dass sie vor Schmerzen nur noch wenige Schritte gehen können. Schleichender Prozess - fatale Wirkung

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1 Seite 1 von 5 I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l v o m Woher kommen Durchblutungsstörungen und was kann man dagegen tun? Außerdem in der Sendung: Leben mit einem Hirntumor, tierische Lebenshilfe, häufige Fehler beim Blutdruckmessen und Tipps gegen eine Erkältung. Hier finden Sie alle Tipps noch einmal zum Nachlesen. 1. Durchblutungsstörungen - rechtzeitig erkennen und behandeln Durchblutungsstörungen können die Folge einer Verengung der Arterien, also der Schlagadern, sein. Da die Arterien den Sauerstoff zu den Organen transportieren, kann es bei Durchblutungsstörungen zu Organschäden kommen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Meist gehen die Veränderungen schleichend vonstatten und bereiten zunächst keine Schmerzen. Besonders in den Halsschlagadern ist dies zu beobachten - deshalb kommt ein Schlaganfall für Betroffene auch meist wie aus heiterem Himmel. Gleiches gilt für Verengungen in den Herzkranzgefäßen: Jeder dritte Betroffene merkt zunächst nichts davon. Die häufigste Durchblutungsstörung ist allerdings in den Beinen, die auch als periphere arterielle Verschlusskrankheit bezeichnet wird, zu finden. Hier kann eine Verengung gar bei Dreiviertel der Betroffenen symptomlos sein. Erst spät treten die typischen Begleiterscheinungen auf: Schmerzen der Muskulatur bei Belastung, die nach einer Ruhepause wieder verschwinden. Im Volksmund heißt diese Krankheit auch Schaufensterkrankheit, denn Betroffene bleiben oft vor Schaufenstern stehen, um zu verbergen, dass sie vor Schmerzen nur noch wenige Schritte gehen können. Schleichender Prozess - fatale Wirkung Die Schlagader ist in drei Schichten aufgebaut - einer Gefäßinnenhaut, einer Muskelschicht und einer Gefäßaußenhaut. Wenn sich Blutfette und andere Bestandteile des Blutes im Gefäß einlagern, verdickt sich langsam die Innenhaut. Die Ursachen dafür können Übergewicht, Nikotin, Bewegungsmangel oder Bluthochdruck sein. Früherkennung als Chance Gerade weil Durchblutungsstörungen erst spät erkannt werden, sollte man sich regelmäßig untersuchen lassen. Das Risiko für Durchblutungsstörungen erhöht sich im Alter. Deshalb wird der sogenannte ABI- Test Männern ab 50 und Frauen ab 60 Jahren empfohlen. ABI heißt Ankle-Brachial- Index, was auf Deutsch soviel wie Knöchel-Arm-Index heißt. Bei diesem Test werden die Blutdrucke an beiden Armen und beiden Knöcheln gemessen. Der ABI- Test wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt, es lohnt sich aber, nach einer Kostenerstattung zu fragen, wenn ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall besteht. 1

2 Seite 2 von 5 Kombinierte Therapie: Medikamente + Gehtraining Wird eine Durchblutungsstörung der Beinarterien festgestellt, versuchen Ärzte zunächst eine Kombination aus Medikamenten und einem speziellen Gehtraining. Das Medikament erweitert die kleinen Gefäße, so dass mehr Blut fließen kann und es verbessert die Fließeigenschaften des Blutes. Es macht beispielsweise die roten Blutkörperchen besser formbar, so dass diese durch die kleinsten Gefäße, die Kapillare, fließen können. Damit wird gleichzeitig auch der Sauerstofftransport verbessert. Parallel zu den Medikamenten wird Patienten mit Durchblutungsstörungen in den