Europäische Bitterstoffe in der TCM:

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1 Europäische Bitterstoffe in der TCM: Pflanzliche Bitterstoffe stärken Lebenskraft und Immunsystem Bereits im Mittelalter wussten die Menschen, dass manche Heilpflanzen aufgrund ihres hohen Gehaltes an Bitterstoffen eine wohltuende Wirkung auf die Gesundheit haben. Sie haben diese seit Urzeiten achtsam gegessen und einige von ihnen als Medizin genutzt. Heutige wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass bitter schmeckende Stoffe durch ihren reichen Gehalt an Flavonoiden und Polyphenolen entzündungshemmend oder vorbeugend z.b. bei Herz- Kreislauferkrankungen wirken. Wermutblätter, Enzianwurzeln oder Löwenzahnkraut können aber etwa auch belebend bei Müdigkeit helfen, die geistig und körperliche Aktivität zu beleben.. Unsere Ernährung ist oft arm an Bitterstoffen geworden. Aus vielen unserer Gemüsesorten ist der höhere Bitterstoffgehalt durch Züchtung entfernt wirden und die natürliche Balance der Geschmacksqualitäten ist in unserer modernen Nahrung ist nicht mehr gegeben. Der Mangel an Bitterstoffen wirkt sich nachteilig auf unsere Gesundheit aus. Bitterstoffe sind Vitalstoffe, die vor allem auf das Verdauungssystem und den Stoffwechsel des Menschen positive Wirkung haben. Sie sorgen dafür, dass die Verdauungssäfte fließen, Enzyme ausgeschüttet und Entgiftungsvorgänge angeregt werden. Ein gut funktionierendes Verdauungssystem sowie eine gesunde Darmflora sind die besten Voraussetzungen für eine intakte Immunabwehr. Bitteres zügelt den Appetit und hält den Insulinspiegel niedrig beides bewirkt ein schnelleres Sättigungsgefühl und verhindert so, dass wir zu viel essen. Bitterstoffe können auch als Antioxidantien fungieren und so die Zellen vor der Schädigung oxidativ wirksamer Freien Radikalen schützen. In der TCM haben Bitterstoffe eine lange Tradition und sind fester Bestandteil in ausgewogenen Ernährungskonzepten. Der bittere Geschmack ist dem Feuer, der Hitze, dem Intellekt, dem Handeln, der Freude, dem Lachen und dem Wachstum zugeordnet. Die TCM-Qualitäten der Bitterstoffe im Überblick: tonisiert das Herz leitet Nässe aus beseitigt Hitze leitet Feuchtigkeit nach unten aus purgiert Stuhl beseitigt Schleim der Lunge Wirkung: bitter, festigt, führt ab/leitet aus, senkt ab, trocknet aus, beruhigt, klärt, drainiert, bindet die Säfte zur Ausleitung, hemmt Entzündungen Thermisch: meist kalt, Wirkrichtung: nach unten Die bittere Qualität stärkt das Feuerelement und tonisiert die zugeordneten Meridiane Herz, Dünndarm, Milz/Pankreas, Dreifacher Erwärmer. Das Feuer ist das Element, aus dem die Magie des Lebens herausströmt. Die Stärke eines Menschen, der ein ausgeglichenes Feuer in sich brennen lässt, ist das er mit Lebensfreude und einem friedlichen, offenen Herzen motiviert durch das Leben geht. Der Schwerpunkt des Bitteren liegt vielmehr auf seinem Fülle beseitigenden, nach unten bewegenden und trocknenden Effekt. Die bittere Geschmackskraft senkt die Energie ab, bindet

