Markets Weekly
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- Eike Heidrich
- vor 6 Jahren
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1 Seite 1 von 5 Aktienmärkte Abwarten vor der Bundestagswahl Der DAX trat in der Woche vor der Bundestagswahl auf der Stelle. Zwischen Tiefstkurs am Mittwoch und Höchstkurs am Donnerstag lagen nicht einmal 100 Punkte. Hieran konnten weder die Beschlüsse der US-Notenbank (s. Seite 2) noch die Meldungen bei einzelnen DAX-Unternehmen (s. Seite 2 & 3) etwas ändern. Wir glauben nicht, dass die Bundestagswahl einen entscheidenden Einfluss auf die Märkte haben wird. Marktverwerfungen wären möglich, wenn die populistische Alternative für Deutschland entgegen aller einschlägigen Wahlumfragen noch vor der SPD zweitstärkste Partei werden sollte. Dies würde zu Protesten in Deutschland, aber auch zu einem Vertrauensverlust bei internationalen Investoren führen. Eine Wiederwahl von Frau Merkel zur Bundeskanzlerin könnte hingegen als Zeichen der Kontinuität zu leichten Kursgewinnen führen. Die Märkte in den USA präsentierten sich in dieser Woche lange Zeit freundlicher als der DAX und die Indices erreichten neue Höchststände. Am Donnerstag trübten dann aber erneut die Spannungen mit Nordkorea die gute Stimmung. Dieser Konflikt wird die Märkte anscheinend noch lange Zeit begleiten. Renten & Volkswirtschaft Deutschland braucht weniger Kredite Der deutschen Wirtschaft geht es gut, was der erneut gestiegene ZEW-Index unterstrich. Hieraus resultieren die gute Lage am Arbeitsmarkt und die hohen Steuereinahmen der Bundesrepublik Deutschland. Wie man an der Emission der dreißigjährigen Bundesanleihe (Rendite 1,27 % p.a./ Volumen 1,6 Mrd. Euro) diese Woche sehen kann, benötigt Deutschland zwar weiterhin Fremdmittel aber nicht mehr in dem Umfang wie bisher. So wurde z.b. eine für November geplante Aufstockung einer Bundesobligation um 3 Milliarden Euro gestrichen. Dies ist ein kluger Schachzug des Finanzministeriums, da man sich langfristig die niedrigen Zinsen gesichert hat anstatt mit einer relativ kurzlaufenden Bundesobligation das Risiko höherer Finanzierungskosten in fünf Jahren einzugehen.
2 Seite 2 von 5 US-Notenbank verknappt Liquidität an den Märkten Zusätzlich stellt sie eine weitere Zinserhöhung für Dezember in Aussicht Die Insolvenz der Bank Lehman Brothers liegt mittlerweile neun Jahre zurück. Die Nachwirkungen der dadurch verursachten Krise spüren die Finanzmärkte noch heute, z.b. in Form von niedrigen Zinsen. Nach der Krise hatte die US-Notenbank (Fed) nicht nur die Leitzinsen auf praktisch Null gesenkt, sondern auch die Liquiditätsversorgung der Märkte massiv ausgeweitet. Im Rahmen mehrerer Kaufprogramme wurden Hypotheken- und Staatsanleihen im Umfang von rund (vier Billionen und 100 Milliarden) US-Dollar erworben. Dieser Bestand wird seit Jahren dadurch stabil gehalten, dass Erlöse aus fälligen Anleihen wieder neu angelegt werden. Somit tritt die Notenbank immer noch als Käufer am Anleihenmarkt auf wenn auch in deutlich geringerem Umfang. Ab Oktober wird nun der Umfang der neu anzulegenden Gelder schrittweise verringert. Hierdurch werden sich die Bilanzsumme der Fed und auch die Liquidität in den Märkten nach und nach reduzieren. Ein Verkauf von Anleihen steht hingegen überhaupt nicht zur Debatte, was die vorsichtige Vorgehensweise der Währungshüter unterstreicht. Aufgrund dieser Vorsicht ist der Beschluss nicht das Ende der niedrigen Zinsen aber es ist ein wichtiger Meilenstein. Vor dem Hintergrund der guten Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in den USA strebt die Notenbank eine Normalisierung ihrer Geldpolitik an. Neben dem Ausstieg aus den sog. unkonventionellen Maßnahmen (z.b. Anleihekäufe) gehört hierzu auch die Anhebung der Leitzinsen. Sie sollen bis zum Jahr 2020 auf rund 3 % steigen. Hiermit wollen sich die Währungshüter praktisch einen Puffer aufbauen: sollte dann die Konjunktur schwächeln, können einfach die Leitzinsen gesenkt werden. Aus diesem Grund lässt sich die Fed auch nicht durch die jüngsten Wirbelstürme in Texas und Florida verunsichern. Aufgrund des erforderlichen Wiederaufbaus in den betroffenen Gebieten wird unter dem Strich kein negativer Effekt für die Konjunktur erwartet. Im Prinzip hat die Notenbank nichts verkündet, was nicht schon vorher an den Märkten bekannt gewesen war. Allerdings hatten einige Marktteilnehmer aufgrund der zuletzt geringen Inflationsraten nicht mehr daran geglaubt, dass die Fed