Referat für Arbeit und Wirtschaft Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung Arbeitsförderungsinitiative und Jugendmaßnahmen

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1 Telefon Telefax Dr. Anneliese Durst Robert Hanslmaier Referat für Arbeit und Wirtschaft Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung Arbeitsförderungsinitiative und Jugendmaßnahmen Fortführung des Projekts MOVA Mobilisierung von Ausbildungsstellen bei ausländischen Arbeitgebern Beschluss Nr. 117 der Vollversammlung des Ausländerbeirats vom Beschluss des Verwaltungs- und Personalausschusses als Feriensenats am Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten Ausländische Betriebe beteiligen sich bislang nur unterdurchschnittlich am System der dualen Berufsausbildung. Als Hinderungsgründe werden von Experten der ungenügende Informationsstand der Betriebe zum Thema Ausbildung, die oftmals fehlende formale Ausbildereignung, die geringe Betriebsgröße und die Unkenntnis über die rechtlichen Ausbildungsvorschriften angeführt. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft engagiert sich seit Jahren gemeinsam mit den Kammern, dem Arbeitsamt und dem Ausländerbeirat dafür, die Ausbildungsbereitschaft ausländischer Unternehmen in München zu fördern und ihr Ausbildungspotenzial besser auszuschöpfen. In diesem Zusammenhang wurden in der Vergangenheit mehrere gemeinsame Informationsveranstaltungen für ausländische Arbeitgeber organisiert. Da sich zeigte, dass nur eine kontinuierliche Informationsarbeit in Verbindung mit konkreter Hilfestellung erfolgreich sein kann, wurde im Mai 1999 beim türkischen Arbeitgeberverband TASIAD die Beratungsstelle MOVA ( Mobilisierung von Ausbildungsstellen bei ausländischen Arbeitgebern ) eingerichtet. Das Projekt wird seither bis vom Arbeitsamt München im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit finanziert und von ihm im Projektbeirat begleitet, dem neben den Kammern und dem Ausländerbeirat auch das Referat für Arbeit und Wirtschaft angehört. Ziel des Projekts MOVA sind neben der Intensivierung der Gewinnung von Ausbildungsstellen bei ausländischen Arbeitgebern aller Nationalitäten die Organisation eines kontinuierlichen Beratungs- und Unterstützungsangebots für ausländische Arbeitgeber in Ausbil-

2 Seite 2 dungsfragen sowie die Durchführung von Verbundausbildungen. Über die Akquise neuer Ausbildungsplätze hinaus zählen insbesondere fortlaufende praktische Hilfestellungen für Arbeitgeber und Auszubildende und die Stabilisierung der Betriebe als dauerhafte Ausbildungsstätten zu den Aufgaben von MOVA. Durch die Aktivitäten des Projekts wurden in München bislang ca Betriebe kontaktiert und 119 Ausbildungsstellen eingerichtet. Der Beirat von MOVA hat sich dafür ausgesprochen, neben der Akquise von Ausbildungsplätzen und Betreuung neuer Ausbildungsbetriebe auch die anfallenden empirischen Daten auszuwerten und so die Ergebnisse der Projektarbeit detailliert dokumentieren und nutzbar machen zu können. Allerdings haben seit ca. einem Jahr vereinsinterne Schwierigkeiten des Trägers die Arbeit von MOVA nachhaltig blockiert. Im Beschluss der Vollversammlung vom hat der Ausländerbeirat die Landeshauptstadt München aufgefordert, sich für die Fortführung des Projekts MOVA einzusetzen. Der Ausländerbeirat bezeichnet die Weiterführung der Arbeit von MOVA als unverzichtbar und favorisiert eine Lösung unter der Trägerschaft von TA- SIAD. Da immer noch keine endgültige Klärung der Schwierigkeiten von TASIAD erfolgt ist, hält es das Arbeitsamt München allerdings nicht für möglich, das Projekt unter der Trägerschaft von TASIAD zu finanzieren. Sowohl das Arbeitsamt als auch das Referat für Arbeit und Wirtschaft sind der Auffassung, dass eine Verlängerung des Projekts MOVA nur dann sinnvoll ist, wenn diese nahtlos im Anschluss an die bisherige Projektlaufzeit erfolgt. Aus diesem Grund kann nicht bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft gewartet werden, sondern es ist eine Beschlussfassung des Feriensenats erforderlich. Sofern sich das Referat für Arbeit und Wirtschaft als Träger zur Verfügung stellt, wird das Arbeitsamt das Projekt bis weiter finanzieren. Neben den anfallenden Personalkosten für eine Ausbildungsberaterin (Vollzeit; gehobener Dienst) sowie den Sachkosten würde das Arbeitsamt für diese einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen. Im Rahmen dieser Vorlage soll die Verwaltung beauftragt werden, die erforderliche Stellenkapazität befristet beim Referat für Arbeit und Wirtschaft einzurichten. Eine finanzielle Beteiligung des Referats für Arbeit und Wirtschaft ist nicht erforderlich. Die Finanzierung aus Mitteln des Arbeitsamts im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung ist gesichert. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft würde im Rahmen eigener personeller Kapazitäten die Projektarbeit wissenschaftlich begleiten. Derzeit erfolgt eine Befragung der durch die Arbeit von MOVA neu für die Berufsausbildung gewonnenen Betriebe zu ihren bisherigen Erfahrungen als Ausbildungsbetrieb. Eine vorläufige Auswertung des noch nicht abgeschlossenen Rücklaufs zeigt, dass die Ausbildungsplätze überwiegend von ausländischen Jugendlichen besetzt werden. Dies ist zu begrüßen, da ausländische Jugendliche insgesamt mit Problemen beim Zugang zum Sys-