Beinen ein spezielles Gehtraining empfohlen. So paradox es klingt, so effektiv ist es: Gerade weil die Beine beim Gehen schmerzen, müssen sie bewegt werden. Das Gehen fördert die Bildung sogenannter Umgehungskreisläufe. Das heißt, es bilden sich neue Gefäße, durch welche das Blut fließen kann. Studien aus Amerika haben gezeigt, dass sich Umgehungskreisläufe in den Beinen sogar bilden, wenn man nur die Arme bewegt. Letzter Ausweg: Die Operation Sind Oberschenkel- und Kniekehlengefäß verschlossen, muss man einen Bypass von der Leistenarterie bis zu einer Unterschenkelarterie anlegen. In einem solchen Fall wird ein körpereigenes Gefäß verwendet - eine unter der Haut liegende Vene. Diese wird als Arterie umfunktioniert. Handelt es sich um eine enge Stelle oder um einen Verschluss, der nur ein kleines Gebiet betrifft, kann man den Verschluss mit einem Gefäßkatheter beseitigen. Die enge Stelle wird mit einem Ballon aufgedehnt, danach wird eine zusätzliche Gefäßstütze, ein Stent, eingebracht, der das Gefäß dauerhaft offen hält. 2. Tipps für besser durchblutete Beine Tipp 1 Stellen Sie sich abwechselnd auf die Zehenspitzen und gehen Sie auf der Stelle. Nach zehnmaligem Auf und Ab bewegen Sie beide Füße von den Fersen zu den Zehenspitzen. Diese Übung zehnmal wiederholen. Tipp 2 Gehen Sie im Storchengang. Dabei werden die Knie abwechselnd bis zur Hüfte angehoben, die Fußspitze ist nach unten gerichtet. Die Arme schwenken rechts und links am Körper entlang. Diese Übung zehnmal wiederholen. Tipp 3 Legen Sie sich auf eine Matte, ins Bett oder auf das Sofa. Die Unterlage sollte nicht zu weich sein. Fahren Sie mit den Beinen in der Luft Fahrrad. Auch diese Übung zehnmal wiederholen. 3. Bluthochdruck - so messen Sie richtig! Neun Millionen Menschen sterben jährlich weltweit an einer Krankheit, die deshalb so tückisch ist, weil sie nicht weh tut: Bluthochdruck. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will mit dem diesjährigen Weltgesundheitstag am 7. April darauf aufmerksam machen. Hauptsache gesund erklärt hier, wie Sie Ihren Blutdruck richtig messen. Denn viele Menschen wissen gar nicht, dass sie Bluthochdruck haben. Er bereitet nämlich nicht nur keine Schmerzen, sondern anfangs gibt es keinerlei Symptome oder Warnzeichen. Ärzte empfehlen deshalb, den Blutdruck regelmäßig zu messen. 2

3 Seite 3 von 5 Es werden zwei Werte gemessen Der erste Wert misst den Druck, wenn das Blut bei einem Herzschlag aus dem Herzen gepumpt wird. Der zweite Wert ist der Ruhedruck, also der Druck zwischen zwei Herzschlägen. Wenn der Wert 130/80 übersteigt, spricht man von Bluthochdruck. Dank einfacher Geräte scheint die Blutdruckmessung heute ein Kinderspiel. Doch Vorsicht! Fehler beim Messen führen zu falschen Werten. Die vier häufigsten Fehler bei der Blutdruckmessung Der Blutdruck wird irgendwann am Tag gemessen, nach einem Kaffee oder einem Glas Wein. Hier gilt: Blutdruck morgens messen. Manche denken, ach, das bisschen Blutdruck kann ich gleich beim Zähneputzen mit messen. Doch hier gilt: Blutdruck in Ruhe (mindestens zehn Minuten vorher zur Ruhe kommen) und im Sitzen messen. Gerade bei Handgelenkmessgeräten legen viele den Arm einfach auf den Tisch. Falsch! Der Blutdruck wird in Herzhöhe gemessen! Deshalb den Arm anwinkeln, damit das Handgelenk mit dem Gerät in Herzhöhe kommt. Die meisten denken, auf einer Seite messen genügt. Doch richtig ist: Der Blutdruck wird an beiden Armen gemessen. Eine Studie der Universität Exeter hat nämlich gezeigt, dass unterschiedliche Werte ein Hinweis auf verkalkte Gefäße sein können. 