Forum Bauingenieurwesen-Studenten - Community der Bauingenieur Studenten. Generated: 10 November, 2017, 07:46
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- Wilhelmine Fischer
- vor 6 Jahren
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1 Kornformitätsprüfung Geschrieben von iich - 23 Mär :55 servus, weiss jemand wie man dem Beton eine Betonfestigkeitsklasse zuordnet. Vlt kann jemand die Klausuraufgabe (Klausur , Aufgabe 3) erklären. Es gibt 2 Kriterien und 3 Proben(Erstprüfung). danke. Geschrieben von Lexon Orthan - 23 Mär :40 Die Betondruckfestigkeit eines Betons ist eine Druckkraft pro Fläche in N/mm². Die Kraft ist dir gegeben mit F1 = 600 kn, F2 = 620 kn und F3 = 690 kn. Dann rechnest du dir die Einleitungsfläche der Kraft in den Zylinder aus (das ist die Seite, wo der Druck drauf gegeben wird, also oben beim Zylinder). Nun teilst du Kraft/Fläche, am besten gleich in den Einheiten, die du hinterher haben willst. So erhältst du das fc,dry,cyl (oder so). Da die genormten Ergebnisse auf Zylindern und Würfeln beruhen, die bis zum 28. Tag nass gelagert werden und die Angabe in der Aufgabenstellung lautet, dass die Zylinder trocken gelagert worden sind und daher die Festigkeit nicht so hoch werden kann müssen die Einzelwerte zur Vergleichbarkeit noch mit dem Faktor 0,92 abgemindert werden. Die Ergebnisse heißen "fci". Aus den drei Ergebnissen bildest du den Mittelwert und erhältst so das fcm. Eingestuft wird der Beton nun über zwei Kriterien: fcm - 4 N/mm² >= fck UND fci + 4 N/mm² >= fck (wobei für fci hier der kleinste der drei Werte genommen werden muss) 1 / 6
2 Aus den beiden Ergebnissen wählst du nun den passenden Beton aus. Heißt hier soviel wie C25/30. Geschrieben von iich - 23 Mär :35 Erst mal danke für die ausführliche und hilfreiche Vorgehensweise. Ich habe am Ende den Mittelwert (samt Abminderung) herausgekriegt. Rechnet man dann die 33,13-4 = 29,13. Und daraus folgt das Ergebnis C25/30? Geschrieben von Lexon Orthan - 23 Mär :37 Genau. Weil 29,13 kleiner als 30 ist kannst du den Beton nicht mehr als einen C30/37 einstufen, dafür hast du einen guten C25/30. Die fci's passen ja auch alle. Nicht vergessen, dass der kleinste davon auch noch überprüft werden muss. Geschrieben von iich - 23 Mär :34 dangeeee Geschrieben von Bauigel - 06 Feb :17 Jungs ist etwas her ich hoffe aber ihr könnt mir helfen... die Aufgabe habe ich soweit verstanden aber bei fci bekomme ich 31,23 (kleinste Wert) dann addiere ich +4 und dies ergibt 35, / 6
3 Also: fci=35,23 fcm=29,13 das kann doch nicht jetzt c25/30 sein? fcm passt aber fci nicht Geschrieben von Lexon Orthan - 07 Feb :54 Moinsen, wieso sollte das nicht sein können? Klar, die Differenz zwischen fci und fcm ist recht hoch, aber das hat ganz und gar nichts zu sagen. Man arbeitet mit so vielen Sicherheiten, Mittelwerten und Annahmen, das kann schon hinkommen. Die +4 N/mm² beim kleinsten fci sind eine Art "Kulanz" an den Beton. Der schlechteste Wert kann ja auch wegen Fehlstellen in der Probe aufgetreten sein oder vielleicht war genau in dem Stückchen Beton für die Probe irgendeine Verunreinigung oder Entmischung oder sonstwas. Wäre doch echt komisch, wenn du z.b. eine Probe mit 55,1 hast, eine mit 54,3 und die dritte Probe büchst da mit 43,1 aus und macht dir die komplette Mischung kaputt, obwohl der Beton wahrscheinlich wirklich wesentlich mehr kann. Der Mittelwert läge bei 50,8 und du könntest einen C50/60 draus machen, das fci mit 43,4 haut dir aber total rein und plötzlich ist der tolle Beton nur noch ein Rotz von C40/50. Damit du mit dem Zeug wenigstens doch noch ein wenig gutes Geld verdienen kannst gibt man etwas Nachsicht zur kleinsten Probe (+4 -> 47,4 passt als C45/55) und eine Prise Sicherheit zum Mittelwert (-4 -> 46,8 passt auch als C45/50). Geschrieben von Volkan - 08 Feb :29 Guten Morgen.. Ist immer der kleinere Wert(fcm,fci) maßgebend für die Druckfestigkeitsklasse? 3 / 6
