10. Verkehrssicherheitsforum

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1 01 Verkehrssicherheit ist unser Thema. Informationen gewinnen, Erfahrungen austauschen, neue Ideen entwickeln und sich kennenlernen. Als Plattform dafür haben wir unser Verkehrssicherheitsforum ins Leben gerufen. Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir dazu beitragen, dass die Verkehrssicherheit deutlich ins Bewusstsein gebracht wird. Dazu beschäftigen wir uns Dieses mal mit dem Thema Ladungssicherung an Lastkraftwagen und privaten PKWs. Polizeioberkommissar Jürgen Scheuerlein (Verkehrspolizei Nürnberg / Verkehrsüberwachung) leitete in das Thema ein. Es moderierten Werner Meier (Erster Vorsitzender Verkehrswacht Nürnberg e. V., Polizeidirektor Polizeipräsidium Mittelfranken Abteilung Einsatz - Abschnitt Mitte) und Rechtsanwalt Dr. Günther Kreuzer. Für Fragen rund um das Verkehrsrecht stand Rechtsanwältin Manuela Turnwald- Wacker zur Verfügung. Am 25. Oktober fand das inzwischen über den Dächern von Nürnberg, im Konferenzraum von DR KREUZER & COLL Anwaltskanzlei statt. In angenehmer Atmosphäre diskutierten die Teilnehmer bis spät in den Abend über Ladungssicherheit im privaten und gewerblichen Alltag. Unter Ladungssicherung versteht man das Sichern von Ladungen (Frachtgütern) im Straßen-, Eisenbahn-, Luft- und Schiffsverkehr gegen die beim Transport auftretenden physikalischen Bewegungskräfte. Diese Kräfte treten z. B. im Straßentransport beim Beschleunigen nach hinten, beim Bremsen in

2 02 Fahrtrichtung, beim Durchfahren von Kurven zu den Seiten und auf unebenen Straßen vertikal auf. Ungenügend oder falsch angebrachte sowie fehlende Ladungssicherung führt oft zu einer Ladungsverschiebung. Jürgen Scheuerlein (Polizeikommissar, Verkehrspolizei Nürnberg) Werner Meier (Verkehrswacht Nürnberg e. V. Polizeidirektion Präsidium Mittelfranken) Nach 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO) muss Ladung so verstaut und gesichert werden, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hinund herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann. Die anerkannten Regeln der Technik (wie z. B. VDI-Richtlinien 2700 ff) sind dabei zu beachten. Aufgrund der Globalisierung und dem daraus resultierenden Fluss der Waren über größere Entfernungen, vergrößert sich die Nachfrage nach kosteneffektivem Transport von Produkten. Polizeioberkommissar Scheuerlein (Polizeikommissar, Verkehrspolizei Nürnberg) zeigte in einer Präsentation die alarmierenden Ergebnisse über den Kenntnisstand von korrekter Ladungssicherung von privaten aber auch gewerblichen Kraftfahrern auf. Beängstigend sei es, dass gerade Berufskraftfahrer, die es eigentlich wissen sollten, wie eine Ladung gesichert werden sollte, oft nur über mangelndes Halbwissen verfügen und damit Teilnehmer im Straßenverkehr gefährden. Scheuerlein erwähnte, dass neben dem Fahrer auch der Verlader und der Halter des Fahrzeugs für die Ladungssicherheit verantwortlich ist und bei einem Verstoß zum Teil mit empfindlichen Geldbußen rechnen muss. Viele Berufskraftfahrer verwenden aufgrund von Termindruck wenig Zeit und Sorgfalt für das Ein- und Verladen und somit auf das Sichern der Ladung. Speditionen stehen aufgrund des Trends zu just-in-time Lieferungen unter hohem Druck, Ware in kurzer Zeit zuzustellen. Dieser Druck wird oft an die Fahrer weitergeleitet, die für die mangelnde Sicherheit der Ladung haftbar gemacht werden. Dazu sorgen eine Vielzahl von unterschiedlichen Richtlinien dafür, dass Ausnahmen die Regel bestätigen und der Fahrzeughalter, ob privat oder gewerblich, zutiefst verunsichert ist. Teilweise kommt es vor, dass Berufskraftfahrer sich aufgrund von individuellen Gutachten in Sicherheit fühlen, ohne den Sonderfall zu erkennen, in dem sie sich un-

