Lebensstil und körperliche Aktivität Wie fange ich an?
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- Karsten Schubert
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1 Lebensstil und körperliche Aktivität Wie fange ich an? PD Dr. med. Brigitte Rack Ludwig-Maximilians-Universität München Campus Innenstadt Direktor: Prof. Dr. Klaus Friese
2 Frauen in Deutschland: 29.5% übergewichtig 21.1% adipös Quelle: International Association for the Study of Obesity
3 Adipositas ist assoziiert mit Kardiovaskulären Erkrankungen Diabetes Fettstoffwechselstörungen Gicht Cholezystolithiasis Degenerativen Skeletterkrankungen Krebserkrankungen (Mamma( Mamma-,, Kolon-, Endometrium-, Ösophagus- und Nierenzellkarzinom) Nach statistischen Schätzungen mehr als Krebs- neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland assoziiert mit Adipositas Renehan, Int J Cancer 2009
4 Übergewicht ist bei Brustkrebspatientinnen mit einer schlechteren Prognose assoziiert Disease free survival Overall survival Normal BMI vs. Overweight p= Overweight vs. Obesity p= Normal BMI vs. Overweight Overweight vs. Obesity p= p= Normal BMI (BMI<=25) Overweight (25 < BMI < 30) Obesity (BMI >= 30) Normal BMI (BMI<=25) Overweight (25 < BMI < 30) Obesity (BMI >= 30)
5 Mögliche Mechanismen der Karzinogenese bei Adipositas Hauner et al, DMW 2008
6 Insulinstoffwechsel und Mammakarzinom 1651 Frauen aus der WHI-Studie Davon 835 Frauen, die innerhalb 1 Jahres ein Mammakarzinom entwickeln Erhöhte Werte für Insulin und Östrogen mit 2,4fach höherem Risiko für Mammakarzinom assoziiert Gunter et al, JNCI 2009 Goodwin et al. 2004
7
8 Potentielle therapeutische Ansatzpunkte bei Mammakarzinom und Adipositas Maccio e al, Adipositas Reviews 2009
9 Lifestyle und Brustkrebs Körperliche Aktivität Ernährung Tipps für den Alltag
10 Lifestyle und Brustkrebs Körperliche Aktivität Ernährung
11 Körperliche Aktivität vermindert das Risiko an Brustkrebs zu erkranken kalifornischen Lehrerinnen zwischen 20 und 79 LJ Beobachtung über 7 Jahre 2649 entwickelten Brustkrebs, 593 Krebsvorstufe (CIS) im Beobachtungszeitraum Körperliche Aktivität reduziert Risiko für Brustkrebserkrankung um 20% und für Krebsvorstufe um 31% Dallal et al., Arch Int Med 2007
12 Körperliche Aktivität vermindert das Risiko an Brustkrebs zu erkranken Dallal et al., Arch Int Med 2007
13 Körperliche Aktivität verbessert die Prognose nach einer Brustkrebserkrankung - Nurses Health Study 2987 Krankenschwestern mit Brustkrebs 6% Verbesserung des Überlebens für Patientinnen mit 3h bis 5h körperlicher Aktivität pro Woche Größter Vorteil bei hormonrezeptorpositiven und adipösen Patientinnen Homes et al., JAMA 2005
14 Körperliche Aktivität verbessert die Prognose nach einer Brustkrebserkrankung - Nurses Health Study Homes et al., JAMA 2005
15 Mögliche Wirkmechanismen Verringerung des Östrogenspiegels Veränderung des Insulinstoffwechsels Modulation der Wirkung von Hormonen und Wachstumsfaktoren (IGF-1, IGFBP-3) Immunmodulation (erhöhte Anzahl von NK-Zellen, gesteigerte T-Zell-Aktivität, erhöhtes IL-6) Gesteigerter Zelltod durch oxidativen Stress
16 Sport und Erschöpfungssyndrom (Fatigue) 28 randomisierte Studien zur Evaluation von körperlicher Aktivität auf Fatigue (n = 2083 Patientinnen, v.a. mit Mammakarzinom) Sowohl als selbstständige als auch supervidierte Ansätze (Aerobic, Spazierengehen, Radfahren, Krafttraining) Bei Patientinnen mit körperlicher Aktivität statistisch weniger Fatigue als in der Kontrollgruppe Verbesserung wurde sowohl unter als auch nach Abschluss der Therapie beobachtet Cramp et al, Cochrane Database 2010
17 Entwicklung der körperlichen Aktivität bei Brustkrebspatientinnen Mediane Abnahme der körperlichen Aktivität unter Therapie von 36 auf 14 MET h/woche (p < 0,001) Stärkste Abnahme unter Chemo- und Radiotherapie Zunahme nach Rehatherapie Huy et al, Eur J Can 2012