4 Geschrieben von Lexon Orthan - 08 Feb :42 Moin, ja, so siehts aus. Das bringt zusätzliche Sicherheiten und deckt so ziemlich alle Fälle ab. Geschrieben von Volkan - 08 Feb :05 Der Unterschied zwischen der Prüfung am Zylinder und an Würfeln ist doch nur die Druckfläche oder nicht? Bei einem Würfel mit der Kantenlänge 150 mm ist die Fläche 150mm*150 mm.. Bei einem Zylinder mit einem Durchmesser von 150 mm ist die Fläche (75mm)^2*pi oder? Was kommt denn heraus wenn ich die bruchlasten durch die fläche teile?.. Ist das dann fc,dry,cube bzw. Fc,dry,cyl oder nur fc, dry? Geschrieben von Lexon Orthan - 08 Feb :24 Die Druckfläche macht auch einen Unterschied, ja, aber die Form an sich auch. Ein Zylinder hat ein ganz anderes Bruchverhalten als ein Würfel, daher sind die Werte unterschiedlich (erste und zweite Zahl der Betonbezeichnung). Was das Ergebnis von Last / Fläche ist hängt davon ab, was du geprüft hast. Hast du einen Zylinder geprüft hast du den Index "cyl", bei einem Würfel den Index "cube". Wenn die Probe bis zum 28. Tag im Wasser gelagert wurde hat dadurch eine Nachbehandlung stattgefunden. Wird sie aber trocken gelagert erreicht der Beton nicht die gleiche Festigkeit, weil ihm einfach durch Verdunstung von Wasser im Lauf der Zeit dieses Wasser zur Bildung der Kristallstruktur fehlt. Er erreicht nur ca. eine Festigkeit von 92 % der nass gelagerten Probe und erhält den Index "dry". 4 / 6
5 Geschrieben von Volkan - 08 Feb :18 Das heißt die Werte müssen mit dem Faktor 0,92 multipliziert werden? Noch eine andere Frage.. Ich bekomme ein Beton und stelle fest, dass er zu steif ist..was mache ich? Schicke ich den Beton wieder zurück? Das Betonwerk muss den Beton zurücknehmen. Oder lass ich ihn mit zusatzmitteln wie z.b fließmittel auf die gewünschte Konsistenz bringen? Geschrieben von Lexon Orthan - 08 Feb :20 Wenn es nur heißt "der Beton ist zu steif" würde ich sagen, dass du ihn behältst und mittels Fließmittel pimpst. Kommt natürlich darauf an, wie steif er ist. Ich glaube man kann nur eine Konsistenzklasse mit Fließmittel überbrücken (außer bei F4-F6). Wenn noch mehr Angaben über den Auslieferungszustand gemacht werden musst du das genauer prüfen. Beispielsweise bei Transportzeit > 90 Minuten kann der Fahrer sich wieder auf den Heimweg machen, da der Erhärtungsprozess von Beton nach (glaube ich) 2 Stunden beginnt und somit durch das Mischen während dem Abladen oder dem Einbringen in die Schalung die sich bildenden Hydratphasen (heißen doch so, oder?) wieder brechen und sich die Endfestigkeit des Betons nicht so aufbauen kann, wie im Ruhezustand und bei ungebrochenen Phasen. Betontemperatur darf bei Übergabe maximal 30 sein, etc. Keinesfalls darfst du Wasser dazu geben, das verändert dir bekanntlich den w/z-wert, den du bestellt hast, und du kriegst einen ganz anderen Beton. Die Betondruckfestigkeitsklassen (z.b. C25/30) werden in fck,cyl (hier 25) / fck,cube (hier 30) 5 / 6
6 angegeben und beziehen sich auf die Lagerung vom Tag unter Wasser. fc,cyl = 0,92 * fc,dry,cyl fc,cube = 0,92 * fc,dry,cube also ja: wenn eine Trockenlagerung gegeben ist musst du die Werte mit 0,92 multiplizieren, um sie klassifizieren zu können. ACHTUNG: Ich hab vorhin etwas Mist erzählt, bitte korrigieren: Sowohl fci als auch fcm werden GETRENNT betrachtet, also nicht nur anhand der Betondruckfestigkeit! Eine passende Tabelle findet ihr z.b. hier unter der Überschrift "Festigkeitsklassen": de.wiki pedia.org/wiki/beton Die kleinste Druckfestigkeit fci muss >= fck sein, die mittlere Druckfestigkeit fcm muss >= einem der max. Mittelwerte entsprechen. DANN ist die KLEINERE Druckfestigkeit maßgebend. An meinem Beispiel von gestern: "Damit du mit dem Zeug wenigstens doch noch ein wenig gutes Geld verdienen kannst gibt man etwas Nachsicht zur kleinsten Probe (+4 -> 47,4 passt als C45/55) und eine Prise Sicherheit zum Mittelwert (-4 -> 46,8 passt als C35/45, weil fcm > 43 und kleiner 48). " 6 / 6
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