DOKUMENTATION KLIMA.WERKSTATT 10. SEPTEMBER 2013, HOTEL NIKKO DÜSSELDORF WORKSHOP III:
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1 DOKUMENTATION KLIMA.WERKSTATT 10. SEPTEMBER 2013, HOTEL NIKKO DÜSSELDORF WORKSHOP III: DEUTSCHLAND IM DÄMMWAHN? ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG AUF DEM PRÜFSTAND Gefördert durch:
2 DOKUMENTATION KLIMA.WERKSTATT 10. SEPTEMBER 2013 / DÜSSELDORF WORKSHOP III: DEUTSCHLAND IM DÄMMWAHN? ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG AUF DEM PRÜFSTAND Lale Küçük, Projektmanagerin EnergieAgentur.NRW Präsentation Manfred Rauschen, Geschäftsführender Gesellschafter Öko-Zentrum NRW GmbH (Moderation) Protokoll 2
3 Energetische Gebäudesanierung Lale Küçük, EnergieAgentur.NRW Politische Rahmenbedingungen des Bundes Energiekonzept Ziele Senkung des Primärenergieverbrauchs um 20 % bis 2020 und um 50 % bis 2050 (gegenüber 2008) Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch: 35 % bis 2020 und 80 % bis 2050 Reduzierung des Wärmebedarfs im Gebäudebereich um 20 % bis 2020 Verdopplung der energetischen Sanierungsrate auf 2 % zur Erreichung eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestands bis 2050 Bildquelle: escpeapalumni Folie 2 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW 1
4 Klimaschutzgesetz NRW verabschiedet am 23. Januar 2013 Verminderung der Treibhausgasemissionen in NRW bis 2020 um mindestens 25 % und bis 2050 um % gegenüber 1990 durch Steigerung der Energieeffizienz Ausbau der Erneuerbaren Energien Begrenzung der negativen Auswirkungen des Klimawandels Aufstellung eines Klimaschutzplans als partizipativer Prozess Folie 3 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW Rechtliche Anforderungen im Neubau Heizenergiebedarf Entwicklung des Ölpreises Wärmeschutzverordnung Heizenergiebedarf [kwh/m²a] 250 Wärmeschutzverordnung Wärmeschutzverordnung EnEV 2002/2004/ EnEV2009 EnEV Passivhaus f.f. Rohölpreise [$/Barrel] Folie 4 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW 2
5 Energieverbrauch im Haushalt Folie 5 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW Altersklassen von Wohngebäuden in NRW 6% 4% bis ab % 76% Quelle: IT.NRW, destatis, eigene Berechnungen EnergieAgentur.NRW 2010 Folie 6 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW 3
6 Energieverluste an Gebäuden Beispiel: Freistehendes Einfamilienhaus Folie 7 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW Energetische Gebäudesanierung Was ist wann sinnvoll? Gelegenheiten für eine Sanierung nutzen Gesamtkonzept erstellen Energieberatung alle erforderlichen Sanierungsmaßnahmen planen Maßnahmen wirtschaftlich und zeitlich sinnvoll umsetzen direkt anstehende Maßnahmen so planen, dass später anstehende Maßnahmen vorbereitet werden können (Beispiel: Dachsanierung und Außenwand) Qualitätssicherung durch Sanierungsbegleitung Bildquelle: Eugen Nosko Folie 8 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW 4
7 Energieeinsparung im Gebäudebestand Einfamilienhaus, Baujahr 1958 Folie 9 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW Vom Altbau zum Niedrigenergiehaus Endenergiekosten im Vergleich Folie 10 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW 5
8 Die guten Gründe im Überblick gute Gründe Folie 11 Lale Küçük KLIMA.WERKSTATT 10. September 2013 EnergieAgentur.NRW Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Lale Küçük, EnergieAgentur.NRW 6
9 DOKUMENTATION KLIMA.WERKSTATT 10. SEPTEMBER 2013 / DÜSSELDORF WORKSHOP III: DEUTSCHLAND IM DÄMMWAHN? ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG AUF DEM PRÜFSTAND Lale Küçük, Projektmanagerin EnergieAgentur.NRW Präsentation Manfred Rauschen, Geschäftsführender Gesellschafter Öko-Zentrum NRW GmbH (Moderation) Protokoll 9