2 auszuleitende Stoffe und führt sie dem Darm zur endgültigen Ausscheidung zu. Das Bittere klärt die Zellzwischenräume, klärt und leitet stoffliche Ablagerungen, unreine Säfte, Feuchtigkeit und Schleim aus. Somit kann die Kommunikation zwischen den Zellen wieder reibungslos funktionieren, das Potential kann wieder besser genutzt werden, die weise Disziplin des Körpers und des Geistes wird durch die Zufuhr von Bitterstoffe wieder hergestellt. Die bittere Geschmacksenergie diszipliniert den Geist. Sie stellt die Kommunikation zwischen Körper, Seele und Geist wieder her. Zuviel Bitteres trocknet das Gewebe aus und kann zu Brechreiz führen. In der europäischen Heiltradition, vor allem auch in der europäischen Klosterheilkunde hat die Anwendung von pflanzlichen Bitterstoffen eine fest verankerte Tradition. Auch heute noch beliebte traditionelle Amara-Rezepturen zeugen von deren gesundheitlicher Relevanz und sollten daher nicht in Vergessenheit geraten. Aus westlicher Sicht beruht das breite therapeutische Spektrum pflanzlicher Bitterstoffe auf ihrer anregenden und stärkenden, dabei gleichzeitig entspannenden und beruhigenden Wirkung auf den menschlichen Organismus. Bitterstoffe: haben verdauungsfördernde Wirkung, unterstützen gesundes Darmmilieu (Darmflora)sie aktivieren die Schleimhäute des Verdauungstraktes, halten diese beweglich, elastisch und sauer. So werden Nährstoffe und auch Vitamine besser aufgenommen. unterstützen die Stoffwechselentlastung, bzw. die Toxinausscheidung mildern auch Krämpfe, Unruhe und Stress im Zusammenhang mit Verdauungsstörungen und verbessern die Kreislauffunktion. helfen bei Verstopfung, Blähungen straffen schlaffes Bindegewebe wirken lindernd bei Reizmagen, Reizdarm stärken die Nervenkraft unterstützen aktiv die Entsäuerung des Bindegewebes durch die Regulierung des Verdauungssystems. Vor allem aber durch die Aktivierung der so genannten basophilen Drüsen bilden sie körpereigene Basenreserven, die dafür sorgen, dass überschüssige Säuren neutralisiert und ausgeschieden werden. mobilisieren die Abwehrkräfte. Sie aktivieren die Darmschleimhaut, in der mehr als 80% des körpereigenen Immunsystems lokalisiert sind, sodass eine trainierte Schleimhaut des Verdauungstraktes viel besser mit Krankheitserregern, Giften und Schlacken fertig wird. wirken blutbildend, verbessern die Eisenresorption und können so Anämie entgegenwirken. unterstützen einen gesunden Energiemetabolismus und sind natürliche Fatburner. Sie regulieren den Appetit (reduzieren Heisshunger) und sorgen dafür, dass wir nur dann essen, wenn wir wirklich Hunger haben. Die zugeführten Bitterstoffe vermitteln rascher das Gefühl, satt zu sein, und reduzieren die Lust auf Süßes. Bitterstoffe in der Nahrung wirken daher als natürliche Essbremse, regen die Energieverbrennung an und tragen daher zur gesunden Regulation des Körpergewichtes bei. halten den Insulinspiegel niedrig und sorgen für eine gute Glukose-Homöostase unterstützen den Hormonstoffwechsel bei Menstruationsbeschwerden, Krämpfen und Kopfschmerzen sind optimale Verzögerer der Alterungsprozesse des Menschen (Anti Aging- Mittel). Sie wirken sowohl über den Darm als auch über das vegetative Nervensystem tonisierend auf Herz und Kreislauf, halten die Blutgefäße elastisch, fördern die Durchblutung von Gehirn, Haut und Geweben, wirken blutbildend, entzündungshemmend und beschleunigen den Zellaufbau. bei Schwäche, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen können Bitterstoffe, Denkvermögen und Psyche beleben. Ihre allgemein tonisierende Wirkung: Stress, Herzklopfen,

