Lichtplanungsaspekte beim Bau von Altenheimen / Seniorenwohnungen

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1 Lichtplanungsaspekte beim Bau von Altenheimen / Seniorenwohnungen Lichtraum2 Lichtplanungsbüro I Progetti d illuminazione Dr. Arch. Gerlinde Schatzer MAS Master of Advanced Studies für Lichtplanung und Lichtgestaltung Dipl. Ing. Daniel Schiefele MLL Master of Light and Lighting EINE HERAUSFORDERUNG FÜR ALLE BETEILIGTEN In der zeitgenössischen Bauphilosophie sollen Gesundheitseinrichtungen: so gebaut und beleuchtet werden dass sie so wenig institutionell wie möglich wirken.» Das Lichtdesign leistet einen wesentlichen Beitrag!» so soll es nicht nur eine reine Sehaufgabe erfüllen, höchste Sicherheit und visuellen Komfort bieten die Aktivitäten von Personal und Bewohner fördern» sondern.. Abb. Quelle: licht. wissen

2 » sondern.vor allem auch eins: positive Emotionen erzeugen!» die Bewohner des Seniorenheimes sollen sich da-heim fühlen.» eine vertraute und entspannte Atmosphäre wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus!» Gestaltetes Licht unterstützt dieses Ziel erheblich.» viele medizinischen Forschungen haben die enge Beziehung zwischen Licht und Emotionen und dessen positiven Nutzen hervorgehoben. Licht ist Energie, und Energie ist jenseits der technischen Dimension hochgradig emotional! wearetraveling.de

3 EINE HERAUSFORDERUNG - FÜR ALLE BETEILIGTEN - Innovative Lichtplanung in Seniorenheimen:» Licht Leben Gesundheit» Das beste Licht ist Tageslicht! Gute Ergänzung Kunstlicht» Licht Farbe Material» Licht Energieeffizienz Abb. Quelle: Seniorenzentrum Rupprechtstegen Bayern / C. Wink BELEUCHTUNGSQUALITÄT Senioren und Pflegeheime sind:» Arbeitsplätze für das Personal» Lebens- / Erholungsraum für die Bewohner Wichtige Parameter:» Sehleistung» Sehkomfort» Visuelles Ambiente Abb. Quelle: licht. wissen 05, S. 3

4 BELEUCHTUNGSQUALITÄT Gute Beleuchtung entsteht im Zusammenspiel der lichttechnischen Gütemerkmale, die normgerecht bemessen sein müssen. Ergonomische Faktoren bestimmen zunehmend die Qualität der Beleuchtung:» Aktivierung der Bewohner» Sturzprävention» Motivation der Mitarbeiter Abb. Quelle: licht. wissen 05, S. 4 SEHEN IM ALTER Lichtbedarf Im Gegensatz zu einem 20 jährigen:» benötigt ein 60 jähriger für die gleiche Sehleistung eine 4-fach höhere Lichtmenge» Je älter der Mensch wird, desto höhere Beleuchtungsstärken werden benötigt!» Vorsicht: Im Alter erhöht sich die Störung des Sehvermögens durch Blendung Verschlechterung der Sehleistung:» Beginnt ab einem Alter von ca.40 Jahren» Altersbedingte Krankheitsbilder stellen eine hohe Anforderung an die Beleuchtung Abb. Quelle: licht. wissen 07, S. 47

5 Makula-Degeneration Reduktion Sehleistung Flur : Simulation häufig auftretender Augenerkrankungen im Alter Abb. Quelle: licht. wissen 07, S. 47 Flur Gestaltung:» Flur reine Erschließungszone, sondern Bewegungs-, Begegnungs- und Aufenthaltsraum» Förderung der Mobilität durch gleichmäßiges Beleuchtungsniveau» indirekte, blendfreie, flächig ausstrahlende Beleuchtung» Hervorhebung potenzieller Gefahrenquellen und Kreuzungspunkte durch höhere Helligkeiten» Vermeidung von Unfällen hat oberste Priorität» Vermeidung von Spiegeleffekten, keine glänzenden Bodenflächen

6 Flur Gestaltung:» Licht schafft Orientierung» Zonierte Aufhellungen im Bereich der Ein- und Ausgänge, Treppenhäuser und Aufzüge helfen bei der Orientierung und weisen visuell den Weg!» Licht richtig eingesetzt wirkt als Wegbegleiter, gibt im Alter Sicherheit und Selbstständigkeit. 11 Flur

7 Flur Flur

8 Gemeinschaftsraum Gestaltung:» möglichst viel Tageslicht» helles, blendfreies, behagliches Ambiente» wohnliche Raumatmosphäre durch eine kombinierte direkt- indirekte Beleuchtung» indirekte Beleuchtung sorgt für eine angenehme Grundhelligkeit» Ergänzung durch Akzentbeleuchtung fördert das räumliche Sehen» Schaffung von Lichtinseln» Verzicht auf zu starke Helligkeitsunterschiede (stark gebündeltes Licht und Schlagschatten) Gemeinschaftsraum Architektur: Menz & Gritsch Architekten, Meran 18

9 Gemeinschaftsraum Architektur: Menz & Gritsch Architekten, Meran Gemeinschaftsraum Architektur: Menz & Gritsch Architekten, Meran

10 Bewohnerzimmer Allgemein:» Individuelles, wohnliches Lichtkonzept» Kombination verschiedener Lichtquellen: Decken-, Wand-, Steh- und Tischleuchten» Leichte Bedienbarkeit, individuell regelbar Grundbeleuchtung:» Mix aus direktem und indirektem Licht sorgt für Wohnlichkeit» Warme Lichtfarbe 2.700K bis 3.000K Zusatzbeleuchtung:» Leseleuchte» Pflegeleuchte» Orientierungsleuchte (geringer Blauanteil) Abb. Quelle: XAL.at Perspektive_1 Perspektive_2 Bewohnerzimmer Architektur: Menz & Gritsch Architekten, Meran

11 Falschfarben Ansicht_1 Falschfarben Ansicht_2 Bewohnerzimmer Architektur: Menz & Gritsch Architekten, Meran ZIEL DER LICHTGESTALTUNG IST ES» die Raumqualitäten aufzuwerten und den Bewohnern und dem Personal ein, in Helligkeit, Nutzung und Atmosphäre» angepasstes Lichtmilieu für das Leben im Alter zu bieten.» Lichtraum2 Lichtplanungsbüro I Progetti d illuminazione Gerlinde Schatzer & Daniel Schiefele