Modell zur pflegebedingten Belastung
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- Paula Schulze
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1 44. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Angehörigenbelastung im Zeitverlauf: Differentielle Veränderungsmuster Längsschnittliche Befunde der LEANDER-Studie Susanne Zank, Claudia Schacke & Bernhard Leipold Freie Universität Berlin *Längsschnittstudie zur Belastung pflegender Angehöriger von demenziell Erkrankten; finanziert vom BmFSFJ Modell zur pflegebedingten Belastung Kontext - Alter - Geschlecht - Persönlichkeit - Verfügbarkeit von Unterstützung Primäre Stressoren Objektive Indikatoren: - Unterstützung bei (I)ADL - Beaufsichtigung - Emot. Unterstützung - Prakt. Pflegeaufgaben Subjektive Indikatoren: - Überlastung -Aggressivität Sekundäre Stressoren Objektive Indikatoren: - Konflikte zw. pers. Bedürfnissen u. Pflegeanforderungen - Rollenkonflikte (z.b. Arbeit-Familie) Subjektive Indikatoren - Rollenüberlastung - Isolation, Einsamkeit Konsequenz - Gesundheit - Subjektives Wohlbefinden Moderatoren -Coping - Soziale Unterstützung (modifiziert nach Pearlin et al., 990 & Zarit, 992)
2 Design MZP N=888 9 Monate MZP 2 N=594 Drop out t t2 (N=294): 49% (N = 43) 2% (N = 6) 30% (N = 90) verstorben zu belastet non-responder, Verbleib ungewiss Merkmale der Pflegenden Merkmale Verwandtschaftsgrad Tochter Ehefrau Ehemann Schwiegertochter Andere Alter Betreuungsdauer MZP (N = 888) 38 % 28 % 4 % 9 % 0 % 60 Jahre 42 Mon. MZP 2 (N = 594) 38 % 28 % 6 % 9 % 9 % 60 Jahre 5 Mon.
3 Merkmale der Patienten Merkmale Alter des Patienten Geschlecht d. Patienten weiblich männlich Schwere d. Erkrankung (ICD-0) leicht mittel schwer MZP (N = 888) 79, Jahre 64% 36% 3,3% 54,% 32,6% MZP2 (N = 594) 78,5 Jahre 65% 35% 4,% 4,6% 54,3% BIZA-D*: objektive Belastung Dimension Beispiel. Basale Pflegeaufgaben 2. Erweiterte Pflegeaufgaben 3. Motivation/Erinnerung 4. Unterstützung bei Kontakten 5. Emotionale Unterstützung 6. Beaufsichtigen Körperpflege, Ankleiden Kochen, Putzen, Medikamente Erinnerung an Körperpflege Telefonate führen, Korrespondenz Aufmuntern innerhalb und außerhalb der Wohnung *Berliner Inventar zur Angehörigenbelastung - Demenz
4 BIZA-D: subjektive Belastung durch Verhaltensänderungen Dimension Beispiel. Kognitive Einbußen 2. Aggressivität/Widerstand 3. Depressivität 4. Spätsymptomatik 5. Verwirrtes Verhalten 6. Beziehungsverlust Angehöriger wiederholt sich ständig Angehöriger wird handgreiflich Angehöriger ist niedergeschlagen Angehöriger erkennt mich nicht mehr Angehöriger ist orientierungslos Verlust des Angehörigen als Gesprächspartner BIZA-D: Bedürfnis- und Rollenkonflikte Dimension Beispiel. Persönliche Einschränkungen 2. Persönliche Weiterentwicklung 3. Mang. soziale Anerkennung 4. Finanzielle Einbußen 5. Umgang mit Behörden 6. Negative Bewertung der eigenen Pflegeleistung Zu wenig Zeit für Hobbys Durch Pflege reifer geworden Andere verstehen Situation nicht Durch Pflege weniger Geld für Zukunft Kampf mit Behörden & Institutionen Fehler bei der Pflege
5 Objektive Belastung im Zeitverlauf (N=594) Merkmale MZP MZP2 Signifikanz Betreuungsumfang ein-mehrmals wöchentlich täglich mehrmals täglich rund um die Uhr 2,5% 9,6% 43,7% 44,2% 0,8% 3,4% 36,5% 59,3% Χ²(9, N=588) = 399,64; p <,00 Pflegestufe keine 2 3 9,2% 22,2% 33,7% 24,9% 7,9% 2,9% 38,4% 33,5% Χ²(6, N=544) =548,05; p <,00 Schwere der Demenz (ICD-0) leicht mittel schwer 0,8% 53,7% 35,5% 4,% 4,6% 54,3% Χ²(4, N=59) =426,75; p <,00 Subjektive Belastung durch krankheitsbedingte Verhaltensänderungen im Zeitverlauf (N=594) 3,5 3 2,5 2,5 2,95 3,02 2,34 2,2 2,2,96,83,75,64 t t2 0,5,,09 0 Eta² Beziehungsverlust* Kogn. Einbußen* Depressivität** Desorientiertheit Aggressivität Spätsymtomatik** *p<.05 **p<.00
6 Subjektive Belastung durch Bedürfnis- und Rollenkonflikte im Zeitverlauf (N=594) 3 2,5 2,5 2,42,34 2,05 2,,26,22,29,8 2,02,06,73,75 2,76 2,6 t t2 0,5 0 Eta².0 Persön. Einschr.* Mang. an soz. Anerk Neg. Bewert. Finanz. Einschr.*.02 Berufl. Rollenkonfl.² Fam. Rollenkonfl.³ Pers. Weiterentwick.** *p<.05 **p<.00 ²N=33 ³N=370 Résumé Eine fortschreitende Demenz mit wachsendem Betreuungsumfang ist nicht gleichbedeutend mit einer Erhöhung der subjektiven Belastung. Besonders belastend sind der Beziehungsverlust und die Spätsymptomatik der Erkrankung. Interventionen bei mittelschweren Demenzen sollten diese Belastungsfaktoren besonders berücksichtigen. Es bleibt offen, ob diese Ergebnisse beim weiteren Krankheitsverlauf bestehen bleiben oder andere Belastungsfaktoren in den Vordergrund treten.
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