3 Schlafstörungen, Unruhe, Schwitzen, Konzentration, klarer Kopf, Burn-out-Syndrom, sowie antidepressive Wirkung (Lebensfeuer) Die heimische Pflanzenwelt unseres Lebensraumes stellt uns eine Vielfalt an pflanzlichen Bitterstoffen zur Verfügung. Bezeichnenderweise gibt es gerade in Europa eine Vielzahl von Heilpflanzen mit hohem Bitterstoffgehalt. Die Klosterheilkunde hat über viele Jahrhunderte qualitativ hochwertige und aufwendige Rezepturen für Bitterkrautmischungen bewahrt, die heute immer noch gerne angewendet werden. Historisch wurden diese Mischungen meist, als Elixier für ein langes Leben bezeichnet, die ihre fein abgestimmte Wirkung zunächst über das Verdauungssystem und vor allem den Darm entwickelten. Über den Darm erfolgte dann die Anregung zur Blutbildung, der Herztätigkeit, des Gefässtonus, des Kreislaufs, sowie des gesamten Stoffwechsels. Diese traditionellen Amara-Rezepturen waren nahezu universelle Remedien, die den gesamten Organismus stärken bzw. gesundheitliche Störungen lindern konnten. Diese heimischen Heilpflanzen stehen dank des tradierten Heilwissens der Klosterheilkunde für eine lange und bis heute bewährte Tradition der Heilung in Sinne einer Traditionellen Europäische Heilkunde. Die heimischen Bitterkräuter und deren Wirkung sind inzwischen bereits gut wissenschaftlich aufgearbeitet und belegt. Für den Einsatz heimischer Kräuter sprechen viele Gründe: Herkunft und Qualität kann direkt nachgewiesen werden, lange Transportwege, bzw. Lagerhaltung können vermieden werden, die Pflanzen entstammen unserem unmittelbaren Lebensraum und ihre Anwendung hat sich traditionell über Generationen für die spezifischen gesundheitlichen Störungen unseres Kulturkreises bewährt. Nachstehend sind daher beispielhaft einige europäische Bitterkräuter sowhl nach westlicher und nach TCM-Sicht erläutert: Baldrian, Valeriana officinalis: öffnet das innere Auge, fokussiert den Blick und beruhigt den Geist, aktiviert und beruhigt das Hirn, das Rückenmark und die peripheren Nerven, wirkt krampflösend bei nervös bedingten Herz-, Magen- und Darmbeschwerden, Baldrianwurzel, -kraut und blüten schenken Ruhe den Gedanken und inneren Frieden, unterstützen innere und äußere Ausgewogenheit, fördern einen erholsamen Schlaf. Baldrian gleicht nervöse Zustände aufgrund der erschöpften, funktionellen Leistungsfähigkeit und bei Angst-und Spannungszuständen aus. Entsprechung: Feuer, Herz, Yang, heiss, scharf, süss, bitter TCM-Wirkung: bei Herz-Qi-Mangel, Herz-Yang-Mangel, Stagnation des Herzblutes, beruhigt den Geist, harmonisert den ME, Leber-Qi-Stagnation, Leber-Wind Beifuss, Artemisia vulgaris: wärmt, entspannt und reinigt den Unterleib, reguliert den Energiefluss im unteren Erwärmer-Bereich, hilft zu entschlacken, fördert die Toxinausscheidung, wirkt krampflösend, verdauungsfördernd, Galle- und harntreibend, kreislaufanregend, blutreinigend, antimikrobiell, menstruationsfördernd, geburtserleichternd. Beifuss unterstützt die Wahrnehmung der Psyche, bringt Klarheit und innere Stärke. Entsprechung: Feuer, 3E, Yang, heiss, scharf, bitter TCM-Wirkung:bei Kälte im Bereich sämtlicher Meridiane, Nieren-Yang-Mangel, Blasen-Yang-Mangel, Magen- und Milz-Qi-Schwäche, leitet feuchte Kälte aus, Leber-Qi-Stagnation, feuchte Hitze von Leber-und Gallenblase, Wie-Qi-Schwäche Erdrauch, Fumaria officinalis: wärmt, entkrampft und schafft ein wohliges Gefühl im Bauch, entkrampft die Gallenblase, löst Engstirnigkeit, hilfreich bei Hautproblemen, Psoriasis Entsprechung: Holz, Leber, Yang, kühl bitter TCM-Wirkung: bei Leber-Qi-Stagnation, feuchter Hitze der GB, Le und Milz lodernden Leberfeuer, Blut-Hitze

