Zahlungsbilanz Übersicht Mrd.
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1 Kap. 4: Zahlungsbilanz und Wechselkurs A. Zahlungsbilanz: Überblick, Teilbilanzen, Buchungsregeln B. Leistungsbilanz, Ersparnis und Investitionen C. Zahlungsbilanz und Geldmenge D. Devisenmarkt: Theorie und Praxis E. Wechselkurskonzepte Literatur Copeland: Exchange Rates and International Finance, 3. Aufl., London 2000, Kap. 1 (S. 1-43) EZB: Der nominale und reale Wechselkurs des Euro, Monatsbericht 4/2000 (S ) 1 Zahlungsbilanz Übersicht Mrd. I. Leistungsbilanzsaldo (darunter: Warenhandel) II. Saldo der Vermögensübertragungen III. Kapitalbilanzsaldo *) (darunter: Direktinvestitionen) IV. Veränderungen der Währungsreserven **) V. Restposten Deutschland + 2 ( + 94) (- 48) Euroraum -2 (+ 79) (- 103) *) Nettokapitalexport: - **) Zunahme: - Quelle: Bundesbank Monatsbericht März 2002, S. 42; EZB Monatsbericht Okt. 2002, statistischer Teil, Tabelle
2 Deutsche Leistungsbilanz in Mrd DM SALDEN 1. Außenhandel 2. Ergänzungen zum Warenhandel 3. Dienstleistungen 4. Erwerbs- und Vermögenseinkommen 5. Laufende Übertragungen Insgesamt ,0-2,3-61,8-16,1-53,3-2, ,2-9,6-92,7-24,7-52,7 + 5,2 3 Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebietes - in Mrd - Salden Warenhandel 75,6 35,6 79,2 2. Dienstleistungen -11,9-16,1 3,5 3. Erwerbs- und Vermögens- -35,7-26,7-36,8 einkommen 4. Laufende Übertragungen -46,3-52,6-48,2 Insgesamt -18,3-59,9-2,3 4
3 Quelle: Deutsche Bundesbank (1996): Monatsbericht Januar, S Kapitalbilanz des Euro-Währungsgebietes - Mrd Direktinvestitionen Wertpapieranlagen Finanzderivate Übriger Kapitalverkehr Währungsreserven Insgesamt Zu : Zuflüsse: (+) ; Abflüsse: (-) Zu 5. : Zunahme : (-) ; Abnahme : (+) 6
4 Kapitalverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ausland in Mrd Kapitalimport Kapitalexport Deutsche Nettokapitalanlagen im Ausland Ausländische Nettokapitalanlagen in Deutschland Saldo 7 Währungsreserven in der EWU - Jahresende 2001, in Mrd - 1. Monetäres Gold (Mio Feinunzen) 2. SZR 3. Reserveposition im IWF 4. Devisenreserven (Bargeld, Einlagen, Wertpapiere, Finanzderivate) Insgesamt Eurosystem 126 (400) EZB * 8 (25) 0, * Teil der Währungsreserven des Eurosystems 8
5 Auslandsposition der Bundesbank - in Mrd - 1. Währungsreserven Gold IWF-Reserveposition und SZR Devisenreserven 2. Sonstige Auslandsforderungen und verbindlichkeiten (Saldo) 3. Netto-Position (1+2) * 94 (29) (8) (56) (35) (9) (50) -26 ** 67 * Euro-Eröffnungsbilanz zum ** Enthält (ab Nov. 2000) auch die TARGET-Position der BBk im Eurosystem 9 Vorzeichen und Grobgliederung der deutschen Zahlungsbilanz Vorzeichen "Plus" (+) Credit, Zahlungseingang 1. Ausfuhr von Waren 2. Ausfuhr von Dienstleistungen ("Einnahmen") 3. Vom Ausland empfangene Erwerbseinkommen und Kapitalerträge 4. Vom Ausland empfangene Übertragungen Kapitalimporte (Ausländische Kapitalanlagen in der Bundesrepublik Zunahme von Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland oder Abnahme von Forderungen an das Ausland) in Form von 1. Wertpapieranlagen 2. Direktinvestitionen 3. Finanzkrediten und Bankguthaben Zunahme der Netto-Auslandsaktiva der Bundesbank (Währungsreserven) I. Leistungsbilanz II. Kapitalbilanz III. Reservebilanz (Devisenbilanz) Vorzeichen "Minus" (-) Debet, Zahlungsausgang 1. Einfuhr von Waren 2. Einfuhr von Dienstleistungen ("Ausgaben") 3. An das Ausland geleistete Erwerbseinkommen und Kapitalerträge 4. An das Ausland geleistete Übertragungen Kapitalexporte (Deutsche Kapitalanlagen im Ausland Zunahme von Forderungen an das Ausland oder Abnahme von Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland) in Form von 1. Wertpapieranlagen 2. Direktinvestitionen 3. Finanzkrediten und Bankguthaben Abnahme der Netto-Auslandsaktiva der Bundesbank (Währungsreserven) 10
