FÜR DIE FÖRDERUNG SOZIALER INTEGRATION: ARBEITSMARKT VERNETZUNG ZIVILGESELLSCHAFT

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1 FACHTAG: GEGEN AUSGRENZENDE STRUKTUREN- FÜR DIE FÖRDERUNG SOZIALER INTEGRATION: ARBEITSMARKT VERNETZUNG ZIVILGESELLSCHAFT Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Bremen-Vegesack Markus Saxinger Bremer und Bremerhavener IntegrationsNetz (bin).

2 bin ist ein Verbundprojekt, in dem sechs Bremer und Bremerhavener Träger das Bundesprogramm "ESF-Integrationsrichtlinie Bund" im Handlungsschwerpunkt "Integration von Asylbewerber/-innen und Flüchtlingen (IvAF)" umsetzen und mit eng aufeinander abgestimmten Angeboten gemeinsam auf eine verbesserte und nachhaltige Integration unserer Zielgruppe in Arbeit und Ausbildung zielen. Seite 2

3 Die Beratungsangebote des bin richten sich an: Asylbewerber/-innen Geduldete anerkannte Flüchtlinge Flüchtlinge mit einer humanitären Aufenthaltserlaubnis jugendliche Flüchtlinge im Übergang von Schule zu Beruf insbesondere unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (umf) Seite 3

4 bin vermittelt in den ersten Arbeitsmarkt. dies u.a. durch das Instrument Praktikum. Deutschkurse ESF-BAMF-Sprachkurse für berufsbezogenes Deutsch sind als Mittel einer erfolgreicher Arbeitsmarktintegration hervorzuheben Qualifizierung und Weiterbildung Seite 4

5 bin vermittelt in duale Ausbildung und EQ Die Vermittlung in das Ausbildungsprogramm für Flüchtlinge vom Aus- und Fortbildungszentrum für den bremischen öffentlichen Dienst (AFZ) hat großen Erfolg gezeigt, weil notwendige sozialpädagogische und sprachliche Begleitung ermöglicht wird. Das bin-teilprojekt der HANDwerk ggmbh legt den Schwerpunkt auf Vorbereitung und Vermittlung in Duale Ausbildungen des handwerklichen Bereichs mit sozialpädagogischer und sprachfördernder Begleitung. (2015: 7 TN in EQ 1. TN in Ausbildung bin unterstützt, berät und begleitet die Initiative Flüchtlinge in Ausbildung der HK Bremen Seite 5

6 Deutsches Rotes Kreuz KV Bremen e.v. Kulturzentrum Lagerhaus e.v. Paritätisches Bildungswerk Landesverband Bremen e.v. Arbeitsförderungszentrum im Lande Bremen Waller Beschäftigungs und Qualifizierungsgesellschaft mbh gemeinnützig HandWERK Das Kompetenzzentrum der Handwerkskammer Bremen Koordination Ü25 in Bremen Clearingstelle für Bremen Bremerhaven U25 in Bremen (Einzelcoaching) U25 in Bremen (Begleitung in Duale Ausbildung) Seite 6

7 bin Förderung im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund (Handlungsschwerpunkt IvAF / Integration von Asylbewerber/-innen und Flüchtlinge) Laufzeit: geplante Teilnehmerzahl: davon bis Ende 2016 (geplant): 318 bis erreicht: 435 Seite 7

8 bin berät Betriebe, die Flüchtlingen einen Ausbildungs-, EQ-, oder Praktikumsplatz anbieten, bzw. vorhaben Flüchtlinge zu beschäftigen unterstützt in arbeits-, sozial- und aufenthaltsrechtlichen Fragen sowie bei der Suche nach geeigneten Bewerber-/innen in der Weiterleitung an geeignete Ansprechpartner bin arbeitet an der Vernetzung relevanter Akteure zur strukturellen Verbesserung des Zugangs von Flüchtlingen zu Ausbildung und Arbeit. Seite 8

9 Arbeitgeber *innen Vernetzung im Rahmen von IvAF Workshop 1: Vernetzte Angebote vom Einstieg bis zur Integration Bildungsinstitutionen Arbeitsverwaltung Geflüchtete auf dem Weg in den Arbeitsmarkt öffentliche Verwaltung Vereine etc. Seite 9

10 bin / Teilnehmende Die Teilnehmenden (TN) bei bin bilden eine sehr heterogene Gruppe. Dies in Hinsicht auf Herkunftsregionen, Alter, Bildungshintergrund und vorhandene Deutschkenntnisse. Die Vorqualifizierungen reichen von fehlender Alphabetisierung bis zu Hochschulabschlüssen mit der Wertigkeit eines hiesigen Mastergrades Viele TN sprechen kein deutsch. Andere leben bereits viele Jahre in Deutschland (Kettenduldung!) und haben entsprechend gute Deutschkenntnisse. Einige Jugendliche haben bereits einen Schulabschluss in Deutschland erworben. Seite 10