4. Tipp gegen die Aprilkälte: Kräuterstempelmassage Die Kräuterstempelmassage stammt aus verschiedenen fernöstlichen Kulturkreisen wie Indien, Thailand, Indonesien oder China. Sie erwärmt die Haut und durchblutet sie. Und das hilft gegen kalte Hände und Füße! Traditionell wurde die Kräuterstempelmassage als ganzheitliche Heilmethode angewendet, heutzutage entwickelt sie sich zu einer sehr beliebten Wellnessbehandlung. Um den Körper richtig durchzuwärmen, verwendet man die Kräuter, die in der traditionellen chinesischen Medizin einen warmen Charakter besitzen. Das sind: Ingwer, Zimt, Rosmarin, Kerbelsamen, Nelken, Kardamon, Orangenschale. Gut für Durchblutung und Kreislauf Die Wirkung der Massage beruht auf drei unterschiedlichen Dingen: den Kräutern selbst, der Wärme des Stempels und der eigentlichen Massagetechnik. Durch die Wärme werden die Wirkstoffe aus den Kräutern absorbiert. Sie regen Durchblutung und Kreislauf an, lösen Blockaden und Krämpfe und lindern Muskelschmerzen. Geeignet ist die Massage außerdem für Patienten mit Durchblutungsstörungen in Händen und Füßen, bei chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen, rheumatischen Beschwerden, chronischen Gelenkbeschwerden und sie wird auch bei Cellulitis angewendet. Nicht geeignet ist sie für Patienten mit offenen Wunden, Thrombosen, Krampfadern im fortgeschrittenen Stadium oder Allergikern gegen die jeweiligen Kräuter. 3

4 Seite 4 von 5 Ein bis zwei Stunden einplanen Eine Kräuterstempelmassage dauert länger als andere Massagen. Normal sind ein bis zwei Stunden. Zahlreiche Wellnessinstitute, Gesundheitspraxen, Day Spas und Kosmetikstudios bieten diese Massage an. Bei der Auswahl der Praxen sollte man darauf achten, wofür man die Massage braucht. Geht es um eine medizinische Begleittherapie, sollte man eine Gesundheitspraxis aufsuchen. Je nach Schweregrad der Beschwerden empfiehlt sich ein Zyklus von sechs bis acht Behandlungen. 5. Ein Leben mit Hirntumor Eigentlich sei diese Art von Krebs unheilbar, sagten ihm die Ärzte und gaben Thomas Schulz noch 16 Monate Lebenszeit. Das war Damals entdeckten sie einen gefährlichen Hirntumor in seinem Kopf das besonders aggressive Glioblastom, Schweregrad 4. Heute möchte Thomas Schulz einen persönlichen Rekord aufstellen: Er will derjenige sein, der diesen aggressiven Krebs am längsten überlebt. Dafür kämpft er jeden Tag neu. Rückfall nach Bestrahlung Immerhin lebt Thomas Schulz nun schon seit sechs Jahren mit seiner Krankheit. Trotzdem fragt er sich täglich, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Denn ein Glioblastom kehrt oft zurück. Das musste auch er erfahren. Kurze Zeit nach der Operation, der nachfolgenden Chemotherapie und der Bestrahlung kam es zum Rückfall. Die Krebszellen besiedelten erneut Thomas Schulz Gehirn eine erneute Therapie schien aussichtslos. Thomas Schulz Ehefrau Ilona erinnert sich noch sehr genau an diese Zeit: "Es ist ein Schock. Du denkst, jetzt geht's von vorn los. Was ist denn, wenn das Schlimmste passiert? Dann stehst du allein da. Damit wollte ich mich nicht abfinden." Nanotherapie gibt Hoffnung Ilona Schulz hat rund um die Uhr recherchiert und hat in Berlin ein Labor