3 Seite 3 tem der dualen Berufsausbildung konfrontiert sind. Die Akquise von Ausbildungsplätzen durch MOVA ermöglicht es also insbesondere den ausländischen Jugendlichen, ihre Chancen am Ausbildungsstellenmarkt zu verbessern. 90 % der befragten Betriebe stimmen der Aussage zu, dass sie ohne die Hilfe von MOVA nicht Ausbildungsbetrieb geworden wären. Darüber hinaus geben alle Betriebe an, mit der Entwicklung als Ausbildungsbetrieb sehr zufrieden zu sein. 88 % wollen auch in den nächsten drei Jahren Auszubildende einstellen und mit einer Ausnahme bekunden alle Betriebe Interesse, dass ihre Auszubildenden nach der Ausbildung im Betrieb bleiben. Schließlich wurden fast alle Betriebe bei der Besetzung der freien Ausbildungsstellen von MOVA unterstützt. Diese Zahlen belegen, dass das Projekt sehr erfolgreich gearbeitet hat. Es ist die Einschätzung aller Beiratsmitglieder, dass es sehr wichtig ist, die Nachhaltigkeit der neu eingerichteten Ausbildungsplätze durch MOVA begleitend zu unterstützen und die Arbeit von MOVA fortzusetzen. Darüber hinaus betont der Ausländerbeirat den Beitrag von MOVA für die Stadtentwicklung und die Integration von Migranten in München. Die Vorlage ist mit dem Personal- und Organisationsreferat inhaltlich abgestimmt worden. Die Stadtkämmerei, der Ausländerbeirat und die Stelle für interkulturelle Zusammenarbeit haben einen Abdruck erhalten. Der Korreferent des Referates für Arbeit und Wirtschaft, Herr Stadtrat Schmid, und die Verwaltungsbeirätin Frau Stadträtin Jahn haben jeweils einen Abdruck der Beschlussvorlage erhalten. II. Antrag des Referenten 1. Es besteht Einverständnis, dass das Referat für Arbeit und Wirtschaft vom bis die Trägerschaft für das Projekt MOVA übernimmt und für diesen Zeitraum eine Ausbildungsberaterin einstellt. 2. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird zusammen mit dem Personal- und Organisationsreferat beauftragt, die erforderliche Stellenkapazität bereitzustellen. 3. Der Beschluss Nr. 117 der Vollversammlung des Ausländerbeirats vom gilt hiermit als ordnungsgemäß behandelt. 4. Ein Bericht über das Projekt mit abgeleiteten Empfehlungen wird dem Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft nach Projektabschluss vorgelegt. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Der Vorsitzende Der Referent

4 Seite 4 Christian Ude Oberbürgermeister Dr. Wieczorek Berufsm. Stadtrat IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenographischen Dienst an das Direktorium - Dokumentationsstelle an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt V. Wv. RAW FB III

5 Referat für Arbeit und Wirtschaft FB III I. Die Übereinstimmung des vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. II. An das z. K. Am I. A. Unterschrift