4 Engelwurz, Angelica archangelica: verbindet die Erde mit dem Himmel, regt die Verdauung an, fördert Gallefluss, löst Krämpfe und Blockaden im oberen Bauchbereich, reguliert den Hormonhaushalt, Tonikum für Belastungssituationen, balsamisches Stärkungsmittel für Körper, Geist und Psyche, wurde in der Geschichte als europäischer Ginseng gehandelt. Entsprechung: Erde, MP, Yang, warm, scharf, süss, bitter TCM-Wirkung: bei Milz-Qi-Mangel, Magen-Qi-Mangel, Magen-Yang-Mangel, harmonisiert den ME, Herz-Yang-Mangel, Stagnation des Herzblutes, Yang-Mangel allgemein, Lungen-Yang-Mangel Eibisch Althea officinalis: lindert Reize, wandelt Schleim, dient als Säurepuffer, wirkt krampflösend, entzündungshemmend, erwärmt und beruhigt wohltuend gereizte Schleimhäute (Atemwege, Magen, Darm) Entsprechung: Erde, Magen, Yin, kühl/neutral, scharf, süss, bitter TCM-Wirkung: bei Magen-Yin-Mangel, Magenhitze, trockene Hitze des Dickdarmes, Lungen-Yin- Mangel, Blut-Hitze), Enzian, Gentiana lutea: Verdauungsschwäche, Störungen im Leber-Gallebereich, stoffwechselanregend, tonisierend bei Erschöpfung und Schwäche Entsprechung: Feuer, Dünndarm Yin kalt bitter TCM-Wirkung: tonisiert das Qi von Milz, Magen und Dünndarm, beseitigt Hitze aus Magen und Dünndarm Fenchel, Foeniculum vulgare: erneuert und verjüngt das Bauchgefühl, löst Krämpfe, fördert die Verdauung, löst Verbitterung, beruhigt wohltuend die gereizten Magen- und Darmschleimhäute Entsprechung: Feuer, 3E, warm, süss, scharf TCM-Wirkung: bei Magen-Qi-Mangel, Magen-Yang-Mangel, Milz-Qi-Mangel, Milz-Yang-Mangel, Leber-Qi-Stagnation, Lungen-Qi-Mangel, Nieren-Yang-Mangel Lavendel, Lavandula officinalis: Lavendel ist eine der großen Reinigungspflanze (lateinischen Lavare = waschen) für Körper, Geist und Seele. Hilfreich bei Schwindel, Kopfschmerz, Kreislaufschwäche, verbessert Denkfähigkeit und Konzentration, Lavendel besitzt nervenstärkende Wirkung, bei Nervosität verbunden mit Magenschwäche, Unruhezustände, Einschlafstörungen, funktionelle Oberbauchbeschwerden, Reizdarm, nervöse Darmbeschwerden, unterstützt den Entzug von suchtbildenden Mitteln Entsprechung: Feuer, 3E, Oberer Erwärmer, Yin, warm, bitter scharf TCM-Wirkung: bei überaktivem Leber-Yang, gestörtem Geist im Herz, gestörtem Darm-Qi, stagnierendem Qi von Herz und Leber Kalmus, Acorus calmus: regt die Verdauung an, wärmt und entschleimt den Verdauungsbereich, regt die Säure-Basen-Regulation bei Gicht und Rheuma an, entschlackt und entgiftet Entsprechung: Erde, Magen, Yang, warm, scharf, bitter TCM-Wirkung: bei Magen-Yang-Mangel, Magen-Hitze, Schleim-Hitze des Magens, Milz-Qi-Schwäche, Milz-Yang-Mangel, feuchte Kälte der Milz, Lungen-Qi-Mangel, Wei-Qi-Schwäche, Nieren-Yang- Mangel, Essenz-Schwäche, Leber-Qi-Stagnation. Liebstöckl, Levisticum officinalis: wärmt die Blase, harntreibend, schleimlösend, zur Anregung der Nierentätigkeit und Entgiftungsleistung im Rahmen von Ausleitungstherapien (Schwermetallentgiftung), unterstützt die Stoffwechselaktivierung bei Reduktionsdiäten. Aktiviert die Sinne (pflanzliches Aphrodisiakum) Entsprechung: Wasser, Blase, Yang, heiss, bitter, süss, scharf, salzig, sauer TCM-Wirkung: bei Leber-Qi-Stagnation, tonisiert Nieren-Qi, Nieren-Yang-Mangel, Blasen-Yang-