ihren Fahrplan beibehalten würde. Aus diesem Grund kam es nach Bekanntgabe der Sitzungsergebnisse zu Kursverlusten bei Anleihen und Bewegung am Devisenmarkt. Der Wechselkurs des Euros zum US-Dollar gab am Mittwochabend von 1,20 auf 1,186 USD/EUR nach, aber bereits am Freitag wurde wieder die Marke von 1,20 USD/EUR erreicht. Die Aktienmärkte reagierten praktisch nicht auf die Meldungen. ThyssenKrupp und Tata legen ihre Stahlwerke zusammen Das neue Gemeinschaftsunternehmen wird Europas zweitgrößter Stahlhersteller ThyssenKrupp und der indische Konzern Tata Steel haben am Mittwoch ihre Pläne bekannt gegeben, um ihr Stahlgeschäft zusammenzulegen. Sofern Behörden und Aufsichtsräte zustimmen, würde so der zweitgrößte Flachstahlanbieter in Europa entstehen. Nach dem Verkauf des wenig erfolgreichen brasilianischen Stahlwerks CSA soll die Fusion nun der nächste Schritt für ThyssenKrupp sein, um sich für die Zukunft robuster aufzustellen. Durch Synergieeffekte sollen jährlich 400 bis 600 Mio. Euro eingespart werden. Da rund Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles Bedenken geäußert und der Betriebsrat Proteste angekündigt. ThyssenKrupp verwies darauf, dass der Stellenabbau ohne die Perspektive des Gemeinschaftsunternehmens noch größer ausfallen würde. An der Börse wurde die Nachricht anfangs positiv aufgenommen. Zur Eröffnung am Mittwoch legte der Aktienkurs von ThyssenKrupp um 5,2 % zu, musste diesen Zugewinn allerdings im weiteren Handelsverlauf und am Donnerstag wieder komplett abgeben.
3 Seite 3 von 5 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX ,5 % + 4,4 % - 1,4 % + 20,7 % EuroStoxx ,4 % + 3,4 % - 0,4 % + 18,7 % Dow Jones ,7 % + 3,0 % + 4,4 % + 22,2 % S&P ,2 % + 3,0 % + 2,7 % + 15,6 % Toys R US beantragt Gläubigerschutz Das wichtige Weihnachtsgeschäft soll trotzdem nicht beeinträchtigt werden Die Spielzeugladenkette Toys R US hat in den USA und in Kanada ein freiwilliges Restrukturierungsverfahren eingeleitet. Während der Laufzeit dieses Verfahrens können Gläubiger ihre Forderungen nicht geltend machen und das Unternehmen hat die Möglichkeit neues Kapital aufzunehmen. Anstelle Schulden zu tilgen kann Toys R US so Geld für Investitionen verwenden, um gegenüber großen Online-Versandhändlern wettbewerbsfähig bleiben zu können. Im Rahmen der Restrukturierung wird der Geschäftsbetrieb wie gewohnt fortgeführt, weder der Onlinehandel noch die Ladengeschäfte sind von den Maßnahmen betroffen. So wird sich vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft für die Kunden nichts verändern. Aktien von Toys R US sind an der Börse nicht notiert. Die Anleihen des Unternehmens reagierten jedoch mit erheblichen Kursverlusten auf die Meldung. Finnische Fortum legt Übernahmeangebot für Uniper vor Uniper-Mutter E.ON könnte 3,8 Mrd. Euro für seine Anteile erhalten Erst im vergangenen Jahr hat E.ON die konventionelle Stromerzeugung in das neue Unternehmen Uniper ausgelagert und fokussiert sich nun auf Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien. Bereits seit Mai kursierten Übernahmegerüchte um Uniper, an der E.ON noch 46,7 % der Anteile hält. Nun hat der finnische Energiekonzern Fortum ein Angebot für Uniper vorgelegt. E.ON bezeichnet die Verhandlungen als weit fortgeschritten und hat ein Angebot über 3,8 Mrd. Euro für seine Anteile erhalten. Obwohl der Vorstand von Uniper das Übernahmeangebot zurückwies, legten die Aktienkurse aller drei beteiligten Unternehmen am Mittwoch kräftig zu. Ausgewählte wichtige Termine : Bundestagswahl (Deutschland) : ifo-geschäftsklimaindex (Deutschland) : Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter (USA) : Inflationsrate (Euroraum)
4 Seite 4 von 5 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: sascha.otto@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de Volkswirtschaftliche Analysen Lars Schmidt Telefon: lars.schmidt@sparkasse-bremen.de
5 Seite 5 von 5 Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in dieser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Veröffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaubnis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen oder Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten. Quellenangaben: Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/S-Investor/Thomson Reuters/vwd/Bloomberg Die Sparkasse Bremen AG Private Banking Dr. Sascha Otto Am Brill Bremen Telefon: sascha.otto@sparkasse-bremen.de
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