10 DOKUMENTATION KLIMA.WERKSTATT 10. SEPTEMBER 2013 / DÜSSELDORF PROTOKOLL WORKSHOP III: DEUTSCHLAND IM DÄMMWAHN? ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG AUF DEM PRÜFSTAND Erstellt von: Manfred Rauschen, Geschäftsführender Gesellschafter Öko-Zentrum NRW GmbH (Moderation) 1 a. Ausgangslage / Problemlage Die deutsche Bundesregierung hat in ihrem Energiekonzept 2 das Ziel gesetzt, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand vorzuweisen. Hierfür ist eine Verdopplung der energetischen Sanierungsrate von jährlich etwa 1 % auf 2 % erforderlich. Allerdings ist dieses Ziel noch lange nicht in Sicht. Allein in Nordrhein-Westfalen entsprechen rund zwei Drittel der Gebäude noch nicht den energetischen Anforderungen und die Eigentümer zeigen sich skeptisch. Die Gründe für deren Haltung sind vielfältig: Finanzierung: Ein Großteil der Eigentümer, insbesondere Vermieter, geht davon aus, dass sich die energetische Sanierung nicht rechnet. Auch die Förderungen und steuerlichen Abschreibungen werden als zu gering erachtet und nicht selten gibt es Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe. Komplexität: Es gibt zu viele verschiedene Beratungsstellen, Gutachten und Statistiken, die mitunter konträre Informationen bereitstellen. Das verunsichert die Eigentümer und lässt das Interesse an einer energetischen Gebäudesanierung sinken. Die Verantwortung wird auf die nachfolgende Generation verlagert. Priorisierung: Die Eigentümer legen andere Schwerpunkte bei der Sanierung (bspw. generationengerechtes Wohnen). Umweltschutz wird nach wie vor als Luxus betrachtet und steht entsprechend hinten an. Konkrete Befürchtungen: Vermieter fürchten Komplikationen mit den Mietern. Zudem wird nicht selten die Angst vor Schädigungen der Bausubstanz durch eine energetische Gebäudesanierung als Grund für die bestehende Skepsis genannt. Negative Schlagzeilen zum Thema (wie Brennende Dämmstoffe ) untermauern diese Sorge. Top-Down: Die Eigentümer fühlen sich zu wenig in die Gesetzgebungsprozesse eingebunden. Das führt zu Frustrationen und Blockadehaltungen. Die Teilnehmer des Workshops waren sich einig, dass für eine Zunahme an energetischen Sanierungen Lösungsansätze erforderlich sind, die insbesondere die Sorgen und Einstellungen der Eigentümer berücksichtigen. Dies impliziert aber auch, dass Maßnahmen wichtig sind, die explizit weitere involvierte Akteure adressieren (wie Mieter, Finanz- und Energieberater etc.). 1 In Zusammenarbeit mit Alice Berger, Referentin Öffentlichkeitsarbeit KlimaDiskurs.NRW e.v. 2 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie / Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung (28. September 2010); 10
11 DOKUMENTATION KLIMA.WERKSTATT 10. SEPTEMBER 2013 / DÜSSELDORF b. Lösungsansätze Um oben genannten Problemstellungen zu begegnen, haben die Teilnehmer vier Thesen zur Bearbeitung über den Workshop hinaus formuliert. 1. Innovativer und intensiverer Austausch der zentralen Akteure auf Landes-, regionaler und kommunaler Ebene 2. Zielgruppenspezifische und kleinschrittige Kampagnen (ggf. durch zielgerichtete und gewichtige Kooperationen) 3. Investitionssicherheit erzeugen in verschiedenen Aspekten im ganzheitlichen Ansatz 4. Stärkung der Erneuerbaren Energien in der energetischen Gebäudesanierung auf der Ebene des Gebäudes, des Quartiers und der Region Erläuterungen zu 1.: Die Kommunikation zwischen den relevanten Akteuren der Ebenen muss gestärkt werden, um verhärtete Fronten zu lockern und sich einem gesellschaftlichen Konsens zu nähern Alle Aspekte sollten behandelt werden (technisch, wirtschaftlich, politisch); allerdings sollte der Austausch aus fachlicher und nicht politischer Prämisse erfolgen Der KlimaDiskurs.NRW ist kann als Plattform fungieren, um einen solchen Austausch umzusetzen und Kooperationen zu forcieren Kooperationen können Kräfte bündeln und ein Win-Win für alle Beteiligte sein Erläuterungen zu 2.: Die Zielgruppen der energetischen Gebäudesanierung müssen definiert werden Es müssen Kampagnen erarbeitet werden, die auf die unterschiedlichen Zielgruppen (bspw. Jung, Alt, Mieter, Vermieter, ethnischer Hintergrund etc.) zugeschnitten sind Kleinschrittige Kampagnen sind wichtig, um die Akteure durch die Komplexität nicht zu überfordern (bspw. Sanierungsfahrplan mit kleinen Schritten über einen längeren Zeitraum) Erläuterungen zu 3.: Ein ganzheitlicher Ansatz ist elementar; d.h., es sollen Synergien bei Sanierungen geschaffen werden (die energetische Gebäudesanierung als Teil- und nicht als Maximallösung) Sicherheit als zentraler Begriff : Kostensicherheit, Versorgungssicherheit, Gebäudesicherheit etc. Des Weiteren wurden die Vorteile gesehen, die im Einbezug regionaler Initiativen bestehen. Alle Kampagnen, die auf der Landesebene entstehen, sollten sich die Unterstützung aus der Region sichern. 11
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