Potenziale des Umweltorientierten Verkehrsmanagements

Transkript

1 Potenziale des Umweltorientierten Verkehrsmanagements, IVU Umwelt GmbH, Freiburg Kolloquium 2013,

2 Folie 2 Überblick

3 Folie 3 Entwicklung der Grenzwertüberschreitungen in Deutschland IVU Umwelt, 2012 vorläufige Daten

4 Folie 4 Entwicklung des NO 2 -Jahresmittelwerts in Deutschland

5 Folie 5 Verkehrsmanagement Definition nach FGSV Beeinflussung des Verkehrsgeschehens durch ein Bündel von Maßnahmen mit dem Ziel, die Verkehrsnachfrage und das Angebot an Verkehrssystemen optimal aufeinander abzustimmen Dynamisches Verkehrsmanagement kurzfristige und spezifische Maßnahmen bei bestimmten Verkehrssituationen Beeinflussen der aktuellen Verkehrsnachfrage und des vorhandenen Verkehrsangebotes durch Abstimmung situationsgerechter Maßnahmen Ziel: Sicherung der für diesen Zeitbereich bestmöglichen Mobilität Etabliertes System

6 Folie 6 Zeitliche Variation der Luftschadstoffbelastung Stundenmittelwerte NO 2 im Februar 2010 in Frankfurt (Oder) IVU Umwelt, Tagesmittelwerte PM in Frankfurt (Oder) IVU Umwelt,

7 Folie 7 Effekte von temporären lokalen Maßnahmen Stundenmittelwerte NO 2 im Februar 2010 in Frankfurt (Oder) IVU Umwelt, Tagesmittelwerte PM in Frankfurt (Oder) IVU Umwelt,

8 Folie 8 Beispiele für Anwendungen und Wirksamkeitsuntersuchungen Hessen (Darmstadt, Frankfurt) iq mobility Berlin Frankfurt (Oder) Potsdam Braunschweig Köln Hagen Braunschweig Berlin Potsdam Wittenberg Frankfurt an der Oder Essen Essen Hagen Wittenberg Köln München Frankfurt am MainFrankfurt am Main Darmstadt München

9 Folie 9 iq mobility - Integriertes Qualitäts- und Mobilitätsmanagement im Straßenverkehr der Region Berlin-Brandenburg Qualitätsmanagement für den straßengebundenen Verkehr als Instrument zur Erfolgskontrolle von Verkehrsmanagementmaßnahmen

10 Folie 10 Frankfurt (Oder) IVU Umwelt,

11 Folie 11 Frankfurt (Oder) - Maßnahmenübersicht

12 Folie 12 Frankfurt (Oder) - Verkehrsuntersuchung

13 Folie 13 Wirkung bei dauerhafter Aktivierung PM10-Jahresmittelwert bei dauerhafter Aktivierung der verkehrlichen Maßnahme (Variante 2) Nullfall Variante 2 IVU Umwelt, in µg/m³ IVU Umwelt, Neue Hotspots auf Umleitung nach Detailmodellierung nicht kritisch

14 Folie 14 PM10-Konzentration in µg/m³ Wirkung bei temporärer Aktivierung Maßnahmenprüfung Tagesmittelwerte PM in Frankfurt (Oder) Tageswertgrenze 50 µg/m³ Schwellenwert zum Einsatz der Maßnahmen Minderungseffekt 27% wirkt nur auf Zusatzkonzentration PM10-Jahresmittelwert 36.5 Minderung für den PM10-Jahresmittelwert 1.0 µg/m³ entspricht -2.7% Nullfall Planfall Tage im Jahr IVU Umwelt, Anwendungshäufigkeit 56 von 330 Tagen entspricht 17.0% Tage im Jahr

15 Folie 15 Frankfurt (Oder) - Minderungspotenzial PM10- Überschreitungstage Bezugsjahr Variante 1 Variante 2 ÜS-Tage Minderung ÜS-Tage Minderung zu zu zu zu zu zu zu zu zu zu 43 8

16 Folie 16 Umweltorientierte Verkehrssteuerung in Potsdam Strategien Verflüssigung des Verkehrs durch kapazitätsabhängige Schaltung von Grünen Wellen zeitlich verkehrs- und umweltabhängige Pförtnerung des Kfz-Verkehrs an der Lichtsignalanlage (LSA) am Beginn der Hotspot-Bereiche Verkürzung der Wartezeiten im querenden Verkehr (Radfahrer und Fußgänger) Maßnahmen Implementierung von umweltorientierten Steuerungsprogrammen an 21 LSA Ergänzung des strategischen Messstellensystems mit 14 weiteren Messstellen Einrichtung einer Bussonderspur im Zuge der Zeppelinstr. (Pirschheide - Forststr.)