5 Mangel, Mgen-Kälte, wärmt den Unteren Erwärmer, vertreibt Kälte und Stagnation im Mittleren Erwärmer, Löwenzahn, Taraxacum offcinalis: regt den Stoffwechsel an, zur Gewebeentgiftung, regt die Wasserausscheidung ohne Nierenreizung an, galletreibend, appetitanregend, entzündungshemmend, entkrampfend, wichtiges Ausleitungsmittel zur Entgiftung über die Leber, löst emotionale Stagnationen, unterstützend bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bei chronischem Müdigkeitssyndrom aufgrund von mangelnder Leberenergie. Entsprechung: Holz, Gallenblase, Yin, kühl, süss, bitter TCM-Wirkung: feuchte Hitze von GB und Leber, Leber-Qi-Stagnation, loderndes Leber-Feuer, aufsteigendes Leber-Yang, feuchte Hitze in Niere und Blase, Milz-Qi, bewegt die Säfte, Mariendistel, Carduus marianus: schützt und regeneriert die Leber, hemmt die Aufnahme von Toxinen, regt die Entgiftung an, Entsprechung: Holz, Leber, Yin, heiß/neutral, salzig, bitter TCM-Wirkung: stärkt die Essenz, festigt die Wanderseele Hun, bei Leber-Yi-Mangel, Leber-Qi- Stagnation, aufsteigendes Leber-Yang, feuchte Hitze der GB und Le,Milz-Qi-Mangel, Magen-Qi- Mangel) Rosmarin, Rosmarinus officinalis: öffnet und erfrischt das Herz, wirkt entkrampfend und durchblutungsfördernd, beruhigt das Verdauungssystem und löst innere Verspannungen, Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit, Schwächegefühl, regt den Kreislauf an, spendet neue Energie und erwärmt den gesamten unteren Menschen - wenn der Kopf überlastet ist und die Geschlechtsorgane zu kurz kommen. Rosmarin kurbelt den Hormonstoffwechsel an und reguliert den weiblichen Zyklus, wirkt tonisierend auf Herz und Kreislauf, fördert die Durchblutung und reguliert niedrigen Blutdruck. Bei rascher Ermüdbarkeit und allgemeinen Schwächezuständen weckt Rosmarin die Lebensgeister, hilfreich bei burn-out und Schwäche Entsprechung: Feuer, 3E, warm, scharf, bitter TCM-Wirkung: bei Herz-Qi-Mangel, Herz-Yang-Mangel, Schleim-Kälte des Herzens, Stagnation des Herzblutes, Milz-Qi-Mangel, Milz-Yang-Mangel, Leber-Qi-Stagnation, Nieren-Essenz-Mangel, Nieren- Yang-Mangel) Schafgarbe, Achillea millefolium: bitteres Verdauungstonikum unterstützt das Immunsystem, hormonregulierend, ausleitend, blutungsregulierend, krampflösend, harntreibend, entgiftend, blutflusshemmend, galletreibend, blähungswidrig, entzündungshemmend, antimikrobiell, krebsfeindlich. Schafgarbe dient dem Selbstschutz, um sich durch Abgrenzung auf emotionaler und seelischer Ebene innerlich zu stärken. Entsprechung: Erde, MP, Yin, bitter, süss, scharf TCM-Wirkung: tonisiert bei Leere, beseitigt Herz-Schleim, beseitigt äußeren Wind Tausendgüldenkraut, Centaurium erythreaea: entspannt die Gallenblase, trennt das Reine vom Unreinen und harmonisiert die Schilddrüse, seiner extrem hoher Bitterstoffanteil unterstützt die Toxinausleitung über die Leber. Spricht in seiner Wirkung besonders ältere Menschen an. Die Bitterstoffe des Tausendgüldenkrautes wirken auch auf einen müden, erschlafften Kreislauf und nervöse Erschöpfung, steigert das Selbstwertgefühl Entsprechung: Feuer, Dünndarm, Yin, kalt, bitter TCM-Wirkung: bei Magen-Hitze, Dünndarm-Hitze, Leber-Qi-Stagnation, feuchter Hitze von Leber und Gallenblase, Milz-Qi-Mangel