gefunden, das Krebszellen mit Magnetkraft vernichtet. Die Methode heißt Nanotherapie. Nicht jeder Patient ist dafür geeignet. Doch Thomas Schulz hat Glück, er wird zur Behandlung zugelassen. Ihm wird eine Flüssigkeit ins Krebsgebiet gespritzt. Sie enthält winzige Eisenoxidpartikel und umspült die entarteten Zellen. Im Magnetresonanztomografen heizt ein starkes Magnetfeld die Eisenteilchen und mit ihnen die Krebszellen auf. Bei etwa 47 Grad sterben sie ab. In dem Behandlungsgebiet sind heute keine Krebszellen mehr zu finden. Thomas Schulz Neurologe, Dr. Martin Schmid- Noller aus Tübingen, freut sich mit ihm über diesen seltenen Erfolg. "Und eine weitere erfreuliche Nachricht habe ich für ihn: Je länger man rezidivfrei lebt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass man auch rezidivfrei weiterleben kann", erklärt der Neurologe. Rezidivfrei das heißt frei von Rückfällen. 6. Tiergestützte Therapie: Vierbeiner machen stark Pascals Pflegeeltern haben ihn zur tiergestützten Therapie in Magdeburg angemeldet. Auf den ersten Blick fällt kaum auf, dass der Neunjährige erhebliche Entwicklungsdefizite hat, weil seine leibliche Mutter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat. Regine Fellendorf, Pascals Pflegemutter, erklärt: "Beim Pascal zeigt sich seine Einschränkung erst später im Erwachsenenalter. Er wird nie richtig alleine wohnen können." Die Hundetherapie soll Pascal helfen, seine Ängste zu verlieren und Selbstbewusstsein zu gewinnen. Pascal darf sich "seinen" Hund selbst aussuchen. Er hat die Wahl zwischen den beiden völlig verschiedenen Therapiehunden Coffie und Nero. 4

5 Seite 5 von 5 Stephanie Brehm vom Hundetherapie- Zentrum Magdeburg hat sie ausgebildet. "Nero ist ein sehr spielfreudiger Hund, der total gern apportiert und für die Kinder eben der Hans Dampf in allen Gassen ist. Coffie dagegen ist eher ruhig. Mit ihm kann man kuscheln und schmusen." Pascal entscheidet sich für die Rhodesian- Ridgeback-Hündin Coffie. Es scheint Liebe auf den ersten Blick. Pascal schaut sehr verträumt, wenn er seine Wahl begründet: "Weil die so ruhig ist. Und so süß aussieht." Tierkunde zum Anfassen Mit Tierkunde zum Anfassen sorgt Stephanie Brehm dafür, dass sich Kind und Vierbeiner kennenlernen. Der Neunjährige erforscht die Hündin vom Kopf bis zu den Pfötchen. In den "tierischen" Therapeuten setzt auch Pascals Pflegevater Wolfgang Fellendorf große Hoffnung. Denn sein Pflegesohn verliert immer mehr den Anschluss in der Schule und zu den Gleichaltrigen: "Ich könnte mir vorstellen, dass er in der Schule wo er Probleme mit seiner geringen Körpergröße hat den anderen sagen kann: Ich bin zwar klein, aber ein Hund hört auf mich." Immerhin, auf das Kommando "Sitz!" reagiert Coffie schon. Ein erster Erfolg. Und darin liegt auch ein wenig das Geheimnis der tiergestützten Therapie. Einem Hund wie Coffie ist es egal, ob Pascal geistig und körperlich mithalten kann. Das weiß auch Ausbilderin Stephanie Brehm: "Bei jedem Menschen kann der Hund etwas bewirken. Er geht einfach vorbehaltlos auf die Leute zu, er macht sich über nichts Gedanken, er akzeptiert, er schenkt Liebe alles das, was Menschen in jeder Situation gebrauchen können." Die tiergestützte Therapie wird nur auf Antrag und in ausgewählten Fällen von der Krankenkasse bezahlt. Nachfragen kann man sowohl bei der Krankenkasse als auch im Therapiezentrum vor Ort. 5