Das Werk : Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art

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1 Krchtürme Autor(en): Objekttyp: Huber, Benedkt Artcle Zetschrft: Das Werk : Archtektur und Kunst = L'oeuvre : archtecture et art Band (Jahr): 48 (96) Heft 2: Krchen PDF erstellt am: Persstenter Lnk: Nutzungsbedngungen De ETH-Bblothek st Anbetern der dgtalserten Zetschrften. Se bestzt kene Urheberrechte an den nhalten der Zetschrften. De Rechte legen n der Regel be den Herausgebern. De auf der Plattform e-perodca veröffentlchten Dokumente stehen für ncht-kommerzelle Zwecke n Lehre und Forschung sowe für de prvate Nutzung fre zur Verfügung. Enzelne Dateen oder Ausdrucke aus desem Angebot können zusammen mt desen Nutzungsbedngungen und den korrekten Herkunftsbezechnungen wetergegeben werden. Das Veröffentlchen von Bldern n Prnt- und Onlne-Publkatonen st nur mt vorherger Genehmgung der Rechtenhaber erlaubt. De systematsche Specherung von Telen des elektronschen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schrftlchen Enverständnsses der Rechtenhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständgket oder Rchtgket. Es wrd kene Haftung übernommen für Schäden durch de Verwendung von nformatonen aus desem Onlne-Angebot oder durch das Fehlen von nformatonen. Des glt auch für nhalte Drtter, de über deses Angebot zugänglch snd. En Denst der ETH-Bblothek ETH Zürch, Rämstrasse 0, 8092 Zürch, Schwez,

2 Benedkt Huber 46 n ener Krchgemende des Kantons Aargau und glechzetg n ener Gemende des Kantons Zürch snd n desem Jahre heftge Dskussonen um neu erbaute Krchtürme entbrannt, wobe an beden Orten vehement ene Abänderung oder sogar der Abbruch verlangt wurde. n desen und auch an anderen Orten konzentrert sch de Dskusson um den modernen Kr chenbau fast ausschleßlch auf de Gestaltung des Turmes, während man den übrgen Krchenbauproblemen toleranter.x M%J*tte ZÜKÄ *\\\K '-f ^V?S *' e mmmm - WS Glockenturm des Klosters Santa Mara d Pomposa (talen), Tour du monastere de Santa Mara d Pomposa (tale) Tower of the convent Santa Mara d Pomposa (taly) Basler Münster. Turmausbau und Cathedrale de Bäle Basle cathedral Kloster Ensedeln, Abbaye d'ensedeln Ensedeln monastery Krche n Glars (Graubünden), 65 Eglse de Glars dans les Grsons Church n Glars, Grsons Wallfahrtskrche St. Donys be Jona (St. Gallen), 490 Eglse du pelernage de St-Dens pres Jona (St-Gall) St. Denns Plgrmage church, Jona Krche von Würenlos (Aargau), Eglse de Würenlos Würenlos church 8. Krchtürme Jahrhundert 036 oder ndfferenter gegenübersteht. Dem Turm wrd damt n der «öffentlchen Menung» ene we sentlche Rolle m Krchenbau zugetelt, de egentlch m W derspruch zu den theologschen Grundlagen steht. Denn so wohl von der katholschen we von der protestantschen Dog matk her kann der Turm als ntegrerender Bestandtel des Gotteshauses ncht begründet werden, und er wrd daher auch von verschedenen Theologen als unnötg bezechnet. Trotzdem bedeutet heute we früher für vele Leute der Turm nbegrff und äußeres Kennzechen enes Krchenbaus. Der Turm bestzt offenschtlch gewsse Gefühlsmomente, de n hrer Bedeutung und auch n hrer Aufgabe ncht unterschätzt werden dürfen. Es st her ncht der Platz, über den Symbol gehalt des Krchturmes und dessen verschedene Ausdeutun gen zu refereren. Neben der enfachen Erklärung als Weg weser zum Hmmel und als scherstes Kennzechen ener Kr che können scher Momente der Bndung an enen gewssen Ort, Hematgefühle, äußerlche und nnerlche Orenterung dem Turm zugesprochen werden, de wenger theologsch oder archtektonsch, sondern n erster Lne psychologsch analy sert werden müßten. Es se bespelswese an de Rolle des Krchturmes n den Hematledern ernnert. Aus desen Grün den erklären sch auch de äußerst empfndlchen Reaktonen der Gemendegleder gegenüber ener ungewohnten modernen Gestaltung des Turmes, de vel heftger snd als verglechs wese gegenüber anderen Lösungen der modernen Archtek tur. De Tatsache, daß der Turm außer sener Aufgabe als Gokkenträger kene egentlche Baufunkton bestzt, de als Aus gangspunkt und Grundlage der Gestaltung denen könnte, hat unserer funktonellen Archtektur enge Schwergketen be retet. Man hat es zuerst mt ren funktonellen Glockentürmen versucht, mt Gestellen also, de den Glocken als Auflager de nen sollten, wobe de monumentale Wrkung allen aus der Konstrukton hervorgng. Nach dem Vorbld des talenschen Campanle hat man den Turm weder von Krchenbaukörpern gelöst und als vertkalen Akzent der horzontalen Form des Krchenschffs gegenübergestellt, wobe man n jedem Fall ener gewssen Spannung und Wrkung scher sen konnte. De erste Nachkregszet zegte vor allem gefällge bs lecht modsche Formen des Turmes, gegen oben sch stark verjün gende Stelen von enem klenen Sptzdach oder enem lecht ausragenden Flachdächlen bekrönt. De Konstrukton und de wengen funktonellen Elemente der Glockenstube wurden zu dekoratven Verzerungen. Vor allem aus der Erkenntns, daß der Krchturm n der Stadt heute sene domnerende Stellung verloren hat, snd n letzter Zet weder verschedene Lösungen vorgeschlagen worden, de den Turm stärker mt der Krche verbnden oder hn sogar aus dem Baukörper herauswachsen lassen. Aus deser Konzepton heraus und aus der Tendenz zu ener plastsch betonten Archtektur trat das plastsche Moment des Turmes weder stärker n den Vordergrund und damt expressvere und symbolhafte Formen. Damt st der Turm weder das geworden, was er zu allen Zeten gewesen st: ene archtektonsche Plastk, ene Skulptur m großen Maßstab. De neuen Lösungen ernnern nun weder an de früheren Turm formen mt Käsbssendach oder Sptzhelm noch können se n allen Telen funktonell oder konstruktv erklärt und begrün det werden, sondern se folgen mehr plastschen Gesetzen.