6 Olivenblatt ein besonderes Geschenk der Natur an den Menschen Einen besonderen Hinweis verdient die lange Heiltradition der Bitterstoffe aus dem Olivenblatt. Die aus dem Olivenblatt gewonnenen bioaktiven Stoffe dienen der Gesundheit des Menschen in ganz besonderer Weise. Schon in der Bibel wird vom Olivenbaum als König der Bäume berichtet, dessen Früchte zur Speise und dessen Blätter zur Arznei dienen sollen. Das natürliche Abwehrsystem des Olivenbaumes beruht auf polyphenolischen Inhaltsstoffen, die in besonders hohen Mengen in den Olivenblättern vorkommen. Diese Pflanzeninhaltsstoffe schützen nicht nur den Baum, sondern auch die Gesundheit des Menschen vor Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten. Sie unterstützen effektiv das Immunsystem, balancieren Fettstoffwechsel und Blutzucker und wirken wohltuend auf Blutdruck und Herzrhythmus. Die polyphenolischen Inhaltstoffe, wie Oleuropein, Hydroxytyrosol, Elenolsäure etc. sind inzwischen gut untersucht und erweisen sich als: hypotensiv, vasodilatorisch, antiarrhythmisch, antithrombotisch, antimikrobiell, antiviral, antibakteriell, antimykotisch, immunmodulierend, blutzuckersenkend, fettstoffwechselregulierend, LDL-cholesterinsenkend, antiphlogistisch, antipyretisch Als natürliche Energiequelle mobilisiert und unterstützt das Olivenblatt die Energiebildung im Körper in besonderen Belastungssituationen. Bei der Anwendung von Bitterkräutern ist darauf zu achten, dass diese auch bitter genossen werden sollen. D.h. bei der Anwendung als Tee sollte auf übermäßige Geschmackskorrekturen mit Zucker oder Honig verzichtet werden. Die Geschmacksrezeptoren der Mundschleimhaut, die dem Organismus die Bittersignale weiterleiten, machen bereits einen wesentlichen Teil der Wirkung aus. Bei der Anwendung von Bitterkräutern als einzelne Frischpflanzen oder Tees ist zu beachten, dass manche Menschen auf größere Menge einzelner Bitterstoffen mit Kopfschmerzen oder Übelkeit reagieren, die allerdings verschwinden, wenn die Dosis reduziert wird. Zu empfehlen sind Bitterstofftinkturen mit traditionell ausgereiften Rezepturen, deren Gehalt an mehreren pflanzlichen Bitterstoffdrogen fein aufeinander abgestimmt ist. Die Rezeptur und Abstimmung der verschiedenen Pflanzen ist so ausgewogen, dass sich die einzelnen Bitterkräuter in ihrer regulierenden Wirkung potenzieren und synergistisch optimal entwickeln können. Die Rezepturen der Bittertinkturen sind durch die Mischung von Bitterkräutern und Begleitpflanzen gut verträglich und geschmacklich abgerundet. Literaturangaben: Ulli Köstler Humanenergetikerin, diplomierte TEH-Praktikerin (Traditionelle Europäische Heilkunde), Präsidentin NATURAKADEMIE, Vorstand IGGMED (Internationale Gesellschaft für Ganzheitsmedizin) Jeremy Ross, Westliche Arzneien und Chinesische Medizin, Ein intregatives Konzept rationaler Phytotherapie, Verlag Systemische Medizin, Bad Kötzting, 2012

7 Ursel Bühring, Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde, Haug Verlag 2011 Grundlagen der chinesischen Medizin, Giovanni Maciocia, Urban & Fischer Verlag/Elsevier, 2008 Henry Johannes Greten, Checkliste Chinesische Phytotherapie, Hippokrates Verlag 2009 Wolfgang Schröder, Meisterkräutertherapie, Verlag der Heilung, Ruhpolding 2012 Hannelore Fischer-Reska, Die Bitterstoffrevolution Natürliche Vorsorge und sanfte Heilung über den Darm, Südwest Verlag Jürgen Schwarzl, Olivenblätterextrakte ein breites Wirkungsspektrum, Die Naturheilkunde 1/2012