Gemeinsame Lösungen für ein gemeinsames Problem: Verbundlösungen für die elektronische Langzeitarchivierung in Deutschland
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1 Paulo dos Santos Gemeinsame Lösungen für ein gemeinsames Problem: Verbundlösungen für die elektronische Langzeitarchivierung in Deutschland 17. Deutsch Niederländisches Archivsymposium Arnhem, 17. Oktober 2013 Folie 1
2 Verbundlösungen ja, logisch! Oder? 1. Gemeinsam ist immer billiger! 2. Arbeiten in der Cloud ist sexy 3. Den Entwicklungsaufwand kann ein (kleines) Archiv gar nicht allein stemmen 4. Je größer die Lösung desto sicherer Folie 2
3 Verbünde für Langzeitarchivierung in Deutschland DAN (Digitales Archiv Nord) Staatliche Archive Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern (sofort), Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen (später) => DIMAG DIMAG-Verbund Staatliche Archive Baden- Württemberg, Hessen, Bayern DiPS-Nutzer (Einzelnutzer, teilweise Verbund angestrebt) Bundesarchiv (teilw. abweichend), Staatliche Archive NRW (ADD+), Rheinland-Pfalz, LWL, Stadt Köln, Stadt Stuttgart DNS im DA NRW (Verbund angestrebt) LVR, weitere Einzellösungen in den staatlichen Archiven in Brandenburg und Sachsen sowie weiteren Kommunalarchiven und sonstigen Archiven (etwa: Stadt Folie 3 München)
4 Typen von Verbünden Vollintegriert: Gemeinsame Speicherlösung, gemeinsame Software-/Systemlösung, Entwicklergemeinschaft Bsp. Digitales Archiv Nord Teilintegriert: Unterschiedliche/Eigene Speicherlösung, gemeinsame Software-/Systemlösung, Entwicklergemeinschaft Bsp. DIMAG-Verbund Systemnutzerverbund: Unterschiedliche/Eigene Speicherlösung, Gemeinsame Komponenten in der Software-/Systemlösung, Entwicklergemeinschaft Bsp. DiPS-Nutzer Ad-hoc Entwicklergemeinschaften: gemeinsame Schnittstellenentwicklungen, z.t. im Rahmen von praxisorientierten Arbeitsgruppen Bsp. Schnittstelle für Personenstandsregister (u.a. BKK IT- Ausschuss) Konzeptionelle Arbeitsgruppen u.ä. Bsp. Arbeitskreis Archivierung von Unterlagen aus Digitalen Systemen, NESTOR Folie 4
5 Wie ist die Rechtslage? Was sagen die Archivgesetze? Archivgesetz NRW, 10: (1) Die Träger der kommunalen Selbstverwaltung, deren Verbände sowie kommunale Stiftungen tragen dafür Sorge, ihr Archivgut in eigener Zuständigkeit zu archivieren. (2) Sie erfüllen diese Aufgaben durch 1. Errichtung und Unterhaltung eigener Archive oder Übertragung auf eine für Archivierungszwecke geschaffene Gemeinschaftseinrichtung Ist mein Digitales Magazin etwas anderes als mein Archivgebäude? Kann ich Archivgut/Fachinformation an Rechenzentren übergeben? Was heißt Datenverarbeitung im Auftrag? Was passiert im Verbund mit besonders geschützten Daten (Geheimschutz, Patientendaten usw.)? Folie 5
6 Mandantenfähigkeit was heißt das? Ein System (Software und/oder Hardware/Server), verschiedene Nutzer Keine gemeinsamen Daten, kein gegenseitiger Einblick in die jeweiligen Daten Je Mandant eigene Zugriffsberechtigungen, Verarbeitungsfunktionen, Konfigurationseinstellungen Abschließende Definition der an der Datenübermittlung beteiligten Mandanten Die Datenverarbeitung muss dabei zwingend durch technische Maßnahmen getrennt erfolgen. Risikoanalyse vorgeschrieben, denn: Mandantenübergreifende Funktionen zur Verwaltung der Mandanten und der gemeinsam genutzten Infrastruktur dürfen grundsätzlich keine Verarbeitung personenbezogener Daten eines Mandanten ermöglichen. Alles nach: Orientierungshilfe Mandantenfähigkeit der Ständigen Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder Folie 6
7 HP/SER-Nutzergruppe (DiPS-Nutzer) HP / SER-Nutzergruppe Bundesarchiv Landesarchiv NW Archiv des LWL Stadtarchiv Stuttgart Stadtarchiv Köln Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz Folie 7
8 HP/SER-Nutzergruppe Folie 8
9 DiPS-Entwickler-/Betreibergemeinschaft im KDN (geplant) Systementwicklung Serviceangebot KDN-Centera 1 LWL-IT NetApp KDN-Centera 2? Weitere KDN-Partner möglich Folie 9
10 Auf dem Weg zu einer doppelten, teilintegrierten Lösung: Das Projekt Digitales Archiv NRW Geschäftsstelle DiPS DNS Folie 10
11 Ad-hoc Entwicklungen Bsp. BKK IT-Ausschuss UA Ausund Fortbildung UA Bestandserhaltung UA IT Informationstechnologie UA Historische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit UA Überlieferungsbildung Stadtarchiv Nürnberg LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum Brauweiler Stadtarchiv Heilbronn Historisches Archiv der Stadt Köln Stadtarchiv München Stadtarchiv Mannheim Stadtarchiv Ulm LWL Archivamt für Westfalen Stadtarchiv Bamberg Folie 11
12 Konzeptionelle Arbeitsgruppen: Bsp. Arbeitskreis Archivierung von Unterlagen aus digitalen Systemen (AUdS) Folie 12
13 Verbundlösungen ja, aber 1. Weil gemeinsam immer billiger ist? Vielleicht sicher nicht immer. Die Kosten für Verbundlösungen sind in vielen Fällen noch nicht ermittelt. 2. Weil jetzt alle über die gov-cloud sprechen? Cloud schon gar nicht. Es ist große Vorsicht geboten, um den rechtlichen Ansprüchen zu genügen: Datenschutz, Mandatenfähigkeit 3. Weil eine Entwicklung allein zu komplex / aufwändig ist? Das stimmt. Allerdings ist in jedem Fall eine Umstellung auf ein neues Arbeiten erforderlich 4. Weil eine große Lösung sicherer ist? Betriebssicherheit und Ausfallsicherheit sprechen dafür. Manipulierbar ist jedes System, das nicht in der eigenen Kontrolle ist Folie 13
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