Kinder leben in Armut
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- Benjamin Winter
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1 Kinder leben in Armut Was bedeutet das für Unterricht und Erziehung? GGG Hamburg, 15. Juni 2017 Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani Professor für Politikwissenschaft Robert-Koch-Straße Münster Tel Fax
2 I. Räumliche Verteilung von Armut 2 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
3 Teilhabechancen auf regionaler Ebene Armut und Reichtum im Ruhrgebiet A 40 Sozialäquator der Ruhr-Metropole 3 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
4 II. Soziale Ungleichheit und Bildungsexpansion 4 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
5 Studienanfänger an deutschen Universitäten nach Beruf des Vaters Paradoxon der Bildungsexpansion Bildungsparadoxon (1): Weil sich für alle die Chancen verdoppeln, verstärkt sich der ungleiche Zugang zu höherer Bildung Bildungsparadoxon (2): Bildungsabschlüsse werden immer wichtiger (für Berufseinstieg) und gleichzeitig verliert jede Abschlussart an Wert (Inflation) Bildungsparadoxon (3): Obwohl sich IQ und Lesekompetenz in jeder Dekade erhöhen, sinken beide Werte durchschnittlich in fast jeder Bildungsinstitution 5 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
6 Biographische Perspektive auf Bildungsgerechtigkeit 6 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
7 Nachhaltiger Herkunftseffekt in der Biographie 100 Kinder aus der Oberschicht 85 besuchen gymnasiale Oberstufe 100 Kinder aus unteren Schichten 36 besuchen gymnasiale Oberstufe 81 nehmen Studium auf 11 nehmen Studium auf Studienabbruch Berufseinstieg Einkommen Berufspositionen Bildungsaufsteiger/innen mit & ohne MH 7 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
8 III. Aufwachsen in Armut 8 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
9 Sozialer Wandel Essgewohnheiten Elite Früher Heute Unterschicht 9 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
10 Habitus und Lebenswelt Aufwachsen in Knappheit/Überfluss Prekäre Verhältnisse: Grundproblem: strukturelle Knappheit (Geld/Besitz, Anerkennung, Handlungsoptionen etc.) Management der Mangels Kurzzeitorientierung, Funktionslogik und Unsicherheitsvermeidung Bildung als Mittel zum Zweck Für die Entscheidung über die Aufnahme eines Kindes in eine weiterführende Schule sind die [ ] Kenntnisse und Fertigkeiten festzustellen; es sind aber auch Eignung, Neigung und Wille des Kindes zu geistiger Arbeit insgesamt zu werten (KMK 2006: 5) Privilegierte Verhältnisse: Grundproblem: struktureller Überfluss (lediglich der Faktor Zeit stellt Grenze dar) Management des Überflusses Langzeitorientierung, Abstraktion und Denken in Alternativen Bildung als Selbstzweck 10 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
11 Aufsteiger/innen aus benachteiligten Milieus Psychosoziale Herausforderungen Kein klassisches Aufstiegsmotiv, stattdessen: Veränderungsbedürfnis bzw. Veränderungsdrang (Flexibilität) Kein Aufstiegsplan, stattdessen: step-by-step-entwicklung sich ergebende Möglichkeiten werden genutzt (Präferenzlosigkeit und Synthetisierungsfähigkeit) Umfassende Anerkennung der gesellschaftlichen Spielregeln auch bei Rückschlägen (Anpassungsfähigkeit und Frustrationstoleranz) Dauerhaft prekäres Verhältnis zur Herkunft und Verlust sozialen Kapitals was/wer in Kindheit und Jugend wichtig war, erfährt eine Entwertung (Trennungskompetenz) Nicht Rationalität, sondern Krisenbewältigung strukturiert den Aufstiegsprozess Ohne Unterstützung ( soziale Paten ) ging es (bisher) nicht 11 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
12 IV. Aufwachsen in Armut mit/ohne Migrationshintergrund 12 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
13 Familiale Erwartungen Migrationsspezifika beim Aufstiegsprozess Aufsteiger/innen ohne Migrationshintergrund Aufsteiger/innen mit Migrationshintergrund Milieudifferenz: Zwischen unten und oben Sphärendifferenz: Zwischen innerer und äußerer Sphäre Zentrales Problem: - Geringe Bildungsaspiration - schwache Loyalitätserwartungen Zentrales Problem: - Hohe Bildungsaspirationen - Starke Loyalitätserwartungen - Diskriminierung - Sprachrückstand 13 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
14 V. Regionale Unterschiede Bildung und Migration 14 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
15 VI. Implikationen für pädagogische Praxis 15 von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
16 Kinder leben in Armut Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani Professor für Politikwissenschaft Robert-Koch-Straße Münster Tel Fax von 17 Aladin El-Mafaalani I Kinder leben in Armut
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