18 Lifestyle und Brustkrebs Körperliche Aktivität Ernährung Tipps für r den Alltag
19 Weniger Rezidive durch Ernährungsumstellung (WINS-Studie) Geführte Ernährungsintervention mit festgelegtem Diätplan und regelmäßigem Telefoncoaching - Senkung des Fettanteils der Nahrung von 20% 15% - Keine Unterschreitung der täglich benötigten Kalorienzahl! Im experimentellen Arm nach 5 Jahren Fettzufuhr um 19 Gramm niedriger als in Kontrollgruppe Gewichtsverlust in der Interventionsgruppe von durchschnittlich 2,3kg Vorteil im rezidivfreien Überleben von 2,9% (HR = 0,81, p-wert = 0,078) Chlebowski et al., JNCI 2006
20 Studiendesign
21 Lifestyle Intervention Patientinnen mit einem BMI qualifizieren zur Zweitrandomisation Telefonische Betreuung durch persönlichen Lifestyle Coach über 2 Jahre Ziele der Lebensstilintervention Gewichtsverlust von 5 % bei BMI 24 29,9 10 % bei BMI Kaloriendefizit von kcal/tag (Energiezufuhr von ) Senkung der Fettzufuhr auf % der Gesamtenergie Steigerung der körperlichen Aktivität (2,5 3 Std./Woche) Senkung der Alkoholaufnahme bzw. Verzicht Individualisierte Intervention!
22 Individualisierte Intervention!
23 Lifestyle und Brustkrebs Körperliche Aktivität Ernährung Tipps für den Alltag
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25 Die richtige Ernährung - Einstieg in den Alltag Keine Krebsdiäten Nahrungsmittel sind nicht giftig! (Schweinefleisch, Tomaten, Kartoffeln) Gesunde, ausgewogene und vielseitige Ernährung kann zum Wohlbefinden beitragen Einseitige Empfehlungen sind unbegründet, wie "Täglich Brokkoli,, Leinöl und Quark bei jeder Mahlzeit Ernährungsberatung bei Reha oder AHB (Sozialdienst, Krankenkassen, Hausarzt) Selbsthilfe vermittelt Praxistipps (Broschüren, persönliche Erfahrung) In Einzelfällen auch ambulante Ernährungsberatung sinnvoll sein
26 Tipps für eine gesunde Ernährung Obst und Gemüse mehrmals täglich Ballaststoffreiche Ernährung Beibehaltung eines idealen Körpergewichts bzw. Gewichtsreduktion (BMI 20-25) Vermeidung von tierischen Fetten und Ersatz durch Pflanzenöl oder Fischöl Nahrungsregänzungsmittel (Vitamine, Spurenelemente) sind bei gesunder Ernährung in der Regel nicht erforderlich Regelmäßige körperliche Aktivität Vermeidung von Alkohol und Zigaretten
27 AGO e. V. in der DGGG e.v. sowie in der DKG e.v. Guidelines Breast Version D Beeinflussbare Lebensstilfaktoren Rezidiv-Prävention Oxford / AGO LoE / GR Körperliches Training / Sport 2a B ++ Das Äquivalent zu 3-5 Std. mäßiggradigen Walkings pro Woche verbessert DFS und OS, die Lebensqualität, die kardiorespiratorische Fitness und körperliche Leitungsfähigkeit) verbessert Lebensqualität und therapie- 1a A ++ bedingte Fatigue ) Nikotinabusus 2b B - Alkohol (>6 g/die) 2b(-)D +/-
28 Komplementäre Therapien Mind-Body Medizin - Behandlungsphase AGO e. V. in der DGGG e.v. sowie in der DKG e.v. Guidelines Breast Version D Oxford / AGO LoE / GR MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) Programm verbessert Lebensqualität, Bewältigungsstrategien, Achtsamkeit, vermindert Stress und Depression Yoga Verbesserung von Schlaf und Lebensqualität, Stress, Angst und Depression 2b B + 2b B + Qi Gong Hinweise auf Verbesserung von Lebensqualität, Fatigue, Stimmung, Entzündungswerten 2b D +/-
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30 Zusammenfassung Gesunde Lebensweise führt nachweislich zu einer Reduktion internistischer Erkrankungen Gewichtsnormalisierung und körperliche Aktivität können tumorrelevante Stoffwechselwege positiv beeinflussen Dadurch Schutz vor Brustkrebs, Verringerung des Rezidivrisikos und Verbesserung der Prognose Verbesserung der Lebensqualität (soziale Kontakte, psychisches und körperliches Wohlbefinden) Individuelle Strategien sinnvoll
31 Regelmäßiger Sport führt zum Erfolg. Die Rekord-Bayern: Mia san mia!
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