11 bin / Teilnehmende Den Teilnehmenden gemeinsam ist die Erfahrung von Flucht und bei aller Verschiedenheit der Fluchtgründe gibt es fluchtauslösende Gründe, die unsere Teilnehmenden dazu gedrängt haben, ihr bisheriges Leben aufzugeben. Diese beiden Ereignisse, die Fluchtursache und die Flucht selber sind traumatisierende Erlebnisse. Das Problem der Traumatisierung muss im Kontext der Arbeitsmarktintegration unbedingt mitgedacht werden. Workshop 4: Leistung und Trauma. Kann Arbeitsmarktintegration helfen, Traumata zu bewältigen / verhindern Traumata den Zugang zu Arbeit? Seite 11

12 bin / Teilnehmende Es gibt frauenspezifische Fluchtgründe Frauen und Mädchen unterliegen auf den Fluchtwegen besonderen Gefahren Der zweitgenannte Grund hat zur Folge, dass wesentlich mehr in Deutschland lebende Flüchtlinge männlichen Geschlechts sind. Dementsprechend ist der Anteil der beratenen Frauen bei bin deutlich niedriger. Eine besonderes Augenmerk auf die Lage von Frauen und Mädchen als Flüchtlinge ist notwendig. Spezielle Integrationsangebote sind erforderlich. Workshop 2: Welche Unterstützungen benötigen geflüchtete Frauen, damit Erwerbsintegration gelingen kann? Seite 12

13 Hürden Es fehlen Angebote zur beruflichen Integration von Jugendlichen nach Beendigung der Schulpflicht mit 18 Jahren. Sehr viele beenden die Schule ohne Schulabschluss. Viele haben Defizite in der Grundbildung und in Deutsch. Eine Ausbildungsreife ist nicht gewährleistet. Trotz hoher Motivation ist ein weiterer Schulbesuch selten möglich. Deutschkurse werden für diese Zielgruppe bislang kaum angeboten. Sonstige Qualifikationsmöglichkeiten im Bereich der Grundbildung sind nicht Bedarfsdeckend Junge Flüchtlinge können nach Ablauf der Schulpflicht im bin-tp der WaBeQ Begleitung und Unterstützung zur Erlangung der Ausbildungsreife erhalten. Seite 13

14 Hürden Fehlende Zugänge zu Deutschkursen erweisen sich als Hindernis, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Öffnung der Integrationskurse für Asylsuchende sowie viele Angebote im Rahmen der Deutschsprachförderverordnung (DeuföV) bleiben auf die Herkunftsländer Eritrea, Irak, Iran, Somalia und Syrien beschränkt. Die Unsicherheit über die eigene Zukunft (Bleibeperspektive?) und eine dauerhafte Trennung von der Familie belasten die betroffenen Flüchtlinge und wirken sich negativ auf Lerneffekte aus. Auch Betriebe beklagen die Ungewissheit hinsichtlich der Bleibeperspektive eines Flüchtlings, den sie beschäftigen bzw. ausbilden wollen. Workshop 3: Von Euphorie bis zur Resignation: Wenn die Chancen auf sich warten lassen Seite 14

15 Positive Entwicklungen die sogenannte Ausbildungsduldung Wegfall der Vorrangprüfung im Arbeitsagenturbezirk Bremen/Bremerhaven Absenkung des Arbeitsverbotes auf drei Monate Öffnung der Integrationskurse, Ausweitung der berufsbezogenen Sprachförderung und der BAB Förderung, dem Ausbildungsgeld, Berufsvorbereitung (BvB), Ausbildungsbegleitende Hilfen (AbH) und Außerbetriebliche Ausbildung (BaE) für Asylsuchende aus Eritrea, Irak, Iran, Somalia und Syrien Seite 15

16 Sorgen bereitet das Arbeits - und Bildungsverbot für Flüchtlinge aus proklamierten sicheren Herkunftsländern Deutschkurse, Weiterbildungen, Umschulungen und weitere Unterstützungen zur Arbeitsmarktintegration auf Flüchtlinge aus Eritrea, Irak, Iran, Somalia und Syrien zu beschränken.qualitätsverlust bei Maßnahmen zunehmende Zahl von Aufenthaltsbeendigungen (vor allem Westbalkanstaaten) und die Drohung baldiger Abschiebungen (Afghanistan) das Infragestellen vom Familiennachzug und dauerhafter Bleibeperspektive neue Sanktionsmöglichkeiten beim Leistungsbezug nach AsylbwLG Seite 16

17 Wir befinden uns an einem Scheideweg Das vergangene Jahr hat rasante Gesetzesänderungen beschert. Weitere Änderungen sind geplant. Die Richtung wird auch von der Qualität unserer (Zusammen-)Arbeit bestimmt. Und auch sehr Maßgeblich vom langem Atem zivilgesellschaftlichem Engagements und dem von Taten untermauerten Bekenntnis, Flüchtlinge Willkommen zu heißen. Workshop 5: Kann Integration ohne zivilgesellschaftliches Engagement gelingen? Seite 17

18 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT. Das Bremer und Bremerhavener IntegrationsNetz (bin) wird im Rahmen der ESF-Integrationsrichtlinie Bund im Handlungsschwerpunkt Integration von Asylbewerber/-innen Das und Projekt Flüchtlingen Mustername (IvAF) durch wird das im Bundesministerium Rahmen Musterprogramms für Arbeit und durch Soziales das und Bundesministerium den Europäischen für Sozialfonds Arbeit und gefördert. Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Seite 18

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