3 03 ter Umständen befinden. Dies kann zu schwerwiegenden Folgen führen. Herr Scheuerlein erwähnte, dass es die LKW-Fahrer sind, die kontrolliert werden und die für die Sicherung der Ladung gerade stehen müssen. Verantwortung für eine schlecht gesicherte Ladung wird bei einer Kontrolle gerne Mitarbeitern und Auftraggebern zugeschoben; zuständig für eine ordentliche Sicherung der Ladung ist aber der Fahrer selbst. Oft passiere es, dass sich LKW-Fahrer aufgrund von allgemeinen Gutachten beim Transport sicher fühlen, obwohl sie wissen müssten, dass es nur auf den Einzelfall ankommt, also auf das konkrete Transportgut. Herr Scheuerlein weist darauf hin, dass auch Privatpersonen wesentlich größere Sorgfalt auf eine korrekte Ladungssicherheit verwenden sollten. Gewichtmäßig überladene Fahrradträger, Matratzen auf Autodächern, die durch die Mitfahrer händisch gehalten werden und völlig ungesicherte Waren im Fahrzeuginnenraum, die im Fall einer Vollbremsung zum tödlichen Geschoss werden könnten, sind keine Seltenheit. Haustiere seien zudem anzuschnallen oder in einer Box im Kofferraum zu verwahren, um Unfälle durch zu agile Tiere zu vermeiden und damit das Leben des Tieres und der anderen Insassen bei einem Unfall zu schützen. Über das Fahrzeug hinausragende Ladung sollte bei Gefährdung anderer unbedingt durch geeignete Maßnahmen kenntlich gemacht werden. Die Gurte der Rückbank sollten immer geschlossen bleiben, Rechtsanwalt Dr. Günther Kreuzer und Werner Meier (Erster Vorsitzender Verkehrswacht Nürnberg e.v. Polizeidirektion Präsidium Mittelfranken) Rechtsanwältin Manuela Turnwald-Wacker DR KREUZER & COLL Anwaltskanzlei denn das erhöht die Sicherheit der Fahrzeuginsassen, auch wenn niemand hinten sitzt. Schlechte oder falsche Sicherung der Ladung oder der Insassen kann zu Bußgeld, oder sogar zu einem Eintrag in Flensburg führen. Bei privaten Kraftfahrern sollte insofern ein Umdenken stattfinden, dass das Sichern der Ladung eine Selbstverständlichkeit ist und Dinge wie eine Antirutschmatte keine Fremdwörter sind.

4 04 V.l.n.r. Werner Meier (Verkehrswacht Nürnberg e. V. Polizeidirektion Präsidium Mittelfranken), Rechtsanwältin Manuela Turnwald-Wacker, Oberkommissar Jürgen Scheuerlein (Polizeikommissar, Verkehrspolizei Nürnberg), Rechtsanwalt Dr. Günther Kreuzer Get Together Auch dieses Mal kredenzte Stefan Hofmann vom Winzerhof Hofmann ( köstlichen Wein aus Franken. Das hervorragend zusammengestellte mediterrane Buffet von Miroljub Scekic, Betreiber des Seehaus Cafe & Restaurant (www. seehaus-am-wöhrdersee.de), sorgte für das leibliche Wohl. Unser Veranstaltungshinweis Das nächste Verkehssicherheitsforum findet voraussichtlich im Februar 2013 statt. Wir freuen uns darauf, Sie wiederzusehen, bei spannenden Gesprächen mit interessanten Themen und Gästen. Bis dahin wünschen wir Ihnen eine unfallfreie Fahrt und eine besinnliche Vorweihnachtszeit!

5 NEWSLETTER 05 Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Kreuzer LL.M. und Ulla Kreuzer Dr. Günther Kreuzer bedankt sich für einen interessanten Vortrag Winzer Stefan Hofmann im Gespräch mit Gerhard Thein Werner Dorrer (Wenning & Dorrer, Sachverständigenbüro) diskutiert mit Jürgen Scheuerlein Interessierte Zuhörer beim Applaudieren Das leckere Buffet vom SeehausCafe Thorsten Göppel (DEKRA) mit Christina Manzke Rustig Wilhelm Heidrich mit Ursula Burger beim Get Together Im Anschluss wurde angeregt diskutiert

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