Reform der Pflegeberufe. DEVAB-Kongress: Pflegeberufegesetz 2015 die Zukunft der Pflegeausbildung?! Chr. Viere,

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1 Reform der Pflegeberufe DEVAB-Kongress: Pflegeberufegesetz 2015 die Zukunft der Pflegeausbildung?! Chr. Viere,

2 Neues Pflegeberufsgesetz Mai 2015: Arbeitsentwurf, derzeit: Vorbereitung des Referentenentwurfs (gemeinsame FF: BMFSFJ und BMG). Vielfältige Aufgaben, Anliegen, Akteure Sondierungen im Vorfeld erforderlich (komplexes Vorhaben, zustimmungsbedürftiges Gesetz). Diakonie/DEVAP: sehr wichtiger Partner. Reformziel: Zusammenführung der Pflegeausbildungen - Vorbereitungsprozess seit

3 Grundlagen der Reform Altenpflegegesetz 2003 / BVerfG Altenpflege = Heilberuf Modellprojekte, insbesondere Pflegeausbildung in Bewegung, Beirat (BMFSFJ ). Eckpunktepapier der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Weiterentwicklung der Pflegeberufe (März 2012). Novellierung der europäischen Berufsanerkennungsrichtlinie 2005/36/EG (Umsetzung bis 2016). Koalitionsvertrag für die 18. LP. 3

4 Einordnung nsgesamt ca Auszubildende in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege. Ausbildungszahlen in der Altenpflege auf dem Höchststand (ca Neueintritte in 2013/2014) Pflegeschulen ausbildende Pflegeeinrichtungen. 900 ausbildende Krankenhäuser. Ca. 50 Studienangebote in der Pflege (insbes. Modelle)..4

5 Ziele aus dem Blickwinkel Altenpflege Stärkung der Profession Pflege (Ausbildungs- und Berufsfeld; Pflegequalität, Pflegepolitik). Überwindung von Klassen-Unterschieden (seit langem Forderung der Altenpflege) Sicherung der Attraktivität der Ausbildung (kein Stillstand; dynamisches Berufsfeld; Konkurrenz der Berufe untereinander, Fachkräftemangel). Vermeidung von Hürden für Entwicklungen im Berufsfeld (Flexibilität; Weiterbildung, neue Spezialisierungen und Verantwortungsbereiche)..5

6 Ziele aus dem Blickwinkel Altenpflege Altenpflege = Gesundheitsfachberuf; Reform: Zielgerichtete Weiterentwicklung vorhandener Qualifizierungsstrukturen bis zur hochschulischen Pflegeausbildung. Neues Pflege-Wissen, hochkomplexe Aufgaben, veränderte pflegerische Anforderungen in allem Versorgungsbereichen (gerade in Bezug auf ältere Menschen). Altenpflegeausbildung ist derzeit erfolgreich; beruht auf den Anstrengungen vieler! => Maßstab für zukünftigen Erfolg..6

7 Die folgende Ausführungen Abbildung des derzeitigen Diskussionsstandes d.h. noch keine abschließenden politischen Entscheidungen auf Leitungsebene des BMFSFJ und BMG! 7

8 Struktur des neuen Pflegeberufsgesetzes Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung Vorbehaltene Tätigkeiten Berufliche Pflegeausbildung Ausbildung (Ziel, Dauer, Struktur, Durchführung; Modelle) Ausbildungsverhältnis Finanzierung Hochschulische Pflegeausbildung Weitere Vorschriften U.a. Fachkommission, Verordnungsermächtigung, Übergangsvorschriften Änderungen weiterer Gesetze (SGB X, SGB V, SGB ) Regelungen zum nkrafttreten 8

9 Kernbereiche der beruflichen Ausbildung Einheitlicher Berufsabschluss ( Pflegefachfrau, Pflegefachmann / im Zeugnis ausgewiesener Vertiefungsbereich). Vorbehaltene Aufgaben (u.a. Pflegeprozesssteuerung) 3-jährige schulische und praktische Ausbildung (Lehrplan + Ausbildungsplan; Praxisanleitung, -begleitung) Einheitliche Ausbildungsziele (nhalte des Unterrichts: Ausbildungs- und Prüfungsverordnung). Berufsfeldbreite praktische Ausbildung: Pflichteinsätze; Wahlpflichteinsätze, Vertiefungseinsatz. 9

10 Berufliche Ausbildung: Zugang und Durchlässigkeit Zugangsvoraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss; Abschluss sonstiger 10-jähriger allg. Schulbildung (möglicherweise zeitliche Befristung); Hauptschulabschluss + Helferberuf bzw. anderer zweijähriger Berufsabschluss. Anrechnungsmöglichkeiten: Soll-Regelung - Anrechnung der Helferberufe. Kann-Regelung - im Umfang der fachlichen Gleichwertigkeit. 10