6 ... in der Zahlungsbilanz Außenhandel + Dienstleistungen Nettoexporte NX (Exporte minus Importe)... in der VGR Außenbeitrag zumbip + Faktoreinkommen aus Arbeit und Vermögen - laufende Übertragungen an das Ausland = Saldo der Leistungsbilanz Außenbeitrag zum BSP - laufende Übertragungen an das Ausland = Ersparnis minus Investitionen (S - I) bzw. Netto-Auslandsinvestitionen 11 Aktiva Konsolidierte Bilanz der MFIs im Euro- Währungsgebiet (vereinfacht) Stand Ende Februar 1999 in Mrd Kredite an Nicht-MFIs im Eurogebiet Wertpapiere von Nicht-MFIs im Eurogebiet Aktien und Dividendenwerte/ Beteiligungen von Nicht-MFIs im Eurogebiet 338 = Kreditvolumen K Passiva Monetätre Einlagen von Nicht-MFIs im Eurogebiet einschl. Repogeschäft Geldmarktfondsanteile, Geldmarktpapiere und Kurzfristige Schuldverschreibungen 428 = Monetäre Passiva der Institute Bargeldumlauf C 310 Einlagen der Zentralstaaten Z 138 Nichtmonetäre Einlagen, Schuldverschreibungen, Kapital und Rücklagen GK Sonstige Aktiva SA (inkl. Sachanlagen) Auslandsaktiva AA Sonstige Passiva SP Auslandspassiva AP
7 P Zahlungsbilanz und Geldmenge (1998) Position 1. Saldo der Leistungsbilanz * (Defizit: -) 2. Saldo der Vermögensübertragungen* 3. Saldo des Kapitalverkehrs der Nichtbanken (Kapitalimport: +) 4. Restposten der Zahlungsbilanz* Veränderung der Netto-Auslandsforderungen des Bankensystems ( ) gemäß Zahlungsbilanzstatistik (Zunahme: +) 5. Statistische Diskrepanz 6. Veränderung der Netto-Auslandsforderungen ( NF) gemäß der konsolidierten Bilanz des Bankensystems Nachrichtlich: Geldmenge M3 im Bilanzzusammenhang M3 = K + NF - GK - SE * dem Nichtbankensektor zugerechnet Mrd DM (grob gerundet) - 1,7 + 3,6-64,9 + 2,3-60,7-7,3-68,0 13 = Devisenmarkt ' V "! " # W X Q Q R ( ( R ST U +, +, -.0/ : ; 3 < = A? 2 ; B? 6 ' ( $$$ % & ) *! " C C GD D E E F F - H I B 2 / J : : ; 3 < KL L 6 / < A? 2 ; B? 6M2 : J N 6 7 : 6 B O 6 : 14
8 $ Devisenmarkt e ( Preisnotierung e 1 1) G 1 2) S ($-Angebot, z.b. aus Exporterlösen) S' e 0 G 0 G 2 $ 0 $ 1 $ 2 $ D' D ($-Nachfrage, z.b. für Güterimporte) 1) Zusätzliche $-Nachfrage bei völlig flexiblem Wechselkurs: Abwertung des Euro. In G 0 und G 1 ist Devisenmarktgleichgewicht = Zahlungsbilanzgleichgewicht. 2) Zusätzliches $-Angebot des Euro-Systems im Festkurssystem: Die Intervention des Euro-Systems als 'residual seller' kompensiert die Überschussnachfrage G 0 -G 2, so dass der Wechselkurs bei e = e 0 = konst. bleibt. Die Bundesbank verliert allerdings Währungsreserven in Höhe von $ 0 -$ 2 (Zahlungsbilanzdefizit). 15 Devisenmarkt und Wechselkurs in Preisnotierung $ Abwertung des D S Zu S: Angebot an $ gegen ( Devisenangebot) =: Euronachfrage, z.b. deutsche Exporteure erhalten $, müssen aber ihre Lieferanten / Mitarbeiter in bezahlen bieten $ an, fragen nach; je mehr sie für 1 $ erhalten, desto höher $-Angebot (bzw. - Nachfrage) Zu D: $-Devisen-Nachfrage =: Euroangebot, z.b. deutsche Importeure benötigen $ für Importe (in $ fakturiert) bieten an, fragen $ nach; je mehr $ sie pro bekommen, umso höher die $- Nachfrage (bzw. -Angebot) 16
9 Devisenmarkt und Wechselkurs in Mengennotierung $ Abwertung des S Zu S: Euroangebot =: $-Devisen- Nachfrage, z.b. deutsche Importeure benötigen $ für Importe (in $ fakturiert) bieten an, fragen $ nach; je mehr $ sie pro bekommen, umso höher das - Angebot ($-Nachfrage) D Zu D: Euronachfrage =: Angebot an $ gegen z.b. deutsche Exporteure erhalten $, müssen aber ihre Lieferanten / Mitarbeiter in bieten $ an, fragen nach; je weniger $ sie für 1 zahlen müssen, desto höher -Nachfrage (bzw. $-Angebot) 17 FOREX -Markt in der Praxis Wechselkurs e ( Unerledigte Orders 1,10 0,80 'bid-ask-spread' Angebot an $-Devisen 'Ask' (Brief) - Verkauf von $ -* Nachfrage nach $-Devisen 'Bid' (Geld) - Ankauf von $ -** Auftragsvolumen in $ * Am Markt zu verkaufende (angebotene) $-Mengen gegen -Ankauf, wobei der zu erzielende - Betrag = e $-Betrag. ** Am Markt anzukaufende (nachgefragte) $-Mengen gegen -Verkauf, wobei wieder der zu erzielende -Betrag = e $-Betrag. 18
