Möglichkeiten einer Kreislaufwirtschaft in der Anästhesie. Dr. Hans-Christoph Bechthold Drägerwerk AG, Lübeck

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1 Möglichkeiten einer Kreislaufwirtschaft in der Anästhesie Dr. Hans-Christoph Bechthold Drägerwerk AG, Lübeck

2 Aus unserer Umweltpolitik Verantwortung: Wir sind den Zielen des integrierten Umweltschutzes verpflichtet und wollen uns am Markt auch durch ökologische Kompetenz auszeichnen. Die Herstellung, die Verpackungen und der bestimmungsgemäße Einsatz unserer Produkte sowie deren Wiederverwendung, Wiederaufbereitung bzw. Verwertung sind umweltverträglich ausgerichtet und werden stetig durch aktive Einbindung unserer Forschung und Entwicklung verbessert. 2

3 Das Anästhesiesystem Zeus Innovatives Beatmungsgerät für die Inhalations-Anästhesie Bislang unerreichter Automatisierungsgrad in der Anästhesie Ökologische Vorteile des Produkts: Einsparung von Narkosegasen Verringerung des Serviceaufwandes Abgestuftes Energiekonzept Win-Win Situationen für Kunden und Umwelt 3

4 4 Anästhesiemethoden

5 5 N 2 O Isofluran O 2 und ihre Gasverbräuche

6 Atemkreislauf bei der Narkose Offenes System ( high flow ): 4,5 l/min (3-6l/min) O 2 N 2 O Air Narkotikum 4,0 4,0 l/min l/min Vom Patienten nicht aufgenommene Gase werden ungenutzt abgeleitet 6

7 Atemkreislauf bei der Narkose Rückatemsystem ( closed system ): < l/min O 2 <0,5 <0,5 l/min l/min N 2 O Air Narkotikum Es werden nur noch soviel Gase verbraucht, wie der Patient aufnimmt 7

8 Einsparung von Narkosegasen Die notwendige Frischgaszufuhr wird beim Zeus durch ein Rückatemsystem mit intelligenter Regeltechnik deutlich verringert. Geringerer Bedarf an treibhauswirksamen Narkosegasen sowie an Lachgas und Sauerstoff. Der ökologische Vorteil geht mit merklichen Kosteneinsparungen beim Anwender einher. 8

9 Treibhausgase in der Anästhesie Globale Emission von Narkosegasen: rund Tonnen pro Jahr, Beitrag zum Treibhauseffekt: etwa 0,03%. Lachgasemissionen aus medizinischen Anwendungen: rund Tonnen pro Jahr, entspricht rund % des menschlich verursachten Ausstoßes. Halothan Enfluran Isofluran Ozonabbaupotential (relativ zu FCKW R),56 0,04 0,03 Treibhauseffekt (relativ zu FCKW R2) 0,02 0,08 0,05 9 Desfluran 0,00 0,4 Sevofluran 0,00 0,02 Lachgas 0,08 Quellen: Langbein et al. (999), British Journal of Anaesthesia, Vol. 82(). / UN Geodata

10 Kostenersparnisse Kosten einer zweistündigen Inhalationsnarkose. Vergleich zwischen den Kosten der Narkosemittel einer high flow- (4.5 l/min) und einer minimal flow- (0.5 l/min) Narkose sowie einer Narkose in einem geschlossenen System mit den verschiedenen Trägergasen Luft und Lachgas (N 2 O). Quelle: J.A. Baum: Low Flow Anaesthesia with Dräger Machines. (2004). Kosten je 250ml Anästhetika: Isofluran: 60,66 Desfluran: 88,8 Sevofluran: 85,94 0

11 Remote-Service bei Zeus Das Gerät kann über einen Netzwerkanschluss durch Dräger- Techniker ferngewartet werden. Automatische Kalibrierung verringert den Wartungsaufwand. Vollwartung nur noch alle 2 statt bislang alle 6 Monate nötig. Effizientere Dienstleistung bei Wartungen.

12 Abgestuftes Energiekonzept Energieverbrauch im Betrieb: 670 Watt. Bis zu 800 Watt Stromaufnahme beim Aufheizen. Standby-Modus (50 W) sichert sofortige Einsatzbereitschaft. Im Sleep-Modus (<0 W) wird der Akku permanent gepflegt sowie die Kalibration der O 2 -Sensorik aufrechterhalten. Nach dem Trennen vom Stromnetz würde Zeus zwei Stunden benötigen, um alle Systeme hochzufahren. 2

13 Weitere IPP-Aspekte bei Zeus Mehrfach verwendbarer Monitor durch Pickand-Go -Konzept. Latexfreie Konstruktion. Geräuscharm [<50 db(a)] Deutlich verringerte Belastung des Klinikpersonals mit Narkosegasen, falls keine Absaugvorrichtung vorhanden ist. Mit Absaugung ist die Belastung gleich null. Verzicht auf problematische Flammschutzmittel (PBB und PBDE). Biokompatibilitätsprüfung der Materialien. Recyclingpass für umweltgerechte Entsorgung. 3

14 Grenzen der Produktökologie Kunden entscheiden sich bei Verbrauchsteilen (z.b. Filtern) vermehrt für Einweg-Komponenten statt für die von Dräger angebotenen Mehrweglösungen. Hohe Anforderungen an eine sichere und zuverlässige Konstruktion schränken die Möglichkeiten bei der Materialauswahl ein. Stoffliche Verwertung in der Regel nur für Metalle möglich. Wiederverwendung von Teilen, Materialien in der Regel unwirtschaftlich. 4

15 Literatur J.A. Baum: Low Flow Anaesthesia with Dräger Machines. (2004). Langbein, Sonntag, Trapp, Hoffmann, Malms, Röth, Mörs und Zellner: Volatile anaesthetics and the atmosphere: atmospheric lifetimes and atmospheric effects of halothane, enflurane, isoflurane, desflurane and sevoflurane. British Journal of Anaesthesia 82 (): (999). 5