11 Berufliche Ausbildung: Pflegeschule Mindestanforderungen an die Pflegeschule staatlich, staatlich anerkannt (u.a. Qualifikation der hauptberuflichen Leitung u. Lehrkräfte; Qualifikation der hauptberuflichen Lehrkräfte; Konkretisierung im Landesrecht). Pflegeschule trägt Gesamtverantwortung für die Koordination des Unterrichts mit der praktischen Ausbildung (Praxisbegleitung, Ausbildungsplan muss Lehrplan entsprechen). Kooperationsverträge zwischen Schulen, Trägern der praktischen Ausbildung und weiteren Einrichtungen. 11

12 Berufliche Ausbildung: Praxisorte Praktische Ausbildung (Aufteilung: noch nicht geklärt): Pflichteinsätze in der allgemeinen Akutpflege in stationären Einrichtungen, der allgemeinen Langzeitpflege in stationären Einrichtungen und der allgemeinen ambulanten Akut- und Langzeitpflege (ambulante Dienste, vollstationäre Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser); Pflichteinsätze in Spezialbereichen: Pädiatrie, Psychiatrie, Wahlpflichteinsätze, Vertiefungseinsatz ( soll beim Träger stattfinden). Praxisanleitung, Ausbildungsplan. 12

13 Berufliche Ausbildung: Träger der praktischen Ausbildung Träger der praktischen Ausbildung: stationäre Pflegeeinrichtung, ambulanter Dienst oder Krankenhaus Abschluss des Ausbildungsvertrages, Abschluss der Kooperationsverträge, Zahlung der Ausbildungsvergütung. Träger der praktischen Ausbildung kann seine Aufgaben auf eine Pflegeschule übertragen. 13

14 Beruf. Ausbildung: Finanzierungsstruktur Rd. 2,4 Mrd. Euro im Status quo, rd. 2,7 Mrd. Euro für neue Pflegeausbildung. Mehrkosten insbesondere für Qualitätsverbesserungen / Praxisanleitung / Ausbildungsvergütung. Ausgleichsfonds (auf Landesebene): Finanzierung durch alle bisherigen Kostenträger (Krankenhäuser, amb./stationäre Pflegeeinrichtungen, Länder) sowie Pflegeversicherung (Anteile werden gesetzlich festgelegt). Umlageverfahren (auf Landesebene): Beteiligung aller Einrichtungsträger (auf der Grundlage der Kostenermittlung). 14

15 Beruf. Ausbildung: Finanzierungsstruktur Getrennte Budgets für Pflegeschulen und Träger der praktischen Ausbildung. Pauschalen ndividuelle Verhandlungen. Sicherstellung einer wohnortnahen Ausbildung (Strukturverträge möglich). Kostenfreiheit für jede/n Auszubildende/n. 15

16 Grundständige hochschulische Pflegeausbildung Zielsetzungen: Pflegequalität in bestimmten Bereichen weiter verbessern (wissenschaftsgeleitete Ausbildung). Weiterentwicklung und nnovation (forschungsgestützte Lösungsansätze, innovative Konzepte übertragen) fördern. Attraktivität der Pflegeausbildung steigern. Befähigung zur direkten Pflege. 16

17 Grundständige hochschulische Pflegeausbildung Erfahrungen der bisherigen Modellstudiengänge nutzen. Einführung ergänzend zur beruflichen Ausbildung. Studienziele: Berufsausbildung u. erweitertes Ausbildungsziel. Teilanrechnung der beruflichen Ausbildung. Studium und Praxiseinsätze (EU-Richtlinie). Keine Ausbildungsvergütung. Staatsprüfung + akademischer Abschluss (Vermeidung von Doppelprüfungen). Berufsbezeichnung + akad. Grad 17

18 Übergangsvorschriften Weitergeltung staatlicher Anerkennungen von Schulen. Begonnene Ausbildungen werden nach altem Recht zu Ende geführt. Umschreibung der Berufsbezeichnung möglich. 18

19 Fachkommission, Modellklausel, nkrafttreten Einsetzung einer Fachkommission: Erarbeitung von Musterrahmenlehrplänen und ausbildungsplänen für die berufliche Ausbildung. Modellklausel - Vorhaben nach 63 Abs. 3 c SGB V: Erweiterte Kompetenzen zur Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten. Gesetzliche Regelungen müssen durch Ausbildungs- und Prüfungsverordnung ergänzt werden. nkrafttreten des Gesetzes: Gestufte Zeitpunkte. 19

20 Die Zukunft der Pflegeausbildung?! E i n e Perspektive: Von der Alten- zur neuen Pflegeausbildung: Die Alten-Pflegeausbildung wird zukunftsgerecht fortentwickelt und insbesondere um das Aufgabenspektrum der Pflege von Menschen in der Akutversorgung im Krankenhaus erweitert. Erstmals wird zusätzlich eine primärqualifizierende Hochschulausbildung eingeführt. Damit wird die Qualifizierung zur Pflege alter Menschen von der Helferausbildung bis zur Hochschulausbildung ermöglicht. 20