10 Global * foreign exchange market turnover 1 Daily averages in April, in billions (Mrd.) of US dollars Total traditional turnover ) Total reported turnover ,137 1,430 1,174 of which Spot Forward Swap ) Estimated gaps in reporting * Number of reporting countries in 1989: 21; in both 1992 and 1995: 26; in 1998: 43; and in 2001: 48. Adjusted for local and cross-border double-counting. The adjustments have in principle been made by halving positions vis-à-vis other local reposting dealers and other reporting dealers abroad respectively. 2 3 Revised. Includes estimates for less than full coverage within individual reporting countries and for under-reporting of activity involving non-reporting countries. Quelle: BIS, Central bank survey of foreign exchange and derivatives market activity in April 2001: preliminary global data, table Traditionelle Devisentransaktionsgeschäfte in Preisnotierung Kassa (spot). Heutiger Kauf oder Verkauf einer Währung gegen eine andere zum heute gültigen Preis. Beispiel: Kauf von US-Dollar gegen Euro zum heutigen Wechselkurs von 1,06 Euro pro USD (Spotrate e). Termin (forward). Heutige Vereinbarung über Kauf oder Verkauf einer Währung gegen eine andere zu einem späteren Zeitpunkt, aber zu einem bereits heute festgelegten Wechselkurs. Beispiel: Heute wird vereinbart, in drei Monaten (per Termin) anfallende US-Dollar zu verkaufen zu einem Wechselkurs von 1,05 Euro pro USD (Forwardrate e T impliziert Aufwertungserwartung für 20
11 Traditionelle Devisentransaktionsgeschäfte in Preisnotierung Devisenswap: Gleichzeitige Durchführung eines Kassa- und eines Termingeschäfts in einer Währung gegen eine andere, d.h. Kauf oder Verkauf von Euro gegen US-Dollar per Kasse und gleichzeitig Verkauf oder Kauf von Euro gegen US-Dollar per Termin. Beispiel: Kauf von US-Dollar zum heutigen Kassakurs von 1,06 Euro pro USD und gleichzeitig Verkauf von US-Dollar in drei Monaten zum heute festgelegten Terminpreis von 1,05 Euro pro USD. Formal: Swapsatz = sw = e T e 1,05 1, N = 3,77% p.a. 90 N = Anzahl der Tage bis Fälligkeit des Termingeschäfts Negativer Swapsatz = Deport (positiver Swapsatz = Report 21 Offenmarktgeschäfte und ständige Fazilitäten des Eurosystems 22
12 Realer Wechselkurs und Terms of Trade Realer Wechselkurs: e R P = e P $ ; e = ( Preisnotierung) $ Terms of Trade ( commodity ): P Ex ToT = P $ Im P = Exportgüterpreise des Inlandes (in P $ Im = ausl. Importgüterpreise im Inland (in $) ToT (in also P P Ex Ex = = $ $ Im Im $ Im ToT = Ex Ex Im, Reales Austauschverhältnis von Import- zu Exportgütern 23 Realer Wechselkurs und Terms of Trade Beispiel: ToT verschlechtern sich (Sicht Inland) Es müssen mehr Exportgütereinheiten pro Importgütereinheit exportiert werden, d.h. (IM/EX ). Grund: Abwertung des, d.h. e = /$ ist gestiegen, oder Inflation im Ausland (P $ ). Folge: in der Formel für den realen Wechselkurs steigen der nominale Wechselkurs (e ) und/oder das Preisniveau des Auslandes (P $ ). Fazit: Wenn sich die ToT verschlechtern, dann steigt der reale Wechselkurs (in Preisnotierung), d.h. die preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Inlandes nimmt zu. 24
13 Gewichtungen des effektiven Euro-Wechselkurs (ab Januar 2001) Norwegian krone Canadian dollar Singapore dollar Australian dollar Danish krone Hong Kong dollar Korean won Swedish krona Swiss franc US dollar 24% Japanese yen 15% Pound sterling 24% Quelle: EZB: 25 Der effektive Euro-Wechselkurs und seine Zusammensetzung Quelle: EZB 26
14 Nominale und reale effektive Wechselkurse des Euro (Monats-/Quartalswerte; Index: 1999 Q1=100) Quelle: EZB 27 US-Dollar pro Euro ($/ Wechselkurs in Mengennotierung Quelle: 28
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