17 Folie 17 Potsdam - Evaluierung der Lufthygienischen Wirkungen Datenakquisition Datenaufbereitung Simulation (Zeitreihen) Analyse Verkehr 1 Verkehr 2 IMMIS mt Monitoring Immission 1 Immission2 Änderung der Gesamtbelastung Hintergrund IMMIS mt Archiv 1.5% 1.0% NO2 NOX PM10 0.5% 0.0% -0.5% Meteorologie Simulator -1.0% -1.5% -2.0% -2.5% V1 V2 V3

18 Folie 18 Potsdam - Vergleich der Verkehrsqualität Ermittlung der verkehrlichen Wirkungen der geschalteten UVM- Maßnahmen durch Vergleich der gemessenen Verkehrsdaten im Anwendungsfall und einem ausgewählten Referenzfall Verkehrszustand nach HBEFA 3.1 Verkehrsqualität (LOS) Q3/2010 (ohne UVM) Q3/2012 (mit UVM) LOS1 (frei) 2,6% 3,0% LOS2 (stark) 77,5% 89,3% LOS3 (gesättigt) 13,4% 7,0% LOS4 (Stau) 6,5% 0,8% Im Referenzzeitraum Im Anwendungsfall

19 Folie 19 Potsdam - Wirkung auf die Luftschadstoffbelastung Wirkungsanalyse nur unter Berücksichtigung der Verbesserung der Verkehrsqualität IVU Umwelt, IVU Umwelt, Aktivierungsrate 310 Stunden in drei Monaten 24% der Tagstunden (6 20 Uhr) bzw. 14% der Gesamtzeit

20 Folie 20 Braunschweig - UVM BS 2 Flächendeckendes Verkehrsmonitoring Detektordaten Verkehrsmengenkarte je Tagesstunde Ergebnis: Verkehrsmengen je Tagesstunde (24h) Verkehrsmodell Zeitscheiben 0 5 Uhr 5 9 Uhr 9-15 Uhr Uhr Uhr Uhr

21 Folie 21 Braunschweig - Belastungssituation NO 2

22 Folie 22 Verkehrsmaßnahme am Hotspot

23 Folie 23 Verkehrliche Wirkung der Verkehrsmaßnahme im Netz als Stundenwerte eines mittleren Werktags

24 Folie 24 Umweltwirkung der Maßnahme im Netz Änderung der NO X -Konzentration in µg/m³

25 Folie 25 Auswahl von veröffentlichten Wirkungspotenzialen Teil 1 Projekt/Anwendung Beschreibung Minderung der Zusatzbelastung Hessen Theoretisches (Diegmann, V.; Minderungspotenzial für zwei Wiegand, G. 2007) Hotspots in Hessen iq mobility (Giehler, R. 2008) DUV Frankfurt (Oder) (IVU Umwelt 2012a) UVM Braunschweig Stufe 1 (UVM-BS 2010) UVM Braunschweig Stufe 2 (UVM-BS 2012) IVU Umwelt, Abschnitt Leipziger Straße, Optimierung Verkehrsfluss Leipziger Straße Variante 1, Umleitung Variante 2, zusätzliches Lkw-Verbot Abschnitt Altewiekring, Reduktion von Grünzeiten in Spitzenstunden Abschnitt Hildesheimer Straße, Kfz-Belastung: -27% temporär Abschnitt Hildesheimer Straße, Kfz-Belastung: -14% temporär NO 2 : 10 % PM10: 8% NO X : 12% PM10: 12% NO X :29% PM10: 27% Mittelwert für 8 Wochen NO X : 12% PM10: 13% Minderung der Gesamtbelastung NO 2 : 13% und 28% AR 50% PM10: 31 und 30 Überschreitungstage NO 2 : 2%- 3% PM10: 1-4 Tage NO 2 : 5% - 7% PM10: 2-9 Tage Mittelwert für 8 Wochen NO X : 10% PM10: 4% NO X : 7% - 15% AR: 8% - 15% NO X : 3% - 6% AR: 8% - 15% Weitere Hotspots NO X : 3% - 5% AR: 12% - 30% AR: Aktivierungsrate

26 Folie 26 Auswahl von veröffentlichten Wirkungspotenzialen Teil 2 Projekt/Anwendung Beschreibung Minderung der Zusatzbelastung Potsdam Abschnitt Behlertstraße NO X : 4% Verbesserung Verkehrsqualität PM10: 6% Hagen (Ludes, G. et al. 2008) LANUV Essener Norden (LANUV 2012) Wittenberg (Albrecht, W. et al. 2012) UVM Köln (Neunhäuserer, L.; Diegmann, V. 2010) Lkw-Sperrung auf dem Märkischen Ring Verkehrsadaptive LSA- Steuerung, Gladbecker Straße Nächtliches Abschalten der LSA Steuerung Witterungsabhängige Verkehrssteuerung Dynamische Lkw-Umleitung bei prognostizierter PM10- Überschreitung NO X : 14% - 20% PM10: 11% - 16% Minderung der Gesamtbelastung NO 2 : 3% PM10: 2 % NO 2 : 3% PM10: 6% NO 2 : 4% PM10: 3% NO 2 : 2% PM10: 10 Überschreitungstage PM10: 3 Überschreitungstage in Episode über 14 Tage Clevischer Ring NO X : bis 24 % NO 2 : 9%; AR 45% 6%; AR 25% IVU Umwelt, AR: Aktivierungsrate

27 Folie 27 o o o o o o o o Basis Dynamische Verkehrsmanagementsysteme zur Optimierung der Mobilität Umweltorientiertes Verkehrsmanagement ist eine wirksame Maßnahme zur Minderung der Luftschadstoffbelastung in Hotspots Maßnahmen bedürfen einer intensiven Verkehrs- und Umweltplanung Neben gewünschten Wirkungen sind unerwünschte Auswirkungen zu überwachen Monitoring Minderungspotenziale im Bereich der Wirkung von Umweltzonen in 2010 Neben der Minderungswirkung der Maßnahme ist die Aktivierungshäufigkeit bestimmend für das Potenzial Höhe der Minderungen sind mit UVM variabel Sekundäre Effekte wie Verhaltensänderungen der Verkehrsteilnehmer können positiven Effekt verstärken