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4 48 r Während der heutge funktonell denkende und ratonalstsch erzogene Mensch konstruktve Gestaltungsargumente aner kennt und begreft, kann de Begründung, der Turm se ene archtektonsche Skulptur und folge plastschen Gesetzen, den Bürger höchstens erschrecken, aber ncht beruhgen. Für hn st der Krchturm en vertrautes Zechen, und er wehrt sch des halb mt Hohn und Spott gegen jede neue Lösung. De Entwcklung des Turmes n den verschedenen Stlepochen zegt jedoch, daß der Turm zu allen Zeten n erster Lne en plastsch geformtes Mal, en Symbol gewesen st. De versche denen Erschenungsformen lassen sch kaum funktonell, son dern nur archtektonsch und plastsch erklären. Der roman sche Campanle we der gotsche Turmabschluß mt Kreuz blume snd archtektonsche Plastk, n der de verschedenen Archtektur- und Stlelemente zu ener freen Komposton zusammengefügt werden. Das gleche glt für de Zwebel des Barocks, de, wenn heute zum erstenmal vorgeschlagen, das helle Entsetzen der Bevölkerung und hren Spotterregen würde. Wenn nun de neuen Turmlösungen enen plastschen-archtektonschen Ausdruck anstreben, so ergbt sch damt ene neue Möglchket, das Symbol n ener modernen, gegenwärt gen Form weder n den Krchenbau hnenzutragen. Be aller Problematk ener heutgen Synthese der Künste schent sch her ene Möglchket der ntegraton von Plastk und Archtek tur, von Kunst und Bauaufgabe zu beten. Ob der Turm dabe vom Archtekten oder vom Bldhauer oder von beden gemen sam gestaltet werden soll, mag offen bleben. Wenn man an Aeschbachers neueste Stelen denkt und an Arbeten anderer Künstler, zegt sch ene überraschende Paralleltät der Wege von Archtektur und Plastk, de ene Zusammenarbet durchaus möglch macht. Durch dese her angedeutete neue Konzep ton des Turmes können de gefühlsmäßgen Bndungen der Bevölkerung an deses krchlche Symbol zuerst zwar etwas strapazert, auf de Dauer aber neu gestärkt und ntensvert werden. ^W.«* E> H y.y,ym =H* a.* L ^B* WÜBsmm * X ^w \S " e-s.<:,,..-.. s Photos: Benedkt Huber, Zürch 2-8 Frtz Maurer, Zürch 9 Rolf Hntze, Stockholm 0 Max Buchmann, Zürch 2 Max Hellstern, Re gensberg 3 Peter Grünert, Zürch - : WKä *> ^^^~j 8 ü w le

5 Krchtürme 49 Turm um 933/34. Katholsche Krche Seebach (Zürch). Archtekt: Frtz Metzger BSA/SA, Zürch Tour de l'eglse catholque de Seebach (Zürch), 953/34 Tower of the Seebach Catholc church, 933/34 8 Krchturm aus der ersten Nachkregszet. Reformerte Krche Seebach (Zürch), 948/49. Archtekt: Prof. A. H. Stener BSA/SA, Zürch Clocher datant de la premere perode de l'apres-guerre. Eglse protes tante ä Seebach (Zürch) Spre, early post-war perod. Protestant church Seebach (Zürch) Krchturm n Vällngby (Schweden), 959. Archtekt: Prof. Peter Celsng, Stockholm Clocher ä Vällngby Spre n Vällngby, Projekt für de Ttuskrche n Basel, 96. Archtekt: Benedkt Huber BSA/SA, Zürch Projet de l'eglse de Ttus ä Bäle Project for the Ttus church n Basle Projekt für de reformerte Krche n Renach (Baselland), 96. Arch tekt: Ernst Gsel, Zürch Projet d'une eglse protestante ä Renach, Bäle-Campagne Project for a Protestant church n Renach, Basle-Country 2 Turm der Krche n Effretkon (Zürch), BSA/SA, Zürch Clocher de l'eglse d'effretkon Spre of the Effretkon church * L 960. Archtekt: Ernst Gsel 3 Projekt für de reformerte Krche n Schwamendngen (Zürch), 960. Archtekten: Cramer + Jaray + Pallard BSA/SA und Leemann SA, Zürch Projet de l'eglse protestante de Schwamendngen (Zürch) Project for a Protestant church n Schwamendngen near Zürch ttn \ 4 Katholsche Krche n Döttngen (Aargau), 960. Archtekt: Hermann Baur BSA/SA, Basel Eglse catholque ä Döttngen Catholc church n Döttngen &*... L ee : SüH"..: -..,.-X.f SM Bll V M,U" 3 4 3»»V...'.. _*. *