Leseprobe. Günter Scheuermann. Inventor Bauteile, Baugruppen, Zeichnungen ISBN:

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1 Leseprobe Günter Scheuermann Inventor Bauteile, Baugruppen, Zeichnungen ISBN: Weitere Informationen oder Bestellungen unter sowie im Buchhandel. Carl Hanser Verlag, München

2 111 8 ipart Schraube 8.1 Einfache 6-kt-Schraube Achten Sie darauf, dass alle Konturen in die Extrusion einbezogen sind. Im Objektbrowser ist dies durch den erneuten Eintrag der Skizze1 zu sehen. Eine schnelle und einfache Übung ist das Erstellen einer Sechskantschraube. Das Besondere daran ist, dass sie in nur wenigen Schritten und aus einer einzigen Skizze heraus vollständig und DIN-gerecht (ISO 4014, 4032, 4035) hergestellt werden kann. Gegenüber einer Bibliotheksschraube hat sie den Vorteil, dass sie, z.b. für besondere Einsatzbereiche, leicht nachgearbeitet werden kann. Die Skizze besteht aus drei konzentrischen Kreisen und einem Sechseck. Das Sechseck hat einen Inkreis mit dem DURCHMESSER 18MM und einen Umkreis, der mit den Ecken KOINZIDENT ist. Der SCHAFTDURCHMESSER soll 12 MM betragen. Die einzige Skizze besteht aus all diesen Konturen. Die Reihenfolge und vor allem auch die Richtungen der Extrusionen sind von Bedeutung. Die erste EXTRUSION erzeugt den Kopf mit dem Außendurchmesser in der Rohfassung. Die EXTRUSIONSHÖHE = Schraubenkopfhöhe ist 7,5 MM. Nach dieser Extrusion muss im Objektbrowser die verbrauchte Skizze reaktiviert werden, indem man im Kontextmenü SKIZZE WIE- DER VERWENDEN selektiert. Erst nach dieser Aktion steht die Skizze wieder für weitere Extrusionen zur Verfügung. Als Zwischenschritt ist jetzt die FASE, die der Sechskantkopf erhalten soll, zu erzeugen. Das Maß beträgt 1,5 MM. Achten Sie darauf, dass die Fase am oberen Ende des Kopfes sitzen muss. Erst jetzt kann das Sechskant extrudiert Es wird ebenfalls 7,5 mm hoch, muss aber mit der Methode SCHNITTMENGE erzeugt

3 112 8 ipart Schraube Durch die Wahl der Methode SCHNITTMENGE wird der gemeinsame Körper aus dem Zylinder, der Fase und dem Sechskant erstellt. Nur so entsteht recht einfach das angefaste Sechseck. Der Schraubenschaft entsteht durch die dritte EXTRUSION aus derselben Skizze. Er soll 50 MM lang Norm 30 MM LANG ist, also 20 MM vom Kopf entfernt beginnt. Die Schnittmenge von Zylinder, Fase und Sechskant: Nach dem Schaft ist noch der kleine runde Absatz an der Kopfunterseite dran. Die Extrusion beinhaltet diesmal nur die rot abgebildeten Sechskantecken. Sie werden mit 0,5 MM Tiefe als Differenz vom Kopf abgezogen. Nach dieser Extrusion ist der Schraubenkörper fast fertig. Am Schaftende ist noch eine FASE mit 1 MM anzubringen. Je nach Klick beginnt die Gewindedarstellung im Inventor entweder am Kopf- oder am Schraubenende, wodurch bestimmt wird, ob ein Versatz eingegeben werden muss. Im letzten Schritt wird das AUSSENGEWINDE erzeugt, das laut

4 8.2 iparts, Bauteile aus Tabellen iparts, Bauteile aus Tabellen Anhand der eben erzeugten Sechskantschraube soll ein weiteres sehr rationelles Verfahren beschrieben IPARTS sind tabellengesteuerte Bauteile, die aus vorhandenen, selbst erstellten Bauteilen erstellt werden können. In der ipart- Tabelle können beliebig viele Varianten eines Teils definiert und im Objektbrowser aktiviert Schrauben werden z.b. in verschiedenen Längen benötigt, und es wäre recht umständlich, für jede Schraubenlänge ein neues Bauteil erzeugen zu müssen. Die Möglichkeit, ein IPART zu erzeugen, nimmt uns diese Arbeit ab. Um ein bestehendes Bauteil in ein ipart umzuwandeln, müssen nur drei Schritte durchlaufen Parameternamen und gegebenenfalls Formeln vergeben, das ipart erzeugen und die zu definierenden Schlüssel vergeben, fertigstellen und die entsprechende Größe auswählen. Parameter ändern Für die Funktion wäre es zwar nicht zwingend notwendig, für die Anwendung ist es aber durchaus sinnvoll, die Bauteilparameter mit verständlichen Namen zu benennen. Im Kapitel SKIZZENERSTELLUNG wurde der Umgang mit Parametern bereits erklärt, weswegen dieser Teil hier nur im Telegrammstil abgehandelt wird. Die Originalparameter enthalten die Länge 50 mm und das Gewinde mit 30 mm. Anhand der Maße lassen sich die Parameter leicht identifizieren und entsprechend umbenennen. ipart erzeugen Ebenfalls auf der Registerkarte VER- WALTEN befindet sich in der Befehlsgruppe AUTOR die Schaltfläche IPART ERSTELLEN. Das Dialogfenster IPART- GENERIERUNG besteht aus drei wichtigen Bereichen. Links der Objektbrowser, rechts der Bereich für die ipart- Parameter und unten die Bauteiltabelle, in der die verschiedenen Bauteilausführungen definiert

5 114 8 ipart Schraube Werden im linken Bereich die Extrusion3 und das Gewinde1 erweitert, dann sind die vorher umbenannten Parameter LÄNGE und GEWINDELÄNGE zu sehen. Diese beiden Parameter werden mit der Doppelpfeil-Schaltfläche ins rechte Feld kopiert. Gleichzeitig mit dieser Aktion erscheinen auch in der unteren Bauteil-Tabelle diese beiden Datenfelder. Das Kontextmenü des Parameternamens ermöglicht dies. Die Parameterzeile enthält jetzt einen blauen Schlüssel mit der ausgewählten Schlüsselnummer. Im unteren Bereich des Dialogfensters befindet sich jetzt eine einzeilige Tabelle mit den Maßen der Schrauben. Die rechte Maustaste ermöglicht es, in diesem Bereich neue Zeilen einzufügen. Klicken Sie die Tabellenzeile an, und selektieren Sie im Kontextmenü ZEILE EINFÜGEN. Wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis die Anzahl der verschiedenen Schraubenlängen, die Sie verwenden wollen, erreicht ist. Geben Sie beispielsweise die abgebildeten drei Zeilen in die Tabelle ein. Mit OK verlassen Sie dieses Fenster. ipart anwenden Im Objektbrowser ist jetzt ein neuer Eintrag TABELLE entstanden, unter dem die Bauteilbezeichnungen aufgelistet sind. Wählen Sie im Kontextmenü den Eintrag NACH SCHLÜSSEL AUFLISTEN aus. Um eine andere Schraubenlänge zu generieren, genügt es, im Objektbrowser einen Doppelklick auf den gewünschten Eintrag auszuführen. Inventor verändert daraufhin sofort das Bauteil entsprechend der definierten Maße. Sinnvoll ist es, wenigstens einen Parameter mit einem Schlüssel auszustatten. In den Untereinträgen dieser Tabelle befinden sich alle Werte, die bei der Definition des iparts eingegeben wurden.